Irgendwann werden wir alle verzichten müssen.
Jeder verzichtet schon jetzt auf etwas, was er gerne haben wollen würde, aber man kann nicht alles haben.
Und irgendwann werden die Umstände so werden, dass wir alle mehr werden verzichten müssen.
Ich halte es für besser, wenn man den Verzicht mitgestaltet.
Und ja: Verzicht bedeutet, dass man etwas nicht mehr haben kann, was man braucht oder meint zu brauchen. Das ist richtig besch****. Für jeden, den es trifft. Verzicht ist selten eine Befreiung.
Und den Verzicht zu gestalten, und zwar so, dass er für alle so schmerzlos wie nur irgend möglich wird, halte ich für sinnvoller, als auf die absolut endgültige Zwangssituation zu warten, in der uns die Umstände den Verzicht auferlegen ohne oder nur mit geringen Gestaltungsmöglichkeiten.
Auch denke ich, dass momentan die Verzicht-Nichtverzicht-Gewichtung nicht ausgeglichen ist.
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Ich finde das einen total wichtigen Gedanken. Umweltschutz, Gerechtigkeit in der Welt etc. - ganz vieles von dem geht nur, wenn wir alle verzichten. Auch wenn das nicht immer Spaß macht.
Wir haben ja nun kein Auto und das ist meist kein Problem weil wir viele kurze Strecken zu fahren haben (also geht es mit dem Fahrrad) aber obwohl ich einige Vorteile für uns selbst sehe - Fitness und Geldersparnis - ist es oft morgens nicht sehr erbaulich in den Regen zu sehen und zu wissen, da muss ich gleich mit den Kindern fahren. (Wenn man erst mal draußen ist, ist es gar nicht so schlimm aber hätten wir ein Auto würde ich es bestimmt benutzen!).
Dafür gibt es andere Bereiche, in denen wir nicht umweltfreundlich handeln oder mit unserem Verhalten ungerechte Strukturen fördern.
Ich denke auch, wie schon geschrieben, dass einiges an Verzicht über andere Angebote abgepuffert werden könnte (wie z.B. Ausbau des Carsharing, besserer ÖPNV) aber ein Stück Verzicht wird immer bleiben. Ich denke auch, dass der Mensch einfach oft den eigenen Vorteil mehr wahrnimmt als einen Nachteil in weiter Zukunft. Wenn ich heute Auto fahren könnte wäre das erst mal bequem (ich werde sofort mit einem Komfortgewinn belohnt) und die Umweltprobleme kommen später/haben unbekannte andere Leute - das ist nicht gut greifbar. Ist in anderen Bereichen das selbe - wenn ich ein billiges neues Kleidungsstück kaufe, habe ich sofort die Belohnung (neuen Pulli und trotzdem noch Geld im Geldbeutel). Und obwohl ich weiß, dass andere darunter leiden weil sie unter unmenschlichen Bedingungen den Pulli genäht habne, ist das so weit weg, dass es mich nicht so richtig betrifft. Ich glaube, sich so zu verhalten ist - leider - sehr normal.
Deshalb fände ich es ok, wenn bestimmte Verhaltensweisen, die hohe Kosten für die Umwelt/Gesellschaft haben, auch entsprechend besteuert oder erschwert oder sanktioniert werden. Der Konsument schafft es i.d.R. nicht von selbst (s.o.).
Im Gegenzug sollte es halt leichter gemacht werden, sich so zu verhalten, dass es für den Rest der Welt besser ist (also hier im Beispiel, bessere ÖPNV etc).