Ich hätte für dieses Thema auch nicht so sehr den Begriff "Stolz" verwendet. Der ist zumindest bei mir tatsächlich für Dinge reserviert, die ich selber leiste, und die mir schwer fallen. Deshalb bin ich beispielswese irre stolz darauf, dass ich mich von meiner Spinnenphobie befreit habe, aber überhaupt nicht stolz drauf, dass ich das Abi bekommen habe. Bei den Kindern würde ich da vielleicht noch ein bisschen Spielraum sehen, wenn ich denn denken würde, irgendwas, das sie machen, ist auf meinen Einfluss zurückzuführen. Ist es bestimmt zum Teil, aber ich halte den Teil für ziemlich klein, deshalb in dem Bereich von mir auch nur wenig stolz.
Aber ich kenne trotzdem so ein spezielles Gefühl, das sich auf die grundsätzliche Liebe noch mal raufsetzt. Wenn mir das Herz überfließt, weil ich irgendwas so besonders toll finde. Einen richtigen Begriff habe ich dafür nicht, und Stolz passt dafür für mich nicht (kann natürlich jede von euch gerne anders sehen und definieren). Aber bei vielen (eigentlich allen) eurer Geschichten geht sogar mir beim Lesen das Herz auf.
Nur mal zwei Situationen, die mir von meinen Kindern einfallen:
T war immer extrem schüchtern, machte ungern Fehler und hat auch an uns Eltern nie rumkritisiert. Als er vielleicht 12 (?) war, sprachen mein Freund und ich beim Abendessen über ein Organisationsproblem, das sich mit meiner SchwieMu ergeben hat, und wir lästerten ein bisschen drüber, dass sie ja so gerne die Dinge unnötig verkompliziert. Da meinte T, dass er nicht möchte, dass wir so schlecht über seine Großmutter sprechen.
Als Q vielleicht 9 oder 10 war, klingelte es nachmittags an der Tür, und eine ältere Frau mit Rollator stand an der Tür. Die wohnt unten am Fuß unserer Straße und erzählte, dass Q auf dem Heimweg von der Schule an ihr vorbeiging, als sie gerade dabei war, den Bürgersteig zu fegen, und er ihr spontan dabei geholfen hat. Um mir das zu erzählen und 2€ für Q dazulassen , hat sie sich extra mit ihrem Rollator den Berg raufgequält. Das fand ich so nett.