Beiträge von Malaga1

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    Es wird nie eine Lösung geben für alle und ich glaube auch, dass es Kinder gibt, die viele Lebensmittel nicht mögen. Mein Sohn war aber immer ein ganz passabler Esser. Mochte er etwas nicht, hatte es sicher eine Alternative im Kühlschrank. Er ist aber auch ein Kind, das immer wieder extrem Grenzen testet und dann braucht es eine glasklare Haltung. Heute ist die Sache im wahrsten Sinn des Wortes gegessen und wir halten die Sache wieder pragmatischer. Ich muss mich in diesen "Streng-Phasen" immer an der Nase nehmen, dass es mich nicht "reinzieht". Also wirklich nicht diskutieren/kommentieren, sondern ruhig nach den von mir aufgestellten Regeln vorgehen. Und klar: Mit fast erwachsenen Kindern ist es nochmals anders, das leuchtet mir auch ein.


    Reinländerin: Schwierig zu erklären. Als erstes muss ich überzeugt sein, dass es so nicht weitergeht. Dann braucht es eine ganz klares Gespräch mit meinem Sohn und dann - siehe oben - darf ich mich nicht "reinziehen" lassen. So benommen wie du schreibst, hat sich mein Sohn ein paar Mal als er noch kleiner war. Dann verfrachtete ich ihn durchaus eigenhändig im Zimmer, sass auch mal eine Stunde davor und schickte ihn alle zwei Minuten zurück. Mittlerweile weiss er, wenn es mir wirklich ernst ist. Meine Tochter ist übrigens ein ganz anderes Kind. Bei ihr braucht es nie so Brachialmethoden.

    Trin: Nein, ich meine das nicht ironisch. Mein Sohn hatte vor kurzem so eine Phase. Nichts war recht. Was heute gegessen wurde, wurde am nächsten Tag mit "wäh, grusig" kommentiert. So lasse ich nicht mit mir umgehen. Es ging sowieso mehr um Grenzen testen wie effektiv nicht gerne haben. Und ja: Es gibt halt nicht immer das Lieblingsessen und auch nicht für jeden eine Extrawurst. Das habe ich ihm so erklärt und ihn ganz klar auf die Regeln aufmerksam gemacht. Aufs Zimmer ging er genau zwei Mal und nach einer Woche hat sich die Esserei wieder normalisiert. Selbstbedienung in der Küche gibt es bei uns nicht und wenn er sein Taschengeld für Esswaren ausgeben will, soll er das tun. Es gab übrigens immer etwas, das er gern hatte. Mir war auch egal, wenn er nur Nudeln ohne nichts ass. Wie gesagt: Wir bestimm(t)en, was auf den Tisch kam, er was er davon isst und zwar kommentarlos (vor n beiden Seiten). Im übrigen finde ich, dass mein Sohn genug alt ist um zu verstehen, dass es nicht immer nur sein Lieblingsessen gibt, wir vier Personen sind in der Familie und auch ich Bedürfnisse habe - nämlich nicht jeden Tag stundenlang in der Küche zu stehen und jedem eine Extrawurst vorzubereiten.

    Ganz einfach: Du kochst, die Kinder entscheiden, was und wieviel sie davon essen. Wem es nicht passt, der kann bei der nächsten Mahlzeit wieder essen. Zieh das mal eine Weile knallhart durch und verbitte dir jegliche Diskussionen und Kommentare. Wer sich nicht daran hält, wartet im Zimmer, bis das Essen vorbei ist. Es ist erstaunlich, wie schnell sich das Problem gibt. Und nein: Gesunde Kinder verhungern nicht am gedeckten Tisch. Und selbstverständlich kochst du auch nicht Kutteln und Kalbskopf...

    Ribanna: In der Schweiz wird sämtliches MateriaL gestellt, eigentlich braucht es nicht mal ein Etui, die Kinder bekommen in der Schule eine Arbeitsschachtel, die dort bleibt. Einzig Turnsachen ineinem Turnsack braucht es. Dieser bleibt bei uns auch in der Schule.

    Selbst wenn ich wollte, könnte ich mit meinen Kindern nicht Hochdeutsch sprechen. Es ist nicht meine Muttersprache. Diese ist eindeutig Dialekt. Ich habe auch sehr Mühe, mit meinem Mann Hochdeutsch zu sprechen, wenn unsere deutschen Verwandten hier sind. Und klar sprechen wir Schweizer nicht so Hochdeutsch wie der Durchschnittsdeutsche. Man hört uns unsere Abstammung an, aber man hört auch bei den Österreichern, woher sie kommen. Ich finde das nicht schlimm.


    Und ich denke, in der Schweiz sind verschiedene Sprachen miteinander viel geläufiger. Bei Meetings in unserer Firma sprechen die Romands Französisch, die Deutschschweizer Hochdeutsch und die Tessiner entweder Französisch oder Hochdeutsch. Korrespondiere ich mit der Welschschweiz, schreibe ich Deutsch, sie Französisch.

    Hier würden alle Kopf stehen, wenn jemand verlangen würde, in der KiTa sei hochdeutsch mit den Kindern zu sprechen. Vor einigen Jahren wurde im Kanton Zürich sogar eine Volksinitiative lanciert, die verbietet, im Kindergarten (in der Schweiz die obligatorische zweijährige Vorschule) Hochdeutsch mit den Kindern zu sprechen und sie wurde sehr deutlich angenommen - ok, das finde ich nun auch etwas übertrieben. Ab der 1. Klasse wird konsequent nur noch Hochdeutsch mit den Kindern gesprochen, ansonsten ist die Alltagssprache in der Schweiz Dialekt (auch im Radio und Fernsehen) und jeder Immigrant muss da durch. Zu meiner Zeit wurde in der Schule noch wesentlich weniger Hochdeutsch gesprochen, aber zumindest schriftlich mache ich all meinen deutschen Arbeitskollegen etwas vor. ;) Und ja: Hier lernen die Kinder die erste Fremdsprache vom ersten Schultag an. Die ist eindeutig Hochdeutsch. Auch ich würde Hochdeutsch nicht als meine Muttersprache definieren, diese ist eindeutig Dialekt und hat ganz stark etwas mit Identität zu tun. Die allermeisten deutschen Kinder, die ich kenne, sprechen übrigens akzentfrei Dialekt und mit den Eltern astreines Hochdeutsch. Ich wäre also nicht zu sehr beunruhigt.


    Ludowica: Bei Wallisern und Berner Oberländern muss ich als waschechte Schweizerin auch gaaaaanz grosse Ohren machen, damit ich sie verstehe.

    Hier gibt es in der Kletterhalle Kinderboulderkurse, die meine Kinder zwei Mal besucht haben. Richtige Kletterkurse mit gegenseitigem Sichern sind erst ab 8. Wir haben dann einen Eltern-Kind-Kletterkurs gemacht, bei dem wir Eltern v.a. das Sichern lernten. Mir war dann auch klar, warum die Kinder fürs richtige Klettern etwas älter sein müssen. Man muss beim Sichern wirklich den Kopf bei der Sache haben! So ungefähr ab 10 Jahren bietet der SAC (Schweiz. Alpenclub) dann Kletterlager in den Bergen an. Da werden meine sicher mal hingehen, aber sie haben auch am Bouldern grossen Spass.


    Edit: Bei uns in der Halle kann man Gurt, Finken und Karabiner mieten. Wir haben uns dann Klettergurte gekauft, die Finken mieten wir weiterhin. Die Kinder wachsen dafür zu schnell.

    Ich habe vor 15 Jahren einem Fahrradfahrer erste Hilfe geleistet. Er war in einer verkehrsarmen Gegend an einem Sonntagmorgen nach einem Sturz ohne Fremdeinwirkung mit dem Kopf auf den Randstein geknallt. Der Helm war gespalten. Ich möchte mir nicht vorstellen, was mit dem Kopf passiert wäre, hätte er keinen Helm getragen. Seither bin ich selber nie mehr einen Meter ohne Helm gefahren.


    Was mir immer wieder auffällt ist, dass ich hier in der Schweiz praktisch nie Familien sehe, bei denen die Kinder Helm tragen, die Eltern aber nicht. In Deutschland sehe ich das oft. Ich finde, wenn wir Erwachsene nicht Vorbilder sind, müssen wir uns nicht wundern, wenn die Jugendlichen keineN Helm mehr tragen.

    Helm zu tragen it weniger hip in Holland. Nur Ausländer und Alternative Holländer tragen die.

    Ich habe mich noch selten so als Tourist gefühlt wie in den Ferien in Holland mit Fahrradhelm. Auf dem Campingplatz habe ich dann auf den Helm verzichtet, bis mir meine dazumal fünfjährige Tochter klar gemacht hat, dass das gar nicht gehe. Also bin ich halt auch auf dem Camping wieder mit Helm gefahren. Die Holländer haben uns sicher für komplett bescheurt gehalten #lol

    Bei uns fährt die ganze Familie mit Helm - inkl. Grossvater und generell sieht man hier viele Erwachsene mit Helm Fahrrad fahren. Aber ich mache mir keine Illusion: Der Tag wird kommen, an dem das meine Kinder voll peinlich finden und den Helm nicht mehr tragen werden. Ich kann mit ihnen diskutieren, meinen Standpunkt klar machen, aber sie nicht zwingen, einen Helm zu tragen. Ich kann nur hoffen, dass der Verstand wieder in Hirn einzieht, wenn dessen pubertärer Umbau fertig ist.

    Sehr gut! Dann drücke ich dir die Daumen, dass die Krankheit bis morgen nicht ausbricht, aber dafür zu Hause. Dann habt ihr es nämlich hinter euch und müsst nicht wieder bibern im Urlaub. Dafür sind die Ferien doch zu schade!

    Irene: Ich stimme dir zu 100% zu und ich bin alles andere als impfkritisch. Ich kenne hier kein einziges Kind, das nicht allerspätestens in der 1. Klasse die Krankheit durchgemacht hat. Was ich viel schlimmer finde, wenn ein Land die Impfung in den Impfplan aufnimmt, die ungeimpften Kinder gar keine Chance haben, mit den Viren in Kontakt zu kommen und dann im Erwachsenenalter ungeimpt/unimunisiert dastehen. Unter anderem deshalb sind meine Kinder nach Impfplan geimpft. Denn Kinderkrankheiten, die man als Erwachsener bekommt, sind alles andere als ein Spaziergang und Windpocken in der Schwangerschaft sind für das ungeborene Kind gefährlich. Hierzulande überlegt sich das aber gar niemand, da sowieso alle die Windpocken durchgemacht haben. Und wie gesagt: Windpocken sind hochansteckend schon vor Ausbruch der Krankheit. Wie soll man sich da schützen? Man weiss ja gar nicht, dass man mit einem Windpocken-Träger in Kontakt war.

    Achso, die Kinder sind nicht geimpft.

    Mir geht's drum dass sie im Flieger andere anstecken können für die es böse folgen haben könnte :(

    Mit dem Risiko, gelyncht zu werden: Warum impfst du sie dann nicht? Genau das ist ein wichtiges Argument für Impfungen: andere schützen! In der Schweiz wird nicht geg WiPo geimpft. Das führt aber auch dazu, dass die allermeisten Kinder diese Krankheit durchgemacht haben, bis sie in die Schule kommen. Es käme hier niemandem in den Sinn, sich für drei Wochen nach Kontakt mit WiPo-Kindern zu Hause einzuschliessen oder Kontakt mit alten Leuten zu meiden. Es sind fast alle imun dagegen und bei den Kindern ist es gut, wenn sie es so früh wie möglich hinter sich haben. Genau, damit sie es nicht im nächsten Urlaub bekommen...