Nur ganz kurz, da unterwegs:
Ich habe gerade kürzlich sehr ausführlich mit einer Hebamme und Stillberaterin IBCLC über verkürzte Zungenbänder gesprochen. Meine 2.5 jährige Tochter hat auch ein verkürztes Zungenbändchen.
Eine Verkürzung kann sehr unterschiedlich sein. Je nach Lage und Ausprägung bedeutet es eine sehr unterschiedlich starke Einschränkung der Bewegungsfähigkeit der Zunge. Viele Fachpersonen erkennen es nicht richtig oder kennen sich mit den Auswirkungen nicht aus. Es lohnt bestimmt, eine zweite Meinung einzuholen. Eventuell auch bei einer Logopädin, die gewohnt ist, die Bewegungsfähigkeit zu beurteilen. Die Stillberaterin hat mir auch noch ein Infoblatt mit Übungen zum Bewegungstraining für die Zunge gegeben.
Sie meinte auch noch, dass es für sie sehr interessant sei, mit einer Mutter zu reden, die keine Stillprobleme hatte deswegen. Als Stillberaterin sieht sie natürlich vor allem die Fälle, in denen es schwierig ist. Das kann einem manchmal eine etwas einseitige Sicht vermitteln. Das würde ich im Gespräch mit Fachpersonen immer berücksichtigen.
Uns wurde übrigens von verschiedenen Hebammen und Ärztinnen verschiedenes geraten: Die einen haben ähnliche Horrorszenarien beschworen wie Eure Kieferorthopädin. Die anderen meinten, dass kein Handlungsbedarf besteht, solange es keine akuten Probleme macht.
Allerdings waren sich alle einig, dass das Durchtrennen nach den ersten Monaten immer unter Vollnarkose durchgeführt werden sollte. Allerdings redeten sie immer vom Kleinkindalter. Vielleicht geht es mit neun Jahren ja schon mit örtlicher Betäubung.
Wir haben uns letztendlich zunächst dagegen entschieden. Ausschlag gegeben hat am Schluss, dass mein Vater auch ein stark verkürztes Zungenbändchen hatte. Bis auf ein kaum wahrnehmbares Lispeln hat es ihm nie Probleme bereitet, ohne Eingriff.
Alles Gute Euch!