3-Jährige sind so. Das ist normal.
Die Sache mit der Jacke: Ja, mit 3 Jahren können sie sie aufhängen. Haben meine jeden Tag im Kiga bewiesen. Und zu Hause ging es nicht mehr. Auch nicht mit viel Ärger und Stress. War für mich also ein "zu Hause geht es nicht".
Und bei 3 ist definitiv nicht so, dass das Lernfenster dafür bald geschlossen ist, also ganz einfach entspannen und für sie machen ...
Wenn es mich geärgert hat (Bonbonpapier, ...), habe ich es eingefordert und teilweise Zeiten dafür angegeben. "Ich will, dass das bis zum Abendessen erledigt ist." Klappt nicht immer, aber auch in dem Alter schon oft. Druck (an die Hand nehmen, nichts anderes machen lassen, bis das erledigt ist, penetrant nerven ...) hat immer zu Gegenwehr und Stress geführt. Aufgabe und Zeit dafür geben, ging viel besser. Wenn es nicht klappt - ja nun, dann wird es entweder nicht erledigt oder ich mache es. Oft habe ich das dann auch gesagt, dass ich das jetzt mache, aber doof finde. (Und inzwischen kommt oft von alleine dann ein "Danke, Mama" oder "ich mach schnell").
Und jetzt mit 4 und 6 klappt es immer besser. Manchmal von alleine. Manchmal mit Erinnerung. Manchmal mit Zeitsetzen. Manchmal mit einem genervten Aufschrei von mir (nicht (!) das Kind anbrüllen). - Manchmal mit einem schuldbewussten Grinsen, manchmal genervt, manchmal völlig problemlos, manchmal mit einem "immer muss ich alles alleine".
Das mit dem Laufrad - ja, vermutlich hätte ich sie wieder drauf gelassen. Jede Situation dieser Art ist so unterschiedlich, dass ich da nie immergültige Regeln gefunden und durchgesetzt habe. Wenn es mir zu viel wurde, habe ich sie schlicht auf die Schultern gesetzt und das Laufrad getragen. Und nicht schimpfen. Einfach nur verbalisieren, was jetzt nicht in Ordnung war.
Mal probieren, ihnen zu sagen, sie sollen selbst eine Lösung finden. Geht mit 3 noch nicht allzu gut, kommt aber da auch schon. Meine zwei kamen wesentlich besser mit Lösungen gegen ihren ursprünglichen Willen zurecht, wenn sie an der Lösungsfindung beteiligt waren.
Und ich glaube, Du traust Ihr da zuviel zu - sie kann die Wut ganz sicher noch nicht bewusst an- und ausschalten. Vielleicht lernt sie es gerade. Aber in dem Moment war sie wirklich richtig wütend. Aber im Gegensatz zu einer 2-Jährigen kommt sie da schneller wieder raus, wenn der Grund der Wut vorbei ist.
Ich habe immer wieder gefragt, was sie davon hielten, wenn ein anderes Kind dieses oder jenes gemacht hätte. Oder wenn ein Kind zu mir kam und traurig war über etwas von einem anderen Kind, das auch angesprochen. "Ja, ist total doof, oder? Weißt Du noch neulich, als Du bei ..." Dauert, aber irgendwann wird es besser.
Empathie ist echt schwer.
Aber auch: Wenn müde oder hungrig, Deine Forderungen massiv zurückfahren.
Ganz viel mit Humor nehmen und die Situation ändern, bevor Du Dich wirklich ärgerst. - Lohnt sich ein richtiger Streit um eine Jacke? Was soll das in dem Moment und auf lange Sicht bringen?
Die Formulierungen von fibula hätten hier meistens für Streit gesorgt, weil sie sich veräppelt gefühlt hätten. So etwas kann ich nur bringen, wenn die Situation wirklich noch entspannt ist und ich mich noch nicht wirklich ärger.
Bei ganz viel hilft auch Warten lassen. Also mir gefällt die Ansprache nicht (und ich denke, sie können es auch in der Situation eigentlich anders), dann sage ich kurz, dass ich die Stimme nicht mag oder bitte, das in einer freundlichen Stimme wieder zu sagen. Und dann mache ich meine Sachen weiter und reagiere, wenn sie es nochmal lieb sagen. Oder ich mache es direkt, spreche aber an, dass ich das anders viel lieber mag.
Die Methode von Midna2 mit dem Vorgeben des ganzen freundlichen Satzes mache ich auch viel, hat aber gefühlt keinen Effekt - zumindest zu Hause nicht.