Beiträge von Sakura

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    Damit sich der Thread noch für Reinlesende lohnt:


    Wo könnte die Grenze liegen, wie lange die Temperaturen über 25° Grad sein dürfen, damit den Medikamenten nichts passiert?

    Also, 5 min machen da bestimmt nichts, 30 min könnten wahrscheinlich auch noch gehen, aber wie sieht es mit 1 Stunde aus oder mehreren Stunden?

    Nach einer Woche im Auto beim Strandurlaub würde ich jegliches Zeug nicht mehr verwenden.

    Außer Pflaster, das würde man ja dann beim Aufkleben merken.


    Oder jetzt bei der Sommerhitze, der ein oder andere hat ja um die 27 - 28° Grad in der Wohnung. Macht das was aus?

    Habe ich auch schon überlegt. Aber das geht eigentlich wirklich nicht. Das ist so fachfremd und dann noch eine unbekannte Mutter, welches das kranke Kind nicht dabei hat. Nur auf Zuruf ein Antibiotikum verschreiben, würde ich wohl nicht, selbst wenn es nicht fachfremd wäre.


    Aber neue Idee: Ich werde den Besitzer meiner Apotheke des Vertrauens anrufen, da geht bestimmt etwas. Unsere ganze Krankheitshistorie ist bei dem im Computer gespeichert, da könnte man sich wohl so weit aus dem Fenster lehnen und uns das immer gleiche AB vorab rausgeben.

    Nur kurz, da in Eile.


    Wir müssen auf eines unserer normalerweise zu Hause wohl temperiert gelagerten Antibiotika zurückgreifen oder heute noch zum Arzt wegen einem Rezept.


    Das Antibiotikum (Am*clav Trockensaft) war vor 3 - 4 Wochen etwa 6 Stunden im heißen Auto (geschätzt zwischen 60 und 70° Grad Lufttemperatur).

    Das Pulver war originalverschlossen in der Flasche sowie in der Umverpackung und in einer weißen Tasche im dunklen Bereich des Autos gelagert.

    Tja, und nun frage ich mich, ob das Pulver innendrin die 25° Grad überschritten hat und ob es dann komplett nicht mehr wirkt.


    Übermorgen ist der Termin an dem wir unser neues Ersatz-AB bekommen sollten. Wir müssen nur 2 Tage überbrücken.

    Wir sind heute bei anderen Ärzten vorstellig und ich weiß gerade nicht, wie ich noch einen zusätzlich einschieben soll.

    Würde dann sonst auf Krankenhaus abends und Notfallapotheke hinauslaufen, nur weil wir ein Rezept brauchen.


    Eiche , zu Hilf...


    PS:

    Und wie verhält es sich mit Cipr*flox*cin (lokal), Nur*fen-Fiebersaft, Par*cet*mol-Tabletten, Hustensäften, Salben?

    Kleben vielleicht auch Pflaster dann nicht mehr so gut?

    Alles neu anschaffen?


    Edit: Pünktchen zwischen die Medikamentennamen gesetzt.

    Ich finde das spannend gerade, dass auch Gemüse schädlich sein kann und eben nicht immer Goldstandard, vor allem roh. Ist sehr ungewohnt.

    Die Frage ist immer - wie schädlich? Klar, alle Pflanzen enthalten Giftstoffe gegen Fressfeinde. Das bemerkenswerte bei Pflanzen ist aber, dass sich die Wirkstoffe oft ausgleichen, bzw. die gleiche Pflanze auch das "Gegengift" enthält. (In der Kräuterheilkunde kannst Du oft das gleiche Kraut für komplett gegensätzliche Krankheiten verwenden - und es hilft - wo die Pharmaindustrie auch komplett gegensätzlich wirkenden Medikamente anbietet.)


    Das ist aber auch mein Problem, wenn Pflanzen auf Grund eines einzigen Inhaltsstoffes als "gefährlich" gelten. Die Studien dazu sind zum Teil haarsträubend - die Dosis macht das Gift. (Dabei gibt es natürlich durchaus Pflanzen, die problematische und für Menschen giftige Stoffe in größerem Maße enthalten.)

    Genau, man kann nicht immer nur eine Seite der Medaille betrachten. Aber ebenso kann ich die Trends um Superfoods nicht nachvollziehen. Wir haben hier auch gehaltvolle Lebensmittel. Außerdem sind die Superfoods meist teuer und derart exotisch, dass sich die wenigsten Menschen hierzulande mit der richtigen Zubereitung auskennen.


    Den Hype um Chia-Samen beispielsweise kann ich nicht verstehen. Klar haben die gute Inhaltsstoffe (schlechte allerdings auch), aber die meisten Leute verwenden sie immer ungemahlen und auf diese Weise passiert schlicht und ergreifend nichts anderes als das man mehr kacken kann. Der menschliche Verdauungsapparat ist nicht in der Lage die Körner aufzuschließen. Die kommen im Ganzen mit allen wertvollen, jedoch unangetasteten Inhaltsstoffen wieder hinten raus. Zumindest hat der Körper dann auch nicht die schlechten Inhaltsstoffe aufgenommen. :D

    Und was spricht dagegen, das Einweich- und Kochwasser auch bei gesunden Därmen wegzukippen, damit diese Därme gesund bleiben? Es kostet nur ein paar Minuten Zeit und ein paar Cent Leitungswasser. Das traditionelle Vorgehen ist leicht umsetzbar.


    Der Krebs wird nicht durch die Hülsenfrucht an sich verursacht, sondern durch zu hohe Mengen Saponine. Im Übrigen ist die Krebsentstehung ja recht individuell aufgrund unterschiedlichster Lebensbedingungen: Bei dem einen entarten die entzündeten Zellen schneller und er erkrankt mit 50 an Krebs, bei dem anderen dauert es länger und er würde mit 120 erkranken, nur ist er dann meist schon vorher an anderen Ursachen gestorben. Fakt ist, chronisch entzündete Zellen machen irgendwann schlapp, wenn die Entzündung nicht gestoppt wird. Ist halt eine Frage der Zeit und Rahmenbedingungen.


    Da wir noch nicht über Quinoa geredet haben: Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt Quinoa nicht für Kinder unter 2 Jahren und Personen mit Darmkrankheiten, da trotz industrieller Schälung und Reinigung immer noch hohe Saponingehalte erreicht werden. Außerdem enthält es Phytinsäure, auch deshalb gut einweichen. Und der Vollständigkeit halber: Auch Phytinsäure ist in geringen Mengen positiv für den Körper. Aber beispielsweise nicht in der Weizenkleie mit sage und schreibe 3600 mg pro 100 g (zum Vergleich weißer Reis 240 mg pro 100 g). Veganer müssen gut aufpassen, da sie viel Getreide, Hülsenfrüchte und Nüsse verzehren (alles phytinhaltig -> alles nach Möglichkeit einweichen und ankeimen lassen). Irgendeine Studie zeigte bereits vor 2 - 3 Jahrzehnten, wie beispielsweise die Eisenaufnahme aus der Nahrung stieg, sobald der Phytingehalt gesenkt wurde. Das gilt für alle Mineralien, weil sie schwer lösbare Komplexe mit der Phytinsäure eingehen.


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    Ich glaube, mir reicht es jetzt erst einmal. Und die nächsten Tage bin ich eh nicht am PC. Die genannten Links schaue ich mir bei Gelegenheit an.


    Kann ja jeder machen, wie er will. Ich habe jedenfalls mein Wissen nach gutem Gewissen dargelegt. Ich finde Einweichen und Wasser verwerfen jetzt nicht dermaßen umständlich, als dass ich da noch tagelang weiterdiskutieren möchte, dass es nicht nötig sei. Ich mache es einfach. Außerdem ist es für mich nach der mir vorliegenden Faktenlage unabdingbar. Vielleicht ändert sich meine Einstellung dazu in 20 Jahren. Ich möchte das jedoch gut erforscht wissen, bevor ich hier mein Verhalten ändere. Und man mag es kaum glauben, selbst ich mache Ausnahmen, wenn es nicht anders geht. Mei, ich esse auch Schokolade und trinke Alkohol, beides ist auch nicht der Gesundheit dienlich.


    Gute Nacht.

    Und morgen gibt es Falafel (zumindest will ich es versuchen).

    Nein, Kichererbsen rufen nicht grundsätzlich und immer Entzündungen hervor. Hohe Mengen Saponine tun dies und die sind im Einweich- und Kochwasser von Hülsenfrüchten enthalten. Deshalb soll man dieses verwerfen und wenn möglich sogar den ersten aufgekochten Schaum abschöpfen, weil sich dann noch mehr Saponine ins Wasser lösen und abgegossen werden können.


    Zur Pilotstudie: Es ist allgemein bekannt, dass eine vitaminreiche Ernährung gesund ist und oxidativem Stress entgegenwirkt. Aber was hat das mit den Saponinen zu tun? Wenn jemand sehr vitaminreich ist, senkt er den oxidativen Stress, der Inflammationen begünstigt. Aber deswegen werden nicht alle freien Radikale vollkommen beseitigt und je mehr Saponine zugeführt werden, desto höher der oxidative Stress. Ob Vitamin C und E allein dies abfedern können, wage ich zu bezweifeln. Vor allem, wer weiß denn, welche Mengen man in diesem Fall von den genannten Vitaminen verzehren müsste? Da schütte ich doch lieber einfach das Einweich- und Kochwasser weg.


    Und erneut, ich habe es bereits geschrieben: Saponine haben diverse gesundheitsförderliche Wirkungen. Sie verflüssigen Schleim (Hustensaft), sind entzündungshemmend, durchblutungsfördernd, besitzen antimikrobielle, antibakterielle und fungizide Wirkungen, können Wachstum bestimmter Tumorzellen hemmen, einige Arten senken Cholesterin, aktivieren T- und B-Zellen, unterstützen die Bildung von Antikörpern und Gedächtniszellen. Aber nur in geringen Mengen. Hülsenfrüchte besitzen hohe Mengen und dann kippt es. Die Dosis macht das Gift. Wasser ist gut für den Körper, aber in zu großen Mengen ist es akut tödlich. Bitterstoffe (Saponine) sind wie Gerbstoffe (Tannine) zu behandeln. In geringen Mengen ok und gut, aber bitte nicht überdosieren. Tannine verlieren dann auch ihre Heilwirkung und sind leberschädigend und führen zur Magenschleimhautentzündung.


    Zu Darmkrebsrate: Ich halte das für eine gewagte These, dass Ostasiaten eine geringere Darmkrebsrate als Western People haben, weil sie mehr Saponine essen. Ich denke, jeder kennt die Ernährungsunterschiede zwischen beiden Populationen. Es ist mit Sicherheit ein multifaktorielles Geschehen, denn ich kann doch nicht zahlreiche Variablen einfach unter den Tisch fallen lassen. Die höhere Darmkrebsrate bei Western People erkläre ich mir - was die Ernährung anbelangt, nicht die Lebensbedingungen allgemein - unter anderem durch: mehr Fast Food, weniger Gemüse, weniger Obst, weniger Ballaststoffe, zu fettreich, mehr rotes Fleisch, mehr verarbeitetes Fleisch, zu wenig Fisch, stark gesalzene, gepökelte und geräucherte Lebensmittel, Kuhmilch, mehr Alkohol, zu hohe Kalorienzufuhr. Aufzählung nicht abschließend.


    Wer weiß, vielleicht ließe sich die Darmkrebsrate der Ostasiaten sogar noch senken, wenn sie ihre unsäglichen Sojabohnen (Saponine, Phytinsäure, Lektine, Proteasehemmer, Goitrogene, Isoflavone, Omega-6-Fette) wegließen? Wobei, wer genau beobachtet, merkt, dass Japaner in der Regel hauptsächlich fermentierte Sojaprodukte essen (bekömmlicher, weil dadurch viele Antinährstoffe zum Teil abgebaut werden) im Gegensatz zu veganen Western People.


    Außerdem muss man immer bedenken, an welche Lebensmittel eine Population gewöhnt ist. Eine europäische Schilddrüse wird vor den irre hohen Mengen Jod, die japanische Küstenbewohner aufnehmen, schnell kapitulieren. Nur weil etwas jemand gut verträgt, ist es noch lange nicht gut für einen vom anderen Ende der Welt.

    ...Ich finde das spannend gerade, dass auch Gemüse schädlich sein kann und eben nicht immer Goldstandard, vor allem roh. Ist sehr ungewohnt. #gruebel

    Ich denke, Gemüse ist der gesündeste Teil in der menschlichen Ernährung. Der Mensch musste es nicht erst umständlich jagen und hatte Millionen Jahre Zeit sich täglich daran anzupassen. Deshalb ist aber eben dennoch nicht alles was Grün ist essbar und manches auch nur deshalb essbar, weil der Mensch gelernt hat, das Feuer (und andere Elemente) zu seinem Vorteil zu nutzen. Die Erfahrungen im Umgang mit Lebensmitteln sind Jahrtausende alt und mit moderner Wissenschaft sind wir immer öfter in der Lage zu erklären, warum, wieso, weshalb es gut so ist, wie es traditionell gemacht wird. Und gelegentlich werden auch mal ein paar Mythen ausradiert, die aber durchaus auch einen sinnvollen Ursprung hatten. Nur wussten die Leute nicht warum. Nachdem man dank moderner Kühltechnik Spinat nach dem Zubereiten schnell runterkühlen kann, darf man diesen in heutiger Zeit auch bedenkenlos nochmal aufwärmen. Früher war das keine so gute Idee, weil sich bei Zimmertemperatur das gesunde Nitrat in das gesundheitsschädigende Nitrit umwandelt.


    Und jetzt kommt der industrialisierte Mensch daher und meint bei jedem Furz Zeit sparen zu müssen (Verzicht auf das Einweichen und Keimen) und schädigt so seine Gesundheit. Schnellschnell und Wischiwaschi war halt noch nie gut.


    Im Übrigen sind beispielsweise in der Kichererbse sogar sekundäre Pflanzenstoffe mit hohem antioxidativem Potential enthalten: Quercentin, Kämpferol, Myricetin und weitere Phenolsäuren. Wenn man aber die Saponine nicht beseitigt, so gut es halt geht (etwa 40 % bleiben ja trotz Einweichen und Kochen in der Bohne aktiv), hat man davon halt wenig, weil hohe Mengen Saponine diesen positiven Effekt gleich wieder kompensieren.

    ...Die Paläo-Leute sagen das ja schon lange, dass Bohnen und Getreide (brauner Reis! Vollkorn!) schädlich ungesund und wenigstens nicht nahrhaft sind.

    Ich halte die Schalen von Reis und Getreide auch für ungesund, außer man weicht das keimfähige Korn ein, damit sich das Enzym Phytase bildet. Durch diesen Vorgang werden die komplexbildenen Phytate (Speicher der Pflanze für Phosphat und diversen Mineralien, die sie zum Wachsen braucht) aufgeschlossen und für die menschliche Verdauung überhaupt erst verfügbar. Ungekeimter Reis ist von der Mineralienverfügbarkeit genauso schlecht wie geschälter weißer Reis. Außerdem enthält brauner Reis meines Wissens nach mehr Arsen sowie Quecksilber, Cadmium und Blei als weißer Reis. Müsste ich aber erneut recherchieren, da bin ich mir nicht mehr ganz sicher.


    Teil 2 kommt sogleich

    ...Kichererbsenmehl


    ...relativ kurze Zeit, in der sie in der Pfanne erhitzt werden (keine Ölzugabe). Ich würde sagen 4-5 Minuten.


    Reicht es schon aus?...

    Ich gehe davon aus, dass es passt, denn ich meine mich zu erinnern, dass der Großteil Phasin gleich am Anfang inaktiviert wird. Auch 50 % der Saponine werden durch Hitze zerstört, auch da vermutlich zu Anfang, denn die Temperatur wird ja im Verlauf der Zubereitung nicht heißer.

    ...Also man sollte alle Linsen einweichen, bevor man zB Linsensuppe kocht?...

    Nun, die Lehrmeinung ist, dass man (getrocknete) Hülsenfrüchte einweicht. Das hat auch ohne Studium meine Oma gewusst und steht auch in alten Kochbüchern. Linsen aufgrund der Größe halt nur nicht so lange wie z.B. Riesenbohnen.

    Ich geb zu ich bezweifle immer noch die Heftigkeit mit der du hier selbst vor kochwasser und einweichwasser warnst - tumore als Konsequenz. Bohnen werden weltweit gegessen und in vielen Länder viel mehr und viel häufiger als in Deutschland. Wenn das so schrecklich und unabdinglich wäre, dann müsste sich das eindeutig in den gesundheitsstatstiken widerspiegeln


    Ich werde noch weiter lesen. Aber erste Quellen sagen mir, dass Saponins =Krebs nicht von allen Wissenschaftlern so gesehen wird. Im Gegenteil.

    Hohe Mengen Saponine führen zu Gewebsschädigungen und Entzündungen. Angegriffenes und chronisch entzündetes Gewebe entartet leichter = Tumore.


    Siehe beispielsweise Onkologie: Wie chronische Entzündungen zu Krebserkrankungen führen


    Wie ich schon weiter vorn schrieb, die Dosis macht das Gift. Nur weiß leider derzeit keiner, wo die Grenze ist. Und Hülsenfrüchte enthalten nun einmal viele Saponine. Man muss auch beachten, was man sonst noch so isst. Saponine sind ja auch noch in anderen Lebensmitteln enthalten: Kartoffeln, Tomaten, rote Bete, Spinat, Spargel, Zuckerrüben, Hafer, Zwiebeln, Knoblauch, Kräuter, Tee... Die cholesterinsenkende Wirkung beispielsweise erreicht man vielleicht schon mit 1 Zehe Knoblauch. Wenn man dann noch morgens ein Müsli isst, Tee schlürft und abends Chili con Carne mit Bohnen (viel Saponine) und Tomaten und Kräutern (oder schlimmer noch sin carne mit Sojagedöns = noch mehr Saponine), dann überschreitet man die gesundheitliche Menge unter Umständen bei Weitem. Das muss halt noch genau erforscht werden.


    Soweit mir bekannt ist, werden Bohnen weltweit eingeweicht, schon allein, weil das die Kochzeit verkürzt und damit Energie (Feuerholz) gespart wird.


    Zitat aus www.kidney-bohnen.de:


    "Getrocknete Hülsenfrüchte über Nacht einweichen, das verkürzt die Kochzeit" ist einer der ältesten Haushaltstipps überhaupt. Dieser Zusammenhang zwischen Einweich- und Kochzeit gilt natürlich auch für die Kidneybohne und war schon den alten Ägyptern bekannt. Was die jedoch nur ahnten, aber noch nicht wussten, ist, dass durch das vorherige Einweichen die Bohnen auch bekömmlicher werden. Durch das Einweichen werden nämlich in den Bohnen vorhandenen Raffinose-Typ-Oligosaccharide reduziert. Das sind unbekömmliche Zuckerstoffe, die der Mensch im Dünndarm nicht abbauen kann. So gelangen sie unverändert in den Dickdarm, wo sie dann die Ursache für Blähungen sind. Deshalb sollten getrocknete Bohnen vor dem Kochen grundsätzlich eingeweicht werden.

    Für die traditionelle Methode werden die Bohnen verlesen (beschädigte Bohnen und eventuell vorhandene Steinchen aussortieren), gründlich abgespült und mit der zwei- bis dreifachen Menge Wasser in ein Gefäß gegeben, wo sie mindestens acht Stunden lang verbleiben. An besonders heißen Tagen kann man vorsichtig sein und die Bohnen im Kühlschrank einweichen lassen, um eine etwaige Gärung zu verhindern.

    Ich sehe es wie Nachtkerze und habe bisher auch zum Saponin eigentlich mehr über die positiven Eigenschaften gefunden.


    Ich halte mich immer an die Packungsanweisung und da steht normalerweise auch, wie lange man sie kochen muss, wenn man sie nicht einweicht. und ich habe bisher in fast jeden Rezept gefunden, dass man Hülsenfrüchte dann mit dem Einweichwasser kocht, das stünde doch nicht im Kochbuch, wenn es Darmkrebs verursacht.

    In welchen wissenschaftlichen Abhandlungen hast du geschmökert? Mich würde vor allem interessieren, welche Menge definiert wurde, ab der der gesundheitliche Vorteil ins Gegenteil kippt. Mir ist nicht bekannt, dass dies bereits hinreichend erforscht wurde.


    Wer hat diese Rezepte geschrieben? Jemand fachlich Versiertes oder die Hausfrau aus Hintertupfing?


    Nun weiß ich zwar nicht, wie fachlich kompetent Kaufland ist, aber da steht beispielsweise folgendes Rezept für Mexikanischen Bohneneintopf:


    Bohnen getrennt in reichlich Wasser über Nacht einweichen. Riesenbohnen mit Brühe aufkochen und abgedeckt circa 90 bis 100 Minuten garen. Kidneybohnen nach 20 Minuten und Wachtelbohnen nach 30 Minuten dazugeben und mit garen. Dabei zwischendurch den entstehenden Schaum abschöpfen.


    1. Einweichen (um einen Teil Saponine zu beseitigen)

    2. Mit Brühe aufkochen (nicht mit dem Einweichwasser)

    3. Entstehenden Schaum abschöpfen (weitere durchs Kochen gelöste Saponine beseitigen)

    ...


    Aber mir fällt in dem Zusammenhang noch ein: In den arabischen Ländern der Levante isst man ja sehr gerne geröstete Kichererbsen, die in so einer dünnen, bunten Zuckerschicht stecken (iddame b-sikar) ... kennt die jemand? Wie es da wohl mit den Giftstoffen aussieht #gruebel

    geröstete Kichererbsen = erhitzte Kichererbsen = Phasin und Teil Saponine inaktiviert

    ...


    Die frittieren die Fallaffel 5-6 min. Spannend fand ich aber den Hinweis - und das habe ich noch nie gemacht - dass die die fertige Fallaffelmasse 30min ruhen lassen, dann die Bällchen formen und diese nochmal 30min bei Raumtemperatur ruhen lassen.


    Oft machen diese traditionellen Ruhezeiten, die in der modernen Küche an allen Ecken und Enden eingespart werden, durchaus Sinn.

    Die Ruhezeiten sind wichtig für den Abbau der in Hülsenfrüchten und Getreide enthaltenen Phytinsäure. Dies ist ein weiterer Antinährstoff, dem in geringen Mengen durchaus positive Eigenschaften zugeschrieben werden, was aber noch genau untersucht werden muss sowie wie bei den Saponinen, wo die Grenze zwischen gesund und ungesund liegt.

    ...


    Auf meiner Mehlpackung steht auch der Hinweis, dass es nicht roh verzehrt werden darf.

    Hülsenfrüchte in irgendeiner Art erhitzen, damit Phasin und Teil Saponine abgebaut werden: Kochen, Rösten, Backen, Frittieren...


    Gute Nacht!

    Hoffentlich träume ich heute nicht von Bohnen...

    Wenn du noch kannst, würde ich diese Personen nachträglich warnen. Da sind sie leider sehr schlecht informiert. Das waren doch Privatpersonen und keine Gastronomiebetriebe, oder? Es tut mir leid, dass sie sich unwissentlich ihre Gesundheit ruinieren.

    elmi , vielleicht waren diese Bohnen wenigstens ein bisschen blanchiert? Wäre immerhin besser als nichts. Oder haben sie noch so richtig an den Zähnen gequietscht beim Essen? Schmeckt das überhaupt? In welchen Mengen wurden diese angeboten?


    Also die Gartenbohnen haben wirklich einen hohen Gehalt an Phasin. Die möchte ich nicht roh essen.


    @Schnickschnack , in den Garten-Thread schiele ich schon ab und zu mal rein, bin aber immer völlig überfordert, weil ich da so überhaupt keine Ahnung habe. Der eigene Garten wird dann ein Großprojekt...

    Sahne , die gelben und orangenen Linsen sind bereits geschälte Linsen und zudem meist halbiert. Die härtere Schale mit Anteilen an Phasin und Saponinen ist also schon mal weg und das Kochwasser kommt gut an die gesamte restliche schmale Linse ran. Der Kochvorgang ist deshalb bedeutend kürzer und das Phasin baut sich in allen Hülsenfrüchten vor allem am Anfang überproportional ab. Bei diesen Linsen weiche ich auch nicht groß ein, weil das sonst alles Matsch wird. Ich wasche sie halt gut und lasse sie mal ein paar Minuten quellen.


    Da ich aber Getreide und Hülsenfrüchte generell gern ankeime, bin ich auf Keimfähigkeit angewiesen und kaufe bis auf gelegentliche Ausnahmen immer die ganzen und ungeschälten Linsen.

    Wenn ich Hülsenfrüchte zubereite, brauche ich bis zu 3 Tage. Da ist es egal, ob ich eine Stunde mehr oder weniger koche. Hauptsache, ich bekomme das Gift raus, damit mein Darm halbwegs heile bleibt.


    Im Übrigen verursacht das Einweichwasser für jedes Böhnchen ein Tönchen. Wir haben interessanterweise nicht mit Blähungen bei Hülsenfruchtgerichten zu kämpfen. Nach dem Chili con Carne in Restaurants aber gelegentlich schon.

    Man kann Zuckererbsen (Zucker- oder Kaiserschoten), Markerbsen und Palerbsen roh essen.

    Sie enthalten weder Phasin noch Blausäure und Saponine in geringeren Mengen als andere Hülsenfrüchte.

    Die Hülle bei den Zuckererbsen kann man essen.

    Bei den anderen beiden Sorten ist sie mit einer wächsernen Schicht auf der Innenseite bezogen und dadurch ungenießbar (aber ungiftig).


    Mais ist Getreide (Süßgräser). Die 1 oder 2 geklauten Minikolben vom Feld esse ich vor Ort roh. Der aus dem Glas kann auch direkt verzehrt werden. Die eingeschweißten Maiskolben sind zwar schon vorgekocht, aber ich mache die immer warm, indem ich sie in Butter und Salz schwenke. Ansonsten habe ich noch nie Mais selbst gekocht.

    Wenn ich mich richtig erinnere:


    - beim Einweichen gehen etwa 10 % verloren -> Einweichwasser verwerfen

    - beim längeren Einweichen mit Wasserwechsel etwas mehr, aber vermutlich marginal

    - beim Kochen werden etwa 50 % zerstört -> Kochwasser verwerfen

    - hitzebeständige Saponine bleiben über, da kann man nichts machen


    In kleinen Mengen sind Saponine sogar förderlich für die Gesundheit. Nur fehlen leider Studien darüber, welche Menge das ist und wo die Grenze liegt.


    Ich versuche, so viel wie möglich loszuwerden. Ich wasche so lange, bis das Wasser nicht mehr schäumt und wenn ich Zeit habe, dann wechsele ich sogar nach dem Aufkochen noch einmal das Wasser. Und ich weiche je nach Hülsenfruchtart immer 1 - 3 Tage ein (= ankeimen).


    Mein Prof meinte zum Einweichen "Bis auf Linsen alles einen ganzen Tag, da kann man nicht viel falsch machen". Sprich, wenn ich abends Appetit auf Hülsenfrüchte bekomme, dann weiche ich sie ein und kann sie am Tag drauf abends essen (gekocht natürlich).

    Zu Saponine:


    Pharmakognosie - Phytopharmazie

    R. Hänsel, O. Sticher, E. Steinegger

    2006 (es gibt bestimmt schon eine neuere Auflage)

    S. 943 ff.

    24.6 Saponine


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    Weitere pflanzliche Stoffe, u.a. zum Abwehren von Frassfeinden:


    Allgemeine Toxikologie und Beispiele toxischer Stoffgruppen

    Behandelt Giftpflanzen beim Pferd, ist jedoch deshalb interessant, weil u.a. allgemein erwähnt wird, dass frühere Kenntnisse heute teils verloren gegangen sind und dass die Toxizität von Pflanzen wegen mannigfaltiger Einflussfaktoren schwierig einzuschätzen ist:

    - Vegetationsperiode

    - Witterung und Sonneneinstrahlung

    - Düngung

    - Bodenbeschafffenheit

    - Herbizideinsatz

    - Parasitenbefall

    - weitere Stressfaktoren


    Ich erwähne diese Seite deshalb, weil viele Pflanzeninhaltsstoffe auch in für Menschen verwendeten Lebensmitteln vorkommen können.


    Beispiele:


    Atropin, Scopolamin

    - theoretisch nicht zum Essen vorgesehen, aber praktisch lassen sich leider Lebensmittelkontaminationen auch durch Monitoring nicht vollständig ausschließen

    - betroffen v. a. Hirse, Buchweizen, Mais, die durch Samen des Stechapfels verunreinigt sein können

    - akut sehr toxisch (Säuglinge und Kleinkinder sind empfindlicher)


    Pyrrolizidine

    - Rückstände in Kuhmilch

    - lebertoxisch


    Solanin

    - in Nachtschattengewächsen, z.B. keine unreifen, grün gewordenen oder auskeimenden Kartoffeln und Kartoffelschalen essen

    - hitzestabil = wird beim Kochen nicht zerstört

    - selbst das Frittierfett (Pommes) sollte regelmäßig schon allein aus diesem Grund gewechselt werden

    - Schmerzen, Fieber, Schleimhautschädigungen, Entzündungen, Auflösung Blutkörperchen, Herzrhythmusstörungen, Atemlähmungen

    - die Schale von Kartoffeln isst man nur in Notzeiten, wenn man am Verhungern ist

    - zu allen anderen Zeiten ist es eine gefährliche Modeerscheinung, die hoffentlich bald wieder verschwindet


    usw. usf.


    Ärgerlich ist immer das Halbwissen von offiziellen Seiten bzw. die Schluderei, weil wichtige Infos vergessen werden:


    Das Bundeszentrum für Ernährung schreibt, dass man das Einweichwasser von Kichererbsen zum Kochen verwenden kann, weil das Phasin zerstört wird. Stimmt ja auch, aber die Saponine bleiben halt übrig.


    Genauso wie im Thread Einkochen & haltbar machen


    Da schreibt das Bundesinstitut für Risikobewertung, dass Botulinum-Toxine und -Bakterien zutreffend bei 100 Grad abgetötet werden, aber sie vergessen, dass die Botulinum-Sporen erst ab 120 Grad inaktiviert werden. Wichtig, weil diese im Weckglas unter Luftabschluss neue Bakterien und Toxine produzieren und man also dennoch erkranken kann. Da bringt das einmalige Einwecken keine hundertprozentige Sicherheit. Das haben die einfach vergessen und die Leute meinen, es sei sicher. Ich denke da nur an den Trend, sich für das Wochenbett vorzukochen und einzuwecken statt tiefzukühlen. Das kann ordentlich in die Hose gehen. Gott sei gedankt, ist es sehr selten.


    Edit: Rechtschreibfehler

    Wobei das mit dem Einweichwasser wohl nicht stimmt (bei blausäurehaltigen Sachen schon, warum auch immer.) Das Phasin wird ja durch Hitze zerstört und das Einweichwasser ist genauso heiß wie die Hülsenfrüchte selber. Darum spielt das nur eine Rolle, wenn die Kochzeit nicht ausreichend war. Und da wäre ich wohl bei 10 Minuten auch vorsichtig und würde versuchen, nachzugaren. Vielleicht in der Mikrowelle, vorher noch etwas Wasser dazu?

    Das Phasin wird zwar zerstört, aber die anderen nicht der menschlichen Verdauung zuträglichen Stoffe bleiben erhalten, wie beispielsweise Saponine. In größeren Mengen verursachen diese Entzündungen, Gewebsschädigungen am Darm mit der Folge Leaky Gut und den damit verbundenen gesundheitlichen Problemen und sind hämolytisch (Zerstörung der roten Blutkörperchen).


    Niemals Einweichwasser verwenden! Das gilt auch für Kochwasser. Da sind noch genügend Stoffe drin, die uns auf längere Sicht krank machen. Von ein paar Mal fällt man nicht gleich tot um, aber man stirbt auch nicht sofort, wenn man ein paar Mal am Auspuff schnuppert.


    Bei Kichererbsen gilt wie für andere Hülsenfrüchte auch:


    1. Ausgiebig lange waschen, das spült schon mal einige Schadstoffe weg.

    2. Ausreichend lange einweichen, mindestens 8 h (Kichererbsen) oder bis doppelte Größe erreicht ist.

    3. Das Einweichwasser alle 4 Stunden wechseln (nachts würde ich jedoch deshalb nicht aufstehen).

    4. Solange kochen bis die Kichererbsen gar sind = ohne große Mühe zwischen 2 Fingern zerdrückt werden können.


    Alle jenen, die Hummus mit rohen (nur eingeweichten) Kichererbsen zubereiten, empfehle ich alle 5 Jahre eine Darmspiegelung, um Tumore frühzeitig zu entdecken.