Beiträge von Victoria

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    Ich hatte das auch als Kind in dem Alter. Damals, 70er, 2 Tage Krankenhaus ohne Befund (und als meine Mutter sah, dass die mich ans Bett festgebunden haben, ist sie mit mir auf und davon). Später wurde ihr auch gesagt, dass sei ein Affektkrampf gewesen.


    Alles Liebe Euch, das ist sicher scheußlich, sowas beim eigenen Kind mitzuerleben! Alles Liebe für Euch!

    Wir leben mitten in der Großstadt, Mietshaus, Balkon, kein benutzbarer Hof. Um uns herum tolle Infrastruktur, außer zur Arbeit lege ich fast alle Strecken zu Fuß zurück. Also auch das Kind. Aber Wiesen und Bäume muss man sich hier hart erlaufen oder mit dem Fahrrad los.

    Früher bin ich mit ihm mehrmals die Woche weit gelaufen zu Parks und Spielplätzen, oder mit dem Auto an einen der Seen gefahren, da musste ich jedes naturnahe Draußensein organisieren. Allein raus geht er erst seit der dritten, vierten Klasse, wir haben eine extrem gefährliche Kreuzung vor der Nase. Er geht allerdings in eine Ganztagsschule und kommt erst nach vier heim. Da bleibt wenig Zeit unter der Woche zum rausgehen, vor allem im Winterhalbjahr. Mittlerweile verabredet er sich oft mit Freunden auf dem Spielplatz, dann gehen sie Eis essen oder zu einem nach Hause, Natur? Fehlanzeige, alles City. Ich selbst arbeite fast ständig und habe nur selten Zeit dazu, in die Natur zu gehen, nach der Arbeit falle ich platt auf die Couch. Nicht so toll im Moment.

    Ich selbst bin mit eigenem Garten und in Seelaufnähe am Stadtrand aufgewachsen und habe jshrelang gehadert damit, dass ich meinem Sohn dieses Kinderparadies nicht bieten kann. Aber er liebt seinen Kiez hier mit allem, was er zu bieten hat, und das ist zwar ganz anders als ich das in meiner perfekten Welt mir erträumt habe, aber es ist auch toll zu sehen, wie er sich die Stadt erobert. Und am Wochenende geht er zum Golf, da ist er immer draußen auf dem Rasen (und ich komm auch mal raus!)

    Hier war das Kind auch zu einem Lasertag an einem 9. Geburtstag eingeladen. Und konnte nicht hin, weil schon eine Bahnfahrt zu den Großeltern gebucht war. Er war uns deshalb tagelang gram, weil er da so gerne hin wollte...

    Er besitzt auch zwei, drei Nerfs, die allerdings mittlerweile ihren Reiz verloren haben, er ist jetzt elf. Mit den Dingern ist er mit seinen Freunden stundenlang über den Spielplatz getobt. Wir Eltern haben lange mit ihm diskutiert und tun das eigentlich bei jeder Gelegenheit, bei der es um Knarren geht, sei es ne Nerf oder Lasertag oder entsprechende Spiele. Wir sagen ihm deutlich, was wir davon halten und versuchen ihm immer wieder klar zu machen, WAS er da tut. Und wie es wo in der Welt aussieht und was da ganz real passiert, mit echten Waffen.

    Lasertag hab ich selbst noch nicht gespielt, kann mir aber leider auch vorstellen, dass das tatsächlich Spaß macht und würde es erlauben, schon allein, weil ich ihm keine Geburtstagseinladung verbieten möchte. Viel größere Probleme habe ich mit Fortnite, was er neuerdings hinter unseren Rücken spielt, das Gespräch dazu steht noch aus... (und nun kam auch zum ersten Mal das berühmte Totschlagargument "aber alle spielen das und ich will nicht ausgeschlossen sein")

    Ich komme aus einer Autofahrerfamilie und war einigermaßen konsterniert, als meins vor drei Jahren die Grätsche machte und ein neues nicht finanzierbar war.

    Heute sage ich: Zum Glück. Ich falle vor dem Haus in die U-Bahn und wenige Schritte vor der Arbeit wieder heraus. Parkplätze und Stau haben keine Bedeutung mehr. Winterreifen und die jährlichen Steuer- und sonstigen Rechnungen fallen weg. Ich kann unterwegs lesen. Und abends ein Glas Wein trinken. Im Rückblick habe ich früher viel zu viele Wege mit dem Auto zurückgelegt, für die absolut keins notwendig gewesen wären. Allerdings ist meine Berliner Wohn- und Arbeitssituation auch sehr luxuriös, was die Öffentlichen angeht.

    Als das Kind im ersten Jahr Kindergarten war und noch im Buggy saß, war das allerdings nicht so komfortabel, damals hatte ich auch gerade kein Auto: Keine Aufzüge zur U-Bahn (die bauen sie jetzt...). Das hieß jeden Tag viele Treppen hoch und runter mit Kind und Buggy, und nur selten findet sich jemand, der hilft.

    Heute teile ich mir das Auto mit einem Freund, bei dem es nur herumsteht, ich nehme es allerdings nur, wenn das Kind zum Golfen gefahren wird, denn da fährt original nichts hin, ohne Auto kein Golf. Wir sind da wahrscheinlich die einzigen ohne Auto.

    Und wenn ich morgens vor fünf zum Frühdienst fahre, nehme ich mir eins vom Carsharing von der Straße. Nach etlichen echt unschönen Begegnungen um diese Zeit in der U-Bahn meide ich die um diese Uhrzeit, vor allem, wenn es aufs Wochenende zugeht.

    Aber wenn es für alle so einfach wäre, den Alltag mit Öffentlichen und gegebenenfalls einem Leihauto zu meistern, hätten vermutlich ganz viele kein privates Auto mehr. Mein Kind ist nicht mehr klein, ich bin gut zu Fuß, lege keine ewig langen Strecken zurück und muss nur selten was Sperriges transportieren.

    Mein Ziel für dieses Jahr ist ein funktionstüchtiges Fahrrad - allerdings scheue ich mich vor dem Weg zur Arbeit damit. Es geht lange bergauf, und ich muss meistens kurz nach dem Ankommen vorzeigbar sein, da möchte ich ungern keuchend und verschwitzt loslegen (und hab kein eigenes Büro, von einer Dusche ganz zu schweigen...)

    Sohn (11) spielt Klavier, seit er fünf ist, mit Höhen und Tiefen - vor dem Unterricht mault er gerne und Üben geht im Moment auch nur, wenn ich daneben hocke, und dann bekommen wir uns gerne mal in die Haare. Aber wenn er aus dem Unterricht kommt, ist er immer ganz glücklich.


    Und dann spielt er Golf, seit er sieben ist. Jede andere Sportart hat ihn damals nicht interessiert, Fußball nicht, Schwimmen konnte er schnell und hatte das für sich abgehakt, Judo fand er langweilig. Und dann hat mein Bruder ihn mal mitgenommen auf den Golfplatz und ihm eine Stunde lang erklärt, wie man den Schläger hält - und das Kind entbrannte in Leidenschaft fürs Golfen. Seitdem spielt er, und das bedeutet, da wir mitten in Berlin wohnen, jedesmal eine knappe Stunde Fahrtzeit hin und zurück, und ich muss mir jedesmal ein Auto leihen, ohne kommt man da nämlich nicht hin. Deswegen ist er noch nicht ganz so weit wie andere in seinem Alter, weil wir außerhalb der Trainingszeiten so gut wie nie auf den Platz kommen, dazu fehlt einfach die Zeit - aber er machts nach wie vor gerne. Und ich bin auch nicht böse - die Kinder sind bei jedem Wetter draußen, und ich habe Golf schätzen gelernt. Wenn ich Zeit und Geld hätte, würde ich am liebsten auch spielen.

    So, wie Du ihn beschreibst, klingt es, als wäre das Gymnasium die bessere Wahl. Langweilen sollte er sich nicht, er scheint ja eine sehr schnelle Auffassungsgabe zu haben. Ich habe keine Ahnung was da für Möglichkeiten bestehen, aber könnte er denn vielleicht diesmal eine Schulbegleitung bekommen, falls das nötig erscheinen sollte? Und wäre es für ihn von Vorteil, dass die große Schwester schon auf der Schule ist?

    Hier noch eine Stimme dazu, es zu erlauben. Ich war mit 13/14 mehrmals mit meiner Freundin auf Ponyhöfen. Sie hatte damals schon lange voltigiert (auch ganz früh angefangen, mit 6 oder so). Ich nicht. Ich bin bei den Ponyhofferien mehrmals vom Pferd geflogen, sie hatten mir eins mit chronischem Husten gegeben, wir hatten keinen Sattel, und wenn das Pferd beim Galoppieren husten musste, hat es den Kopf runtergerissen und ich regelmäßig den Abgang gemacht, mäßig schön, wenn drumherum noch mehrere andere Pferde und Pony schnell unterwegs sind, MIr ist zum Glück nichts passiert - aber wenn wir die Pferde getauscht haben, blieb meine Freundin immer oben, sie hatte ein ganz anderes Gefühl fürs Pferd und ich habe sie sehr beneidet dafür. Und vom Pferd fallen konnte sie auch entschieden formvollendeter als ich.


    Und noch ein Satz zu den sozio-kulturellen Codes im Reitstall: Vielleicht hinkt der Vergleich, aber so ähnlich war mir zumute, als das Kind hier angefangen hat, Golf zu spielen. Meine Bedenken haben sich aber zum Glück in Wohlgefallen aufgelöst. Wir haben weder einen SUV, noch spielen wir Eltern Golf, noch kommen wir in den Osterferien braungebrannt aus irgendeinem schnöseligen Cluburlaub oder jammern im Herbst darüber, dass das Segelboot winterfest gemacht werden muss. Und siehe - ich fühle mich da trotzdem wohl und gut aufgehoben. (Und ja, klar, da sind natürlich auch ganz normale Menschen wie wir, die auch einfach nur Golf spielen wollen, oder dem KInd zugucken. Oder strickend in der Ecke sitzen und aufs Trainingsende warten).

    Mir ist Silvester eigentlich zu laut, ich bin mitten in der Hauptstadt, ich könnte auch gut drauf verzichten. Aber: Arbeitstechnisch "musste" ich diesmal zum traditionellen Silvesterkonzert der Berliner Philharmoniker, und das war schon schön.


    Dadurch hatte ich diesmal auch nichts mit irgendwelchen Vorbereitungen in der Küche zu tun. Und durfte mich nach getaner Arbeit an einen gedeckten Tisch mit Freunden und Familie setzen. So gefällt mir sogar Silvester.