Plus tausend Mal gehört: Mein Mann ist soooo wichtig, der kann nicht reduzieren / zurückstecken, früher nach Hause kommen... na ja... sie sagen.. bei der Arbeit geht das nicht.
Das coolste dabei ist dann immer - ich bin in einem typischen männlichen Beruf und mir ist es sehr wohl gelungen das zu realisieren - mit den entsprechenden Konsequenzen.... das mag dann niemand mehr so gerne hören.
Ich höre das bei meinem Mann auch regelmässig - und es nervt - denn gleichzeitig schaffen es Frauen in seinem Umfeld sehr wohl vollzeitnahe Teilzeit zu arbeiten.Ich fände es bei uns auch besser wenn wir beide 30-35h arbeiten würden anstatt einer 40+, einer 30...
In meiner Firma, die auch seehr männerlastig ist, kommt gefühlt bei den jüngeren Kollegen inzwischen schon etwas in Bewegung. Ich habe gerade einen jungen Kollegen, der aktuell 2 Tage die Woche in seiner Elternzeit arbeitet - seine Frau (in der gleichen Firma ) genauso. Die beiden teilen sich die Carearbeit, soweit man das von aussen sagen kann, echt gut auf. Es gehen bei uns inzwischen regelmässig auch Führungskräfte in Elternzeit, wenn auch meist nur max. 2 Monate, oft 2x1 Monat.
Jepp, genau das.
"Mein Mann ist unverzichtbar / hätte berufliche Nachteile, ..." - so oft gehört, so oft nicht hinterfragt von der Frau zu Hause. So oft schlicht zum Kotzen, selbst wenn das mit den beruflichen Nachteilen stimmt. Die hatte(habe ) ich auch, so wie Millionen anderer Frauen, die es einfach trotzdem machen.
Oder die "finanziellen Nachteile" durch die Elternzeit, nicht mal zwei Monate gingen. - Wenn man kinderlos 10 Jahre Führungskraft ist und dann nicht zwei Monate mit (grob) 70% Netto abfangen kann, dann sollte man vielleicht einfach lieber die Welt nicht mit weiteren Exemplaren der eigenen Gene belasten.
Und ganz viel geht einfach doch, wenn man es nur macht / durchsetzen kann - hier waren Besprechungen in den späten Abend rein häufig, weil die Chefs sich dann wichtiger fühlten. Deshalb konnte man als Teilzeitkraft halt nicht Chef werden, weil man da ja nicht mehr dabei wäre. - Seit einem neuen hohen Chef, gehen diese Besprechungen auf einmal vormittags in der Hälfte der Zeit. (Gut, etwas vereinfacht. Und gut, der macht das, weil er einfach keinen Bock auf so spät abends hat. Und Teilzeitchefs haben wir immer noch nicht.) Hm.
Naja, Führungskräfte und Männer in Elternzeit haben wir einige - ich kenne in meiner Firma allerdings bewusst nur einen, der länger als die zwei Monate genommen hat. Und die meisten anderen haben in den zwei Monaten noch Teilzeit gearbeitet, zumindest Home Office.
Da sind einige dabei, die sich für unverzichtbar halten. Und die meisten fallen nicht mal wirklich auf, wenn sie weg sind, das wird (wie bei Urlaub und Krankheit auch) durch die Kollegen abgepuffert.
Rein persönlich finde ich, kann jede Familie für sich entscheiden, wie sie das machen möchte, auch mit Alleinverdiener und Frau zu Hause.
Statistisch gesehen kommt das immer noch so häufig vor, dass da bei ganz vielen schlicht noch das Mindset aus der Elterngeneration ganz massiv wirkt: Die Frau hat zwar eine Ausbildung oder Studium und arbeitet, aber irgendwie ist von vornherein klar, dass sie sich mehr um die Kinder kümmert und dafür beruflich zurücksteckt. Und wenn die Kinder groß genug sind, kann sie ja wieder "dazuverdienen", "ihr eigenes Geld haben".
Und so rein gesellschaftlich und für die Zukunft meiner Kinder kann ich gar nicht so viel essen, wie ich da ...