Ich hab das zähneknirschend beim Großen gemacht (also lautiert), auch wenn ich das für eine vorübergehende Modeerscheinung halte. (Wir haben damals buchstabiert und mit der Fibel Lesen gelernt - und gefühlt nur ein Zehntel der Rechtschreibfehler gemacht, die die Kinder heutzutage machen. Aber das nur nebenbei, bitte nicht diskutieren ).
Was ich dann total bescheuert fand, war der abrupte Umstieg in der dritten Klasse. Die ersten beiden Jahre mmm-ten und bbb-ten und qqq-ten alle brav vor sich hin. Dann kam die dritte Klasse, und sie mussten zwischen Selbst- und Mitlauten unterscheiden. Erklärung der Lehrerin: Vokale tönen selbst, Konsonaten haben noch einen Selbstlaut dabei. Ja klar. MMM hat einen Selbstlaut dabei
Beim Kleinen hab ich das nicht mehr beachtet. In der Schule haben sie lautiert, zu Hause hab ich munter "Eff" und "Jott" gesagt.
Ich konnte nicht den geringsten Unterschied feststellen. Außer, dass der Kleine in Rechtschreibung viel besser war (weil ich nicht mehr jedes noch so falsch geschriebene Wort enthusiastisch gelobt, sondern mir auch mal erlaubt habe, auf einen Fehler hinzuweisen).
Ich weiß, das hören (jüngere) Grundschullehrerinnen nicht gerne, ältere sind da oftmals sehr entspannt.
Aber wenn ich ausdrücklich darum gebeten würde, mit dem Kind zu lautieren, dann würde ich das natürlich machen (hab ich ja auch, beim Großen. Beim Kleinen hat mich keiner gebeten ).