Liebe Ebura,
Ich freue mich von euch zu lesen. Noch einmal ein herzliches Willkommen eurem kleinen Mädchen! 
In deiner Stillbeschreibung habe ich mich gerade gut wiedererkannt. In der Klinik hätte ich auch bei jedem Stillen schreien können, so weh tat es. Ich habe dann auch mehrfach geheult und hatte, ganz wie Du, auch schon echt Panik vor dem nächsten Stillen jedes Mal. Ich habe dann ein Stillhütchen bekommen und das hat erstmal ein bisschen Entspannung reingebracht. Zwar nicht schmerzfrei, aber deutlich besser. Und die Risse konnten erstmal wieder verheilen. Dabei geholfen haben mir auch die Silberhütchen von Livella sowieso Lanolin-Creme. Außerdem stille ich im Footballer-Griff und bemühe mich um korrektes Anlegen.
Das Stillhütchen konnte ich übrigens von heute auf morgen problemlos weglassen (weil man im Internet so viele Horrorstorys dazu liest, betone ich das hier nur).
Wir haben dann länger mehr oder weniger schmerzfrei und ohne Stillhütchen gestillt. Aktuell habe ich trotzdem wieder einen Riss in der linken Brustwarze, sodass ich dort momentan wieder mit Stillhütchen stille, bis sie ganz abgeheilt ist. Die Schmerzen halte ich sonst einfach nicht mehr aus. Und es klappt gut! Dadurch und durch die Silberhütchen ist die Brustwarze nach nur wenigen Tagen schon wieder fast vollständig verheilt. Ich werde das Stillhütchen also auch dort bald wieder weglassen. Rechts stille ich übrigens weiter ohne Stillhütchen, also auch hier noch mal der Hinweis, dass Babys offensichtlich problemlos hin und her switchen können.
Was mir übrigens auch geholfen hat, ist, eine Handpumpe zu kaufen. So konnte ich erstens mal abpumpen, als die linke Brustwarze zu sehr weh tat (Kind hat dann nur rechts getrunken und links habe ich eben gepumpt und die Milch eingefroren) und zweitens hatte es auch einen psychischen Effekt bei mir: Ich wusste, selbst wenn ich das Kind mal nicht an der Brust stillen kann vor lauter Schmerzen, so kann ich ihr aber dennoch Muttermilch mit der Flasche füttern. Der Gedanke hat mich wahnsinnig erleichtert - auch wenn ich bisher noch nie tatsächlich die Flasche gegeben habe.
Ach, und ich muss sagen, dieses ganze Stillthema ist für mich auch so ein Ding, wo es mir massiv an ehrlichen Berichten fehlte! Mir war überhaupt nicht klar, dass es SO weh tut/tun kann und da hätte ich mir gewünscht, vorgewarnt zu sein, auch um die Schmerzen besser einordnen zu können. So dachte ich zwischenzeitlich, ich sei die Einzige, die sowas erlebt, und habe mir arge Vorwürfe gemacht, dass ich offensichtlich zum Stillen zu blöd bin und unfähig, mein Kind zu versorgen.
Diese belastenden Gedanken hätte ich mir in der eh schwierigen Situation gerne erspart. Denn je mehr ich darüber rede, umso häufiger kriege ich zurückgemeldet, dass die Person ebenfalls einen schwierigen oder schmerzhaften Stillstart hatte. Das scheint mir sogar weitaus die Mehrheit zu sein, zumindest in meinem Umfeld.
Ich wünsche euch alles Gute und drück dich,
Bougainvillea 