Das habe ich mich auch gerade gefragt, ob meine Freunde das ungewöhnlich fanden.
Also tatsächlich wurden Geburtstage damals selten gefeiert (oder ich war zumindest dann nicht eingeladen ).
Wenn ich mal eingeladen war, dann waren die Feiern aber schon organisierte Feiern mit Programm oder es gab irgendeine besondere Aktivität, die das Programm übernommen hat. Ich kann mich jetzt konkret aber auch nur an eine Feier genauer erinnern und da waren die Eltern ziemliche Exoten. Ich erinnere mich an eine nicht arbeitende Mutter plus Au-Pair Mädchen.
Und ich schreibe hier nicht, um Mitleid zu erzeugen. Für mich ist das durch, ich habe meinen Eltern das schon verziehen. Und sie sind sehr liebevolle, zugewandte Großeltern, die (ich würde mal tatsächlich behaupten anhand unseres Erziehungsvorbildes) mich schon ganz schief ansehen, wenn ich auch nur ansatzweise in ihre Muster falle.
Aus ihrer Sicht war das auch bereits eine enorme Leistung, was sie bei uns vollzogen haben. Sie waren beide in ihrer eigenen Kindheit noch viel weiter entfernt von einer liebevollen Erziehung und im direkten Vergleich mit den Kindern meines Umfeldes war ich noch eine von denen, die es am besten hatten.
Der Grund, warum ich das hier schreibe, ist, dass ich aufzeigen möchte, dass es leichter ist, eine Rolle auszufüllen, die man bereits vorgelebt bekommen hat und dass es sehr schwer ist, wenn man nichts hat, woran man sich orientieren könnte.
Mag sein, dass es hier bei den Raben mehr Leute gibt, die das aufgrund ihrer eigenen Kindheit oder aus anderen Gründen intuitiv richtig machen. In meinem realen Umfeld erlebe ich da eine große Orientierungslosigkeit.