Was mir verstärkt auffällt, sind Aussagen wie "Ich will da nicht drüber nachdenken, dass ich das wieder und wieder machen muss."
Ich sag das böse Wort Mindset an dieser Stelle aber recht gern, denn meine Einstellung zu ändern hat Wunder bewirkt. Seitdem funktionieren ein paar Dinge gut.
Küche abends ordentlich, Spülmaschine morgens beim Warten auf den Kaffee. Sprachnachricht abhören wird mit Wäsche oder Blumen gießen gekoppelt.
Das Koppeln ist wichtig, glaube ich, funktioniert aber nicht in jedem Bereich. So lange du, Susan Sto Helit, deinen Kram nicht als wichtig genug erachtest (Sport z. B.), wird sich auch nichts dran ändern.
Das Gefühl von "Erst was tun, damit ich das und das tun darf" hat mich sehr lange vor allem beim Essen begleitet. Ich wollte mich nicht einschränken, ich bin ein freier Mensch, ich kann tun und lassen und essen, was ich will. Herauszufinden, was mir gut tut und was nicht, hilft mir, die Dinge eben trotzdem zu erledigen oder etwas nicht zu essen. Frei dem Motto: "Wenn du keine Lust drauf hast, machs halt ohne."
Es gibt Kram, der einfach zu erledigen ist. Beispiel: Der Mann ist mit der Spülmaschine dran, aber statt mich zu ärgern, dass er es nicht macht und ich es stattdessen tun MUSS, freue ich mich auf 10 min Zusatzbewegung und eine saubere Küche und auf das Gefühl, was ich habe, weil ich es gemacht habe.
Letztendlich ist es absolut legitim, dir jegliche Scheißaufgaben zu versüßen, womit auch immer (kein Essen). Als Belohnungssystem nutzt es nur, wenn dir das hilft, bzw. wenn dich das befriedigt/berührt. Wenns dich eher nervt (so richtig nervt, nicht trotzig-nervt), würde ichs nicht machen.
Etwas geht schnell – hat bei mir auch irre viel bewirkt. 5 Min. Workout. 5 Min. Miles Walk. 15 Min. Runde um den Block. (Sind wirklich nur 15 Min.). Daraus haben sich gesunde Routinen entwickelt und die Zeiten steigerten sich.
Zitat
Ich möchte gerne nach und nach ein paar Dinge ändern, aber nicht so dringend, dass ich das mit purer Willenskraft schaffe. Sondern ich muss, um das zu erreichen, was ich möchte, nach und nach meine Gewohnheiten und mein Umfeld umgestalten, damit ich überhaupt eine Chance habe.
Susan Sto Helit dann ist dein Leidensdruck nicht hoch genug. Wenn du es wirklich (!) möchtest, dann sollte es dir die "Anstrengung" auch wert sein. Ein "wäre nett" reicht meiner Erfahrung nach nicht aus, um sich Dinge anzugewöhnen, zu denen wir keinen Bezug haben.