Spannende Diskussion! Darf ich ein paar Sachen beitragen, die aus meinem beruflichen Hintergrund kommen? Gilt z.T. mehr für Erwachsene und weniger für Kinder.
Ich denke - und das kam zum Teil ja schon von euch - dass es weniger um die konkrete Formulierung geht, sondern dass die Aspekte Authentizität, Wertschätzung und Kommunikation eine wichtige Rolle beim Loben spielen.
Ein authentisches, ehrlich begeistertes "Wow, das hast Du gut gemacht!" aus vollem Herzen wirkt ganz anders als das 100. unmotivierte "Gut gemacht!", das fällt, ohne überhaupt genau hinzusehen. Wenn man das Gesamtwerk nicht ehrlich beeindruckend findet, finde ich den Ansatz, sich wertschätzend über Details zu äußern, gut, zumindest als Gedächtnisstütze und zusätzlich als Anlass für Kommunikation (also in die Richtung: wie hast Du denn das gemacht? Was ist das da vorne?).
Dann ist künstlerisches Gestalten (auch einfachstes Malen, Basteln) von vornherein immer Kommunikation: Kommunikation mit mir selbst, mit meiner augenblicklichen Stimmung, mit Dingen, die verarbeitet werden müssen, mit dem Material etc. über das entsprechende Medium (Papier, Musikinstrument...), evtl. im Tun mit Beobachtern oder Mitwirkenden. Evtl. will ich auch bleibend etwas mitteilen über das, was ich geschaffen habe und evtl. löst das Ganze im Gegenüber auch etwas aus, was nicht unbedingt mitgedacht war.
Das bietet ganz viele Möglichkeiten, über das, was das Kind/der Erwachsene tut, zu sprechen:
- was wolltest Du damit ausdrücken?
- was hat Dich dabei beschäftigt?
- was gefällt Dir an dem Material, mit dem Du arbeitest?
- Erzähl mir doch, was Du da gemalt hast!
- Wenn ich das sehe, muss ich an ... denken, das löst ... in mir aus.
Noch ein Zusatz: Während bei Kindern das Malen ja meist spontan und frei ist, beobachte ich, dass das Vor-Sich-hin-Singen oft eher zum Üben/Verfestigen von schon Gelerntem dient. Spannend finde ich hier, z.B. wie viel Text sich Kinder merken können, oder spontane eigene Weiterentwicklungen, sich selbst Bewegungen ausdenken oder auch einfach die Fragen: Wo hast Du denn das gelernt? Wann singt ihr das immer? Eine eigene Art von Wertschätzung finde ich, wenn der Erwachsene in die Welt des Kindes eintaucht, sich etwas beibringen lässt (ein Klatschspiel z.B.) und man dann gemeinsam etwas ausprobieren kann.
So, jetzt lese ich wieder interessiert mit!