Das geht mir ganz genauso, Schokojunkie . Ich denke, dass eben diese Risikoeinschätzung z.B. des RKI, von den Ablehnern nicht als ausreichend gesehen wird. DAs geht halt nach wissenschaftlichen Kriterien und wenn darin kein Vertrauen besteht, wird das Ergebnis eben auch nicht akzeptiert.
Für die Ablehnung der Impfpflicht gibt es, wie einige, z.B. Fia und Trin viel prägnanter formulieren als ich, viele gute Gründe, von denen viele selbst bei Leuten greifen, die überzeugt selbst nach Stiko impfen lassen.
Dafür, auch die Stiko-Empfehlungen zu hinterfragen, gibt es einige weitere Gründe, und einer davon ist für einige, dass das, was für das RKI Grundlage für die Risikobewertung und das Empfehlen einer Impfung für die eigene Situation unpassend ist oder als allgemein zu fehlerbehaftet (in den Annahmen/Voraussetzungen und/oder in der Schlussfolgerung) betrachtet wird. Das trifft jedenfalls auf mich zu, und da ich Naturwissenschaftlerin bin, kann man nicht sagen, dass ich gegenüber wissenschaftlichen Kriterien allgemein Vorbehalte hätte.
Für eine allgemeine Impfdiskussion ist das hier aber mE der falsche Thread. Wenn du dazu Bedarf an Austausch hast, kannst du ja einen anderen aufmachen oder einen der vielen älteren noch mal auferstehen lassen (ich meine, es gab einen, der etwa zeitgleich mit diesem angelegt wurde).
Wenn ich ein 6-monatiges Kind in der Kita eingewöhne, bedeutet eine 97%Quote dass statistisch gesehen mind. 1 potentielles Überträgerkind dabei ist. Fänd ich als Elternteil im Falle einer Masernepidemie nicht so beruhigend, weil da ja doch ein sehr enger Kontakt unter den Kleinen herrscht.
Ein, zwei Überträgerkinder wirst du *immer* haben. Weil du ein Kind hast, das aus gesundheitlichen Gründen grundsätzlich nicht geimpft werden darf. Oder das bei der U zu krank war, um geimpft zu werden, so dass der Impftermin verschoben wurde. Oder weil sowieso noch weitere unter-1-Jährige da sind. Darüber hinaus wüsste ich von keinem Land mit Impfpflicht (Masern oder anderes), in dem die Impfquote tatsächlich nennenswert über 95% liegt. Das erreicht man vermutlich nur mit Zwangsimpfungen. Für deutlich wirksamer zum Schutz der ganz kleinen würde ich es halten, wenn nicht das statistische eine potenzielle Überträgerkind noch pflichtgeimpft wird, sondern wenn nachgefragt wird, ob Mutter, Vater, Tante, Onkel usw. geimpft sind, und diese sich dann auch impfen ließen, wenn das nicht der Fall ist. Oma und Opa dürften die Masern idR noch gehabt haben.