Beiträge von Frawen

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org

    Aus meiner Sicht sind Erziehung und Vorleben etwas Unterschiedliches. Mit dem Gedanken an Erziehung verbinde ich konkrete Ziele, die in Strategien überführt, in Methoden und Techniken überführt werden, basierend auf der Überzeugung, dass ein Mensch zu diesen Zielen gezogen werden darf, auch wenn es nicht seine eigenen sind bzw. verbunden mit der Erwartung, dass Kinder die elterlichen Ziele zu ihren persönlichen machen. Mit dem Gedanken des Vorlebens verbinde ich mehr die Hoffnung, ein anderer Mensch möge den Wert bestimmter Werte und Verhaltensweisen für sich entdecken und aus eigener Initiative leben wollen.


    erziehung kann druck bedeuten, z.b. Authentisch sagen, dass man ein bestimmtes verhalten unangemessen sieht.


    erziehung ist für mich aber auch, gefühle zu spiegeln, vokabular zu gefühlen vermitteln, strategien mit dem kind einzuüben, mit schwierigen gefühlen umzugehen. Erziehung ist für mich, nicht nur intuitiv zu schauen, was mein kind braucht, sondern vorausschauend und reflektierend mit meinem kind umzugehen. Und natürlich ist es mein ziel (und nicht genuin das meines kindes), dass mein kind keine sachen kaputt macht, wenn es wütend ist. Aber es ist eben auch meine verantwortung, die ich im rahmen meiner eigenen wertevorstellung wahrnehme.


    Danke für eure Erläuterungen.


    Im Kurs heute haben wir die Fragebögen zu den Werten und Erziehungszielen besprochen und da wurde gesagt, dass es eigentlich das Gleiche ist. Aber so wie ihr es beschreibt erscheint es mir schlüssig und nachvollziehbar.


    Hier kann ich unterschreiben, so handhaben wir das hier auch...mit dem gleichen Ergebnis....am meisten amüsiert es meine Kinder wenn sie geschwindelt haben, dann zu mir/uns kommenund mitteilen dass sie geschwindelt haben und wir ihnen mitteilen, dass wir das selbstverständlich bereits wissen...
    Ähnlich handhabe ich das beim Fluchen...ich selbser fluche in bestimmten Situationen wie ein kesselflicker, natürlich lasse ich meine Kinder wissen, dass das in bestimmten Situationen absolut unagebracht ist, aber das fast jeder das mal tut und das hat selbst meine 3jährige schon verinnerlicht. Wenn Sie sich das Knie zu Hause anstößt und das mit einem herzhaften "oh shit" kommentiert dagt sie meist gleich dazu: "das sag ich nur hier, Mama" und das scheint auch so zu sein.


    Ich denke das das u.a. ganz klar die Dinge sind, wo "Erziehung" und Vorleben deutlich auseinander driften...


    Kiwi

    Eine interessante Herangehensweise. Ich denke auch, dass sowas gut klappen kann. Ich bin gespannt, wie es mit unserem Junior dann wird.
    Bis er das versteht, das geht ja noch ein bisschen.


    Ja!
    Meine Kinder sind mir die besten Lehrmeister, was Ehrlichkeit, Gradlinigkeit, Empathie und realistischen Pragmatismus betrifft.
    Ich teile da deine Wahrnehmung, Fräulein Manfred.


    Ich denke auch, dass man Kindern durchaus einiges zutrauen kann und soll. Sie verstehen oft mehr, als man glaubt.



    Es ist wirklich sehr spannend und interessant eure Beiträge alle zu lesen. Ich hätte nicht gedacht, dass so viele Beiträge kommen. Aber offenbar beschäftigt das doch sehr viele von euch.


    Heute ging es dann um das Thema Bedürfnisse. Die der Kinder und auch die eigenen und dass diese sich teilweise "im Weg stehen".
    Einfaches Beispiel: Mama ist müde und möchte schlafen, aber Kind gerade nicht.

    Leipzig ist richtig schön geworden in den letzten Jahren.
    Der Zoo ist sehenswert, da sind richtig tolle Gehege entstanden.
    Die Innenstadt ist toll. Für einen schönen Ausblick kann man das Völkerschlachtdenkmal besteigen.


    Gesendet von meinem GT-I9300 mit Tapatalk


    Keine Sorge, ich hatte es schon so verstanden, dass es nicht um die Gesinnung dabei ging. Aber du hast recht: Wenn solche Gespräche möglich sind, dann ist das super.


    Die Kloetersbriefe kenne ich bisher noch nicht.


    Zum Thema lügen: Bei uns war das früher leider oft der Fall. Beispielsweise als meine Katze damals eingeschläfert wurde. Meine Mutter und mein Großvater hatten mir nichts gesagt und kamen dann wieder und Hexe war tot. Das war heftig für mich und ich denke, dass ich es verstanden hätte, wenn sie es mir erklärt hätten. Ich war schließlich schon 12 damals.
    Ich glaube, es kommt ein stückweit auch auf die Lüge an. Sachen wie mit der Schokolade sind da eher banal dagegen. Toll wäre es natürlich, wenn man ganz ohne auskommen kann. Ob wir das schaffen werden - ich kann es nicht sagen.


    Zum Thema Abitur - auch wenn das nur hypothetisch gemeint war: Meine Mutter wollte immer unbedingt, dass ich Abitur mache und das um jeden Preis. Ich sollte auch unbedingt nach der Schule studieren, obwohl ich eine Lehre machen wollte. Ich fand es immer ganz schlimm, dass meine MUtter mich so unter Druck gesetzt hat und irgendwie mit mir was erreichen wollte, was sie selber nicht hatte. Das ist etwas, was ich bei unserem Sohn ganz sicher anders machen werde.


    Was jetzt glaube ich noch keiner beantwortet hat: Ist Vorleben gleich Erziehung oder seht ihr da Unterschiede?

    "Ich bewundere alle, die problemlos akzeptieren können, wann das Kind entscheidet, nicht in den Kindergarten gehen zu wollen, ihr Grundschulkind z.B. auch im Winter gelassen mit einem "Das ist dein Körper" kurzärmlig in die Schule schicken können (ich meine den Schulweg nicht die Zeit im Klassenraum), die nicht schlucken müssen, wenn man im Kinderzimmer keinen Fuß setzen kann und gelassen denken "Ist doch dein Zimmer" oder so.
    Kann ich inzwischen auch, aber ich musste es eben erst lernen.


    Doch, da hat sich meine Einstellung geändert. Und spannenderweise empfinde ich meine Kinds im Alltag trotzdem als erstaunlich friedfertig und gewaltfrei. (OK, als sie jünger waren traf das auf die Geschwisterbeziehung nicht immer zu, das gehört wohl dazu, aber von den schulen kamen auch immer positive Rückmeldungen)."


    Gar nicht immer so einfach.
    Ich denke auch, dass man im Laufe der Jahre seine Vorstellungen immer wieder neu überdenken muss. Das ist sicher nicht nur bei der Erziehung der Kinder so. Manchmal muss man sich dann doch eingestehen, dass es anders nun besser ist als früher.




    Das ist so eine Sache - da wüsste ich nicht, wie ich reagieren sollte. Was hast du deinem Sohn geantwortet?
    Ich stelle mir das sehr schwierig vor.


    Und wenn es so kommt, dass das eigene Kind plötzlich eine "verquere" politische Ansicht vertritt zum Beispiel? Was tut man dann? Weghören, diskutieren? Ich glaube, dass man als Eltern dann auch manchmal das Gefühl bekommt versagt zu haben.

    So, ich versuch mal mich zu sortieren und auf ein paar Dinge einzugehen. Ich finde die Diskussion hier sehr spannend und interessant.


    Zuerstmal natürlich noch, was ich selber dazu denke.
    Meiner Mutter war zum Beispiel unbedingter Gehorsam sehr wichtig und super gute Leistungen in der Schule. War das nicht zu hunder Prozent erfüllt, gab es Strafen bis hin zu Schlägen. Das geht für mich überhaupt gar nicht.
    Wichtig ist mir und auch meinem Mann Ehrlichkeit, Toleranz, Respekt - auch gegenüber der Natur zum Beispiel. Um nur einige zu nennen.
    Selbstbestimmung und das Recht auf eine eigene Meinung gehört auch dazu und doch gibt es auch Regeln, die dann darüber stehen denke ich.
    Wie schon genannt wurde zum Beispiel das gemeinsame Essen und Zimmer aufräumen - was ja irgendwo auch Werte sind.


    Was mir noch nicht so ganz klar ist: Gibt es einen Unterschied zwischen Wert und Erziehungsziel? Das wird nämlich beides getrennt abgefragt.
    Vorleben und Vermitteln ist doch eigentlich auch schon Erziehung, oder nicht?
    Eine Bekannte schrieb neulich auf FB, dass sie mit ihrem knapp 2jährigen Sohn beim Einkauf war und er sich an der Fleischtheke bedankte, als er ein Stück Wurst von der Verkäuferin bekam. Die Verkäuferin sagte darauf hin, dass der Junge so gut erzogen sei. Die Bekannte schrieb dann, dass sie ja gar nicht erzieht, sondern nur vorlebt.

    Hallo,


    Sind die Werte, die man Kindern vermitteln will, denn andere als die, die man selber lebt? Geht so etwas überhaupt? Kann man das trennen?
    Kann ich z.b. vermitteln, daß als Wert vermitteln, jeder Mensch über seinen Körper selber bestimmen darf, wenn ich permanent vorlebe, daß ich über andere Menschen bestimme, wann und was sie essen, wann sie schlafen, was sie anziehen...?

    Eine gute Frage und vermutlich sind es tatsächlich die Werte, die man selber lebt. Man tut sich schwer etwas zu vermitteln, hinter dem man nicht selber steht.


    Das stelle ich mir auch schwer vor, dem immer standzuhalten und konsequent zu bleiben. Das fängt ja bei kleinen "Notlügen" schon an. Eigentlich will man doch Ehrlichkeit vermitteln.

    Da habe ich erst etwas dazu gelesen (wenn ich noch wüsste, wo das war). Kinder haben anfangs die Empathie noch gar nicht und wenn sie sich entschuldigen, dann meinen sie das streng genommen gar nicht ernst,weil sie gar nicht einordnen können, dass das Unrecht war. Und so lernen sie demnach, dass es immer gut ist, wenn sie einfach Entschuldigung sagen. (Vereinfacht gesagt). Die von dir beschriebene Vorgehensweise, die du wählen würdest, wurde da auch als Lösung genannt.

    neben dem, was schon gesagt wurde, gibt es noch Werte und Erziehungsziele, über die ich bewusst nachdenke und die ich bewusst in die interaktion mit meinen kindern einbringe.


    das sind z.b. das Recht auf körperliche Selbstbestimmung (und die Anerkennung dieses Rechts bei anderen), Eigenverantwortung, das Recht auf Selbstausdruck und die Kenntnisse, die man dafür braucht. Ich versuche bewusst Fähigkeiten zur Selbstregulation und zur Konfliktlösung zu vermitteln. Mit bewusst meine ich, dass mein Vorleben da nicht ausreicht. Meine Kinder ticken teilweise ganz anders als ich und brauchen bei bestimmten Sachen mehr Unterstützung. Und natürlich wähle ich diese Bereiche danach aus, was mir wichtig ist. Andere erkenne ich womöglich gar nicht.

    Das finde ich auch sehr wichtig, da es etwas ist, was vielen fehlt.

    Das war ja nun aber nicht die Frage der TS, in wie fern die eigenen Werte von Teenies in Frage gestellt werden. ^_^

    Das macht aber überhaupt nichts. Ich finde es gut, dass hier weitergedacht wird. Denn das werden wir auch noch müssen.

    Wow, so viele Rückmeldungen. Ich bin begeistert. Heute mittag hab ich schon mal gelesen und ich werde mich da auch noch dazu äußern. Ich muss alles erstmal für mich sortieren.


    Aber eins möchte ich schon sagen: ich finde es sehr gut, dass auch die spätere Kindheit mit angesprochen wurde. Daran habe ich selbst noch überhaupt nicht gedacht. Aber gut, unser Sohn ist auch erst drei Monate alt.


    Gesendet von meinem GT-I9300 mit Tapatalk

    Ja das habe ich schon verstanden
    solange du keine geldleistungen für die Karenz erhält sondern in diesem fall nur er, ist das kein problem.
    was nicht geht ist, dass beide karenzleistungen erhalten.

    Ah, das klingt gut. Wie ist das mit dem Elterngeld? Es hieß, er muss auch in D beantragen und bekommt von Österreich die Differenz zu den 80%. Stimmt das so?


    Wo hattet ihr euch informiert? Mein Mann braucht eine Quelle, die er der Firma dann nennen könnte. Die wissen es nämlich leider auch nicht wirklich.

    Danke für den Link.


    Das ist echt blöd das Ganze. Denn ich werde für einen Monat nicht arbeiten gehen und es war ja so gedacht, dass wir als Familie Zeit zusammen haben. Aber Urlaub nehmen geht auch nicht, dann ist der Urlaub komplett weg, zumal es eh nur 25 Tage im Jahr sind und keine 30.
    Da bleibt wohl nur unbezahlt Urlaub nehmen.

    Ich weiß nicht, ob das Thema hier im Cafe richtig drin ist. Vielleicht gab es das auch schon einmal, ich hab über die Suche jetzt aber nichts gefunden.


    Am Dienstag hat der Kurs "Starke Eltern - starke Kinder" vom hiesiegen Kinderschutzbund begonnen. Der erste Themenschwerpunkt waren Werte, die wir unseren Kindern vermitteln wollen.
    Für den nächsten Dienstag haben wir gleich eine Hausaufgabe bekommen: Wir sollen uns Gedanken über Werte und Erziehungsziele machen. Auch dahingehend, was uns unsere Eltern vermittelt haben, was wir davon gut und was nicht gut fanden und was wir gleich oder eben anders machen wollen.


    Nun interessiert mich, wie das bei euch ist / war. Habt ihr das im Vorfeld genau definiert? Macht ihr das intuitiv?

    Wir haben die Situation, dass mein Mann in Feldkirch / Vorarlberg in Österreich arbeitet. Nun möchte er natürlich auch gern Elternzeit nehmen.
    Bisher war der Infostand so, dass er in Deutschland das Elterngeld beantragt und bei seinem Arbeitgeber die Karenz beantragt.


    Nun haben wir was die Karenzzeit betrifft verschiedene Informationen in den letzten Wochen bekommen und sind ratlos, was denn nun stimmt.
    Erst hieß es, dass er nur in Karenz gehen kann, wenn ich in der gleichen Zeit arbeite. Dann wieder war das doch nicht so, weil ich ja in Deutschland angestellt war und Österreich ja für mich eh nichts zahlen muss.
    Nun heißt es, dass es immer drei Monate sind, davon einer, in dem beide daheim sind und zwei, in denen die Frau arbeiten muss. Und offenbar muss mein Mann dann alle drei nehmen - oder eben gar keine Karenz.


    #hilfe Ist hier bei den Raben zufällig jemand, der da mehr weiß oder jemanden kennt, der uns da zuverlässig Auskunft geben kann? Wir sind echt ratlos gerade. #danke

    Das stimmt, aber dann musst Du Dir von Verwandten, Bekannten und wer sich sonst berufen fühlt seinen Senf dazu zu geben nicht anhören, dass Du es ja hättest wissen können in dem Alter. Davor habe ich, die ich mir die gleichen Überlegungen mache wie die TS, richtig Angst, denn z.T. sind es sehr nahestehende Personen (Mutter, Tante), die das möglicherweise sagen werden.


    Es gibt auch immer wieder Leute, die dann sagen: "Muss das denn heutzutage noch sein, ein behindertes Kind zu bekommen?". Da hängt es davon ab, ob man über sowas stehen kann. Aber "Idioten" gibts bekanntlich immer... Sowas find ich einfach nur unterirdisch.
    Aber ich weiß, was du meinst.

    Mit "was wäre wenn" hatte ich auch eher gemeint, dass man sich überlegen muss, ob man mit einem möglicherweise behinderten Kind leben könnte. Ich weiß nicht, wie ich es besser formulieren soll.
    Klar stellt sich vieles erst heraus, wenn es dann so ist und das Kind da ist und das Leben neu gestaltet werden muss. Und sicher kann man auch nicht von vorne herein alles für sich ausmachen und abschließend bestimmen. Ich wollte damit sagen, dass man sich einfach im Vorfeld Gedanken macht und das zusammen bespricht.

    Wir haben jetzt mit 40 unser erstes Kind bekommen, einfach weil es früher nicht geklappt hat.
    Die Feindiagnostik haben wir gemacht und es wurde eine Wahrscheinlichkeit von 1: 42 für T21 festgestellt. Weiterführende Untersuchungen haben wir nicht gemacht und gesagt, wir nehmen es wie es kommt.
    Und das ist glaube ich der Punkt: Ihr solltet euch im Voraus Gedanken machen "Was wäre wenn". Und auf Jahresende warten würde ich auch nicht mehr, zumal es mit zunehmendem Alter im schwieriger wird.