Beiträge von PaulaGreen

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    Dazu kommt, dass man in Görlitz mit 3.500 EUR Topverdiener ist, in Berlin wahrscheinlich Durchschnitt und in München abgehängt. Wahrscheinlich bewerten wir Einkommen schon allein deshalb total unterschiedlich.


    Ich finde halt, wenn man sich über niedrigen Löhne unterhält, sollte man auch die Maßstäbe klar haben, die man ansetzt.

    Hier stimme ich Dir uneingeschränkt zu.

    Deswegen schrieb ich ja in fast allen meinen Postings dass ich mich in meiner Bewertung auf mein Bundesland BW beziehe.


    Die TVÖD Gehältern gelten jedoch bundesweit. Und in BW oder Bayern ist das dann eben eher unterdurchschnittlich. Denn selbst wenn ich von dem in meinem Link genannten 4700€ als Durchschnittsgehalt fpr BaWü den Meridian errechnen würde, wäre man hier als Erzieherin vermutlich unterdurchschnittlich und als Sozialpädagogin auch. Damit kann man in meinem Bundesland bei Jobs im Sozialbereich eben nicht von einem "guten" Gehalt sprechen.

    Ich weiss nicht, wenn Du mit Tussi aus Zuffenhausen meinst. Ich weiß jedoch, das ich selbst lange Jahre als Sozialpädagogin im öffentlichen Dienst gearbeitet habe und jetzt in der Industrie zu einem dort niedrigen Ingenieursgehalt tätig bin. Ich kann also direkt zwei Gehaltszettel miteinander vergleichen und sehe einen erheblichen Unterschied.


    Ich arbeite übrigens weder in der Automobil- noch in der Automobilzuliefererindustrie - also nix Zuffenhausen....


    Und ich kenne zig Ingenieure z.B. meinen Mann die ebenfalls im Era Tarif sind. Auch nix Automobilindustrie...

    Eine Sozialpädagogin bekommt also rund 30% weniger als eine Ingenieurin mit vergleichbarer Ausbildung und muss dafür auch noch 10% mehr arbeiten.

    Die IG Metall hat da sicherlich auch eine bessere Verhandlungsposition: Wenn die Metaller streiken, verdienen ganze Branchen kein Geld.


    Wenn Verdi streikt (wo die Sozialpädagogin wahrscheinlich nicht einmal Mitglied ist), tut das ihrem Arbeitgeber finanziell nicht weh.

    Genau das ist aus meiner Sicht der Punkt, warum manche Berufgruppen mehr verdienen als andere:


    Wenn der Metaller streikt, schreit das Volk: "die bösen Firmen beuten die Leute aus, recht so, streikt bitte". Streikt die Erzieherin im Kindergarten schreit das Volk "Wie soll ich arbeiten, die Kita ist zu, die verdienen doch genug".


    Wenn Arbeitnehmer im Sozialwesen mehr verdienen würden, würden wir alle das unmittelbar spüren, denn da es öffentliche Felder sind, müsste man wohl Steuererhöhungen machen.


    Wenn Arbeitnehmer in der Industrie mehr verdienen, spüren wir das nur mittelbar durch unsere Konsumentscheidungen und habe da im Gegensatz zu Steuerzahlungen eher das Gefühl, für jnser Geld ja was zu bekommen.

    Vielleicht nochmals ein Vergleich meines Bundeslandes (Baden-Württemberg) zu den Gehältern von Arbeitnehmern im Sozialbereich und im technischen Bereich in der Industrie. Ich vergleiche jeweils Fachhochschulabsolventen, hier also Sozialpädagoginnen und Ingenieurinnen.


    In meinem Bundesland werden Mitarbeiter im Sozialwesen im Regelfall nach TVÖD Sue bezahlt, Ingenieurinnen werden sehr oft nach IG Metall Tarif bezahlt. In meinem Bundesland gibt es viel Automobil- und Automobilzuliefererindustrie, es gibt eher Ingenieurmangel, so dass ein Ingenieur gefragt ist und im Bereich der Industrie oft tatsächlich nach IG Metall Tarif bezahlt wird.


    Eine Sozialpädagogin mit Fachhochschulstudium als Berufseinsteigerin wird im Regelfall in TVÖD Sue 12, Entwicklungsstufe 1 eingruppiert und bekommt dort bei einer 38,5 h Woche rund 3300€ brutto. Nach 6 Jahren Berufserfahrung bekommt Sie die Stufe 4, das sind dann rund 4100€

    https://oeffentlicher-dienst.i…d=tvoed-sue-2021&matrix=1


    Eine Ingenieurin mit Fachhochschulstudium wird im Regelfall in Era Stufe 13 IG Metall eingruppiert. Dort bekommt sie bei einer 35h Woche rund 4800€. Nach 6 Jahren Berufserfahrung und durchschnittlich guter Leistung bekommt sie rund 15% Leistungszulage on top, das sind dann rund 5500€.


    https://www.igmetall.de/downlo…cf9506907870bb637c493.pdf


    Eine Sozialpädagogin bekommt also rund 30% weniger als eine Ingenieurin mit vergleichbarer Ausbildung und muss dafür auch noch 10% mehr arbeiten.

    Das gleiche könnte hier jetzt auch noch für ErzieherInnen und Technikerinnen (Fachschulabschluss) durchrechnen, der prozentuale Unterschied wäre derselbe.


    Jetzt weiß ich natürlich, dass nicht alle Ingenieurinnen in D. nach IGM Tarif bezahlt werden. In meinem Bundesland ist das jedoch der Standart. Genauso wie eine Bezahlung im Sozialwesen nach TVÖD Sue.

    Matilda ist zwar jetzt etwas arg off topic, aber irgendwie habe ich den Eindruck, Du rechnest Dir ein paar Dinge zum Gehalt von ErzieherInnen schön.


    Das Bruttogehalt einer Erzieherin TVÖD SUE 8a liegt zwischen rund 2900€ (Berufseinsteigerin) und 3900€ (nach 15 Jahren Berufserfahrung), durchschnittlich 3500€. Quelle: https://oeffentlicher-dienst.i…d=tvoed-sue-2021&matrix=1


    Das Durchschnittsbrutto in Deutschland liegt bei rund 4000€.

    Damit sind ErzieherInnen trotz 4-5 jähriger Fachschulausbildung unterdurchschnittlich bezahlt.


    In meinem Bundesland liegt das durchschnittliche Bruttoeinkommen sogar bei rund 4700€. Damit sind ErzieherInnen rund 25% unter dem Durchschnittseinkommen.


    Quelle: https://www.wiwo.de/finanzen/s…e-deutschen/26598720.html


    Das nenne ich nicht gut bezahlt


    Eine Sozialpädagogin ist üblicherweise in Sue 12 eingruppiert und verdient damit zwischen 3300 und 4600 brutto. In meinem Bundesland ist dies immer noch unterdurchschnittlich. Und das trotz akademischen Abschluss.


    .

    Xenia kann es sein, dass du nicht weiß wie schlimm MIV generell ist?


    Meine Forderung lautet in erster Linie deutlich weniger MIV. Also MIV politisch unattraktiv machen, mit deutlich höheren Kosten für Kraftstoff. Und deutlich höheren Strompeisen für Strom aus nicht regenerativen Energien. Und deutlich höherer finanzieller Beteiligung des Nutzers am Parken. Und Abschaffung der Pendlerpauschale, Dienstwagenregelung, etc.


    Und das was dann noch an MIV übrig bleibt sollte mit deutlich leichteren und kleineren Fahrzeugen passieren. Und die dann auch bei Neuanschaffungen in elektronisch.


    Zu glauben, wir könnten weiter wie gehabt individuell motorisiert mobil sein, wenn wir einfach nur auf E umstellen, verkennt den Ernst der Lage.

    Und im übrigen müssen wir auch fossile Stoffe wie z.B. Kobald im Boden lassen....

    Kobalt macht dem Klima gar nichts. Die sonstigen Bodenschätze sind halt nur nicht unendlich, und deswegen ist ihre Ausbeutung irgendwann mal zuende. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass wir dahin kommen, uns über endende Kobalt-Reserven Gedanken machen zu können, ist im Augenblick nicht besonders hoch.


    Wir haben sicher nicht nur ein einziges Problem, aber die Klimakrise ist ein Problem von Treibhausgasen. Kobalt und Lithium sind da nicht das Thema.

    Natürlich ist Kobalt in erster Linie kein CO2 Problem. Dennoch ist dessen Abbau mir irreversiblen Umweltschäden verbunden, von den Arbeitsbedingungen rede ich garnicht erst.


    Lithium wird zumindest teilweise aus dem Abbau von Erz gewonnen, der überraschenderweise mit hohem Energieverbrauch einhergeht.


    Ich sehe ja auch Elektromobilität als förderungswürdiger als den Verbrennermotor an, es ist jedoch sicher nicht die Lösung der Klimakrise.

    Genausowenig wie die komplette Ersetzung von Fleisch und Fleischerzeugnissen durch Käse und andere Milchproduktion den Faktor Ernährung lösen könnte.

    Man kann doch politische Entscheidungen gar nicht getrennt vom Konsumenten sehen.


    Wenn man nur das Beispiel Verkehr /Mobilität betrachtet, mit allen offenen und versteckten Subversionen für die Automobilindustrie, mit Steuerpivilegien und Förderungen für den Bürger, mit Folgekosten für Unfälle und Umweltauswirkungen, mit Kosten für die Infrastruktur und die damit verbundene Industrie (Straßenbau), mit Auswirkungen auf den Flächenverbrauch für Parkplätze und damit für den Wohnungsmarkt.... Wenn man da wirklich rangehen würde, könnte sich keiner mehr Autofahren leisten.


    Die Endauswirkung aller politischen Entscheidungen, eine Abkehr vom Lobbyismus klimaschädlicher Industrie hat am Ende der Kette immer der Bürger zu tragen, der sich manches dann schlichtweg nicht mehr leisten kann und damit sein Verhalten zwangläufig verändern muss.


    Und natürlich schreien alle hurra, wenn man öffentlichkeitswirksam Plastikstrohhalme verbietet, da sind wir alle "Klimaschützer", aber schon bei 10€ mehr Anwohnerparkgebühr (ob für Verbrenner der E-Auto) tobt das Volk.


    Jono schrieb oben, dass sie nicht mehr als Konsumentin alleine die Entscheidungen treffen möchte, da gehe ich voll mit, ich bin auch für einen staaatlichen Rahmen, der bei den großen Batzen der Industrie ansetzt. Zu glaube, dass das jedoch keine erheblichen Veränderungen an der individuellen Lebensführung nach sich zieht, ist dann doch.... freundlich gesagt sehr kurzsichtig.




    Und im übrigen müssen wir auch fossile Stoffe wie z.B. Kobald im Boden lassen....

    janos ja, das glaube ich, dass das mit den größeren Kindern noch mal ne andere Liga ist. Da steht mir sicherlich noch die ein oder andere Herausforderung bevor.


    Mein Mann lässt ja grundsätzlich mir den meisten Entscheidungs- und Gestaltungsspielraum - beim Thema Umweltschutz hat er jedoch klare Vorstellungen. Und da stimmt es auf jeden Fall, dass ich ohne ihn anders leben würde - und mir klar ist, dass, wenn der Partner nicht mitzieht, dass alles sehr sehr schwer ist.

    Ich möchte nochmal ein paar Überlegungen zum Thema "Verzicht" äußern.


    Wir besitzen weder ein Häuschen im Grünen (wir besitzen garkein Wohneigentum) noch ein Auto. Ich übe mich darin, soweit als möglich, gebraucht zu kaufen. Ansonsten kaufen wir nachhaltig im Sinne von langlebig. Ich habe Schuhe, die sind 27 Jahre alt (DocMartens), eine (!) (teure) zeitlose Mehrlagenjacke, die ich seit 8 Jahren trage, ich wüsste nicht, wann ich das letzte Mal eine andere Jacke anhatte. Mein Mann hat Funktionskleidung (fürs Radfahren, er fährt täglich 13km zur Arbeit und zurück), die er länger trägt, als wir uns kennen. Unser Kleidung hat einen zeitlosen Stil.

    Wir fliegen nicht und sind trotzdem reisefreudig innerhalb Deutschland und Europas. Unseren Haupturlaub verbringen wir im Zelt.

    Gerade arbeiten wir daran, unsere Ernährung auf vegetarisch umzustellen (wir lieben alle Fleisch, es geht uns um Tier- und Klimaschutz). Wir essen möglichst regional und saisonal - ganz sicher nicht zu 100%, es gibt im Winter durchaus Gurken und Paprika, vieles z.B. das allermeisten Obst (also alles außer Bananen und im Winter Orangen und Mandarinen und natürlich Zitronen) gibt es aber halt nur, wenn es aus Deutschland erhältlich ist.

    Unser Stromverbrauch liegt bei 2500kwh im Jahr.


    All diese Dinge sind recht unabhängig von unserem Einkommen, wir könnten sie uns auch mit deutlich weniger Geld leisten.


    Unser dann doch recht hohes Familieneinkommen erlaubt es uns, uns fast komplett bio zu ernähren und trotz Leben in der Stadt auf (für die Stadt) relativ viel Platz in gut isoliertem Wohnraum sogar mit150qm Garten zu wohnen. Für das Land wäre es eher klein. Wenn die Kinder ausziehen, werden wir auch ausziehen und in eine kleinere Wohnung ziehen (wird sonst auch zu teuer )

    Wir leisten uns 100% Ökostrom und teilweise Biogas.

    Unser Geld legen wir mit einer Ausnahme nur bei Firmen an, deren Nachhaltigkeit uns überzeugt.


    Diese Dinge können wir uns tatsächlich nur durch das gute Einkommen leisten.


    Ich empfinde unseren nachhaltigen Lebensstil als luxuriös. Ich habe an fast keiner Stelle das Gefühl des Verzichten, obwohl vieles unseres nachhaltigen Lebensstils wenig kostet.

    Der einzige Punkt, den wir als Verzicht empfinden, ist der (partielle) Fleischverzicht und der Verzicht auf eine Katze als Haustier.


    Und nein, nicht jeder muss so leben. Wenn jemand gerne auf dem Land lebt und deshalb mit dem Auto zur Arbeit fällt, aber vielleicht dafür vegan lebt oder nur im nahen Umfeld Urlaub macht, kommt das aufs Gleiche raus. Und ein Anderer fliegt vielleicht zu seiner Familie und isst deshalb noch saisonaler oder lebt zu viert auf 80 qm oder in einer Hausgemeinschaft.


    Ich bin ein tendenziell bequemer Mensch, der es sich gerne gut gehen lässt. Ich bin das Gegenteil von Asket. Ich habe früher nicht nachhaltig gelebt, ich bin über meinen Mann (Umweltschutzingenieur) dazu gekommen. Für mich war das ein Prozess über mittlerweile 13 Jahre. Ich habe jedoch festgestellt, dass Wege beim Gehen entstehen, das der ach so bedrohliche Verzicht garkein Verzicht, sondern Freiheit ist.


    Und ich will mit diesen Überlegungen garnicht sagen, dass das alles kein Problem ist und jeder zur gleichen Lösung und zum gleichen Weg kommen muss. Ich möchte jedoch dafür werben, dass der für den Klimadchutz notwendig Verzicht sich zwangsläufig einschränkend anfühlen muss und dass Nachhaltigkeit auch nach und nach wachsen kann.


    (Und jetzt traue ich mich fast nicht, das abzuschicken, denn es soll tatsächlich weder missionarische noch arrogant rüberkommen, ich weiß jedoch, dass es so aufgefasst werden könnte - ich stolpere nur immer und immer wieder über das Wort "Verzicht", das ich so nicht empfinde)

    Und im übrigen, Ich schrieb es hier im Thread schon mal: Auch die Bahn braucht Strom, und zwar pro Person und Kilometer ungefähr halb so viel wie ein Elektroauto pro Kilometer braucht.

    Würde ich eine Diät machen, würde sich das FdH nennen. Wenn ich die Hälfte von bisher essen würde, wäre ich gertenschlank.

    Letztendlich wäre doch eine geänderte Dienstwagenregelung ein effektiver Ansatz, oder?

    Das, gepaart mit dem Ende der Pendlerpauschale.

    Und Anreizen, Arbeitsstätten und Wohnorte wieder näher zusammen zu bringen. Ist in Zeiten wo oft 2 Leute in einer Familie nicht leichter geworden - aber ich würde mir wirklich bessere Platformen wünschen um wohnortnah gezielt nach Jobs suchen zu können.

    Ein erster Schritt könnte ja eine Verpflichtung der Arbeitgeber sein, Homeoffice anbieten zu müssen.

    Aber das geht ja selbst im größten Lockdown kaum....

    Man könnte übrigens auch einfach beschließen, dass überhaupt kein MIV (außer Busse und Lieferverkehr) mehr in die Innenstädte fahren dürfte.


    Man könnte auch ein generelles Tempolimit unabhängig vom Fahrzeuggewicht beschließen.


    Ich bin diese Diskussion so leid, dass E-Autos das Problem lösen. Nur weniger Autos lösen das Problem (oder zumindest einen Bruchteil des Faktors Mobilität).

    Das stimmt Xenia solange man bei Corona höflichst gebeten hat, doch bitte auf Kontakte zu verzichten, haben das tatsächlich viele nicht gemacht.

    Hat leider den Virus nicht aufgehalten.

    Verzichten musste man am Ende trotzdem.

    Reeza ich gestehe, das erste Mal etwas von veganer Hundeernährung höre. Da wird die CO2 Bilanz natürlich deutlich besser sein. Ich gestehe jedoch, mich zu fragen, wie artgerecht das ist. Habe jedoch letztendlich keine Ahnung.


    Ein Dilemma ist ja auch durchaus (so ganz grundsätzlich), dass Tier- und Klimaschutz sich oft widersprechen. Die CO2 Bilanz von Bio Milchproduktion ist schlechter als konventionell. Den Hund zu barfen schlechter als industriellen Abfallfutter.