Bei mir ist das so halb halb. Das liegt an den Rahmenbedingungen. Ich durfte mich als Kind seit ich mich erinnern kann fast frei bewegen. Ich bin stundenlang allein durch den Wald gestromert, ohne dass jemand wusste, wo ich stecke und ich bin ich Tümpel gesprungen ohne dass ich schwimmen konnte und sowas. Aber ich war auch in einem 100 Einwohnerdorf und was hätte da schon groß passieren sollen, ich kannte ja alle dort und die mich.
Was ich nicht durfte: In den Wald bei der Autobahnraststätte gehen und auch beim Thema Fahrradfahren auf der Straße gab es lange Verbote. Und einkaufen ging einfach nicht, weil kein Geschäft da war. Mir wurde auch eingebleut zu keinem ins Auto zu steigen.
Meine Kinder wachsen dagegen in der Stadt auf. Hier hat sogar mein Vater Bedenken, wenn ich jetzt, gute 30 Jahre später, alleine in den Wald zum joggen gehe. Finde ich irgendwie lustig, als ich 5 war hatte er damit gar kein Problem.
Meine Kinder dürfen also nicht allein in den Wald, der Große darf jetzt seit er 7 ist aber allein im Viertel zu Freunden. Davor, mit so 4,5 durfte er auch schon zum Bäcker mit einmal Straße überqueren. Auch mit ca. 4 durfte er die letzten 200 Meter (wegen großer, zu überquerender Straße nicht vorher) allein zum Kindi gehen und sich dort selber fertig machen. Durfte ich auch nicht.
Mein kleiner Sohn darf mit 4 recht wenig, er ist aber auch vom Typ er unaufmerksamer und tollpatschiger als mein großes Kind.
Ich glaube, es wird über vieles, was so passiert, mehr und internationaler berichtet und damit ist die "Gefahr" präsenter. Außerdem haben Kinder in meinem Umfeld jetzt einen deutlich höheren Stellenwert als die Kinder meiner Kindheit.