ich kann mir beim allerbesten willen nciht vorstellen, dass strukturelle unterschiede in der arbeitsweise des gehirns in irgendeiner Form anerzogen sein könnten.
Männer und Frauen sind tendentiell unterschiedlich, auch wenn es exemplare beider geschlechter gibt, die warum auch immer funktionstechnisch in der anderen schiene gelandet sind und solche, die gar kein geschlecht haben oder halt quasi ganz das gleiche.
ich habe definitiv kein frauenhirn, trotzdem wurde ich mit allen klischees erzogen und es wurde gehirntechnisch dennoch nie eine Frau aus mir, obgleich meine "Rolle" in der Familie gerade sehr "weiblich" ist.
Dem Kind Freiheit zu lassen und ihm Möglichkeiten aufzuzeigen ist garantiert sehr wichtig, aber da eine Ideologie draus zu machen und darauf zu bestehen, dass ja eigentlich alle gleich sind und alle unterschiede nur "anerzogen" sind, ist irgendwie am Thema vorbei und hat auch nichts mit Gleichberechtigung und der tatsächlichen Benachteiligung von Frauen zu tun. Ungünstige Verhaltensmuster anzutrainieren nach dem Motto "Jungs kennen keinen Schmerz" und "Mädchen dürfen nicht aufmüpfig sein" und das dann auch durchzuprügeln ist natürlich benachteiligend aber ich glaube auch gerade hier bei den Raben nicht die Regel. Mein Eindruck ist, dass diese Verhaltensweisen in sehr alten Konfliktlösungsvarianten verwurzelt sind - wer da aussteigt und nicht mehr auf ein klassisches Autoritätsmodell setzt, sondern auf Demokratie und Gleichberechtigung, wird da so oder so seinen Kindern viel mehr geschlechtsunspezifisches Selbstbewusstsein und Strategien mitgeben, wo sie es nicht nötig haben, sich wegen einer Vagina oder eines Penis unterbuttern oder bevorzugen zu lassen.
Wir sind Menschen in erster Linie. Alle unterschiedlich, alle mit unterschiedlichen Vorlieben, Interessen und Fähigkeiten. Das finde ich, muss ernst genommen werden - und dass wir alle dieselbe Würde, die Selben Rechte und den selben Wunsch nach Selbstverwirklichung und Glück haben. Und nebenher kann man gerne gegen die Benachteiligung in der Gesellschaft kämpfen.
Nur wenn sich eine Mutter hinstellt und sagt: Nein, dass Mädchen mit Puppen spielen ist immer anerzogen! Und sich am Ende das Kind schlecht fühlt, weil es halt ein Mädchen ist und gern mit Puppen spielt, kann es ja nun auch nicht sein. (der Eindruck würde mir in jedem fall kommen, kinder sind ja auch nicht dumm!
Tochter kennt keine "echten Mädchen" , ihre Spielfreundin ist ein Haudrauf, ihr Spielekumpel ist ein Kuschelfreak. Ich habe meine Puppe in ihrem Spielzeug ebenso liegen gehabt wie bei dem meines Sohnes im gleichen alter - und er hat sie NIE angeschaut und Tochter schon vor einem dem ersten Geburtstag und zwar ohne komische Kosenamen (meist heißen sie beim Namen oder Süße bzw. Süßer) Ich habe ihr auch nicht beigebracht, Rollenspiele zu spielen, da war mein Umgang derselbe wie bei meinem Sohn - und der hat das nie gemacht und erst später so mit 6,7 angefangen, aber dann auch nur, um krieg zu spielen...
Es gibt angeborene Verhaltensweisen, ob es passt oder nicht. Dass sie nicht jeder hat, steht auf einem anderen Blatt (ich war keine tolle Puppenhmama, ich habe nur mit Puppen gespielt, weil andere Mädchen das auch taten - und daher kann ich sehr sagen: Nein, meiner Tochter wurden ihre Interessen und Verhaltenspräferenzen nicht anerzogen. Bei meinem Sohn weiß ich es nicht, der ging früher in den Kindergarten, aber auch ihm war es nie verboten, seine Gefühle zu äußern und er schämt sich nicht fürs heulen.
Ja, es fängt unbewusst bei den ganz kleinen Babies an.
Wie lange lässt sich die Mutter von den Babyhändchen im Gesicht rumpatschen, bis sie es unterbindet? Ab wann und wie konsequent wird ein "nein" durchgesetzt?
Ein Babyjunge wird als "kleiner Mann" bezeichnet *fußnägelhochroll*
Wie wird die Kleidung ausgesucht (für Mädchen oft einschränkend in der Bewegungsfreiheit, entweder durch den Schnitt oder das Material/Farbe)?
Jungs lässt man in der Öffentlichkeit hemmungslos sich am Sack pulen, während man Mädchen sofort verbietet, sich in den Schritt zu fassen. So im Allgemeinen, hab ichs beobachtet.
Und dann erst kommen sie in den Kindergarten und wir wundern uns, warum sich die Kinder unterschiedlich verhalten.
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