Oh, gerne wird ja dann über so Ressourcen gesagt "das ist es uns halt wert" oder "Tja, da muss man halt Prioritäten setzen" oder "wir legen halt Wert darauf".
Wobei das auch nicht ganz verkehrt ist. Es gibt mit Sicherheit Menschen, die sich viele wichtige Dinge nicht leisten können.
Aber wir haben einige im Bekanntenkreis, die bei vielem Jammern, wie teuer das ist und was sie sich alles nicht leisten können. - längere Elternzeit für den Papa, neue Schuhe für die Kinder, Therapien mit Zuzahlung, Teilzeit des Papas, ... - wo ich mir dann überlege, was die für Jobs haben und ungefähr verdienen. Und was sie nebenbei an Geld raushauen für Schminke, Eis, Essengehen, ... - wo ich dann auch nur sag, dass jeder seine Prioritäten wohl selbst setzt.
Ansonsten finde ich es völlig normal, dass nicht jeder immer und überall völig offen erzählt.
Im Büro mache ich ganz sicher nicht mehr als die gesellschaftlich anerkannte Jammerei des "endlich in Ruhe ein Kaffee" morgens beim Reinkommen.
Bei Bekannten erzähle ich vielleicht ein bisschen mehr, aber auch gefiltert nach der Art und Weise der Bekanntschaft.
Ich muss nicht lügen und alles toll darstellen, was es vielleicht nicht ist. Aber je nach Tagesform ist da ja auch die eigene Wahrnehmung sehr unterschiedlich.
Selbst nach einer durchwachten Nacht mit Schreibaby (also auch nicht die erste, sondern eine von vielen in Folge) konnte ich in der richtigen Runde völlig überzeugt und fröhlich sagen, dass es mir gut geht und alles läuft. - Weil es mir in dem Moment gut ging. Und weil ich davon überzeugt war, dass das so richtig war. Und ich mich dafür entschieden hatte, nicht zu ferbern.