Beiträge von huehnchen69

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    Jetzt gerade hab ich aber einen Workshop über Astronomie im Auge, gehalten von einem Doktor der Astrophysik, hört sich sehr passend für ihn an

    Oh, das ist ja schick. Wie heißt der denn, und wo findet das statt, wie lange? Ich hatte das nur für kleinere Kinder gemacht, bis vielleicht 12 Jahre oder so.


    Ich hätte Raketenmotoren vorgeschlagen. Das sind Raketentreibsätze, die man mit Elektrozünder zünden kann und entweder in dafür vorgesehene Modellraketen oder in selbstgebaute Raketen einbauen kann. Unsere Kinder haben damit mal eine supertolle Rakete aus einer leeren Teppichrolle gebaut. Die flog irre hoch. Das lässt natürlich viel Raum für Optimierung, damit die nächste Rakete ggf. besser fliegt, usw.

    Die Studie kann ich wohl nicht lesen (vermutlich eh nur gegen Bezahlung lesbar, aber im Moment ist auch noch der Server down), aber ich gehe mal davon aus, dass nur die Wahrscheinlichkeit für Depressionen erhöht wird und meine Einzelbeobachtung keine statistische Relevant hat, aber ich habe die Pille durchgehend von 15 bis 30 genommen und neige 0,0 zu Depressionen und habe das auch noch nie.

    wer beim fussball schlecht ist/keine lust hat, schafft seinen durchschnitt durch schwimmen/leichtathletik/ rennen oder was weiß ich was zu verbessern. bei einer sache gar nicht mitzumachen, ohne einen triftigen grund, müsste zwangsläufig zu einer schlechten note führen.

    Wenn sie im Schuljahr noch genügend anderes machen, finde ich das OK. Vielleicht kommt beim Gespräch dann ja auch raus, dass er nur bis zu den Weihnachtsferien so viel Fußball machen will, und danach machen sich noch XYZ. In den Erzählungen vom letzten Jahr klang das aber nicht so, und wenn es kein Leichtathletik gibt (Schwimmen sowieso nicht), dann ist das eben doof. Auch wenn die Note gar nicht das ist, um was es mir hauptsächlich geht.

    und fragte seinerseits, wie jemand benotet werden soll, wenn er/sie nicht mitmacht, weil er/sie xy doof findet. er muss spielen/mitmachen, und kriegt wo möglich dieselbe note, wie jemand, er/sie nicht mitmacht, unfair fänd er das.

    Wie der Lehrer das mit den Noten machen will, frage ich mich auch. Und unfair fände ich das auch, wenn er eine gute Note bekäme.


    Allerdings fände ich es auch unfair, wenn er eine schlechte Note bekäme, obwohl er eigentlich gerne beim Sport mitmachen wollen würde, wenn denn auch mal ein anderes Thema drankäme.


    Bei T denke ich übrigens nicht, dass es so war wie jetzt bei Q. Ich glaube schon, dass sie überdurchschnittlich viel Fußball gespielt haben, aber er hat auch häufig von anderen Sportarten erzählt.

    Liebes Rabenvolk,


    diesmal trotz Schule ein relativ harmloses Thema:


    Q geht in die 7. Klasse Realschule in Bayern. Beim Schulsport sind Mädchen und Jungen getrennt. Am Dienstag hatte Q seine Sportschuhe für den Unterricht vergessen, meinte dann aber, das wäre ja nicht so schlimm gewesen, er würde ja eh bloß zuschauen #blink. Auf Nachfrage erzählte er dann, sie würden fast immer nur Fußball spielen, und weil er und ein weiterer Klassenkamerad das nicht so gerne mögen und auch nicht besonders gut können hat der Lehrer ihnen erlaubt, nur zuzuschauen statt mitzumachen. Das geht scheinbar schon länger so.


    Aus meiner Schulzeit kenne ich das nur aus der Oberstufe, dass man einzelne Sportarten über ein ganzes Halbjahr hatte, aber die konnte man dann wählen. Den normalen Sportunterricht so extrem auf eine (nicht auswählbare) Sportart auszurichten, finde ich persönlich total Kacke. Wir hatten zu meiner Zeit so ziemlich alles gemacht, was Leichtathletik und Ballsportarten so hergeben - da war für fast jede mal was dabei.


    Da nächste Woche Elternsprechtag ist, habe ich jetzt mit Q ausgemacht, dass ich auch mit seinem Sportlehrer spreche.


    Dafür wäre ich aber interessiert daran, wie das an anderen Schulen üblich ist (für den Fall, dass Bayern hier mal wieder 'ne Extrawurst brät besonders für Bayern, aber gerne auch von anderswo), und ob es dazu irgendwelche Lehrpläne o.ä. gibt. Q ist sonst eigentlich sehr sportlich und macht die meisten Sachen auch gern. Wenn sie dann doch mal etwas anderes spielen, erzählt er öfters begeistert davon. Nur Fußball ist nicht sein Ding, und deshalb finde ich es schade, wenn er nur danebensteht - auch wenn er das vom Lehrer noch ziemlich nett findet, letztes Jahr haben sie wohl auch fast immer Fußball gespielt, und er musste mitmachen - das fand er natürlich noch blöder ;).


    Wie ist das denn bei euch?

    In dich reinfühlen kann ich mich sehr gut - ich hatte vor 2,5 Jahren mal einen Knoten in der rechten Brust ertastet, auch meine Mutter ist an Brustkrebs gestorben. Das waren keine entspannten Tage, bis ich bei der FÄ auflaufen konnte (war natürlich kurz vor dem Wochenende gewesen). Sah dann im Schall schon ganz gut aus, aber eine Mammographie und eine Biopsie hielt sie trotzdem für angemessen. War alles gut. Aus der Erfahrung raus kann ich immerhin sagen: Die Biopsie ist null schmerzhaft. Ich hätte mir nicht vorstellen können, dass es offenbar ein Lokalanästhetikum gibt, das innerhalb von Sekunden wirkt: Das wurde während des Vorschiebens der Kanüle eingespritzt, und ich habe nichts davon gemerkt.


    In der Kombination: ist schon ewig so / Ärztin setzt den Termin erst im Frühjahr an klingt das für mich zwar nicht besorgniserregend. Trotzdem könnte ich vermutlich nicht so lange warten. Das würde mich komplett zermürben.


    Ich drücke dir in jedem Fall die Daumen, dass es so harmlos ist, wie es anhand der Kombination von Informationen klingt.

    Dort wird genau der Sachverhalt beschriebeben, aber der entsprechende Verweis/Zitat, einmal ergoogelt, greift diesen Punkt gar nicht auf.

    In dem zitierten arznei-telegramm steht doch immerhin das hier:


    "Demgegenüber
    kommt eine deutsch-schweizerische Arbeitsgruppe in einer vom VARILRIX-Hersteller GlaxoSmithKline (GSK) gesponserten Untersuchung zu deutlich höheren
    Zahlen: Retrospektiv werden die Daten von 282 telefonisch befragten Praxen (Pädiatrie, Allgemeinmedizin und Innere) gesammelt, mit Hilfe des
    Verschreibungsindex für Pharmazeutika (VIP) gewichtet und hochgerechnet. Daraus ergibt sich eine Komplikationsrate von 5,7%.5 Allerdings wurden
    mit Otitis media (1%) und Bronchitis (bis 1%) Erkrankungen einbezogen, die üblicherweise nicht zu den Komplikationen von Windpocken
    gehören.3 Bakterielle Superinfektionen machen fast die Hälfte (46%) der beobachteten Komplikationen aus. Todesfälle werden nicht
    berichtet.5 Von dieser Arbeitsgruppe, der unter anderem der Präsident der Deutschen Vereinigung zur Bekämpfung der Viruserkrankungen e.V.
    (DVV) WUTZLER angehört, stammt auch die aus US-amerikanischen Untersuchungen abgeleitete und sowohl in "gesundheitsökonomischen
    Berechnungen"6 als auch in der VARIVAX-Werbung7 angenommene Zahl von 22 Todesfällen an Varizellen in Deutschland pro Jahr.
    Diese fragwürdigen Daten bilden die Grundlage einer von der Arbeitsgruppe und dem Hersteller GSK erstellten Kosten-Nutzen-Analyse, nach der sich durch die
    Impfung aller Kleinkinder bei einer angenommenen Durchimpfungsrate von 85% pro Jahr mehr als 600.000 Windpocken-Erkrankungen, knapp 33.000
    Komplikationen, davon etwa 4.700 schwerwiegende, sowie 18 Todesfälle verhindern und jährlich über 50 Mio. € einsparen lassen.8
    Die STIKO, die einer allgemeinen Empfehlung zur Varizellen-Impfung bislang eher kritisch gegenüberstand,9 hat diese Argumentation inzwischen
    offenbar übernommen.2"

    (arznei-telegramm, 2004, 35)

    Hast Du eine Quelle zur Erhebung der Komplikationsrate hühnchen?

    Damals jede Menge, das ging massiv durch die Medien und hatte sogar eine solche Resonanz, dass es Interviews mit Stiko-Mitgliedern im Fernsehen gab usw. Vielleicht nicht ganz so krass wie jetzt bei der Impfpflicht, aber schon in die Richtung. Aber heute müsste ich da länger nach suchen, das gebe ich mir nicht.


    Mir ist gerade aber aufgefallen, dass ich in Post #1.177 die impf-info-Seite als "finde ich nicht seriös" abgebügelt hatte. Da habe ich wohl die Namen der (alle ähnlich klingenden) Seiten durcheinandergebracht. Für mich ist das eine der besten Seiten zur differenzierten Impfentscheidung.

    Ich bin jedesmal froh, dass ich nichts chirurgisches mache....

    Und ich bin froh, dass, wenn ich im Beruf einen Fehler mache, nur materieller Schaden entsteht und bin dankbar, dass es Leute gibt, die einen Beruf ausüben, bei dem sie sich die Verantwortung aufbürden, bei einem Fehler womöglich Menschen zu schaden.

    Die traurigen und die dramatischen Verläufe prägen sich auch viel mehr ein als die unkomplizierten, das verzerrt das Bild erheblich.

    Der Verlauf von geimpften Kindern, die dennoch Windpocken bekommen, soll ja eigentlich auch schwächer sein. Wobei ich insgesamt die Windpocken dennoch als eher harmloser ansehen würde, als andere impfbare Erkrankungen.

    Da wird wohl auch keine Impfpflicht kommen.

    So etwas wurde ja bei der Einführung der WiPo-Impfung kritisiert. Bei einer Erhebung zur Komplikationsrate von WiPos wurden wohl Kinderärzte angerufen und gebeten, mal eben aus ihren Krankenakten zu einem Patienten, dessen Nachname mit einem vorgegebenen Buchstaben anfängt und der WiPos hatte, den Krankheitsverlauf nachzuschauen und Komplikationen zu vermerken. Die Kritik, dass eine solche Vorgehensweise zu einer überhöhten Einschätzung der Komplikationsrate führt, scheint mir plausibel. Denn natürlich erinnert sich die Ärztin, wenn sie einen Patienten mit "S" raussuchen soll, nicht an Tina Schmidt, deren Mutter mal kurz angerufen hat und sich ein Puder gegen Juckreiz hat aufschreiben lassen, sondern an Hänschen Schäfer, den sie wegen Verkomplizierung durch XY ins KH geschickt hat.


    Dass die Impfung bei 90% wirksam sein soll, erstaunt mich.


    Als unsere Kinder WiPos hatten (hatten sie mit in den Urlaub genommen), war der KiGa wohl mehr oder weniger leergeräumt. Von drei Gruppen war höchstens noch eine halbe Gruppe übrig. Ich weiß zwar von den meisten Kindern damals im KiGa nicht, wie ihr Impfstatus war, aber das ist ein 08/15 Dorfkindergarten auf dem bayerischen Land, so dass ich mit einer relativ normalen Durchimpfung rechnen würde. Die Impfempfehlung war damals zwar noch recht frisch, MMRV hatten bestimmt nicht so viele wie heute. Aber es gab mehrere Kinder, von denen ich weiß, dass sie geimpft waren und sie trotzdem bekommen hatten (in einem Fall auch recht intensiv, mit Pocken ü-ber-all #blink). Insgesamt sah mir das jedenfalls nicht nach 90%iger Wirksamkeit aus.

    Das ist jetzt zwar arg OT, aber ich kann nicht anders ;) - das Thema liegt mir noch mehr am Herzen als das Impfthema, so dass ich das hier

    Ich tue mich nur schwer damit zu erkennen ob die Entscheidung der Eltern wirklich verantwortlich ist.

    Das Abwägen der Risiken ist so schwierig, zumal ja ein Wunsch besteht nach Hausgeburt. Da kann ich mir durchaus vorstellen dass Risiken verdrängt werden und Vorteile überhöht wahrgenommen werden.

    einfach nicht unkommentiert stehen lassen kann...

    Die persönliche Wahrnehmung ist doch immer anders als Statistik.

    huehnchen69 Beispiel mit den ausserklinischen Geburten : Statistisch gehen die allermeisten Geburten zu Hause oder im Geburtshaus gut. Es handelt sich hierbei aber um eine positive Auslese von gesunden Frauen mit unkomplizierten Schwangerschaften.

    Als Arzt in der Klinik, womöglich noch mit perinatalzentrum erlebt man aber die ganze Bandbreite. Die traurigen und die dramatischen Verläufe prägen sich auch viel mehr ein als die unkomplizierten, das verzerrt das Bild erheblich.

    Es gibt jede Menge Studien zum Thema außerklinischer Geburt, die belegen, dass das Risiko einer außerklinischen Geburt (besser sollte man wohl sagen: einer geplant außerklinisch begonnenen Geburt, denn auch die, die dann im KH zu Ende gebracht werden, bleiben natürlich zur Auswertung in der Außerklinisch-Gruppe) nicht höher ist als das einer KH-Geburt, wenn man "gleich gesunde" Schwangere betrachtet.


    Natürlich gibt es im KH, Unikliniken beispielsweise, dann auch noch zusätzlich die Geburten nach kompliziertem SchwSch-Verlauf, die z.B. die KS-Quote erhöhen usw. Aber die sind nicht der Grund dafür, dass außerklinische Geburten genauso sicher sind wie Klinikgeburten.


    Für mich wäre eine Geburt ausserhalb einer Klinik mit perinatalzentrum nicht in frage gekommen, weil ich eben immer auch das worst case Szenario im Hinterkopf hatte.

    Das ist klar, und es ist mE immer eine schlechte Idee, eine Geburt an einem Ort zu haben, an dem man sich nicht sicher fühlt. Für mich wäre das das KH gewesen (und beide Geburten wären dort sicherlich auch unschön (bei T) bzw. dramatisch (bei Q) abgelaufen.


    Da gab es auch schon mal einen thread zu, wie neutral eine Aufklärung sein muss oder darf. Ich empfinde es als ein unlösbares Dilemma, vor allem vor dem Hintergrund der zunehmenden Beschwerden und gerichtlichen Klagen von Patienten.

    Das Problem sehe ich auch, nicht nur im medizinischen Bereich. Auch wenn ich den Impuls verstehe, wenn etwas blöd läuft zu denken "Wer zur Hölle hat denn X gemacht, so dass mir jetzt Y passiert?!?". Das passiert mir irgendwie reflexhaft auch öfters. Aber dem Impuls dann nachzugeben und tatsächlich andere zu beschimpfen, zu verletzen oder zu verklagen - das scheint mir in den letzten Jahren irgendwie ganz schön zuzunehmen. So eine "irgend jemand anders muss doch Schuld sein an diesem Schlamassel, und den lasse ich dafür zahlen"-Einstellung. Bei den Gerichtsverhandlungen, über die hier regelmäßig berichtet wird, schlackere ich oft mit den Ohren, wie jemand auf so eine Idee kommen kann. Eine Lösung weiß ich auch nicht.

    huehnchen69, muss ja nicht auf der geburtsstation sein. Gesammelt trifft man Patienten mit perinataler Schädigung auch in der Neurologie, in speziellen Einrichtungen für Behinderte Kinder, beim Kinderarzt. Da gibt es schon genügend berührungsmöglichkeiten, die die Wahrnehmung des Risikos verzerren können.

    Ich glaube, das kann ich nicht richtig wiedergeben. Dass jeder aufgrund eigener Erfahrungen und selektiver Wahrnehmung ein eigenes, möglicherweise mit tatsächlichen Risiken nicht im Einklang stehendes Risikoempfinden hat - das finde ich normal.


    Die Fälle, die ich meine, waren aber unlauter-manipulativ. Dass die Leute behauptet haben, aufgrund persönlicher beruflicher Erfahrung im engen Kontext so vielen dramatischen Fällen begegnet zu sein, um ihre Meinung an die Frau zu bringen. In einem Fall hatte das ein offensichtliches Ziel ("Mein Mann ist Rettungssanitäter und hat schon so oft XY erlebt, deshalb will er nicht, dass unser Kind zu Hause zur Welt kommt, obwohl ich das lieber hätte"), in anderen war mir das unklar, wieso die Ärzte so missionarisch drauf sein mussten.

    Der Arzt hatte in seiner Ausbildungszeit in einem Krankenhaus gearbeitet und dort die Fälle betreut, in denen es schiefgegangen ist. Er sah nur, dass diese Kinder nicht geimpft waren und dann sterbenskrank. Er sagte, er würde mich am liebsten anzeigen wegen vorsätzlicher Körperverletzung. Ich konnte das schon nachvollziehen, dass er so empfunden hat. Aber das ist sein Leben und nicht meins.

    Ich kenne natürlich deinen Arzt nicht, vielleicht hat er (wie unser KiA) ja auch eine Zeitlang in Afrika gearbeitet und tatsächlich einige dramatische Masernverläufe erlebt, oder war tatsächlich mit schweren Masernverläufen in D betraut.


    Aber ich habe solche Aussagen zuhauf im Zusammenhang mit Hausgeburtsdiskussionen erlebt. Da gibt es immer wieder Leute, die schamlos sagen, dass sie HGs nicht gut finden können, weil sie ja bei ihrer Arbeit immer die ganzen schiefgelaufenen Fälle erleben, bei denen die Kinder sterben, schwere Behinderungen erleiden, oder gerade noch überleben.


    Und das *kann* von der reinen Zahl der Fälle in Deutschland gar nicht sein. Todesfälle nach außerklinisch begonnener und im KH beendeter Geburt gab es damals, als ich das Thema häufiger diskutiert habe, durchschnittlich vielleicht 7/Jahr (eher weniger). Behinderungen oder beinahe-Todesfälle auch noch ein paar, aber insgesamt weniger als 50 oder so. Bei ca. 1500 Geburtenstationen in D kommt da statistisch in jedem KH in 30 Jahren mal ein Fall vor. Da muss man schon Pech haben, dann auch gerade noch Schicht zu haben.


    Aus der Zeit bin ich noch echt allergisch, wenn ich solche Aussagen höre und nicht für glaubwürdig halte. Unserem KiA habe ich aber, wie gesagt, geglaubt, dass er sowohl (schwer verlaufende) Masern als auch Tetanus schon live gesehen hat.

    Die sind tatsächlich wegen des Keuchhustens not amused - der Junge jobbt als Betreuer bei einem Freizeitsportprogramm für Kinder, und so ausgeschlossen ist der Kontakt mit Säuglingen da nicht.

    Ich bin ehrlichgesagt gerade was die Keuchhustenimpfung betrifft, nur wenig "amused".


    Dass es sie gibt, finde ich super, denn damit kann, wer möchte, versuchen, in bestimmten Settings (Krippenpersonal, Eltern/Geschwister von Neugeborenen usw.) versuchen, die Ansteckungswahrscheinlichkeit etwas zu senken.


    Aber die Keuchhustenimpfung ist notorisch schlecht wirksam. Das RKI spricht von 80% nach vollständiger (mehrfacher) Immunisierung, Erwachsene sollten alle 10 Jahre auffrischen lassen. Wie es da um den KH-Impfstatus des Durchschnittserwachsenen bestellt ist, kann man sich leicht ausmalen. Es gibt haufenweise Menschen, die an Keuchhusten erkranken, bei denen der Husten dann aber nicht so charakteristisch ausgeprägt ist, dass klar ist, was es ist. Und dann denken typischerweise nicht nur die Betroffenen, sondern auch die behandelnden Ärzte "ist ja geimpft, kann ja kein KH sein", so dass der/die Erkrankte oft wochenlang mit Husten herumläuft und andere anstecken kann.


    Bei deinem geschilderten Fall scheint in den Köpfen auch das "logisch, ist ja nicht geimpft - mir kann das ja nicht passieren" vorzuherrschen.


    Ich finde diese Ignoranz viel gefährlicher als das Nichtimpfen. Zumindest die Wenigimpfer in meinem Umfeld haben sich typischerweise mit den impfbaren Krankheiten etwas auseinandergesetzt und würden bei heftigem Husten hellhörig werden. Das würde zwar nicht davor schützen, dass z.B. ein Kind mal 1-2 Tage mit KH in den KiGa geht, aber zumindest davor, dass es damit 4 Wochen lang dort Erreger verteilt.


    Auch hier im Forum gab es meiner Erinnerung nach schon solche Fälle, bei denen der Arzt meinte "kann ja nicht sein, ist ja geimpft".

    Aber: die StiKo gibt allgemeine Empfehlungen. Sie empfiehlt nicht nach Risiken-Nutzen-Abwägungen für eine einzelne Person. Sie hat auch immer die gesamte Bevölkerung in Deutschland, aber auch weltweit im Blick. Deswegen empfiehlt sie z.B. Polio- und Diphterieimpfungen, obwohl beide Erkrankungen Deutschland momentan so gut wie nicht vorkommen.

    Das ist mE ein wichtiger Aspekt, denn zumindest ich werde häufiger mal mit dem Vorwurf konfrontiert: Du bist doch noch nicht mal Medizinerin - wieso glaubst du, dass deine individuelle Entscheidung sinnvoller ist als das, was die Expertinnen für sinnvoll halten?


    Finanzielle Interessen sehe ich bei der Stiko noch nicht mal vorrangig, abgesehen von sowas wie "2x MMR ist günstiger als 1x MMR, bei allen auf 3 Arten von Antikörpern Titern und dann doch bei mindestens 1/3 noch mal nachimpfen, weil Mumps schlecht anschlägt".


    Aber das, was mE ganz massiv eine Rolle spielen dürfte, ist die Nachweisbarkeit/Zuordenbarkeit. Ich weiß nicht genau, wie viele Todesfälle es vor der Einführung der Masernimpfung in D jährlich gab, aber sagen wir mal, es wären 200. Selbst wenn der Impfstoff so schlecht wäre, dass er tatsächlich Impftote in dieser Größenordnung produzieren würde (das ist selbstverständlich nicht der Fall - ich glaube, selbst der Pockenimpfstoff war nicht so schlecht), würde die Empfehlung logischerweise immer zugunsten der Impfung ausfallen. Denn Tote durch Masern - das kann man selbst bei SSPE praktisch zu 100% einwandfrei zuordnen. Tote durch Impfschaden - das ist zweifelhaft, mehrdeutig, kommt verzögert, usw. Nichts, wofür einem Stiko-Mitglied Fensterscheiben eingeworfen werden. Bei einem "Zurückhalten" einer Impfung schon. Finde ich absolut logisch und würde ich wohl genauso machen. Aber ich beziehe es in meine Beurteilung der Sinnhaftigkeit einer Impfung für mich und meine Familie mit ein.

    Ist ide Seite von impf-info seriös?

    Finde ich nicht.

    Ich finde die STIKO generell nicht so wahnsinnig vertraueneinflössend.

    Ich auch nicht. Zumindest erzählt Herr Heininger in meinen Augen in Interviews gerne mal Unfug. Wie es bei den anderen ist, weiß ich nicht.


    VivaLaVida diese Zahl finde ich auch ganz schön hoch, angesichts dessen, wie schwer es häufig ist, einen Impfschaden anerkannt zu bekommen.

    Das geht mir ganz genauso, Schokojunkie . Ich denke, dass eben diese Risikoeinschätzung z.B. des RKI, von den Ablehnern nicht als ausreichend gesehen wird. DAs geht halt nach wissenschaftlichen Kriterien und wenn darin kein Vertrauen besteht, wird das Ergebnis eben auch nicht akzeptiert.

    Für die Ablehnung der Impfpflicht gibt es, wie einige, z.B. Fia und Trin viel prägnanter formulieren als ich, viele gute Gründe, von denen viele selbst bei Leuten greifen, die überzeugt selbst nach Stiko impfen lassen.


    Dafür, auch die Stiko-Empfehlungen zu hinterfragen, gibt es einige weitere Gründe, und einer davon ist für einige, dass das, was für das RKI Grundlage für die Risikobewertung und das Empfehlen einer Impfung für die eigene Situation unpassend ist oder als allgemein zu fehlerbehaftet (in den Annahmen/Voraussetzungen und/oder in der Schlussfolgerung) betrachtet wird. Das trifft jedenfalls auf mich zu, und da ich Naturwissenschaftlerin bin, kann man nicht sagen, dass ich gegenüber wissenschaftlichen Kriterien allgemein Vorbehalte hätte.


    Für eine allgemeine Impfdiskussion ist das hier aber mE der falsche Thread. Wenn du dazu Bedarf an Austausch hast, kannst du ja einen anderen aufmachen oder einen der vielen älteren noch mal auferstehen lassen (ich meine, es gab einen, der etwa zeitgleich mit diesem angelegt wurde).

    Wenn ich ein 6-monatiges Kind in der Kita eingewöhne, bedeutet eine 97%Quote dass statistisch gesehen mind. 1 potentielles Überträgerkind dabei ist. Fänd ich als Elternteil im Falle einer Masernepidemie nicht so beruhigend, weil da ja doch ein sehr enger Kontakt unter den Kleinen herrscht.

    Ein, zwei Überträgerkinder wirst du *immer* haben. Weil du ein Kind hast, das aus gesundheitlichen Gründen grundsätzlich nicht geimpft werden darf. Oder das bei der U zu krank war, um geimpft zu werden, so dass der Impftermin verschoben wurde. Oder weil sowieso noch weitere unter-1-Jährige da sind. Darüber hinaus wüsste ich von keinem Land mit Impfpflicht (Masern oder anderes), in dem die Impfquote tatsächlich nennenswert über 95% liegt. Das erreicht man vermutlich nur mit Zwangsimpfungen. Für deutlich wirksamer zum Schutz der ganz kleinen würde ich es halten, wenn nicht das statistische eine potenzielle Überträgerkind noch pflichtgeimpft wird, sondern wenn nachgefragt wird, ob Mutter, Vater, Tante, Onkel usw. geimpft sind, und diese sich dann auch impfen ließen, wenn das nicht der Fall ist. Oma und Opa dürften die Masern idR noch gehabt haben.

    weil davon auszugehen ist, dass jemand ohne Titer genetisch überhaupt nicht empfänglich für diesen Virus ist und somit auch bei Kontakt damit nicht erkranken wird

    Ah, danke, interessant, das habe ich noch nicht gehört.


    Und danke auch für den Begriff "Non-Responder" - das klingt viel besser als Totalversager ;)