Pony Hütchen Mag sein, dass Sportunterricht inzwischen anders ist, aber für mich war es oft ein Graus und hat mir die Lust an Bewegung gründlich vermasselt.
Das ging schon in der Grundschule los mit dem unsäglichen Völkerball, wo ich regelmäßig von Jungs, die zwei Köpfe größer und doppelt so schwer waren wie ich, gezielt abgeschossen wurde. Das hat einfach nur wehgetan und meine Wendigkeit und Koordination garantiert nicht verbessert.
Dann Geräteturnen mit Übungen, die 80 Prozent der Klasse nicht mal mit Hilfestellung geschafft haben (Hohe Wende am Stufenbarren zum Beispiel), riesige blaue Flecken an den Hüftknochen inklusive.
Mir hat einiges sogar richtig Spaß gemacht, Leichtathletik zum Beispiel oder rhythmische Sportgymnastik, aber wir hatten keinen differenzierten Sport, also haben wir gefühlt 90 Prozent der Zeit Volleyball gespielt, und das konnte und kann ich einfach nicht. Genauso geht’s übrigens heute noch allen Jungs, die nicht Fußball spielen können und wollen.
Ich hab gar nichts gegen das Ausprobieren vieler Sportarten, ganz im Gegenteil. Ich wäre in Basketball gar nicht so schlecht gewesen, das haben wir nur leider in Summe vielleicht 5 Schulstunden lang gespielt.
Aber auch als Mensch, der mit engem Körperkontakt eigentlich kein großes Problem hat, hätte ich Ringen mit willkürlich zugeordneten Klassenkamerad*innen ganz furchtbar gefunden. Auch ohne Wiegen.
Vielleicht sollte man die Kinder, die man in Bewegung bringen möchte, auch mal fragen, was ihnen gefallen würde.
Und ich hab übrigens immer getanzt, Ballett halt in der Ballettschule, in der es keine 20 Minuten Akrobatik am Schluss gab und in der man auch keinen Spagat können musste, um im Altenheim mit auftreten zu dürfen. Ich hab auch mit Verlieren kein Problem, ich hab immer gern Squash gespielt oder Tischtennis oder so.
Aber mit Demütigung hab ich ein Problem. Das muss echt nicht sein.