Der Nüchtern-BZ ist am schwersten in den Griff zu kriegen, da er nicht gut mit Ernährung beeinflusst werden kann.
Das macht mir im Moment am meisten Sorgen, dass es evtl. auch über Ernährung nicht in den Griff zu kriegen ist. Obwohl ich meine, bei meinen Aufzeichnungen einen Zusammenhang zwischen Gesamt KH Menge ueber den Vortag und Nuechternblutzucker zu sehen. Mein Plan ist, mich erst einmal an den Ratschlag zu halten, nicht zu spaet zu Essen. Wenn das nicht hilft, dann mal mit den geratenen fetten späten Snacks zu probieren.
Der Nüchtern-BZ kann auch zu hoch sein, weil man nachts UNTERzuckert (zu wenig gegessen, Stillen), dann produziert nämlich der Körper eigenständig Glukose nach (hab vergessen wie das genau geht, kann man sicher ergoogeln). Das kannst Du testen, indem Du mal zwei Nächte lang alle zwei Stunden misst. Sollte dies der Fall sein, hilft entsprechend nachts etwas essen.
Ich denke, daß ist auch der Grund, warum eine bestimmte KH-Menge gegessen werden soll, damit man nicht unterzuckert und dadurch dann obiges Phänomen provoziert.
So etwas hatte ich auch schon gelesen. Und dass dieser Effekt bei Menschen, die schon länger KH-reduziert essen, ausgeprägter sein kann. Im Moment muss ich nachts nicht raus und mein Schlaf ist mir wegen zu viel anderem Stress heilig. Aber wenn ich das nächste Mal nachts wach bin, werde ich wohl mal messen. Teils ist mein Wert nach dem Abendessen niedriger als der Nüchternwert. Dies könnte ja z.B. von dem Effekt kommen. Oder wohl von sehr fettigem Essen in Kombination mit länger wirkenden KH (Orange, Trauben etc. hatte wohl jemand geschrieben.)
Für mich selber war hilfreich, vor dem Schlafengehen noch eine Portion Quark zu essen, bilde ich mir zumindest ein, daß das geholfen hat, v.a. gegen Hunger/Appetit war das gut. Schönen fetten Griechischen Jogurth oder so.
Super tipp!
Bei mir hing es auch sehr an der Uhrzeit der Morgen-Messung. Zwischen 8 und 9 ist der BZ wohl am höchsten, das hat bei mir gestimmt, ich habe immer versucht zu gleichen Zeit gegen halb 8 zu messen.
Bei mir scheint der Nüchternblutzucker je später, desto höher. In der Leitlinie steht, dass Nüchternwerte zur Diagnosestellung spätestens um 9:00 zu nehmen sind. Bei mir war es jeweils 9:30 (und ich mit Kind schon fast drei Stunden wach).
Bei mir ging es auch darum, daß ich Insulin unbedingt vermeiden wollte, und meine Berater sahen das auch super locker, "dann nehmen Sie halt Insulin", ich musste es denen dann einfach mal deutlich sagen, daß ich alles machen würde, um Insulin zu vermeiden (immer vorrausgesetzt, das Kind wird nicht gefährdet), und bitte demensprechend beraten werden möchte. Ab da wurde es besser.
Das sehe ich genauso! Ich hoffe, der/die Diabetologe hat da mehr ein Ohr für. Bzw. die Ernährungsberatung in weiteren Terminen.
Folgende Punkte haben mir bzgl. des erhöhten Nüchtern-BZ geholfen, mich mit der Situation zu entspannen, sie waren quasi meine Mantras.
1. Das Kind produziert erst ab 7,8 (140) selber Insulin. Ein erhöhter Nüchtern-BZ dürfte es kaum beeinflussen.
2. Ich möchte kein Insulin, da es fraglich ist, ob Insulin überhaupt hilft, wenn dann nur sehr hoch dosiert, und es dann vielleicht sogar eher schlecht fürs Kind wäre ("klein spritzen").
3. Mein persönlicher Grenzwert für Handlungsbedarf liegt aus o.g. Gründen bei 6.0
4. Solange die Wachstumswerte im US ok sind (Kopf-Rumpf-Diskrepanz), ist das baby nicht zu groß und damit nicht/kaum vom Diabetes betroffen.
Dank Dir! Solche Fragen/ Abschätzungen würde ich gerne mit dem Ärzten zusammen besprechen. Die Richtlinien gehen ja davon aus, dass auch schon ein leicht erhöhter Nüchternblutzucker schädlich für das Kind sein könnte. Ich glaube, ich bin da nicht so relaxt ohne Unterstützung von den Richtlinien abzuweichen.
Mir waren zwei erhöhte Werte pro Woche "erlaubt", bei nachvollziehbarer Ursache (Milchreis) auch mehr.
Super Info! Mal gespannt, was der Diabetologe sagt.
Zu Deinen Fragen:
1. Die Ernährungsberatung arbeitet mit dem Tellermodell: Jede Mahlzeit soll aus 1/3 Kohlenhydrate, 1/3 Proteine, 1/3 Gemüse bestehen. Ich esse eher weniger Kohlenhydrate und fühle mich gut dabei. Jetzt soll ich mich an die Empfehlung halten und meine KH erhöhen. Gerne wüsste ich wieso? Verstehe ich auch nicht, halte ich nicht für sinnvoll.
Keine Ketose kann ich verstehen, glaube aber nicht, das ich mit ca. 150g KH/ Tag in die Ketose rutsche. Unwahrscheinlich. Das müsste sich ja auch im Urin leicht nachweisen lassen, oder? Genau.
2. Der Diagnosegrund war der erhöhte Nüchternblutzucker. Aussage der Beratung: Zum senken ist lediglich Ausschlaggebend, wie spät sie abends essen das Essen über den Tag hat keinen Einfluss. Das kann ich mir gar nicht vorstellen! Stimmt das so? Doch, ich glaube dem ist so. Also so ab frühem Abend ca.
Ansonsten Tipps zum Senken des Nüchternwerts? Ich habe vor allem abends spät vor dem Schlafen oft noch recht Hunger (Nach dem Einschlafstillen). siehe oben.
3. Einfluss von Schlaf, Stress, Bewegung. Ja, hat Einfluss, aber nicht relevant. Ich soll mich auf die Ernährung konzentrieren.
Der Nüchtern-BZ ist SEHR abhängig von gutem Schlaf und Stress! Sehr!
Ich habe mich anfangs so fertig gemacht, aus Angst vor hohen Werten, daß meine Hände gezittert waren, als ich es später entspanner sah, und im BV war, waren auch die Werte besser (aber nie im Rahmen).
Gute Info! Ich versuche gerade ganz dringend Stress zu reduzieren. Ich ein Schubs an mich, vielleicht doch auf eine Krankschreibung zu drängen.
4. Bonusfrage (die ich nicht gestellt habe): Möglicher Einfluss des nächtlichen Stillens auf den Nüchtern Blutzucker? Mein Kind stillt vor allem am Morgen recht viel. Da muss mein Körper doch den Blutzuckerspiegel irgendwie hochkriegen, dass vor meinem Frühstück noch die süsse Milch produziert wird?
Geraten würde ich vermuten, Stillen bzw. milch produzieren senkt wie körperliche Anstrengung den BZ. Miss doch mal, das würde mich interessieren!
Ich hatte Studien gefunden, dass Stillen generell den Blutzucker senkt. Deswegen wohl auch der prophylaktische Effekt des Stillens nach der Geburt für die Diabeteswahrscheinlichkeit der Mutter. Andererseits hatte ich gedacht, dass das Nüchternstillen nachts evtl. wie starke körperliche Aktivität über eine zunächst Unterzuckerung, den Nüchternblutzucker am Morgen wieder eher höher sein lassen könnte.
Das ist natürlich mehr eine theoretische Überlegeung. Das Thema ist ja ganz spannend! Sicherlich ist der Fall von stillenden Schwangeren (zumindest in westlichen Ländern) so selten, dass es keine verwertbaren Daten zu geben wird.
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Der Nüchternwert beim Test war 5.6.
Die selbst gemessen schwanken zwischen 4.3 und 5.3, mit einem Ausreisser auf 6.4 (nach sehr späten reichhaltigem Essen).
Ehrlich, diese Werte, außer dem Ausreißer sind doch ok. Bzw. nur minimal erhöht. Ich weiß, die Ärzte wollen 5,0 als Grenze, ABER in den offiziellen Leitlinien steh immer noch 5,3! Diese 5,0 ist ein "sicherheitshalber"-Wert der Ärzte, KEINE Leitlinie!
Hier kommunizieren Sie zum Glück tatsächlich die 5.3! Im Moment sind meine Werte also vollkommen im Rahmen. Gerade habe ich vor allem Sorge, dass mit fortschreitender Schwangerschaft die Insulinresistenz jedoch rasant zunehmen könnte, wie meist beschrieben.
Die Werte nach dem Essen liegen mehrheitlich zwischen 5.5 und 6.5, jeweils mit einzelnen Ausreissern bis 4.1 und 7.4 auf der anderen Seite. Einmal war es 8.4.
Normal wäre doch bis 7,8 nach 1h und 6,8 nach 2h, das haut doch hin.
Übrigens wurden die Grenzwerte sehr wohl runter gesetzt bei den Tests, mittlerweile werden v.a. beim kleinen oGTT viel mehr Schwangere rausgesiebt und als krank deklariert als früher.
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Ich habe übrigens vor der Geburt Kolostrum ausgestrichen und in so Minimini-Spritzen eingefroren, das habe ich dem Baby dann die ersten 24h immer mal gegeben, um auf der sicheren Seite zu sein. Der BZ war aber ok, ich hab das mit meinem Gerät selber gemessen. (Bei mir wars eine ambulante Geburt am Ende.)
Sehr guter Tipp! Ich glaube, das werde ich auch tun. Hatte ich eh schon angedacht, da beim ersten Kind der Milcheinschuss sehr spät kam und als Baby dehydriert ist.
Ich hatte echt zu tun, mit meinem GDM, psychisch, aber letztlich waren es wirklich immer nur die Nüchtern-Werte, und das habe ich aus o.g. Gründen dann einfach ausgesessen (mit Einverständnis der Ärzte).
Es war trotzdem mit der für mich super ungewohnten KH-armen Ernährung sehr anstengend und frustrierend, ich hab sehr viel verzichtet, Spaß hat das echt nicht gemacht, aber es ging. Ich hatte es mit der Ernährung im Griff.
Oh, das mit dem Verzicht ist ärgerlich. Ich bin es eigentlich gewohnt, KH-reduziert zu Essen und mag es sehr gerne. Gerade, wenn es so warm ist wie jetzt entspricht es sehr meinen Vorlieben.
Kanst Du den Diabetologen / Ernährungsberater wechseln?
Ich glaube, das würde schwierig. Ich bin bei der zentralen Diabetesberatung der Stadt, angegliedert an ein grösseres KH. Die Ernährungsberaterin ist dort spezialisiert auf Gestationsdiabetes und für alle Schwangeren zuständig.
Den/ die Diabetologen sehe ich erst nächste Woche. Das Vorgehen ab jetzt ist wohl so, dass ich nur wieder zur Ernährungsberatung zurück geschickt werde, falls meine Werte nicht gut wären. Ansonsten werde ich in Ruhe machen gelassen. Die Diabetologin nächste Woche sagt mir dann wohl, wie oft ich messen soll und wieviele Ausnahmen sie tolerieren.
Ich bin schon sehr gespannt.
Willst Du Rezepte ?
s. oben
Alles Gute, Seda