Beiträge von derPa

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    Wenn ich mich erlauben darf: ich bin sehr sehr verkopft aber ich denke (bitte nicht negativ auffassen) du schlägst mich um Längen.

    #lolNa, was in der Richtung hat ja noch nie jemand zu mir gesagt#hammer *Ironie off* Ja ähm, sorry, kann schon sein das ist wohl so.


    @all: ich danke euch wirklich für eure Beiträge und nehme sie mit, als Bereicherung und als Sachen, über die ich noch mal nach sinnieren kann (da isses wieder , das Kopfige Sultana :)).


    Ich denke auch, dass es wichtig ist, zu schauen, was ist Wunsch, was Bedürfnis. Gut finde ich, immer mal zu schauen, was steht denn gerade dahinter, worum geht es eigentlich. Und ich denke, wir brauchen hier im Haus eine viel höhere Bereitschaft, auch ein paar Tränen und Frustration in Kauf zu nehmen und das zu begleiten.

    Die Frage wer leidet mehr, ist schwierig. Denn ich denke, völlig egal, wie sehr Bären-Mama auf dem Zahnfleisch durch die Gegend robbt, würde sie immer und immer wieder entscheiden, dass Bärenkind mehr leidet. Und ja, vielleicht sehr wahrscheinlich verdammt sicher ist es auch gerade so, dass hinter vielen kleinen Wünschen eben ein existenzielles Bedürfnis nach Mama-Sicherheit steht. Und das muss und kann dann leider nur sie stillen. In dem Rahmen, den sie für richtig hält.

    Die Überlegung dahintter ist weniger speziell das zu Bett bringen, als viel mehr eine generelle Überlegung, wo es okay ist, Wunsch von Bedürfnis zu trennen und - zur Entlastung einer anderen erwachsenen Person - zu sagen, okay, du brauchst xyz, das macht Papa.

    Gerade das zu Bett bringen will ich den beiden im Augenblick auch definitiv lassen, weil es eben so eine lange aufgebaute exklusive Mama-Sache ist und ihm Sicherheit gibt.

    Liebe Raben,

    eine Frage, die nun wirklich schon länger durch meinen Kopf geistert ist: Für wie rabig haltet ihr die Ansätze von Jesper Juul? Natürlich weiß ich, dass es in einem Forum mit so vielen Nutzern da nicht die Antwort geben kann. Aber es geht mir ja auch um unterschiedliche persönliche Einschätzungen.

    Ich komme in Gedanken immer mal wieder auf diese Frage. Als wir frisch Eltern geworden sind, habe ich das ein oder andere Buch von Juul gelesen und muss sagen, dass mir vieles von seinen Ansätzen total zugesagt hat und ich mir oft dachte, dass ich das vernünftig finde. Richtig gut finde ich seinen Ansatz, persönlich direkt und authentisch mit dem Kind zu kommunizieren. Und dass Kinder eher persönliche Grenzen kennen lernen und respektieren lernen müssen (die dann natürlich auch von Mensch zu Mensch verschieden sein können), als dass sie lernen sollten was „Man“ macht und was nicht.

    Interessant finde ich den Ansatz, dass er sagt, die Eltern sollen führen. Wobei ich ihn da manchmal nicht so ganz greifen kann und mir dazu auch gerne noch mal das neu von ihm/seinen Schülern neu aufgelegte Buch „Leitwölfe sein“ zu gemüte führen will.

    Ich meine, mich zu erinnern, dass er in der Einführung zu „Mein kompetentes Kind“ von einem Fall berichtet, an dem er illustriert, was er damit meint. Er beschreibt, dass er seinen Sohn zu lange Zeit nicht ins Bett gebracht hat und dass er irgendwann fest gestellt hat, dass a) er selbst das nicht richtig findet b) der Sohn das partout nicht wollte und c) er es ändern möchte. Quintessenz des Absatz ist, dass der Sohn sich daran gewöhnt hat, dass Mama es immer macht, es aber völlig okay ist, diese Gewöhnung aufzuheben und etwas neues einzuführen. Außerdem bringt er die Komponente ein, dass es für die Vater-Kind Beziehung wichtig ist und sie beide davon profitieren werden. Ebenfalls mit dieser Situation verknüpft er, die Unterscheidung von Wunsch und Bedürfnis: Wunsch Mama, Bedürfnis: liebevolle Einschlafbegleitung. Zu guter letzt sagt er, dass es in einer solchen Situation an den Eltern ist, den Weitblick zu haben und die Führung zu übernehmen und mit dem Hinblick auf ein langfristiges gutes auch eine kurzfristige Frustration/Unzufriedenheit bei dem Kind in Kauf zu nehmen.

    Tja ihr lieben Raben, wie seht ihr das. Also a) Juul und rabig ganz generell und b) speziell die geschilderte Situation? Ich bin gespannt.


    PS: Mich beschäftigt es, weil wir zu Hause gerade im Chaos und in emotional sehr aufreibenden Situationen versinken.

    Ich kann aus meiner bescheidenen Latein-Erfahrung berichten:

    Die Franz- und Latein Schüler haben sich an beiden Schulen, die ich besucht habe, und in den unterschiedlichen Jahrgängen tatsächlich unterschieden. Ich würde das aber keinesfalls auf die Sprache als Ursache zurückführen. Klassischer Fall, von Trugschluss. Es scheint mir eher so zu sein, dass die Eltern, die ihre Kinder in der Latein Klasse gemeldet hatten deren kinder sich freiwillig dafür entschieden haben, schon von vornherein einen anderen Background gaben. Also die Unterschiede der Schüler eher im familiären Hintergrund, dem Temperament und der evtl. geprägten Ausrichtung der Bildungsauffassung des Elternhauses zu finden sind, als in den Schlüsselqualifikationen, die man für Latein benötigt.

    Ich war in Latein immmer schlecht, bin grade so mit vier durch gekommen. In anderen Sprachen bin ich dafür recht begabt und ja, ich muss sagen, dass Latein mir extrem viel beim Verständnis der deutschen Grammatik, und dem Lernen von Englisch, Italienisch und den paar Brocken Spanisch geholfen hat. Und es ist irre, wenn man dann z.B. Französisch, Bulgarisch und sicher auch noch andere Sprachen liest und darin die Lateinischen Worte wiedererkennt. Also als Basis für viele andere mitteleuropäischen Sprachen ist es der Knaller. Aber es ist eine Qual es zu lernen. erst recht, wenn man sich mit stumpfem rein pauken eher schwer tut.

    luxa-rosenburg #knuddel

    Bei uns ist es gerade ganz ganz ähnlich. Es ist für meine Frau auch furchtbar anstrengend. Unser älterer war eh schon immer sehr Mama-fixiert und seit der Geburt ist es halt noch viel viel schlimmer geworden. Da kann und darf ich auch tagsüber schon vieles auf gar keinen Fall machen. Sonst gibt es hysterisches, Welten erschüttterndes Geschrei, dass sich dann gut und gerne so lange hinzieht, dass Mama, Papa, Kind alle drei in Tränen aufgelöst sind, weil wir nicht zu ihm durchkommen. Nachts wacht er manchmal auf und weint, wenn sie dann nicht so reagiert, wie er es vielleicht in seinem Kopf hatte, gibt es hysterisches Geschrei und Geweine, seit kurzem auch mit weg Schubsen, Hauen etc.. Wenn er einmal in der roten Zone ist, geht nichts mehr, wir sind beide völlig hilf- und ratlos.


    Momentan machen wir es so: Reihenfolge ist von außen zur Wand erst ich, dann Mama, dann Älterer. Wo ist das Baby fragt man sich - bei mir auf der Brust. Tatsächlich schläft der Jüngere gar nicht gerne allein irgendwo, irgendwann. So schläft er tags in der Trage und nachts meistens in Rücken- oder Seitenlage auf meiner Brust. Nach dem Stillen schläft er dann oft so lange auf Mama, bis der Größere sich meldet, dann gibt es bei uns eine mal mehr, mal weniger hektische Übergabe und Mama wendet sich dem Älteren zu. Findet sie auch nicht so toll, aber so bekommen wir alle noch immer am Meisten Schlaf.

    Aber ja, es gibt Nächte, die sind absolut furchtbar.

    Vielen Dank für eure Tips. Unsere Hebamme hat uns heute noch unmisverständlich nahegelegt, noch heute zum KiA zu gehen, um die Lunge abhören zu laassen und sicher zu gehen, dass sie frei ist. Da unser älterer seit der Geburt nun noch enger Mama-gebunden ist, war es unvorstellbar, dass sie nach dem Mittagsschllaf nicht zu hause ist. Somit bin ich heute mit Mini zum Arzt und dort im Viertel fast 2 Stunden spazieren gewesen, um die Wartezeit zu überbrücken. Wir waren dann die letzten in der Praxis und es ist alles halb so wild. Verschnottet bis sonstwohin, aber die Lungen sind ziemlich frei.

    Wir haben mal NaCl Tropfen besorgt und den guten Engelwurzbalsam haben wir schon länger im Haus. Wir hatten nur noch bedenken, den beim ganz kleinen anzuwenden. Tja und sonst heißt es erst mal: Irgendwie durch die Nacht kommen.

    Vielleicht sollten wir die Nächte so verbringen, wie den Tag - größtenteils in der Trage #lol. Denn da atmet er ruhig und ohne röcheln.

    Liebe Raben, nachdem wir alle schon seit zwei Wochen erkältet und verschnupft sind, hat es nun leider auch unser jüngstes Famiienmitglied erwischt. Die letzte Nacht war anstrengend für alle Beteiligten, weil Mini nun auch völlig verschnottet ist und schlecht atmen kann und sich beim Trinken natürlich nun noch mehr verschluckt als eh schon.


    Was kann man denn bei einem 9 Wochen alten Baby da machen? Kann man bei so kleinen schon die Nase absaugen? Ist das überhaupt zu empfehlen? Das Sekret macht ihm ja schon zu schaffen und grade fürs Stillen stelle ich mir das sinnvoll vor. Die EWU-Frau an meiner Seite hält davon nicht viel. Was meint ihr?

    Habt ihr noch andere Tips?

    Oh man, das stellt mich auch jedes Mal auf eine harte Probe. Ich habe auch so einen. Und er ist wahrhaft willensstark! Der letzte Winter war schon schlimm und auch diesen hatten wir schon eine richtig unschöne Situation deswegen.


    Na keine Handschuhe #nägel.

    Merkt er, wenn er kalte Hände kriegt? Ich mein, Kinder sind ja nich doof oder so...wenn ihnen kalt ist, ziehen sie sich doch freiwillig was an. Und wenn dein Kind nich friert, dann würd ich mir den Handschuhstress auch nich machen. Die Dinger sind eh ein Garant dafür, verloren zu werden oder immer nur als Einzelstück aufzutauchen :D.

    Also dass Kinder nicht doof sind, ist leider so ziemlich das Einzige, dem ich hier zustimmen kann. Bärenkind merkt zwar, dass seine Hände kalt werden, weigert sich aber dennoch hartnäckig, Handschuhe anzuziehen. Wir haben schon die unterschiedlichsten Varianten durchprobiert. Oft will er nicht mal Stulpen an die Handgelenke. Aber oben erwähnte Situation (hatten wir letzten Winter auch) war folgende: Ich hatte ihn mehrmals im Verlaufe des Park-Besuches gefragt/gebeten/bekniet Handschuhe anzuziehen und er wollte nicht. Bis er plötzlich und von einer Sekunde auf die Andere angefangen hat, bitterlich zu weinen, weil ihm die Hände weh taten vor Kälte. Volles Programm mit Rotz und Wasser und zu Mama wollen, die natürlich nicht dabei war. Am Ende habe ich seine Hände unter meinen Achseln in meiner Jacke gewärmt und danach war er bereit Handschuhe anzuziehen. Aber das hält halt exakt bis zur Wohnungstür. Nächsten Tag raus, gleiches Drama. #kreischen

    Was mach ich denn mit dem klugen willensstarken Kind?

    Ich hatte heute einen Flyer vom städtischen Schwimmbad in der Hand. Ein Flyer für Baby-Schwimmen. Darauf die Tage, die Zeiten, ein schönes Unterwasserbild von einem pausbäckigem Baby, das grad die Luft anhält. Nett.

    Ganz unten ein extra umrahmter Kasten, Text: "Papa-Gutschein: Mit diesem Gutschein können Papas einmalig als zusätzliche Begleitperson mit in den Baby-Schwimmkurs kommen"

    Irgendwie habe ich im Grundgesetz die Passage überlesen, in der drin steht, dass nur Mütter solche Kurse mit Kind besuchen.

    Es hat mich sehr geärgert. Hätte man nicht einfach Gutschein für zweite Begleitperson schreiben können?

    ... weil Mann hier auch als Neuling gute Antworten auf seine Fragen bekommt.

    ... weil auch kontrovers Diskutiert wird.

    ... weil mir die hier geführten Debatten dabei geholfen haben, besser zu reflektieren, wie hochmein Anteil an care-Arbeit und mental load tatsächlich sind.

    ... weil ich den Eindruck habe, dass hier ganz viele Menschen zusammenkommen, die trotz unterschiedlicher Hintergründe alle ein bißchen bunter und freisinniger sind, als die meisten Eltern, die ich sonst im Alltag treffe.

    ... weil einem durch die enorme Anzahl der bereits besprochenen Themen ein so unglaublich großer Wissensfundus zur Verfügung steht.

    Ja, stimmt, Strafttaten sind Straftaten, aber imho nicht gleich schwer zu gewichten.


    Und zu dem funktionierenden Rechtssystem sage ich nur: NSU Komplex.


    Da kann ich dann leider nicht mal mehr drüber lachen.

    Talpa: die von dir verlinkte Seite zur "besseren Aufschlüsselung" ist tief in der neuen Rechten verankert. Diese Leute betreiben den gesellschaftlichen Rollback und treiben aktiv die Salonfähig-Machung von Positionen voran, die man vor 10 Jahren nur am bierseeligen Stammtisch geäußert hat.

    Insofern dient diese Seite sicherlich nicht zur objektivierung der Debatte.

    mal wieder ein extrem spannender und auch aufschlussreicher Thread. Inzwischen bekomme ich hier 50% Kind-Input und 50% Gesellschafts- philosophie, -theorie, -kritik -you-name-it.


    Ich bin als Sohn einer allein erziehenden Mutter aufgewachsen, bin jetzt Mitte dreißig, schaue mir einen großteil meiner Geschlechtsgenossen an und frage mich "Heieiei wo kommen die denn her?" Aber die unbequeme Frage, die dahinter steht ist doch, wie kann es sein, dass unglückliche oder unzufriedene oder feministische oder oder oder Mütter es in den vergangenen Jahrzehnten scheinbar nicht geschafft haben, ihren Söhnen Anstand, Respekt, Rückgrat, Eigenverantwortung, und Gleichberechtigung einzubläuen mit auf den Weg zu geben? Vor allem wenn es nachweislich in den vergangenen Jahrzehnten - leider - immer noch größtenteils Frauenarbeit war, die Kinder ins Leben zu begleiten.

    Klar kann man jetzt sagen, das sei halt sozialisation. Aber wenn ich erlebt habe, dass ich untergebuttert werde, dann habe ich doch trotzdem die Wahl, meinem Sohn beizubringen, es anders zu handhaben, wenn er in der stärkeren/überlegenen/vorteilhaften Position ist. Sind nicht in den ersten Zehn Jahren die familiären Bezugspersonen die prägendste Kraft?


    Versteht mich um Gottes Willen nicht falsch, ich will hier nicht einfach den schwarzen Peter zurück schieben. Aber das ist eine Frage, die mich wirklich beschäftigt.

    Also, die Schulleitung war kompromissbereiter, als der Fachlehrer. Haben mir allerdings gesagt, dass der Fachleiter die letzte Entscheidung hat. Am Ende gab es eine Konferenz der beiden Englisch-Lehrer, dem Schulleiter und unserer Abteilungsleiterin. Ich denke mal, mein Lehrer hat von allen Seiten Druck bekommen. Die Kompromisslösung sieht jetzt wie folgt aus: Ich bin von den nirmalen Unterrichtsstunden befreit, muss aber an allen schriftlichen Leistungsfeststellungen teilnehmen. Ein Referat zu einem Berufsbezogenem Thema machen (30 min.) und außerdem eine schriftliche Arbeit anfertigen, in der ich mich mit einem Fachartikel auseinandersetze. Aufgabe dazu: Übersetzung, entwicklung einer Fragestellung und ein Abstract/Summary.


    Ein Pyrrhussieg könnte man fast sagen. Aber nun gut ich habe Zeit gewonnen, um für andere Sachen zu lernen.


    Rafiki: Könntest du dir vorstellen, diese schriftliche Arbeit dann ein mal zu überfliegen? Eventuell auch die powerpoint zum Ref?

    Tut mir leid, dass zu hören. und vielleicht hat er ja auch recht, so lange noch genug Betonköpfe mit eben solchen Auffassungen rum laufen, kann es sein, dass sie es schwerer haben. Aber eigentlich denke ich, dass es total unerheblich ist, so lange Kinder genug Bezugspersonen haben, die ihnen in Liebe zugewandt sind. Und ob die nun nen Ring tragen, die leiblichen Eltern sind oder nicht ist für das Kind erst mal nachrangig. Und mit den so (hoffentlich) resilienten, in sich ruhenden Kindern wird es schon gut Laufen, auch wenn sie mal an jemanden geraten, der sie als "Bastard" ansieht.

    Wir nutzen hier mitunter das gegnerische Femininum. Darfst dich immer mitgemeint fühlen

    Prima, ich danke euch #freu!



    Was mich seit dem ersten Klick auf den Thread beschäftigt ist der Satz mit dem "uneheliche Beziehung/ aus einem Seitensprung": ich hatte echt gehofft, dass wir gesellschaftlich da drüber hinweg gekommen sind. Finde es bitter, dass das betont wird.

    Da ich den Satz geschriebenhabe vielleicht als Erläuterung meinerseits:

    Die katholische Kirche tut sich im überwiegenden Teil immer noch schwer damit, Scheidung, zweite Heirat und uneheliche Kinder zu akzeptieren. Vor diesem Hintergrund finde ich es bemerkenswert, dass entweder die Vaterschaft Josefs im 2. Jahrhundert hinwegredigiert wurde, um dem heiligen Geist da Vorschub zu leisten, oder aber es für die Urchristen völlig in Ordnung war, dass Maria eben von irgendjemandem, mit dem sie nicht vor Gott/jahwe/Jehova (die gute war ja in erster Linie Jüdin) verbunden war.

    Und dahat man sich im Laufe der Jahrhunderte einfach so viele Gedanken aus dem Hirn gekramt, um das irgendwie zurecht zu reden und Menschen(!) haben vorgeschrieben, dass die Anhänger der sancta catholica romana ecclesia daran zu Glauben haben.


    Klar sind wir aus meiner Sicht da lange drüber weg. Eines meiner Lieblingslieder in unserer doch eher etwas konservativeren, bürgerlichen letzten Wohnumgebung war "Ein ehrenwertes Haus" von Udo jürgens. Ich mein, wär ja auch irgendwie lustig, wenn ich zwar nicht groß christlich bin, aber auf ner Heirat vor dem Altar bestünde, damit die Kinder "rechtmäßig" sind. Oder wenn ich mich dem Ideal der Freiheit verschreibe und dann sagen würde, öh nee also ohne Segen vom Staat geht das mit dem Kinder bekommen aber nicht. #lol

    Also ich kann dich trösten. Die Erwähnung hatte einen anderen Grund.

    Wow, Leute, Leute, Leute,

    hier ist ja was los. Ich bin grade schon zu müde, um noch viel richtig Substanzielles zustande zu bringen. Finde es nur spannend, welche Dynamik der Thread entfaltet.


    Von mir heute Abend nur noch ganz kurz:

    1) Aoife: In deinem Beitrag steht was in die Richtung "Gläubige Menschen werden per se als bekloppt betrachtet.". Da ich den Thread gestartet habe, von mir ein deutliches Nein! Betrachte ich nicht so. Ich habe eingangs deutlich überspitzt meine persönliche Innensicht zum Thema J-Christ, Bibel und co geschrieben. Ja, in meinen Augen ist es halt ein Buch, mehr nicht. Kompiliert und ausgedacht, so wie Herr der Ringe eben auch. Und in beiden finden sich Gleichnisse und Berichte von Gut und Böse. Aber das heißt nicht, dass ich diejenigen, die darin mehr sehen für bekloppt halte. Es heißt nur, dass ich das eben anders sehe.


    2) Ich froh, dass es auch andere gibt, die Schwierigkeiten mit der christlichen Religion im öffentlichen Rahmen (KiGa, Schule) oder der Dissonanz von proklamierten oder gelebten Werten haben.


    3) Ja, am Ende sind wir alle nur Menschen und alle fehlbar. Stimmt. Und wie immer sind es oft eben nicht diejenigen, die Laut über irgendwelche Werte reden, die sie dann auch leben. Ich tue mich halt sehr schwer damit, so große Diskrepanzen zu verstehen und auszuhalten. Und das habe ich hier niemandem persönlich "um die Ohren gehauen" (diese Formulierung ist auch gefallen), sondern habe versucht, zu erklären, woher meine Schwierigkeiten/Reibungspunkte mit dem Christentum (an diese Stelle kann jeder eine Religion seiner Wahl einfügen) kommen.


    4) Ja klar ist mir bewusst, dass auch ich hier jüdisch-christlich geprägt und sozialisiert bin und dass auch das ethische Fundament der Aufklärung am Ende davon beeinflusst ist. Und ja es stimmt, als eine der großen Säulen unserer Zivilisation ist es allemal besser, darüber bescheid zu wissen, als im dunkeln zu tappen. Und das wird unser Sohn auch. Aber genauso wird er eben über die alten Griechen bescheid wissen, ohne dass deswegen im Klassenzimmer Odysseus' Bogen hängen muss.


    5) Ich würde es vorziehen, wenn unsere Politiker sich mehr auf universale Menschenrechte berufen würden, als auf Gott oder die Bibel. Und ich würde es vorziehen, wenn an öffentlichen Schulen kein Religionsunterricht stattfindet. Lieber von Anfang an Ethik/Werte und Normen oder eben Religionskunde aus wissenschaftlicher Sicht.


    6) Ein allgemeingültiges Urteil darüber zu fällen, ob oder ob nicht Spiritualität zu den Grundbedürfnissen des Menschen gehört finde ich gelinde gesagt schwierig und möchte schon fast sagen anmaßend. Schon da sind wir eher bei einer Glaubensfrage. Ja ich glaube auch, dass es im Menschen verwurzelt ist. Aber viele Menschen kommen prima ohne zurecht. Und ich denke, dass es vor allem die Unfähigkeit des Menschen ist, Dinge ohne Erklärung hin nehmen zu können, die den Menschen immer wieder zu den Göttern führt.


    7) süß, wie hier von einigen mal pauschal davon ausgegangen wird, es handle sich um eine ThreadstarterIN #zwinker.


    Ja, bei Religion ist man bei vielen Menschen schnell an einem empfindlichen Punkt, eben weil es für viele eine wichtige und sehr persönliche Beziehung ist. Deshalb noch mal zum Abschluss: Ja ich habe meine Schwierigkeiten mit Teilzeit-Christen (auch wenn dass eben dann auch Teilzeit besser sein könnte, als ohne), aber es geht mir sicher nicht um ein pauschales Christen-Bashing. Das möchte ich noch mal betonen.


    Ich wünsche euch allen eine ruhige Nacht und hoffe, dass ihr nicht zu erhitzte Gemüter habt, um gut zu schlafen.

    KatharinaKleeblatt: Ja sicher ist es gut, ihm davon zu erzählen und auch zu vermitteln, was es für manche Menschen bedeutet. Genauso würde ich ihm auch erzählen, wer Mohamed war oder eben Vishnu oder Mose. Aber bei allen würde ich ihm halt erst mal vermitteln, dass es Geschichten sind, ja von mir aus Märchen. Beim Weihnachtsmann würde ich vermutlich ähnlich verfahren. Also bei uns zu Hause gbit es den nicht, auch nicht indirekt und wenn wir drauf zu sprechen kommen tendiere ich dazu, zu sagen, dass das eine schöne Geschichte ist, die sich jemand ausgedacht hat. <- Das wird dann wahrscheinlich lustig, wenn man im KiGa von anderen Eltern angesprochen wird, bei denen eben der Weihnachtsmann kommt.



    Also ganz ehrlich, ich kann mich ja täuschen aber so langsam hab ich das Gefühl es geht Dir grade mehr um provozieren oder um Christenbashing als um echten Austausch.

    Jepp, da täuschst du dich. Und ganz ehrlich, da habe ich das Gefühl, dass du meine Posts nicht im ganzen liest/wahrnimmst. Ich geh in das Gespräch, in den Austausch, mit dir, mit Schlehe, mit Ludovica,mit einigen anderen, die mir berichtet haben, wie sie es handhaben und was sie so machen.

    Ich habe berichtet, dass ich eine befreundete Familie habe, die ich zum Teil sehr inspirierend finde, die Herz-Christen (mal in Abgrenzung zu den Papier- oder Jahreszeitchristen), wäre ich an Christenbashing interessiert, hätte ich nicht regelmäßig gute Gespräche mit eben dem dazu gehörigen Papa. Dass ich noch mal besagte Waffenfabrik ins Spiel gebracht habe, liegt daran, dass ich auch von dir gefragt wurde, warum das Christentum da so anpiekt.

    Und ja, auch bei den von dir genannten Beispielen hätte ich erhebliche Schwierigkeiten, diese Diskrepanz auszuhalten und zu akzeptieren. Und ganz ganz ehrlich, wer für Heckler&Koch, Kraus-Maffey oder Mauser arbeitet, der kann sich ganz sicher nicht hinter einem "Oh, ich wusste gar nicht, dass unser Tötungswerkzeug auch in Kriesengebiete gelangt" verstecken. Ja und auch bei einem Sanitäter, der vielleicht schon mal ein Kind aus dem Auto gezogen hat, käme es mir völlig absurd vor, wenn er bei ertrunkenen Kindern im Mittelmeer sagen würde "sollen se doch da bleiben". Engagemeent hin oder her.

    Und ja, klar ist Christen kritisieren leicht, sorry. Vielleicht muss ich eben in Ganzjahres-Christen und Jahresend-Christen unterteilen. Denn - falls das noch nicht klar geworden ist - mein Problem ist, dass in den 24 Tagen vor Weihnachten gefühlt alle Welt von Nächstenliebe und Wohltätigkeit salbadert, nur um dann zwei Sätze weiter eben z.B. auf Flüchtlinge zu schimpfen. Oder am Besten noch unsere "christliche Kultur" ins Feld zu führen, wenn es mal wieder gegen Minderheiten geht. Hör mir auf, davon habe ich mir so viel angehört, ja das macht es leicht, genau das zu kritisieren. Denn es ist da.


    @Schlehe: Touché!#zwinker Da muss ich ehrlich sagen, weniger Rummel.

    @Schlehe: Wie du schreibst, bist du ja schon hitzige Diskussionen erprobt;). Und nein, keine Sorge, du nervst nicht damit. Köln steht als ein Beispiel von vielen Städten, die ich mir in den letzten Jahren angesehen habe. Dort steht in jedem Veedel eine Krippe, ja auch in den unumgänglichen Konsumtempeln und Meilen stehen Engelchen, Krippen, Gesangsgruppen, die inbrünstig Lieder singen, in denen sie die Niederkunft des Heiland lobpreisen, ich habe keine Ahnung, wie viele Weihnachtsmärkte es in Köln gibt, aber auch da findet sich neben reichlich anderem Dönekens auch stets eine Grippe, ein paar Musikanten und Sänger, Jesusfiguren etc. Das zieht sich durch die ganze Stadt. Warum ich meine, dass ich viele (deutsche) Städte gesehen habe und mit vielen Menschen in der Vorweihnachtszzeit gesprochen habe: Nun ja, ich war als Handwerker auf der Walz und habe vier mal die Vorweihnachtszeit auf Tippelei verbracht, dabei viele größere und kleinere Städte durchreist und bin mit vielen Menschen ins Gespräch gekommen. Und wie ich weiter oben schon geschrieben habe, komme ich einfach nicht auf so unüberbrückbare Widersprüche klar, wie von Nächstenliebe reden und im nächsten Atemzug auf die elenden Wirtschaftsflüchtlinge zu schimpfen.

    Und by the way, versuch mal, dem christlichen Glauben in Bayern aus dem Weg zu gehen. Das dürfte aktuell sogar noch schwieriger sein, als zu meiner Reisezeit.


    Anja: Ja sicher kann ich einen Mittelweg finden. Eben weil ich auf der Suche nach eben diesem bin, habe ich ja auch hier geschrieben. Und ja, meine Sorge ist, dass Kinder gesellschaftlich überprägt werden in einem Sinne, den ich nicht gut finde. Wenn er alt und weitsichtig genug ist und gut informiert und sich dann entschließt, sich Taufen zu lassen, dann hat er meinen Segen. Aber dann ist es eben genau das, eine Entscheidung und nicht eine gesellschaftlich-kulturelle Prägung. Das finde ich besser. Und ja, 100% in der Hand haben wir als Eltern ja an sich nix. Das ist mir auch schon aufgefallen:).

    @Schlehe: Ja, pragmatischer Ansatz. Finde ich nur leider ebenso wenig gut ;). Also das mit dem Deko-Glühwein(am Besten noch in Massen)-Bratwurst-Weihnachtsmann-Konglomerat.
    Und es ging ja im Start-Beitrag eben auch schon darum, dass ich auch die Weihnachtsmann-Geschichte nicht wirklich als kulturelles Erbe ansehe, was ich jetzt unbedingt weitervermitteln müsste. Sondern eben um genau die Frage, wie gehe ich damit um, dass ich weder einen christlichen Bezug zu diesem Fest habe, noch die gegenwärtige Konsum-Überlagerung desselben gut heiße, aber dennoch einen Weg für mich und für ihn da durch finden muss.

    Er wird die Lichterketten in der Stadt lieben, fand er letztes Jahr schon schön. Und ich werde ihm seine Freude lassen und wahrscheinlich zu Hause auch Lichterketten aufhängen. Ja, eben weil es eine dunkle Jahreszeit ist und weil warmes Licht es dann zu Hause wärmer und gemütlicher macht und weil er daran Spaß haben wird.


    By the way, ich habe zwischenzeitlich in Köln und Münster gelebt, dass sind wohl nördlich von Bayern so mit die katholischsten Enklaven, vielleicht liegt es daran, dass ich es anders wahrgenommen habe, als zu früheren Zeiten. Und: Zu Ostzeiten war ich dann doch noch etwas zu jung um da aktive Vergleiche ziehen zu können.