Bitte verzeiht, dass ich es gerade nicht schaffe einzeln zu zitieren und auf alles einzugegen, deswegen nur einzelne Gedanken.
dobe die allerallermeisten Menschen stellen menschliche Bedürfnisse über die von Tieren. Indem sie Fleisch essen, Milch trinken, eine Stechmücke töten oder ihrem Hund/ ihrer Katze Fleisch füttern (und damit als Mensch am Tod eines Tieres beteiligt sind.
Zu dem Gedanken, dass viele Hundebesitzer den Eindruck haben, ihr Hund störe niemanden, möchte ich gerne ein wenig von mir erzählen.
Mich stören Hunde fast überall. Ich habe ja nach Hund mehr oder weniger Angst vor ihnen, ich finde sie mal mehr mal weniger abstoßend, mir würde in einer Welt ohne Hunde nichts fehlen. Viele Haltungsbedingungen insbesondere in Städten halte ich für nur eingeschränkt artgerecht und in einer Welt, in der das Klima eskaliert, braucht es eher weniger als mehr Fleischesser - dazu gerne mal den Carbon Footprint von Hund und Katze googlen (jetzt wappne ich mich für die Tupperdosen).
Im Regelfal lasse ich dies meine hundebesitzende Mitbürgerin jedoch nicht spüren. In der Bahn scanne ich, wo ein Hund ist, um mich dann unauffällig woanders hin zu bewegen. Im Restaurant suche ich mir stillschweigend den Platz, der am weitesten weg vom Hund ist. Wenn wie letzte Woche ein Hund so vorm Bäckereieingang steht, dass ich nicht sicher genug an ihm vorbei komme, warte ich stillschweigend vor der Bäckerei. Wenn mir jemand mit unangeleintem Hund entgegen kommt, bitte ich freundlich, wegen meiner Angst ihn an die Leine zu nehmen. Ich nehme die Rolle ein, dass "wegen mir" der Hund an die Leine muss - obwohl ich eigentlich denke, der Hundebesitzer sollte dies unaufgefordert tun.
Was ich sagen will, nur weil Menschen ihre Ablehnung, ihr Gestört-Sein vom Hund nicht zeigen, heisst es nicht, dass es nicht da ist.
Denn, wie ich schon schrieb, die Omnipräsenz des Hundes ist zur Selbstverständlichkeit geworden. Und ich stelle nicht in Frage, dass Hunde wo auch immer sein dürfen, mich stört jedoch die Selbstverständlichkeit.
Neulich war ich auf einer 2-tägigen Weiterbildung. Eine TN hatte ganz selbstverständlich ihren gut erzogenen Hund dabei. Ich habe das vorher noch nicht mal gewusst. Hier hätte ich mir gewünscht, im Vorfeld eine Mail im Sinne von "Ich würde gerne meinen Hund mitbringen, gibt es jemand der sich daran stört" gewünscht. So wie es jetzt war, wäre ein Allergiker, nachdem der Hund schon vor Ort ist, gezwungen gewesen, zu sagen, dass es für ihn schwierig ist - aber Hund war ja schon da - es hätte gar keine Lösung gegeben.
Ich würde mir wünschen, dass Hunde tatsächlich nur auf definierten Freilaufflächen ohne Leine laufen.
Ich würde mir wünschen, dass es in Restaurants oder Cafes, so wie es früher Raucher und Nichtraucher Bereiche gab, Bereiche mit oder ohne Hund gibt. Das gleiche in Bahnen.
Ich verstehe wirklich nicht, woher diese extreme Sonderrolle des Hundes im Vergleich zu anderen Tieren kommt.