Bis jetzt war mir das Gendern relativ egal. Ich hab's gemacht, wenn ich dran gedacht habe. Und wenn ich es vergessen habe oder keine Lust zum Überlegen hatte, dann eben nicht.
Manchmal finde ich es nach wie vor krampfig, wenn es beispielsweise unglücklich umgesetzt wurde oder man auch einfach mal darüber hinwegsehen könnte.
Aber jetzt haben sie mich. Schulen und Behörden bekommen nie wieder Nachrichten von mir, die nicht von vorn bis hinten gegendert sind. Und auszufüllende Formulare werde ich auch ausbessern, wenn nötig.
Ich lass' mir doch von einem Mann nicht eine Sprache verbieten, die mich als Frau aus der sprachlichen Diskriminierung holt und auch niemanden beleidigt.
Ich weiß schon, dass sich das Verbot im Endeffekt nur auf die bisher verwendeten Unterstriche, Sternchen oder Doppelpunkte beziehen wird und ich als Elternteil ja gar nicht betroffen bin. Aber ich mag den Söder nicht und werde nun erst recht meine Kinder genau instruieren, wie sie das umgehen, aber dennoch gendergerecht schreiben können.