Ich habe beim Einstieg nach der Geburt meiner Tochter sowohl die Stunden reduziert als auch die Tätigkeit gewechselt.
Vorher: sehr spezialisiertes Aufgabengebiet gemeinsam mit einem Kollegen, wenn einer von uns - auch nur für kurze Zeit - ausfiel war das recht schwer zu kompensieren; hohe Erwartungen der sonstigen Kollegen daran was wir zu schaffen hätten und wenig Bereitschaft uns zu Unterstützen.
Nachher: Allgemeineres Aufgabengebiet mit einem weniger aufwändigen Spezialistenthema in Top. Im Allgemeinen konnten mich die anderen Kollegen während meines Urlaubs und und mal für einen Tag Krankheit gut vertreten, für mein Spezialthema war mein Chef mein Vertreter, mit dem stand ich stets im regen Austausch - was sich auch als sehr gut herausgestellt hat, als ich in der Schwangerschaft so plötzlich nicht mehr arbeiten konnte.
Bei mir hat das trotzdem nicht gereicht um die gleiche Leistungsfähigkeit zu erreichen. Meinem Chef ist das so nicht aufgefallen, mir selbst schon. Was ich auch gemerkt habe, es wurde deutlich besser als meine Tochter etwa 2 Jahre alt wurde und: ohne mein Spezialthema wäre ich im Beruf extrem unzufrieden gewesen, also "nur" ein leichteres Aufgabengebiet ist nicht die Lösung.
Bei uns haben/hatten wir sehr lange die Situation, dass ausschließlich ich nachts zuständig war.
Unsere Tochter war und ist eine miserable Schläferin und die Maßnahmen nachts zum wieder Einschlafen waren für meinen Mann nicht leistbar (stillen kann er nunmal nicht, Alternativen hat sie ewig nicht akzeptiert und sich dann wortwörtlich bis zum Erbrechen in Rage gebrüllt)
Bei uns war ein stärkeres miteinbeziehen des Vaters nachts lange keine Option, er hat (medizinisch Erklärbar) ein deutlich größeres Schlafbedürfnis (ich komme etwa mit der Hälfte dessen aus was er schläft ohne Leistungseinbußen zu haben) und wenn er weniger schläft (was durch Schichtarbeit ohnehin schon oft der Fall ist) neigt er dazu einfach im Alltag einzuschlafen. Da hätte ich auch zu große Angst er könnte beim Autofahren Einschlafen.
Auch etwa um ihren zweiten Geburtstag herum ließ das Erbrechen bei Aufregung nach, Stillen wurde durch den Rückgang der Milch während Schwangerschaft weniger attraktiv und die beiden konnten eine Strategie für das gemeinsame Einschlafen entwickeln