Beiträge von Zeitmeisterin*

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    Liebe enfj-a, ich kann gut verstehen, dass man Diskurse kritisch beobachtet - ich tue das selbst, täglich. Ich bin sogar der Meinung, dass die Gesellschaft insgesamt auf keinem guten Weg ist, was das betrifft, dass Meinung zu Ideologie wird und dass Andersdenkende mundtot gemacht werden, das ist ganz ganz gefährlich, sogar dann, wenn die Ideologie "gut" oder "richtig" ist.

    ABER: es gibt auch Sachen, die haben mit dieser traurigen Entwicklung nichts zu tun, weil man sie beurteilen kann nach ganz einfachen Kriterien: nicht Ideologie, sondern Anstand, Takt, Fingerspitzengefühl, kategorischer Imperativ.

    Und deswegen glaube ich tatsächlich: HIER liegt der Fall anders. Ja, es sollte vielleicht ein Witz, ja, der vorherige Rassismusvorwurf, weil er Aogo und Lehmann VERTEIDIGT hat, war vielleicht engstirnig - jdfs. ohne Vorkenntnisse.

    ABER: Witz hin oder her - er teilt hier ein fieses Detail über Aogo mit, das er vielleicht für echt hält, was jedes schlechte Vorurteil, jeden schlechten Witz über schwarze Männer bestätigt, stellt ihn dadurch als...naja, typischen sexbesessenen Schwarzen da (das N-Wort ist egal, der Schw...ist das Problem). Diese angebliche Aussage von Aogo hätte niemand gekannt, jetzt kennt sie die Welt - und die Welt wird sie nicht vergessen. Aogo ist jetzt der mit N...schw. Das ist schlimm, wenn er den fake verbreitet, das wäre genauso schlimm, wenn er glaubt, Aogo hätte das wirklich mal im Suff gesagt. Dann kramt man das nicht hervor und macht das öffentlich. Das sagt einem einfach der Anstand.

    Das ist, als wenn ein Typ meiner Freund vorwirft, sie wäre mysogyn, und sie sich dadurch verteidigen würde mit dem Super-Witz "na klar, dann ist meine Freundin, die Zeitmeisterin, auch mysogyn, denn die behauptet ja selber, sie könnte jeden Mann rumkriegen, den sie will, weil es die anderen verklemmten Frauen einfach nicht reißen."

    Nein, das ist natürlich nicht in Ordnung. Und zwar ganz unideologisch nicht - weil man einen anderen Menschen bloßstellt, öffentlicht vorführt. Das geht doch nicht. Im Internet ?.


    Edit sagt noch, es kommt vielleicht nicht deutlich raus, dass ich erkenne, dass du das oben Gesagte im Ergebnis ähnlich siehst - ich wollte nur noch mal betonen: hier geht es gar nicht darum, ob man das N-Wort im Witz sagen darf, hier geht es ganz allein um den Umgang mit anderen Menschen. Und da ist es nicht okay, über abwesende Dritte solche bloßstellenden Aussagen im Internet zu verbreiten.

    Danke. Du drückst im ersten Teil klarer das aus, was ich oben schon meinte: scheinbar will er verteidigen, aber vollkommen unbedacht (???) verbreitet er dabei ein "Scheinzitat" von Aogo selbst - selbst dann aber, wenn er es für echt gehalten hätte, hätte er das niemals verbreiten dürfen! Weil er den angeblichen Urheber (Aogo, wenn er es gesagt hätte) damit bloßstellt UND doch klar ist, dass man damit schlimme Vorurteile bestätigt.

    Das. Ist. Kein. Unfall.

    Es sei denn, man ist blöd. Ist er blöd? Wohl kaum. Und dann fehlt ihm eben die richtige Einordnung von dem, was er tut, das Problembewusstsein.

    Den Kontext kann man nicht hinweg denken.


    Das Problem scheint aber zu sein, dass ihm das Problembewusstsein fehlt - natürlich wäre es Quatsch, auch gegenüber der Verteidigung von AOGO ausgerechnet einen Rassismusvorwurf zu erheben.

    Aber wenn man darauf kontert, muss man damit rechnen, dass nicht alle so weit um die Ecke denken oder die Vorgeschichte überhaupt kennen und muss den Eindruck verhindern, im Zusammenhang mit PoC auch noch rassistische und sexistische Standards rauszuhauen, die dann wieder das Bild vom...ihr wisst schon...im Zusammenhang mit PoC in den Köpfen der Leser*innen verankern (und rechte Parolen auch noch aufgreifen). Also, es fehlt schon das Bewusstsein für das Problem - und das ist ein Problem.

    Zum anderen muss man auch damit rechnen, dass wenn man in einem Streit mit einem anderen dessen Argument persifliert (was offenbar die Intention war), das in sozialen Medien außerhalb des Kontextes/des vorangegangenen Streits geteilt wird und missverstanden werden muss. Einem Schüler kann das passieren. Einem erwachsenen Politiker eher nicht...

    Anaho, nein, das wollte ich jetzt nicht hören, leider hast Du recht...


    @Zeitmeisterin, wie wahr. Darf ich das übernehmen? Ich bin nämlich morgen sozusagen das Frühstücksradio. (Wer hört denn da zu um 5??!)


    Ich gehe am besten JETZT ins Bett...

    Gerne doch #applaus. Die Ehre gebührt ohnehin, wie gesagt, dem Frühstyxradio von FFN - die Zeiten von Oliver Welke und Dietmar Wischmeyer. Die hatten auch, ich glaube beim Zurückdrehen der Uhr, "die Stunde, die es nicht gibt".

    Ich fand das damals nicht nur totwitzig, ich wusste seitdem auch immer, ob die Uhr vor- und wann zurückgestellt wird #freu. Also auch ein praktischer, ganz unschuldiger Merksatz ("eine Stunde früher spät").

    PS.: Ich höre morgens gerne zu, früher - vor Corona - war ich da oft auf der Autobahn auf der Fahrt zur Arbeit oder zu Terminen.

    IUnd immer habe ich Frühdienst gleich nach der Zeitumstellung. Gefühlt stehe ich also morgen um 2.45 Uhr auf statt um 3.45 Uhr... ich weiß gar nicht, wann ich da heute ins Bett gehen soll, um den vollgestopften Tag morgen zu überleben.

    Ich fürchte, du stehst nicht nur gefühlt, sondern tatsächlich um 2.45 Uhr auf, nur auf der Uhr steht was anderes.

    Sorry, nicht hilfreich #angst

    Danke, genau, es ist nämlich abends nicht länger hell, sondern nur eine Stunde früher spät, wie ich so gerne sage (FFN-Frühstyxradio sei Dank). Wir drehen ja an der Uhr - und nicht an der Sonne #super.

    Mein Sohn (12) sagte heute zu mir (und ist einverstanden, dass ich das hier teile):

    "Früher, als ich kleiner war, dachte ich immer, als Schauspieler müsse man ganz viele Sprachen sprechen können, denn die Filme würden in ganz vielen Sprachen gedreht werden, damit sie überall auf der Welt geguckt werden können. Ich habe nicht gewusst, dass die synchronisiert werden. Ich habe geglaubt, dass die wirklich auf allen Sprachen der Welt gedreht werden."

    Dazu gehörte die faszinierende Vorstellung, dass dann, wenn ich (Mutter) die englische Tonspur gestartet habe, wir in der Folge gewissermaßen ein anderes "take" sehen könnten, in dem sich dann vielleicht auch die Darbietung minimal unterscheidet, weil ja nicht alles genau gleich wiederholt werden kann.


    PS.: Heute hört er die Synchronstimmen viel besser heraus als ich und ist genervt davon, dass es wohl nur eine sehr begrenzte Anzahl an Synchronsprechern gibt, deren Stimmen er dann immer wiedererkennt und die eigentlich bereits anderen Schauspielern zugeordnet sind.

    Im frühen Grundschulalter, als man ab und zu schonmal mithörte bei den Abendnachrichten, habe ich das mit den Arbeitgebern und Arbeitnehmern nicht verstanden; es gab damals viele Streiks und es wurde über die Parteien des Arbeitskampfes viel berichtet.

    Ich dachte, die "Arbeitgeber" sind die Guten, die Arbeit geben, und die Arbeitnehmer sind die Bösen, die die Arbeit "wegnehmen". Wem, wusste ich jetzt allerdings auch nicht. Deswegen habe ich meine Mutter gefragt, die hat mich dann zum Glück aufgeklärt.


    Außerdem war ich sehr berührt von dem Schicksal eines gütigen älteren Herrn in einem Kinderbuch, der hatte nämlich eine schwere Herzkrankheit: "Er hatte das Herz auf dem rechten Fleck". Ich habe kurz gefühlt, wo es bei mir ist (links) und war dann ganz traurig, dass dieser arme Mann vielleicht bald sterben muss, weil er das Herz auf der falschen Seite hat.

    Fürchel "ich lebe nicht, will aber trotzdem klicken" = Made my day #super


    Passte auch noch gerade so zu meinem Gefühl...geklickt habe ich dann aber Mitte für Mittelhessen, ich fand, das passt. So wie Peppi-Minttu. Man kann da wohl auch Westen klicken? Außerdem sind wir südlich von Kassel - und dort beginnt ja bekanntlich Süddeutschland...oder war das Frankfurt und hinter Kassel beginnt Norddeutschland? Also, Mitte ist irgendwie immer ^^.

    Das war aber, glaub' ich, gar nicht die Hauptaufregerstelle, die war mE in einem Zusammenhang mit Kindern und Coronamasken in der Schule, ich weiß das zwar noch deutlich genug, um mich bei Spinosas Post zu erinnern, was gemeint war, aber leider wirklich nicht mehr, in welchem Strang das war - ob Corona, Corona und Schule oder alternative Ansichten. Aber vielleicht war es auch das oben zitierte und es kamen noch ein paar andere Postings in anderen Strängen dazu #confused.

    Ich würde das jetzt aber niemals nie mehr raussuchen wollen, irgendwie muss man ja auch wertschätzend mit seiner Lebenszeit umgehen #gruebel. Außerdem habe ich den Eindruck, es gibt inzwischen ein bißchen mehr Sensibilität für die gesellschaftlichen Fragen, die wir stellvertretend ausfechten oder ausgefochten haben (und vielleicht auch füreinander).

    Staubflocke und @Kiwi Kiwi

    #idee1Danke, da steckt viel Wahres drin#idee1, auch wenn ich nicht jedes Detail genauso bewerte.

    Es gab auch unter Medizinern am Anfang eine sehr große Unsicherheit und die Politik hat sich angesichts der Lage in europäischen Nachbarländern am Anfang für extreme Vorsorge entschieden.

    Viel schlimmer sind die Medien, die sich vier Monate lang für eine teils sehr krasse Darstellung entschieden haben. Und ich kenne einige Leute, nicht nur ältere, die dadurch wirklich Todesangst hatten, wenn sie ihr Haus verlassen haben.


    Abschließend bewerten können wir das, auch juristisch, erst in ein paar Jahren. Immerhin wissen wir jetzt mehr als im März, man muss sich halt mal fragen, waS man mit dem gewonnenen Wissen anfangen könnte.

    Nicht euer Ernst, oder? Das kann doch jetzt nicht auf eine Zitateschlacht aus dem Corona-Strang hinauslaufen.

    Spinosa, Shevek: ich kann mich durchaus auch an die beschriebene Situation erinnern. Ich habe ab diesem Punkt dann seltener in dem Strang gelesen...

    Ob das da jetzt so plakativ und wörtlich stand, wie jetzt zugespitzt zusammengefasst, ist hier doch gar nicht entscheidend: in den Postings zu der Zeit war das angelegt (mindestens zwischen den Zeilen) und das kam auch bei mehreren so an.

    elena wollte ich nur ergänzen, dass du mit deinen Befürchtungen insofern Recht hättest, dass die Lage sehr schnell kippen kann, wenn dauerhaft kein differenzierteres, auf breiterer wissenschaftlicher Basis erstelltes Bild eingeholt wird (oder gar ausgeblendet wird). Der Umgang mit dem Netzwerk evidenzbasierter Medizin hat mir jetzt nicht so gefallen - und dabei geht es NICHT darum, ob die richtig liegen oder nicht, aber das sind jetzt keine fachlich fremden Volldeppen und die dürfen sich am Diskurs beteiligen. Und der Bericht über deren Stellungnahme verschwand nach ein paar Stunden und wurde schnell durch einen Faktencheck ersetzt, der Lieschen Müller erklärte, warum das alles doof ist. Kann man den Menschen nicht ein bißchen vertrauen, dass Lieschen Müller sich ohne eine solche Berichterstattung auch nicht gleich die Maske vom Gesicht reissen und fünf Rückkehrer abknutschen würde? Das ist mir einfach zu blöd (der Umgang mit differenzierten Meinungsbildern).

    elena: ganz kurz und am Handy: Nein, noch kein Skandal. Deswegen haben wir ja Gewaltenteilung. Und ich habe naturgemäß nichts dagegen, wenn die Rechtsprechung ein bißchen aufräumt. Und natürlich wurden da Rechtsgrundlagen von Seiten der anderen Institutionen mit heißer Nadel gestrickt.

    Viele Maßnahmen wurden dann ja auch wieder gelockert (es kommt vielleicht auch wirklich auf das Bundesland an).


    Edit:Trotzdem muss man natürlich aufmerksam bleiben und darf nicht nur eine Stimme hören als Entscheidungsgrundlage.

    Liebe elena,


    zunächst

    Deswegen ist für mich eben nicht nur die Abgrenzung gefragt, sondern immer auch die Bildung und das Bewusstsein für demokratische Werte und Strukturen und die Verinnerlichung dieser Werte (was nicht so leicht ist - und man sich als Jurist viel Unangenehmes anhören muss, wenn man darauf hinweist, warum auch für Sexualverbrecher die Todesstrafe nicht wieder eingeführt werden sollte oder warum auch Demonstrationen von Menschen, die man für Idioten hält, nicht von vorneherein grundsätzlich verboten werden können).

    muss grundsätzlich immer gelten. Auch wenn es schwer fällt.


    Dein Problem oder Deine Fragestellung

    Das ist ein Punkt, der mich nachhaltig umtreibt, wenn es dann um die "Corona-Diskussion" geht. Absoluter Konsens zu dem, was ich zitiert habe. Daneben sehe ich den Verfassungsbruch und rechtswidrige Maßnahmen durch die Regierungen und ausführende Behörden und werde im Forum mit diesem Thema vollständig ignoriert oder massiv angefeindet. Dabei ist das nicht meine private Meinung sondern rechtswissenschaftlich und gerichtlich bestätigt und die Belege dazu gibt es ja öffentlich zugänglich. Aber an diesem Punkt ist es dann umgedreht: spreche ich den Verfassungsbruch an, werde ich in die rechte Ecke geschoben, weil von dort dieses Thema auch platziert wird.

    wird dadurch auch zum Teil beantwortet. Der Staat/die Justiz/alle demokratischen Strukturen müssen sich immer wieder überprüfen - und Diskussionen über die Angemessenheit staatlicher Maßnahmen aushalten! Und Andersdenkende ertragen.

    Von einem "Verfassungsbruch" wg. der Coronamaßnahmen würde ich aber noch nicht sprechen wollen - denn "ex ante" bestand im Frühjahr eine unbekannte Gefahrenlage, und nur die "ex ante" Sicht ist entscheidend. Hinterher ist man immer schlauer. Man sollte allerdings auch dem Erkenntnisgewinn gegenüber aufgeschlossen bleiben. Ich hatte aber zwischenzeitlich den Eindruck, dass sich zB Jens Spahn durchaus mal reflektiert hat, das hat mich sehr beruhigt ;).

    Ich kenne allerdings in RL auch Leute, die genau das beunruhigt hat #haare "Hilfe, wenn Drosten vielleicht gar nicht die unendliche einzigartige ewige Wahrheit verkörpert und die Regierung nun selbst verschiedene Maßnahmen nachträglich infrage stellt, dann weiß ich gar nicht, wohin ich weiter marschieren soll und dann ist alles ganz schrecklich..." oder auch Leute, die das ausgeschlachtet haben "Seht ihr, er hat selbst zugegeben, dass das alles falsch war." War es aber nicht. Juristisch zählt - genau - die ex ante Sicht. Er hat nur zum Ausdruck gebracht, dass man was dazu gelernt ha. Ich erwarte zuviel, ehrlich gesagt. Ich erwarte tatsächlich, dass die Menschen lieber dem "Suchenden" folgen, weil er ehrlich ist, als dem angeblich "Wissenden", der schon alles gottgleich weiß (jetzt nicht bezogen auf eine der oben genannten Personen) - und allein deswegen bereits definitiv ein Lügner. Wollen die Leute wirklich belogen werden? Da sieht man jedenfalls wieder, wie vielfältig das ist.


    Zusammenfassend: Ich habe mir oben einen aufmerksameren Verfassungsschutz gegenüber rechten oder auch linken - gewaltbereiten - Netzwerken gewünscht. Die Demokratie lebt jedoch zugleich davon, die Grenze nicht zu überschreiten und die Grundrechte allen gegenüber zu gewähren (auch gegenüber Spießern, VT, etc.). Das ist ihre Stärke und ihre Schwäche: Sie muss duldsam sein, um ihrerseits nicht Andersdenkende zu unterdrücken und als Demokratie zu scheitern - und trotzdem wehrhaft, wo Gefahr konkret wird.

    Was nun organisierte Netzwerke betrifft, bleibt das Aufgabe der Verfassungsschützer - und ja, ich glaube, wie haben da ein Problem, weil da lange Zeit jemand das Sagen hatte, der mit M...anfing und mit ...en aufhörte. Der Staat/die Gesellschaft ist nicht auf dem rechten Auge blind, aber ausgerechnet diejenigen, die hier in die Verantwortung genommen sind, waren es in einem Maß (was für ein Wortspiel), das ich mir von ein paar Jahren nicht hätte ausmalen wollen.