Jetzt gerne nochmal meine Sicht der Dinge:
Mit Ausnahme der Beamt:innen ist mir keine Situation bewusst, bei der man "unfreiwillig" in der PKV gelandet ist (im Gegensatz übrigens zu vielen GKV Versicherten, die nämlich tatsächlich keine Wahl haben, sondern nur in die GKV dürfen). Auch Selbstständige können sich gesetzlich versichern. Und natürlich ist, bei gemeinsamen Kinder, die Entscheidung eines jeden Elternteil letztendlich eine Familienentscheidung - ich finde nicht, dass man das als individuelle Entscheidung werten kann.
Und da bietet das System PKV eben gewisse Vorteile und gewisse Nachteile - und ich kann nicht die Vorteile mitnehmen und bei den Nachteilen autsch schreien.
Zu den Beamt:innen sehe ich tatsächlich diverse Möglichkeiten über die Beihilfe und ich bin mir ziemlich sicher, dass da nachgesteuert wird. Ich kenne übrigens auch einige Beamt:innen, bei denen die Kinder nicht in der freiwilligen GKV des besser verdienenden Partners drin sind, sondern dennoch privat versichert werden.
Zu der Argumentation, dass die finanzielle Entschädigung wegen geschlossener Schulen nicht über die Krankenkassen und "Kindkrank" laufen sollte:
Wie ich oben schon schrieb kann sich jeder zur Betreuung seiner Kinder wegen geschlossener Schulen von seinem Arbeitgeber unbezahlt beurlauben lassen. Oder als Selbstständige befristet schließen. Nun muss das natürlich finanziert werden. Gesetzliche Kassen bieten hier in ihrem Leistungskatalog eine Lohnersatzleistung wegen durch Krankheit bedingter Betreuung des Kindes an. Die jetzige Betreuung des Kindes ist durch eine Krankheit bedingt, die mein Kind zwar nicht selbst hat, aber es ist eine Krankheit, die dies notwendig macht. Und wer, wen nicht das öffentliche Gesundheitsystems (also die GKV), soll das denn sonst zahlen? Und da die GKV Teil des öffentliche Gesundheitssystem ist, wird es eben durch Beiträge und Steuern mischfinanziert.
Privatversicherte haben sich entschieden, aus der solidarischen Finanzierung des steuerlich subventionierten Gesundheitsystems auszusteigen, da finde ich es verwunderlich, jetzt doch von dessen Leistungen und der inkludierten steuerlichen Subventionierung profitieren zu wollen.
Richtig fände ich, wie oben vorgeschlagen, mal bei der eigenen PKV anzufragen, warum sie das eigentlich nicht übernehmen.