Beiträge von Eva

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    Etwas später meint das kind: ich bin eine katze. katzen greifen auf die brust #ja

    Ja, ganz eindeutig tun Katzen das, überhaupt tun Tiere Dinge, mit denen Erwachsene nicht rechnen. #ja Als mein Sohn so ungefähr 3 war, war er öfter mal ein Fohlen. Das ging so: "Hühühühü, ich bin ein Fohlen und ich bin noch ganz klein. Babyfohlen trinken erst bei ihren Mamas und dann reiten sie auf ihnen in ihren Stall, weil sie noch nicht laufen können. Mama, ich reite jetzt auf dir ins Kinderzimmer, aber du musst auf vier Hufen laufen. Hühü." 8o

    Liebe RosaRosi, wie alt ist denn dein Kind? Als unser Sohn 4 war, hatte er das quasi dauernd. Möglicherweise hatte er auch früher schon Blutkörperchen oder Hämoglobin im Urin, und es ist uns einfach nur nie aufgefallen, aber mit 4 kam das mit dem Blut im Urin eher zufällig heraus. Unsere Kinderärztin hat sich damals keine grossen Sorgen gemacht, wollte aber auf Nummer Sicher gehen und hat uns zu einem Kinderurologen geschickt. Der wiederum konnte auch weder beim Ultraschall noch sonstwie etwas Aufregendes feststellen, hat uns aber ganz wuschig gemacht mit der Empfehlung für eine Blasenspiegelung unter Vollnarkose.


    Unsere Kinderärztin fand das zum Glück auch unnötig, hat uns aber nochmal zu einem anderen Experten geschickt, weil Nieren nunmal wichtig sind und Urinuntersuchungen nicht invasiv. Die ganze Angelegenheit zog sich über ein Jahr, weil immer mal Blut im Urin war, dann mal wieder nicht, dann war irgendwas mit Kalzium, dann wieder Blut ... Fazit: keiner hat eine Ursache für irgendwas gefunden, Kind ist pumperlgesund und das ganze Gedöns mit dem Blut ist irgendwann von ganz alleine weggegangen. Ausserdem gibt es anscheinend Menschen, die auf banale Infekte oder auch starke Anstrengung mit Muskelkater hinterher gern mal mit ein wenig Hämoglobin im Pipi zu reagieren geruhen #weissnicht .


    Ich denke, du musst dir da gar keine Sorgen machen. Ich kann mir vorstellen, wie unangenehm sich das anfühlt in so einer Warteschleife, ich habe mich damals auch oft verrückt gemacht, alles umsonst, zum Glück! Wenn dein Kind fit und munter und gesund ist, dann vertraue ruhig auf deinen Eindruck, dass alles in Ordnung ist, lass dich durch die Feiertage und deine Lieben von deinen Sorgen ablenken und nimm am Mittwoch dann ganz zuversichtlich den Termin bei dem Nephrologen wahr. Es ist alles gut, ganz bestimmt. #knuddel , wenn ich darf. Frohe Weihnachten!

    Mein Sohn hat mal vor ewig langer Zeit gehört, wie mein Mann entnervt gestöhnt hat "Und was gabs sonst noch zu Weihnachten?" , als irgendwo vor uns der Verkehr nicht so recht weiterging, dafür aber ein penetrantes Hupkonzert zu hören war. Seitdem wird ausnahmslos jedes Hupen vom Sohn mit dem Weihnachtsspruch kommentiert (ist auf die Dauer auch ein wenig nervig #yoga ), aber gestern gab es mal eine nette Variante: "Ist ja bald Weihnachten, der probiert jetzt, seine Hupe zu verschleißen, damit er sich wieder eine neue wünschen kann!"


    Vorgestern wünschte er sich, für den Rest seiner Hausaufgaben im Esszimmer am Tisch zu sitzen, um in der Nähe seiner Wellensittiche zu sein (die haben wir nämlich inzwischen statt Katze, gegen die mein Mann ja allergisch ist). Die Sittiche machten dann ziemlichen Radau, zwitscherten und bewarfen sich gegenseitig mit Petersiliensträußchen. Kind stellt sich in einer Pose vor den Käfig, in der man ziemlich genau seine Klassenlehrerin erkennen konnte, und erzählte ihnen auch im Original-Lehrerinnen-Tonfall: "Also wirklich, wie geht ihr denn mit eurem Arbeitsmaterial um. Jetzt geht aber beide mal ganz schnell auf eure Plätze und haltet euer Schnabelwerk!"

    Mein Sohn hat aus dem Kindergarten auch nie irgendwas erzählt. Die Gespräche, die wir dann geführt haben, scheinen durchaus typisch zu sein, obwohl mich das immer wahnsinnig gemacht hat (ich war selber nämlich ganz anders): "Na, wie wars denn heute im Kindergarten?" Antwort bei guter Laune: "Schön". "Und was habt ihr gemacht?" "Nix." (bei sehr guter Laune: "Gespielt.") Antwort bei schlechter Laune: "Hmpf." Ende des Gesprächs.


    (Wir schauen ein Zoobuch an und sprechen darüber, dass es vor dem Löwenkäfig ein Gitter gibt und dass man da nicht reinklettern darf. Kind: "Aber der x hat das schon mal gemacht!".)


    Hihi, wenn der X mein Sohn war, war zumindest dieses Beispiel mal nicht erfunden, jedenfalls nicht so ganz. Wir sind nämlich mal im Zoo gewesen, als unser Sohn 3 Jahre alt war, und er war sehr fasziziniert von einem Tiger, der relativ nah (zwischen Tiger und Gitter gab es noch einen Wassergraben) an dem Gitter um das Gehege lag und döste (Fütterzeit war wohl noch nicht lange vorbei). Unser Sohn war da völlig angstfrei, wollte die riesige Miezekatze unbedingt streicheln und war sehr erbost, dass wir ihn mit Nachdruck daran gehindert haben, über das Gitter zu klettern (er hätte das zwar auch ohne unser Eingreifen nicht geschafft, aber wir haben ihm schon deutlich gemacht, dass so ein Tiger gefährlich ist und er es deshalb gar nicht erst versuchen soll). Im Kindergarten hat er aber nicht zugeben wollen, dass Mama und Papa seinem Heldentum ganz schnöde einen Riegel vorgeschoben haben.

    Sohn überlegt sich, welche Rolle er im Krippenspiel wohl übernehmen könnte, er hätte gerne etwas Text dabei. Ausser Josef wäre er auch gerne Engel und der sagt zu den Hirten auf dem Feld bekanntlich folgendes: "Fürchtet euch nicht, denn siehe, ich verkünde euch eine grosse Freude. Euch ist heute der Heiland geboren. Also bewegt jetzt euer Hinterteil zum Stall, aber flott!!"

    Ach ja, ich arbeite auch noch und immer mal wieder an meinen Eichen-Qualitäten, mit ziemlich übersichtlichem (aber immerhin manchmal vorhandenem) Erfolg. Den Hinweis, ohne Vorwurf zu benennen, was gerade geschieht, sollte ich dringend auch wieder beherzigen, das ist auch bei anderen Problemen bei uns oft hilfreich. Auch ist mein Nervenkostüm durch unseren schwierigen Schulstart leider so porös, dass ich dazu neige, jeden quersitzenden Pups genaustens zu hinterfragen, weil ich wieder gruselige tiefersitzende Ursachen für Erschöpfung und schlechte Laune wittere und auf uns zurollende Desaster befürchte. Oft ist das total übertrieben und ich habe mir völlig unnötig Sorgen gemacht.


    Mein Mann ist für mich allerdings auch schwierig auszuhalten, wenn er schlechte Laune hat, weil er oft nicht sagt, was ihm nicht passt, sondern einfach gereizt, unfair und nölig durch die Gegend läuft, sich auf den Schlips getreten fühlt, wenn man falsch atmet und obendrein noch denkt, er tut mir was Gutes, wenn er nicht offen sagt, wo es klemmt, weil er mir ja schließlich demonstrativ keinen Vorwurf macht. Nun bin ich wenigstens erwachsen und kann irgendwann sagen, dass er entweder klar äußern soll, was er hat oder mich mit seinem Divatum verschonen soll. Nach langen Ehejahren hilft das zum Glück meist weiter. :) Das Problem ist nur, dass er bei unserem Sohn auch zu solch muffigem Dauergereiztsein und Ungeduld neigt, wenn er mit bestimmten Verhaltensweisen gerade nicht klarkommt, und das Kind kann damit naturgemäß noch viel weniger umgehen als ich.


    Gegenüber meinem Sohn hilft es für einige Anlässe für schlechte Laune, dass ich mir nicht jeden Schuh anziehen muss. Früher war ich gerne mal schuld am schlechten Wetter, der unangenehm frühen Tageszeit, den kalten Füßen am Morgen, dem vergessenen Sportzeug und beliebig vielen anderen Dingen. Da kann ich mich inzwischen viel besser abgrenzen, die schlechte Laune ein wenig auffangen ohne zu schimpfen oder mich anstecken zu lassen und die Verantwortung dort lassen, wo sie hingehört. Schwieriger ist es für mich bei den Dingen, die einer anderen Kategorie angehören: eher schulisch / zwischenmenschlich, von mir nicht zu beeinflussen und das Kind versucht auch nicht, mir irgendeine "Schuld" zuzuschieben (ist schwierig zu beschreiben, ich hoffe, man versteht, was ich meine). Ein Beispiel: Kind ist schlecht gelaunt, weil es in der Schule Ärger mit einer Lehrerin bekommen hat, beschwert sich, dass alles total ungerecht ist, in der Pause keiner mit ihm spielt, in Mathe geht es nicht schnell genug, im Sachunterricht ist alles doof, weil man da was ausschneiden und kleben soll und das ist voll viel Arbeit, und Lehrerin xy ist bei den Hausaufgaben viel zu streng etc. Von sowas lasse ich mich total runterziehen, weil ich das schwer einschätzen kann und sofort das Kopfkino losgeht, was wieder alles passieren könnte (s. 1. Absatz).


    Liebe Grüße, Eva

    Ich kann, was dieses "Belohnungssystemwesen" angeht, praktiischerweise bei Trin unterschreiben. Bei uns gab es im ersten Schuljahr auch öfter mal so Miniradiergummis etc., aber das ist zum Glück sehr schnell wieder versandet (dieses Versanden ist in anderer Hinsicht ein echtes Problem geworden, weil es auch bei sinnvollen, fest vereinbarten Dingen passiert ist, aber das nur nebenbei.) Bei uns hat diese Belohnerei zu Neid und Frust unter den Kindern geführt, ein Kind hat bitterlich geweint, weil es im Rechnen kein Sternchen ergattert hat, das war so nicht gewollt, also hat es beim nächsten Mal ein extra Sternchen zugeschustert gekriegt, dann wurde u. a. mein Sohn wütend, weil er auch keins gekriegt hat und traurig war, aber nicht geweint hat und jetzt einfach in die Röhre guckte und so chaotisch ging es dann noch eine Weile weiter, bis es endlich eingeschlafen ist. Das hat ganz klar zu mehr Konkurrenz und weniger Zusammenhalt unter den Kindern geführt. Diese ollen Verhaltenstafeln, bei denen bei uns tischweise "Leisesternchen" verteilt wurden, haben teilweise sogar zu Kloppereien geführt, weil der jeweils ganze Tisch sauer auf ein einzelnes Kind war, das durch insgesamt völlig normales Verhalten angeblich "schuld" war, dass es für diesen Tisch halt kein Leisesternchen gab. Super Sache. <X

    Ich kann aus meiner eigenen Schulzeit und Erfahrung berichten, dass es früher (70ger/ 80ger) auch schon schlechte Sportnoten und sehr ... eigenartige Sportlehrer gab, die es geschafft haben, so ca. 99 % ihrer Schüler den Spaß am Sport gründlich auszutreiben. Nun bin ich selbst bestimmt nicht repräsentativ, da ich selbst so extrem unbeholfen war, dass ich selbst in der Grundschule trotz guten Benehmens und erkennbaren Bemühens über eine 3 nicht hinausgekommen bin und später aus den gleichen Gründen bei den überwiegend netten Lehrern eine Gnadenvier statt der leistungsangemessenen 5 bekommen habe. Die echt ätzenden Lehrer hatte ich glücklicherweise immer nur in Vetretung. Aber die haben speziell in der Mittelstufe in den Parallelklassen mit stinklangweiligem Zirkeltraining bei 30 Grad auf dem Sportplatz in Verbindung mit Gebrüll, wenn einige nicht flott genug waren, zuverlässig auch die Sportskanonen vergrault.
    Erstaunlicherweise habe ich nach der Schulzeit trotzdem noch Spass an selbstgewählten sportlichen Aktivitäten gefunden (Wandern, Tanzen, Snowboarden, Fahrradfahren ... alles Sachen, die in der Schule nicht oder selten vorkommen). Während der Schulzeit war der Sportunterricht für mich allerdings die Pest.


    Sportlehrer, die eine von den Eltern unterschriebene Entschuldigung für den Sportunterricht nicht akzeptieren bzw. das Kind unter Druck setzen, trotzdem mitzumachen, haben gehörig einen an der Waffel, sorry. Ich kann ja begreifen, dass eine Lehrerin sich ggf. mit den Eltern in Verbindung setzt und für das nächste Mal um ein Attest bittet, falls sowas häufiger vorkommt. Mit den Lehrerinnen meines Sohnes suche ich auch selbst das Gespräch, wenn ich den Eindruck habe, dass Informations- oder Klärungsbedarf besteht, das funktioniert zum Glück ziemlich gut. Ich bin auch ganz bestimmt niemand, der sich beschwert oder den Lehrern unnötig wegen Pillepalle auf den Geist geht, aber wenn mein Sohn entgegen meiner schriftlich vorlliegenden Befreiung vom Sportunterricht zum Mitmachen genötigt würde, ginge die Post ab, aber gewaltig. Da stände ich sehr schnell bei der Direktion.

    Das erinnert mich gerade an meinen Sohn mit ca. 2 1/2, als wir solche Holzwürfel hatten, die man zu Bildern aus 6 verschiedenen Märchen zusammenpuzzeln konnte. Beim Wolf und den 7 Geißlein betrachtet er eingehend den Wolf, der gerade zum Fenster des Geißlein-Wohnzimmers hereinschaut: "Hund!!" Ich: "Das ist ein Wolf!" Sohn: "Nein, Hund!" Ich: "Ja, er sieht ähnlich aus wie ein Schäferhund, das ist aber ein Wolf." Sohn: "HUND!!" Nächstes Märchen: Rotkäppchen. Sohn, beim Betrachten des Bildes: "Noch ein Hund!" Ich: "Nun ja, das soll auch ein Wolf sein." "Sohn: "Schäferhund! Der ist freundlich!!" Ich: "Na schön, es sieht wirklich aus wie ein Schäferhund." Mein Sohn beäugt mich und verkündet dann in einem Ton, als müsse er sich seit Stunden mit meiner unfassbaren Begriffsstutzigkeit herumärgern: "Wolf." #hammer

    Ganz aktuell zu Halloween (ich weiss nur nicht, ob es aufgeschrieben genauso lustig ist wie in der Situation): Mein Sohn und ich sind mit noch einigen anderen Kindern + Eltern zu einer Halloween-Party bei unseren Freunden, es gibt Kürbissuppe, "Blut" in grossen Spritzen zu trinken etc. Als Deko liegt auf dem Teller von jedem Kind ein Plastik-Vampirgebiss. Nach dem Essen ziehen die Kinder los, um möglichst viele Süssigkeiten an den Haustüren zu erbeuten, wir Eltern in gebührendem Abstand hinterher. Vorher haben die Kinder natürlich mit ihren Vampirgebissen gespielt, wir Erwachsenen haben sie dann darauf aufmerksam gemacht, dass sie schwer zu verstehen sind mit den riesigen Zähnen im Mund.


    Die Kinder klingeln also total aufgeregt an der ersten Haustür, um ihr Sprüchlein aufzusagen, drinnen bewegt sich was. Da hört man den besten Freund vom Sohn schreien: "Kollegen, alle Mann die Gebisse raus, da kommt einer!!!"

    Bei uns heissen diese Hosen Punschelhosen. Dazu gibt es normalerweise auch Punscheloberteile. Die sind weich und gemütlich und nicht strassentauglich und dürfen natürlich auch schmutzig werden, aber nicht kaputt! Also jedenfalls nicht so, dass sie nicht mehr zu flicken sind. Es ist schlimm genug, dass sie bei meinem Sohn irgendwann zu klein sind, um richtig punschelig zu sein. Aber ich besitze einen Katzenpunschel und mein Mann einen Froschpunschel, und die haben lauter Löcher aus Altersschwäche, das ist echt richtig traurig.
    (Aber sonst sind wir ganz normal, ich schwör. Also meistens. Mindestens manchmal. ) #schäm

    Der beste Freund meines Sohnes hat einen Hund, mit dem wir Mütter morgens öfter spazieren gehen vor der Arbeit, und bei der Gelegenheit begegnen uns oft andere Hunde. Nachdem mein Sohn und ich ein mir bekanntes, besonders wuscheliges Exemplar einmal zufällig vor der Schule getroffen haben, aber mit anderem Menschen dabei als sonst morgens, sind wir mit dem Hundebesitzer ins Gespräch gekommen, während mein Sohn den Hund ausgiebig streichelte. Dabei kam auch die Hunderasse zur Sprache.


    Abends stellte er dann nach einem Blick in den Spiegel fest: "Ich muss dringend zum Friseur. Meine Haare jucken total, und ausserdem sehe ich aus wie ein portugiesischer Wasserhund."

    Ich habe im Laufe der Jahre festgestellt, dass meine Fähigkeiten, Ordnung zu schaffen und zu erhalten, sich umgekehrt proportional zur Anzahl der Meinungen verhalten, die es zu diesem Thema in der von mir bewohnten Wohnung gibt, selbst wenn diese gar nicht so sehr von meinem persönlichen Ordnungslevel abweichen. Ich bin eigentlich die geborene Alleineleberin. Ich liebe meinen Mann und meinen Sohn, und deshalb möchte ich natürlich mit ihnen zusammenleben, aber ich bin nie vorher oder nachher so sehr mit mir selbst, meiner Privatsphäre und meiner ganz persönlichen Ordnung im Reinen gewesen wie zu der Zeit, als ich in meiner Wohnung allein gewohnt habe. Und damals war es bei mir tatsächlich ordentlich, sogar nach den Massstäben meiner Mutter. Ich konnte zu der Zeit mein Zeug einfach auf einen Stapel legen, und wenn ich 2 Tage später Lust hatte, alles oder auch nur die Hälfte oder auch noch gar nichts wegsortieren, ohne dass einer irgendwas bewegt oder auch nur die "brauchst du das noch?"-Frage gestellt hat (die mich auch schon stresst, selbst wenn sie berechtigt ist). Ich habe allen Ernstes tagelang bewusst meine Schuhe in den Flur geworfen, einfach, weil ich es so hammergeil fand, dass sich niemand daran stört - es gab einfach keine zweite Meinung zu dem Thema. Ich konnte vor dem Fernseher essen, ich konnte nachts die Wand hinter dem Bücherregal streichen, ich konnte an die Wand hängen, was ich wollte oder Büchertürme um mein Bett stapeln, und keiner fand das gut oder schlecht oder überhaupt irgendwie.


    Als ich mich von diesem Zustand verabschieden musste, um mit meinem Mann zusammen zu ziehen, habe ich erstmal geheult, obwohl ich das ja selbst auch wollte und mir auch Kinder wünschte und alles. Und seitdem habe ich speziell mit dem Papierkram wieder viel mehr Schwierigkeiten, weil mich die Tatsache, dass es nicht mehr meine Sache allein ist, dass ich weniger Zeit für mich allein habe, dass ich es aushalten muss, dass jemand meinen Umgang mit dem Zeug irgendwie beurteilt und berechtigterweise Dinge von mir erwartet, total stresst. Und dieser Stress blockiert mich, obwohl ich mir das Chaos selber ja auch vom Halse schaffen will. Alleine ist das für mich so viel leichter, und dann komme ich mir so fies und undankbar vor, weil mein Mann diesen Alleine-Tick zwar nicht nachvollziehen kann, aber da trotzdem meist wirklich geduldig ist.


    Ähm, was ich eigentlich sagen wollte, ist, dass ich auch glaube, dass es zumindest teilweise angeboren ist, welches Ordnungsprinzip bei einem funktioniert oder nicht. Ich denke, dass hier einige sagen, dass sie z. B. einen optischen Reiz brauchen, spricht dafür (bei meinem Mann, der prinzipiell ziemlich ordentlich ist, ist das z. B. nicht so). Anderen fällt es anscheinend leicht, im Kopf ein schlüssiges System zu entwickeln und dann die nötige Disziplin aufzubringen, sich danach zu richten. Wenn der Druck wegfällt (oder, wenn's gut läuft, erst gar nicht aufgebaut wird), gegen das innere Prinzip zu leben, kann man sicher auch Ordnung halten lernen. Blöd nur, dass mein inneres Prinzip dieser Alleine-Tick ist.

    Guten Abend,


    Diese Drohungen machen mich hilflos., Sie halfen mir kein bisschen, denn ich KONNTE nicht aufräumen und ich KONNTE auch nicht "aufräumen wollen", wenn man versteht, was ich meine.


    Diese Drohungen haben mir mein Sicherheitsgefühl genommen.Als ich klein war, fühlte ich mich permanent schuldig, weil idh meine Dinge und Stofftiere durch meine Unfähigkeit in Gefahr brachte (schließlich bin ICH schuld, wenn die armen Viecher, die für mich ja alles fast lebendig waren, im stinkenden M+üll landen". Und als ich größer war, haben sie verhindert, daß mein Zimmer wirklich MEIN Ort wurde. Ich war ja nie sicher, ob irgendwer kam und Zeug von mir wegwarf... dahat mich diese Androhung von Übergriffen auf MEINE Dinge (so hab ich es empfunden) eher wütend gemacht.


    Besser oder effektiver aufräumen konnte ich deswegen noch lange nicht und kann es leider bis heute nicht.

    hier kann ich sofort unterschreiben, das beschreibt ziemlich genau, was für Gefühle dieses Aufräumthema in mir ausgelöst hat. Vor allem das "ich kann nicht wollen" ist ein Thema, das mich heute noch begleitet (auch beim Aufräumen und sonstigem Haushaltskram, aber das habe ich inzwischen ganz gut im Griff, aber Papierkram ist furchtbar. Ich kriege es zwar irgendwann hin, aber es ist echt Quälerei. Nicht wollen zu können, obwohl ich weiss, dass ich muss, und das schlechte Gewissen, das ich dann kriege, weil ich den Willen nicht aufbringen kann, und wenn es dann endlich geschafft ist, kein Erfolgserlebnis, sondern eher das blöde Gefühl, dass ich mich total angestellt und mir selber im Weg gestanden habe und alles viel schneller und einfacher hätte haben können ... gruselig.)


    Ich hatte zwar das Glück, dass meine Mutter nur extrem selten mit den Wegwerfdrohungen um die Ecke kam, aber Entscheidungen darüber, welche Dinge / Bücher/ Kleidungsstücke ich noch brauche oder nicht, sind häufig über meinen Kopf hinweg getroffen worden. So hatte ich auch oft das Gefühl, dass meine Privatsphäre nicht respektiert wird bzw. hatte lange gar kein Gefühl dafür, wie und wieweit ich mich abgrenzen wollte. Aber die Wegwerfdrohungen kamen häufiger von der Mutter einer Klassenkameradin von mir. Ausserdem hat die auch, wenn sie den Kleiderschrank zu chaotisch fand, mal eben mit dem Arm die Klamotten aus den Fächern gefegt und sofortiges ordentliches Wiedereinräumen verfügt, egal ob Spielbesuch (in dem Fall ich) gerade da war. Ich hab mich dann immer ganz schrecklich beklommen gefühlt, weil mir das so lieblos und eben übergriffig wie von Trin beschrieben vorkam.


    Bei meinem Sohn versuche ich daher, das leidige Aufräumthema nicht so riesig werden zu lassen. Mein Mann kriegt öfters die Pimpernellen, weil er vermutlich der Einzige in unserer Familie mit einem normalen Verhältnis zur Ordnung ist. Mein Sohn hat ADS, ich habe Asperger und zum Leidwesen meines Mannes ein sehr entspanntes Verhältnis zu herumstehenden Legobauten.


    Wenn Ordnung machen wirklich nötig ist, helfe ich dabei mit, bestehe aber darauf, dass der Herr Sohn mit anpackt und nicht z. B. mittendrin feststellt, dass "die Olchis bei den Berggorillas" total lustig sind und liest, während ich die restlichen Bücher ins Regal stelle. An schlechten Tagen kommandiere ich dann rum wie ein Drillsergeant, während er sich missmutig mit jedem Legostein einzeln quält und alle 5 Minuten an einem anderen hochspannenden Spielzeug festwächst. An guten Tagen können wir einzelne Bereiche um die Wette aufräumen und sind in 15 Minuten fertig. Meistens ist es irgendwo dazwischen ...


    Wenn mein Mann mit dem Kind aufräumt, dauert es meist so 20 Minuten. Mein Mann sagt dann z.B. "So, räum die Bücher ins Regal, während ich den Legobagger in die Kiste stelle", Kind sagt "o.k.", schnappt sich " die Olchis bei den Berggorillas" , stellt sich neben das Bücherregal und liest. Mein Mann sagt dann nochmal "he, mach mal weiter, ich will hier nicht alles alleine machen" , Kind sagt "Hm, ja, gleich", sinkt neben dem Bücherregal in die Hocke und liest. Aber immerhin bedankt er sich hinterher ganz ehrlich gemeint beim Papa.


    Heute hat er übrigens seinen leeren Joghurtbecher in den gelben Sack gesteckt und den Löffel in die Spülmaschine, ohne, dass ich etwas gesagt habe! #super #super

    O. t., aber ich stelle gerade mit Erleichterung fest, dass wir nicht die einzigen sind, die erstens nächtens und auch sonst über seltsame Themen reden, und zweitens die anscheinend heilige Konsequenz auch mal gepflegt beiseite lassen, wenn dadurch alle halbwegs zufriedengestellt werden können. Ich habe auch nicht den Eindruck, dass deshalb lauter Soziopathen heranwachsen, eher im Gegenteil. Ich hoffe sehr, dass das auch bei meinem Kind irgendwann klappen wird, obwohl er sehr dazu neigt, die Kontrolle und die Führung an sich zu reißen, sobald er glaubt, einen kleinen Zipfel davon zu fassen zu kriegen. Wenn ich mich dann bei einer kleinen Inkonsequenz, einem unbedachten Nachgeben oder in der Folge einem entnervten Brüll erwische, komme ich mir immer wie eine pädagogische Totalversagerin vor, aber bis zum Erbrechen konsequent sein, ohne auch mal ein wenig lässig sein zu können, schaffe ich einfach nicht. Da fühle ich mich dann wie ein Drillsergeant und Leichtigkeit und Humor bleiben auf der Strecke, das kann auch nicht gesund sein. Hach ja, ich mach mir gerade mal wieder etwas Sorgen, da sollte ich wohl lieber in einem anderen Bereich mal wieder berichten.


    Unser Sohn fällt übrigens erstaunlicherweise auch nicht über die Schienen, obwohl er gelegentlich schlafwandelt.

    "...werfe ich mich verzweifelt aufs Bett und weine!"


    Ja natürlich, was erwartest du, wenn solche Grausamkeiten wie "Schienen wegräumen" geplant sind? :D (Ich vermute mal, es geht um Duplo oder Brio-Bahn-Schienen). Mein Sohn hat das in dem Alter dann auch gerne mal gemacht, allerdings ohne Ansage ... Aber sein Freund hat aus einem ähnlichen Anlass (Playmobil aus dem Wohnzimmer entfernen) mal seiner Mutter mit dramatischem Beben in der Stimme mitgeteilt (da war er knapp 5): "Du hast mein Leben zerstört!!!" Sprachs und rauschte mit hoch erhobenem Kopf in sein Kinderzimmer.


    Wenn dieser Freund zu Besuch kommt, sind Schienen immer noch ein wichtiges Thema. Inzwischen gibt es bei uns die Lego-Eisenbahn samt Schwerlastzug, damit werden dann Schienen vom Kinderzimmer durch den Flur bis ins Esszimmer gebaut, mit einem Kreisverkehr an jedem Ende. Anschließend werde ich dann gebeten, mit Hilfe von Gummibärchen oder Keksen Zahlen von 0 - 15 in den vier Waggons darzustellen (der Freund hat mal einen Kurzfilm über das Binärsystem gesehen, war Feuer und Flamme und hat die Angelegenheit meinem Sohn erklärt, der dann auch Feuer und Flamme war. Seitdem heißt die Eisenbahn "Binär-Bummelzug" und es wird mit Waggons wild rumgerechnet und mit dem Hexadezimalsystem durcheinandergeschmissen, aber Hauptsache, Süßigkeitentransport). Lustigerweise hat die Angelegenheit tatsächlich eine gewisse wirre Logik. Wenn die Schienen dann irgendwann mal wieder weggeräumt werden müssen, spielen sich hier auch immer Dramen ab. Letztens haben wir sie sogar während unseres Urlaubs liegen gelassen, war dann zwar gar keiner da, der damit gespielt hat, aber na gut, wenn dann die liebe Seele Ruh hat ...

    Ach, und kürzlich hat er mir erklärt, dass ja in der DASA alles Mögliche demoliert wird: eine Fahrt mit einem LKW, der Ausblick aus der ISS ... Als er dann sagte, dass jetzt auch endlich der neue Flugdemolator fertig ist, ist mir dann auch ein Licht aufgegangen.

    Mein Sohn hat neulich seine medizinischen Erkenntnisse mitgeteilt. Er war wegen eines Sturzes zur Überwachung 2 Nächte im Krankenhaus. Dort hat er eine Seite in seinem Rechtschreibkurs bearbeitet (zum Ankreuzen): "Was gehört zum Bereich Mensch?" Zur Auswahl gab es: Wiese, Zucker, Sohn, August. Kind stutzt, überlegt und verkündet dann: "Klar, Zucker!" Ich: " #confused wie kommst du denn gerade darauf?" Er: "Na, die Leber ist ja ein wichtiges Organ des Menschen. Und die braucht viel Zucker, die speichert den. 8o " Passenderweise stand gerade noch ein (daraufhin kichernder) Arzt dabei, der ihm den Blutdruck messen wollte, der ihm dann noch erklärte, dass das Gehirn den allermeisten Zucker braucht und dass in dem Heft aber vermutlich der Sohn gemeint sei. Kind kreuzt etwas enttäuscht den Sohn an und sinniert ein wenig missmutig vor sich hin. Dann verkündet er: "Stimmt, das Gehirn braucht besonders viel Zucker. Deswegen ist Unterzuckern auch so schlecht. Wenn ich zu wenig Zucker kriege, sagt mein Gehirn "Ahoi" und macht sich auf den Weg in den wilden Westen."


    (Man stelle sich hier noch einen Arzt vor, der mit dem Blutdruckmessgerät in der Hand vor Lachen zusammenbricht.)

    Diese Orthopädin ist in einer Gemeinschaftspraxis, die speziell auch für KISS/KIDD, Blockaden etc. zuständig sind und Manualtherapie und auch osteopathische Behandlungen bei Kindern durchführen (auch ggf. bei Erwachsenen, das ist dann aber keine Kassenleistung). Mein Sohn ist ein sehr großes, dünnes Kind (bei 1,41 m hat er jetzt für seine Verhältnisse astronomische 27 kg erreicht). Als Baby (da war er noch richtig mopsig, kaum zu glauben) hatte er schonmal ein blockiertes Kopfgelenk, der Osteopath bei uns im Dorf hat das damals mit 2 Sitzungen super hinbekommen. Durch sein schnelles Wachstum, dem die Kraft und die Koordination immer ein wenig mühsam hinterherkommen, hing bei ihm zuletzt lange Zeit das ganze Gerippe ständig schief und neue Blockaden haben sich entwickelt (bei unserem ersten Termin war u. a.durch die schiefe Hüfte ein Bein fast 2 cm länger als das andere, er hatte den Kopf in einer minimal schiefen Schonhaltung und oft Kopfschmerzen). Weil diese Blockaden auch für große Konzentrationsschwierigkeiten und sogar Wahrnehmungsstörungen sorgen können, werden dort auch viele Kinder mit ADS behandelt. Durch die Bilder und Schriftproben kann die Orthopädin dann im Verlauf erkennen, ob sich da was verbessert hat, weniger verkrampfte Haltung ein gleichmäßigeres Schriftbild erzeugt, die ganze Angelegenheit, wenn es gut läuft, weniger mühselig ist und weniger Hirnkapazität wegsaugt und so. Der "klassisch orthopädische" Teil der Behandlung besteht halt in Röntgenbildern von Wirbelsäule und Kopfgelenk, darauf konnte man bei uns auch sehr genau sehen, dass auch der Kiefer total schief war. Dadurch hat vor ca. 9 Monaten schon auch eine kieferorthopädische Behandlung angefangen, obwohl erst wenige bleibende Zähne da sind. Jetzt sind wir aber rückentechnisch erstmal gut aufgestellt, sie hat gesagt, sie braucht ihn erst wieder anzusehen, wenn er nochmal ca. 10 cm gewachsen ist (wenigstens eine Baustelle weniger, hurra!)

    Mir fällt spontan auch so ein Antiwitz ein:


    Warum steht ein Pilz(s) im Wald?
    .
    .
    .
    Weil die Tannen zapfen.


    Also, mir ist schon bewusst, dass das jetzt nicht gerade eine feinsinnige humoristische Offenbarung ist, aber aus mir selbst nicht näher bekannten Gründen kann ich mich darüber stundenlang kaputtlachen. #schäm


    Gestern sollte übrigens mein Sohn für die Orthopädin ein Bild (Haus, Baum, Mensch) und eine Schriftprobe anfertigen, während wir im Wartezimmer sassen. Über das Bild sag ich mal lieber nix, aber in den verbleibenden 5 Minuten Wartezeit hat er dann als Schriftprobe einen Witz vom Drachen Kokosnuss in epischer Breite aufgeschrieben (dasselbe Kind, das für die Deutschhausaufgaben ca. 45 Minuten gebraucht hat, obwohl die nur halb so lang waren). Das Gesicht der Ärztin beim Lesen war auch ziemlich lustig. Na ja, immerhin war die Rechtschreibung ganz o.k.