Beiträge von Sakura

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    Man kann sich immer fragen welche Arbeit wieviel "wert" ist. Letztlich komm ich dann immer zu dem Schluß, dass jeder Job den gleichen Wert hat.... Aber dann kostet die kurz eben so viel wie in der Schweiz und die Preise bei Edeka würden auch gut anziehen. Aber besser anfühlen würde es sich allemal

    Für mich hat nicht jeder Job den gleichen Wert. Ich teile die Jobs in wichtig, nicht so wichtig und unwichtig + diverse Unterkategorien wie Verantwortung, Ausbildungszeit...


    Ein Arzt ist für mich genauso wichtig wie eine Krankenschwester, trägt jedoch mehr Verantwortung und hat eine längere Ausbildungszeit. Beides schlägt sich für mich derzeit in einem höheren Gehalt wieder. Wenn das nicht über das Gehalt geregelt wird, dann könnte er beispielsweise mehr Stimmrechte bei Entscheidungen bekommen. Aber ich weiß nicht, ob das besser wäre. Eher schlechter, denke ich.


    Jemand, der als Dienstleistung Nägel lackiert, hat für mich einen unwichtigen Job. Ist halt meine persönliche Einschätzung, weil ich mir nicht die Nägel lackiere, geschweige denn noch jemanden dafür bezahlen würde.


    Ich finde es in Ordnung, wenn der Fluggzeugpilot mehr verdient als die Flugbegleiterin. Merkt ihr was? Unbewusst schreibe ich, dass der Mann der gut verdienende Pilot ist und die Frau den schlecht bezahlten Job ausübt. Blöde Sozialisation.

    Zur Sache an sich, das kommt drauf an. :D

    Wie ist denn Dein eigener Netto-Stundenlohn? Mehr würde ich einer Haushaltshilfe nicht zahlen wollen, sehr viel weniger fände ich unsolidarisch.

    Mehr als meinen Nettolohn würde ich auch nicht zahlen, weil ich mich dann fragen müsste, warum ich überhaupt arbeiten gehe und nicht gleich selbst putze. "sehr viel weniger" würde ich aber bei einem hohen Einkommen schon zahlen. Eine ungelernte Reinigungskraft kann nun mal nicht so viel verdienen, wie ein studierter, vielleicht sogar promovierter Manager. Wenn ich also 75 Euro netto verdiene, würde ich keine 60 Euro an die Putzkraft zahlen. #weissnicht

    Soll ich euch mal was verraten? Ich wasche hier nichts, nada, niente. #schäm Wir hatten bisher einmal Würmer. Wir nahmen das Mittel 3 mal im Abstand von ca. 2 - 3 Wochen. Damit sind dann auch die neu geschlüpften Würmer aus den umherfliegenden Eiern vernichtet (siehe Lebenszyklus von Madenwürmern). Warum ich nicht wasche? Bei unserer engen Wohnsituation utopisch. Die Wurmeier können überall sein. Die Wohnung ist bei so kleinen Kindern, die ihre Finger überall haben, quasi durchseucht. Und weiterer gewichtiger Faktor: Bei dem Arbeitsaufwand würde ich einen Nervenzusammenbruch bekommen. Zurzeit ist unser Alltag sehr nervenaufreibend, irgendein Problem zusätzlich und ich würde schreiend davonlaufen...


    Der Kinderarzt meinte übrigens 3 mal reicht dicke. Falls die Würmer wiederkommen, wäre die Quelle extern zu suchen, z.B. jede x-beliebige Türklinke im Kindergarten.

    Warum gibst du tagsüber Wasser und Tee? Beides hat 0 Kalorien und macht nicht satt, sondern füllt nur den Magen. Hier gab es Wasser erst als tagsüber nicht mehr gestillt und normal bei den Erwachsenen mitgegessen wurde.

    Mit Tür aufhalten, meinte ich, dass niemand vor die Frau springt, um die Tür zuerst aufzumachen. Wer zuerst an der Tür ist, macht sie sich auf und hält sie dem Nachfolgenden solange auf, bis dieser die Tür halten kann. Wenn dieser beide Hände voll hat oder anderweitig gerade nicht kann, wird die Tür natürlich aufgehalten, bis dieser jemand durch ist.

    So kenne ich das aus England und mache es auch so. War einer der Kulturschocks nach vier Jahren England, dass die meisten Leute hier noch nicht mal schauen, ob jemand hinter einem ist, und die Tür einfach loslassen.

    Ohh ja. Ich könnte mich jedes Mal wieder darüber aufregen. Das ist genauso schlimm für mich wie die Leute, die am Ende der Rolltreppe einfach mitten im Weg stehenbleiben. Wenn ich einen schlechten Tag habe, trete ich denen jetzt immer in die Haxn anstatt Achtung zu rufen.

    #angst Ich sag' ja, Knigge lässt grüßen.

    Mit Tür aufhalten, meinte ich, dass niemand vor die Frau springt, um die Tür zuerst aufzumachen. Wer zuerst an der Tür ist, macht sie sich auf und hält sie dem Nachfolgenden solange auf, bis dieser die Tür halten kann. Wenn dieser beide Hände voll hat oder anderweitig gerade nicht kann, wird die Tür natürlich aufgehalten, bis dieser jemand durch ist.

    Ich bin da bei Xenia. Ich setze mich immer ans Kopfende, wenn ich keinen Bock auf Tischgespräche habe. Das stört hier niemanden. Ich muss allerdings dazu sagen, dass wir noch viel Lernpotenzial bei Knigge und Etikette haben. Wir haben es damit nicht so. Hier wird auch nie die Tür aufgehalten.

    du hast ein ähnliches Problem wie ich... Du bist Ende 30, hast aber für eine "richtige" Stelle nicht genug Arbeitserfahrung, für ein Praktikum hingegen zuviel. Deshalb hast Du das Ding nicht bekommen - wer 5 Jahre als Hiwi gearbeitet hat, der braucht nicht wirklich mehr ein Praktikum. ausserdem bist Du zu alt und zu weit im Berufsleben.

    Jedenfalls ist das die Erfahrung, die ich mache. Von meinem Alter und meinem Standing her (ich bin seit diesem Jahr promoviert) muss ich einen richtigen Job haben, aber die Arbeitserfahrung gibt das nicht her. Praktika hingegen krieg ich nicht, da ich überqualifiziert bin (mit ganz wenigen Ausnahmen). Wer stellt eine Praktikantin ein, die gleich alt wie und womöglich qualifizierter als der Chef/die Chefin ist?

    Das wollte ich auch schreiben...


    Ich habe es noch nicht ganz herausgelesen, welches wäre dein absoluter Traumjob? Völlig losgelöst von deinen bisherigen Qualifikationen.

    ...

    Hattet ihr schonmal bestätigt Würmer ohne Wurmsichtung?

    ...

    Ja, ein paar Mal. Nix im Stuhl. Eier am Tesa auch nicht. Der Blutwert für Würmer war allerdings immer haushoch. Und letztens habe ich einen in Aktion am Poloch wuseln sehen. Kinder sagte, es kitzelt gerade und ich in Windeseile zum Wickeltisch und tatsächlich, Aug in Aug haben wir uns angeschaut...

    Mir ist bei den ganzen Impfungen immer nicht klar, wieso es keine weltweit einheitlichen Zeitabstände gibt? Warum machen die Schweden eine Auffrischung von Tetanus erst nach 30 Jahren, mein Bekannter wohnt da und lachte mich aus, weil ich vor dem Urlaub noch meinen Tetanus-Schutz auffrischen wollte (war etwas mehr als 9 Jahre her)? Haben die andere Tetanus-Erreger aufgrund des Klimas oder so? Gibt es eigentlich unterschiedliche Tetanus-Erreger? In der Sauna erzählte mal jemand, es gäbe laut oberster Behörde in Deutschland unterschiedliche Erreger, weil die Impfung mal wirkt und mal nicht.

    Und weil wir schon bei Diabetes sind, möchte ich noch an die Schilddrüsenüberfunktion erinnern. Schau' doch mal auf die Blutwerte. Da ist der TSH bestimmt dabei und vielleicht auch fT3 und fT4. Schilddrüsen-Sonographie und dann je nach Befund weiter untersuchen oder abhaken.


    Zu Helmex wollte ich noch sagen, dass eine einmalige Einnahme anders als in der Packungsbeilage angegeben nicht reicht. Man muss das wiederholen, manche sagen sogar insgesamt 3 x mit Abstand von ca. 3 Wochen. Weil Helmex nur die erwachsenen Würmer rausschmeißt und die Larven aber weiterwachsen und später dann auch Eier legen und schon sind wir wieder im Kreislauf drin. Aufpassen bei der Bett- und Unterwäsche, nicht schütteln, die Eier (ca. 3 Wochen überlebensfähig) werden aspiriert und inhaliert und schon wachsen munter neue Würmer heran.

    Helmex hilft teils auch bei anderen Wurmarten. Schau' mal in die Packungsbeilage.


    Aber noch wichtiger, wie wurde der Wurmbefall diagnostiziert? Per Tesa-Abklatsch und/oder Stuhlprobe oder aufgrund der erhöhten eosinophilen Granulozyten? Wenn ja, wie hoch war der Wert?


    Erhöhte Granulozyten:

    - Wurmerkrankungen (oft sehr hoher Wert)

    - Allergien

    - bestimmte Autoimmunerkrankungen

    - bestimmte Hauterkrankungen

    - bestimmte Medikamente

    - Erholungsphase nach Scharlach, Masern etc.

    - Tumor, Leukämie


    Heute brütet er vielleicht einen Infekt aus, der nichts mit einem möglichen Wurmbefall zu tun hat.

    Hier genauso. So habe ich intuitiv vor Jahren mit der Erziehung meiner Ältesten angefangen und führe es weiterhin fort, da diese Art der Manipulation in unserer Familie sehr gut passt und voll funktioniert. Das ist es auch, was ich mit Manipulation meine. Nichts Niederträchtiges, sondern einfach die gewünschten Verhaltensweisen plausibel dem Kind verkaufen. Bei kleinen Kindern klappt das gut. Ob es bei pubertierenden Kindern klappen wird, muss ich erst sehen. Angreifbar ist dieses System nämlich durch zunehmendes Verhandlungsgeschick auf Seiten des Kindes, also wenn es mehr und bessere Argumente findet, die meine Argumente irgendwann aushebeln werden. Ach, manchmal freue ich mich schon auf die kommenden Diskussionen...

    Ich hatte einen anstrengenden Tag, bin sehr müde und habe die letzten 7 Seiten nur überflogen #schäm. Kann also sein, dass mir der rote Faden des Threads völlig abhanden gekommen ist. Aber ich wollte noch was zu ein paar Punkten schreiben, die mir spontan ins Auge gesprungen sind (und, wie hier in Bayern gesagt wird, damit die Luft scheppert).

    kaonashi , ich weiß das selber nicht so genau, was ich mit diesem Thread eigentlich will. :D


    Ich glaube, hauptsächlich würde ich gerne verstehen, wieso viele Leute ganz normale Erziehung (wie in der Definition und in meinen Beispielen) unbedenklich oder sogar notwendig finden, es aber bedenklich finden, wenn man sich über gezielte Verhaltensbeeinflussung systematisch Gedanken macht.

    Deine Frage habe ich mir auch schon oft gestellt, eine Antwort habe ich leider nicht. Mein Eindruck ist, dass die Mehrheit der Eltern in meinem Umfeld Erziehung gemäß der von Dir angeführten Definition praktiziert und dies auch von anderen Eltern erwartet, ohne sich tiefer mit gezielter Verhaltensbeeinflussung befasst zu haben. Überspitzt formuliert: Es wird etwas in eine Blackbox gestopft und gehofft bzw. erwartet, dass das gewünschte Ergebnis herauskommt. Die Möglichkeit des Auftretens unerwünschter (Neben-) Wirkungen wird dabei häufig außeracht gelassen. Wirkt die Methode nicht, wird das Kind als defizitär betrachtet, nicht die Methode der Eltern.

    Das trifft sich in etwa mit meiner vermuteten Ursache.


    Normale Erziehung:

    "unbedenklich" = viele Leute denken einfach nicht über Erziehung nach (aus welchen Gründen auch immer)

    "notwendig" = viele Dinge erscheinen uns notwendig, weil sie althergebracht sind

    "gezielte Verhaltensbeeinflussung" - hier braucht es genaue Beispiele, weil meine Vorstellung darüber wohl eine ganz andere ist als du meinst (siehe weiter unten)


    Wenn ich mich mit meinen Schwiegereltern vergleiche, haben wir eine völlig unterschiedliche Auffassung von Erziehung. Ich stelle recht viel infrage und lasse meine Kinder bei Sachen gewähren, wo es sofort heißt, aber man kann doch nicht... Bei genauerem Nachdenken kann man aber doch, weil der Grund vieler althergebrachter Erziehungsregeln heutzutage weggefallen ist. "Man muss doch aufessen, wenn man zu Gast ist (und isst)!" Nein, muss man nicht. Wir haben keine (Nach)kriegszeit mehr, als man seine letzten Vorräte auf den Tisch brachte, man ist nicht mehr vor Hunger ausgemergelt, in anderen Kulturen geht es auch ohne aufessen (China), die Etikette ist nicht mehr ganz so streng und man kann seinen Dank auch anders ausdrücken.


    Ich finde immer, dass das, was man von den Kindern will, diesen auch logisch erscheinen muss. Wenn ich Zeit und Muße habe, dann rede ich kurz mit meinen Kindern, warum sie etwas nicht dürfen. Wenn ich gestresst bin, dann trickse ich sie so aus, dass sie es nicht merken oder aber sage einfach, dass es jetzt nicht geht, weil... (und mache gelegentlich auch Vorschläge für eine spätere Umsetzung des Gewollten). Da sie anscheinend wissen, dass es mir in einem solchen Moment Ernst ist, klappt das auch hervorragend. Spricht also vermutlich für eine gute Bindung. Sie wissen, dass ich eigentlich nie etwas verbiete, weil "ich das nicht will" oder "man das so nicht macht".

    Hier wollte ich nur anmerken, dass meine Verhaltensbeeinflussung komplett anders gestaltet ist. Weil ich irgendwo auf Seite 1 geschrieben hatte, dass ich Verhaltensbeeinflussung per se nicht schlecht finde und anwende. Das oben genannte Beispiel ist Erpressung, denn das Kind hat ja anscheinend nicht wirklich eine andere Wahl. Wo steht geschrieben, was das Kind machen kann, wenn es weder das Wasser trinken noch das Spiel ausprobieren möchte? Darf es den Raum verlassen und mit anderen Spielsachen weiterspielen? Und noch wichtiger, das Kind klingt für mich auffällig im Verhalten. Ich kenne mich da nicht aus, würde aber vermuten, dass man hier vielleicht anders herangehen muss als bei im Verhalten unauffälligen Kindern. Denn, was sind die Gründe dafür, dass es nur Schokomilch trinkt? Es muss ja zumindest ein triftiger Grund dahinterstecken, weil niemand 2 Jahre lang nur dasselbe trinkt. Und das mal eben mit Gewalt abstellen zu wollen, kommt mir ganz falsch vor.


    Ich kenne ein Kind, welches nicht mit familienfremden Personen spricht. Die Eltern des Kindes bekommen immer wieder gesagt, sie müssen doch ihr Kind dazu anhalten, dass man zurückgrüßt/antwortet, wenn man gegrüßt/gefragt wird. Tja, so einfach ist es aber nicht. Die Eltern tun das durchaus und beständig. Dann wird gesagt, man muss es halt mit Druck durchsetzen. Die Eltern, der Kinderarzt und der Psychologe sind sich sicher, dass würde gar nichts bringen, sondern das Problem nur verschärfen. Das Kind möchte wohl sogar antworten, aber in diesen Momenten ist einfach eine Blockade da, die lähmt. Elektiver Mutismus. Tja, und die meisten Leute wollen das gewünschte Verhalten einfach nur schnell aus ihm "rausprügeln". Ich frage mich immer, würde es antworten, wenn es eine (oder wiederholte) Ohrfeigen bekäme? Ich glaube nicht, denn die Blockade wäre immer noch da. Es würde weinen und zu allem Übel noch als verstockt und bockig hingestellt.

    Hm, aber der Grund für die christliche Erziehung ist doch normalerweise, dass die Eltern möchten, dass das Kind in den Himmel/zu Gott kommt, wenn es tot ist und somit, dass es glücklich wird (in seinem nachweltlichen Leben).

    OT: Mein Kind wird christlich erzogen, weil es hier Usus ist und weil ich für mich beschlossen habe, dass die übergeordneten Werte wie 'Du sollst nicht töten' usw. allgemeingültig für das Zusammenleben sind und ich damit im Reinen bin. Ich wöllte natürlich auch, dass es in den Himmel kommt und im nachweltlichen Leben glücklich ist, aber ich (Atheistin) bezweifle halt, dass es einen Himmel und nachweltliches Leben gibt.

    Aber wenn man an dem Punkt steht, dass man nicht auf die Beziehung bauen kann und nicht mit dem vorhandenen intelektuellen Potential des Kindes arbeiten kann (weil es nicht so funktioniert wie man sich das vorstellt), dann muss man sich eben Wege überlegen, wie man ohne diese intelektuelle Mitarbeit des Kindes auskommt.


    ...


    Aber das stößt auf wirklich riesige Ablehnung und Leute regen sich tierisch drüber auf. Auch Leute, die selber kein Problem mit versteckter emotionaler Erpressung haben, finden es ganz schlimm, wenn jemand mit offenen Karten ein Angebot in der Art: "du trinkst Wasser, ich geb dir das Spielzeug" macht.

    Ersteres: Ist das wirklich so, dass man eine Beziehung zu dem Kind braucht? Genauso, das intellektuelle Potential. Ich kann auch wildfremden Kindern recht gut, meinen Willen ohne Gewalt und Erpressung "aufdrücken". Funktioniert so wie bei meinen Kindern. Und bezüglich Intellekt kommt es wohl auf die Art und Schwere der Einschränkung an. Auch hier habe ich bisher gute Erfahrungen gesammelt. Allerdings hatte ich bisher nie mit Autisten zu tun und stelle mir das in der Tat schwierig vor.


    Zweiteres: Prinzipiell kann ich mir eine gewisse Art der Erpressung vorstellen. Wenn es schnell gehen muss und ich keinen Nerv habe, erpresse ich meine Kinder auch mal geringfügig. Aber das sind halt nicht so elementare Sachen wie Trinken und Spielen. Trinken, Essen, Schlafen, Spielen und emotionale Zuwendung sind für ein Kind doch ein Rahmen, an dem ich von meinem Gefühl her nicht wagen würde zu schrauben. Also wenn, dann nur, wenn das Kind auch wirklich gute Alternativen hat. Das, was Brina Berlind zu dieser Art Therapie schreibt, macht mir Angst. Das geht doch etwas kaputt im Kind, oder nicht?

    im kampfsport bei uns im Bundesland sind die männer auch extrem mehr. Ich frage mich auch wieso...

    Na, weil sich Kampfsport nicht für Frauen schickt. Und ich denke, dass Frauen tatsächlich auch etwas diplomatischer und weniger aggressiv unterwegs sind als Männer. Irgendwer hat geschrieben, dass es Zeiten im Leben einer Frau gibt, zu denen sie schwach ist (Schwangerschaft und die Zeit danach) und da kann sie es sich nicht leisten, es sich mit der restlichen Gesellschaft zu verscherzen, weil sie auf deren Schutz angewiesen ist. Genau wie das "Gefallen müssen", um einen Mann (Beschützer) abzubekommen. Da sind wir heutzutage bereits privilegiert, dass wir Frauen ein Stück weit mehr tun können als früher, also unabhängiger von einem einzelnen Mann sind. Um nicht falsch verstanden zu werden, das ist durchaus noch ausbaufähig. Andererseits komme ich seit einiger Zeit wieder davon ab (ich werde alt :D), alles machen zu wollen, wie es mir passt, weil ich damit irgendwann alleine da stehe und mehr Probleme habe als Mitläuferinnen des Systems. Entweder alle Frauen ziehen am selben Strang oder man steht als Außenseiter da.


    Schach oder dergleichen logische Denkspiele: Würde ich super gern machen, aber mein Alltagsleben und das Mitdenken in allen Bereichen desselben schlaucht mich so, dass derzeit für reine Spiele ohne Nutzen keine Kapazitäten mehr frei sind. Mein Mann hat auch einen denkintensiven Job, aber eben nur diesen. Den Rest des Alltags lässt er mich durchdenken. Er hat noch geistige Kapazitäten frei. Da gab es mal einen Thread, den ich irgendwann noch lesen will: mentaler Load oder so. Wenn ich nur 8 - 10 Stunden hochkonzentriert arbeiten würde und sonst keine geistigen Verpflichtungen hätte, würde ich sofort Schach spielen lernen. Aber ich muss ständig und vor allem an so viele unterschiedliche Dinge gleichzeitig denken, da habe ich keinen Nerv mehr. Ich beobachte oft, dass Männer mehrere Dinge hintereinander tun, die Frauen oftmals im Vorfeld geschickter koordinieren und damit Zeit einsparen, um noch zusätzlich andere Dinge erledigen zu können.


    Aufgeben, wenn es stressig ist: Ich stimme Annie zu und derjenigen, die schrieb, dass Männer auch eher stressbedingt versterben. Männer haben immer so einen Drang zu beweisen, dass sie die Größten sind und beißen sich durch. Ich gebe oft nach (unter anderem, weil als Mädchen so sozialisiert und/oder weil oft in diesem System chancenlos und/oder weil es mir den Aufriss nicht wert ist). Frauen können sich da besser schützen, aber sind andererseits nicht so erfolgreich wie Männer. Ich könnte beruflich genau dasselbe wie mein Mann machen, aber noch scheue ich mich davor, weil der Weg dorthin sehr anstrengend ist und ich mich frage, ob es das wert ist. Die ganze Familie bliebe auf der Strecke. Meinem Mann stellt sich die Frage nicht. Die Kinderaufzucht liegt in seinem Unterbewusstsein zweifelsfrei bei mir. Auch Sozialisation sowie natürliche Gegebenheiten (Schwangerschaft und Stillen).


    Rattenkind , ich kann sehr viele Dinge erst glücklich ausleben, weil ich mich in den letzten Jahren ausdrücklich als Nerd oder Sonderlich oder so oute und mich frei mache von den Erwartungen anderer. Aber mit der Konsequenz, dass ich tatsächlich weniger intensive Kontakte zu gefühlt normalen Durchschnittsmenschen habe und ich für exzentrisch gehalten werde. Auch die Akzeptanz unter Frauen ist mies. Ich mache viele "Männersachen" ausgesprochen gerne und zurzeit erlebe ich wieder sehr stark, dass dies weder bei den Männern (sehen sich und ihre Kompetenz und Vormachtstellung gefährdet) als auch bei den Frauen gut ankommt.


    OT: Geht wer mit mir Paintball spielen (ein lang gehegter Wunsch meinerseits)? Oder wäre bei der Camel Trophy (so es sie denn noch geben würde) dabei? Ach, und Kampfsport habe ich auch gemacht, derzeit aber leider keine Zeit dafür. An mich werden nur so für Frauen typische Erwartungen herangetragen, wie für die Schulpausen Obst schneiden oder für den Kindergarten Kuchen backen. Ich würde aber lieber beim Umbau des Vereinsheims helfen oder mich um die Technik kümmern. Und nein, ich fühle mich tatsächlich als richtige Frau, aber meine Interessen liegen eindeutig mehr im Männerbereich. Ich war in meinen früheren Leben bestimmt ein Mann.