Ich fand es spannend, dass Tragen bei uns am Land so positiv aufgenommen wurde.
Meine Nachbarinnen (60+ Generation und Bauern) sprechen immer positiv. Sie haben ihren Kinder auch getragen und wären ganz angetan, wie schön die Tücher heute sind.
In der Stadt wurde ich zuvor von der älteren Nachbar Generation recht blöd angeredet, bzw hörte sie oft reden..."Haben Sie das gesehen, die Frau Thetis trägt ihr Kind in einem Sackerl! So was von asozial, kann sich wohl keinen Kinderwagen leisten!" ( Es war übrigens eine Fräulein Hübsch, also ein etwas kostspieliges Sackerl...)
Wir tragen ja immer noch, da die Zwetschge (4 Jahre und zum Glück ein Leichtgewicht) wegen ihrer Behinderung nicht laufen kann.
Oft klären wir die Leute freundlich auf, va wenn sie auch auf mich zugehen und fragen. Wir fahren auch oft mit dem Zug und da gibt es nicht immer einen behindertengerechten Eingang und zum auf dem Arm tragen oder Schultern ist sie mir einfach zu schwer.
Einmal ist aber meinen Mann der Geduldsfaden gerissen.
Am Mittelalterfest ( Reha- Buggy ist bei sowas platztechnisch einfach nicht sinnvoll) war sie in der Rückentrage und recht quengelig. Da meinten zwei alte Frauen lautstark zueinander, das arme Kind müsse so leiden und wo überhaupt die Mutter sei etc.... Mein Mann schrie dann mal kurz: "Kümmern sie sich um ihren eigenen Sch...!"
Die Gesichter von den beiden waren super.