Im Kindergarten, in dem mein Sohn war, muss ich sagen, waren die Erzieherinnen einigermaßen entspannt, was die Einsortierung der Kinder betraf. Zum Geburtstag z. B. bekam jedes Kind eine kleine Krone gebastelt, die mit Federn in der Anzahl der Jahre geschmückt war. Und die Krone für meinen Sohn war mit genausovielen Glitzersteinchen geschmückt wie die für seine Freundin, und die Federn daran waren einfach in so vielen verschiedenen Farben, wie halt gerade greifbar waren, da waren auch pinke dabei, ohne dass das jemand erwähnenswert gefunden hätte. Für die Vorschulkinder gab es einen Webrahmen, da wurden auch keine Unterschiede gemacht. Zum Abschluss gab es für die zukünftigen Schulkinder auch ein kleines, sehr geschlechtsneutrales Geschenk, nämlich ein selbstgestaltetes Schlamperetui. Bei meinem Sohn war ein Drache drauf und einige bunte Herbstblumen. Außerdem ist er mit seiner Freundin damals recht gleichmäßig verteilt abwechselnd in der Puppenecke, im Bauraum, im Sandkasten und verbotenerweise unter der großen Tanne herumgezogen, das fand auch niemand bemerkenswert. Bemerkenswert fanden damals die Erzieherinnen eher, dass sich damals zwischen 4 bestimmten Kindern (mein Sohn, seine beiden besten Freunde und eben besagtem Mädchen) so früh eine so stabile Freundschaft entwickelt hat, wie sie das eher bei doch deutlich älteren Kindern erwartet hätten. Die vier sind auch heute noch befreundet, obwohl sie in verschiedene Schulen gehen.
Ätzend wurde es bei uns dann in der Grundschule, wobei das überwiegend nicht von den Lehrer:innen, sondern anscheinend eher von einigen Elternhäusern ausging. (O.k., bei manchen Lehrerinnen gab es da auch gelegentlich pädagogische Totalausfälle, aber die Klassenlehrerin von meinem Sohn war super, der Erzieher im Ganztag auch.)