Nee es war kein Aprilscherz, den hätte ich nicht so aufwendig begründet. Bin froh, dass das Thema jetzt durch ist.
Beiträge von Aury
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Klar gerne JooBoo. Ich konnte doch nicht riskieren, dass du dich langweilst
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Ihr konntet Euch noch umentscheiden? Das ist ja nett von der Schule. Dann wünsche ich Euch, dass es jetzt gut so ist.
Ja dankeschön! Ja die Frau war nett. Sie hat gesagt falls wir noch mal umentscheiden wollen sollen wir gerne wiederkommen Sie meinte ich solle mir nichts denken, das wären jedes Jahr einige die das tun! Da sieh mal einer an, ich bin damit nicht allein.
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Wir haben uns noch mal umentschieden. Sie geht jetzt in Französisch.
Ich hatte kein gutes Gefühl mit der Entscheidung, weiter recherchiert, noch mit einer Freundin geredet die beide Kinder in Latein hat (7. und 9. Klasse nur Nachbar-Gymnasium). Alle sind gar nicht so glücklich mit Latein. Auch wenn der Lehrer sagt nur 10% Geschichte.
Ich kann das nicht verantworten, meine Tochter 5 Jahre in so trockenen Unterricht zu schicken mit Geschichte immer was sie so hasst. Dann lernt sie am Ende auch nicht gut, wenn sie das so nervt. Ertragen hätte sie es sicherlich. Und das wo sie wirklich so begabt für Französisch scheint. Sie mag den Klang der Sprache, hat alles so schön ausgesprochen nach dem Youtube Lernvideo. Sie wollte aber immer noch nicht zugeben, dass sie Französisch mehr mag. Hatte auch ein Latein Lernvideo gefunden heute und ihr das noch mal gezeigt das fand sie schon schlimm. Die lateinischen Wörter findet sie nicht so toll bis auf wenige wie Terra, libre.
Vorteil von Latein sind wirklich nur die Fremdwörter, die man wirklich auch in anderen Bereichen gut einsetzen kann und die ein Leben lang bleiben und die Allgemeinbildung. Französisch hat sie nach dem Abi wenn sie es nie anwendet, sicher wieder vergessen. Eigentlich ist das Gym keine Spaßschule und Latein hat sicher den größeren Nutzen. Aber in dem Fall, dass sie den Klang von Französisch so gerne mag und eben auch die Aussprache so gut hinbekommt, wäre es ja fast ein Verbrechen sie in Latein zu schicken.
Einem anderen Kind, welches den Klang von Französisch nicht mag und Schwierigkeiten mit der Aussprache und dem anders schreiben hat (das ist eben für meine gerade die Herausforderung) hätte ich in jedem Fall zu Latein geraten.
Ich hab in den Gesprächen gemerkt, dass sie immer die Argumente für Latein versucht auszuhebeln so wie (mmh dann könnte ich auch ein Fremdwörterbuch kaufen und das auch lernen?) etc. Denke in ihrem Herzen wollte sie schon Französisch.
Ich bin jetzt glücklicher mit der Entscheidung und sie auch.
Ach ja und ich hatte noch folgenden Text gefunden auf einer Webseite (nach der heutigen Entscheidung):
Von der Beschäftigung mit der stark regelgeleiteten lateinischen Grammatik wird ein Trainingseffekt auf formales und logisches Denken erwartet, der sich angeblich wiederum positiv auf den Erwerb anderer komplexer Inhalte - auch im mathematisch- naturwissenschaftlichen Bereich auswirkt. Solche Versprechungen werden auch von anderer Seite gemacht. Mal wird behauptet, dass das Spielen eines Musikinstrumentes schlau macht, mal ist es das Schachspiel. In den letzten Jahren wurde Gehirnjogging – vorwiegend als Computerspiel angeboten – als Methode zur Steigerung der Lernfähigkeit angepriesen.
Aus der Sicht der Lernforschung sind Versprechungen, die auf eine allgemeine Steigerung der Lernfähigkeit abzielen, nicht haltbar. Lernen muss als Aufbau von inhaltsspezifischen Wissenselementen (z.B. Regeln, Strategien, Prozeduren, Fakten, Begriffe) verstanden werden, die sich auf verwandte Gebiete übertragen lassen, während ein unspezifisches Training der geistigen Effizienz nicht möglich ist. Da die Regeln der lateinischen Sprache und die Gesetzmässigkeiten der Mathematik und der Logik nichts miteinander zu tun haben, kann hier kein Transfereffekt erwartet werden. Dass dies tatsächlich der Fall ist, konnten der ehemalige Lateinlehrer und Bayreuther Pädagogikprofessor Ludwig Haag und ich in einer gut kontrollierten Studie zeigen. Nicht einmal ansatzweise konnte ein positiver Effekt des Lateinlernens auf das logische Schlussfolgern oder die Leistung im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich nachgewiesen werden. Dieser Befund wurde kürzlich noch einmal von einer österreichischen Arbeitsgruppe an einer anderen Stichprobe bestätigt.
Zeigen konnten Ludwig Haag und ich hingegen, dass Schüler mit fortgeschrittenen Lateinkenntnissen beim Finden von in deutsche Texte eingebauten Grammatikfehlern besonders erfolgreich waren. Die Strategie, beim Übersetzen lateinischer Sätze den Wortendungen besondere Aufmerksamkeit zu schenken, wurde offensichtlich auf das Korrekturlesen übertragen.
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So falls es noch jemanden interessiert: Sie hat sich heute morgen für Latein entschieden. Wir hatten die Tage noch darüber geredet, sie meinte sie will es lieber heute abgeben, da die Lehrerin morgen anscheinend auch nicht da ist bzw sie sich nicht sicher ist.
Grund: Sie findet das Wörtersuchen, Wörter-Bedeutung genauso schön wie die schöne Sprache in Französisch. Nur, dass ihr Latein noch zusätzlich nützen würde und Französisch kann sie ja auch woanders noch lernen. Mir war es inzwischen schon wirklich egal, hab gesagt ich bin nicht traurig, wenn sie Französisch nimmt, werde ihr da genauso helfen, wenn sie die Sprache so schön findet. Naja so schön nun auch wieder nicht meinte sie.
Die nächste Entscheidung kommt dann in der 7. für die 8. Klasse: Spanisch oder Naturwissenschaften.
So damit ist das Thema durch und der Thread kann geschlossen werden.
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Allons enfants de la patrie
le jours de gloire est arrivé. *schmetter*
(und weiter weiß ich nich )
Null französisch gehabt, aber spontan in etwa kinder der Heimat/des Vaterlandes, tag der... Hm... Glorie... Ruhm... Ist gekommen.
Ja, irgendwie sowas. Und da fällt mir doch glatt ein Fehler auf...es müsste "le jour" heißen. Boah, ist französisch lange her.
Missy stand übrigens vor derselben Wahl in Klasse 6. Franz oder Latein. Ich glaub, ich hätt Latein schön gefunden, weil ich die französische Grammatik einfach furchtbar finde und weil Latein "sprechen" wie schreiben ist. Beim Französischen muss man sich die Schreibung ja immer extra einprägen, also praktisch doppelt lernen. Einmal schreiben, einmal sprechen. Und dann dieser Subjonctif . Und unregelmäßige Verben.
Ich hatte 4 Sprachen in der Schule und hab französisch als die schwerste empfunden. Und das, obwohl ich eine wirklich sehr gute Lehrerin hatte. Latein war irgendwie einfacher. Aber auch langweiliger.
Missy hat sich für französisch entschieden, und zwar aus so gewichtigen Gründen wie "Mama, da backen wir auch Crêpes!!!" und "Mama, da machen wir auch einen Schüleraustausch!"
Seis drum. Das Kind muss glücklich werden und mir ist das eigentlich echt herzlich egal, was sie wählt. Helfen kann ich ihr bei jeder Sprache, und wenn sie später Latein braucht, muss sies halt an der Uni lernen. Oder sonstwo.
Genau das waren hier bei vielen auch die Gründe. Nur dass die Crepes am Tag der offenen Tür gebacken werden wo man dann da schön stehen muss und die verkaufen und der Schüleraustausch wird gelost wer mit darf
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Hab meiner Tochter (jetzt 5. Jahr Latein) gerade deinen Text zu lesen gegeben. Sie kann sich an keine Wortspiele und viel Spass erinnern. Aber Zitat meiner Tochter: "Das Wortfeld "Tod und töten" ist schon sehr umfangreich in Latein. Vielleicht hat da ja jemand Spass daran." Es geht halt auch viel um Kriegsführung usw.
Aber erst im 5. Jahr oder?
Die Freundin meiner Tochter hatte jetzt 1 1/2 Jahre Latein und bereits 7 Wörter für töten gelernt
Mein Sohn ist jetzt ja im 1. Jahr. Sie haben das Buch Cursus A. Die erste Hälfte des Buches ungefähr besteht aus erfundenen Geschichten, die im Alten Rom und Umgebung spielen, also das Leben einer Familie dort. Dabei lernen sie zwei Familien kennen. Die eine davon macht eine Schiffsreise, dabei werden sie von Piraten überfallen. Die Männer entkommen, glaube ich, irgendwie, die Frauen werden von den Piraten entführt und dann auf dem Sklavenmarkt nach Gallien verkauft. Dem Mädchen gelingt es dann irgendwie einen Brief an ihren Liebsten in Rom oder ihren Vater zu schicken und die kommen dann und holen die Frauen wieder zurück. Wie's weiter geht, haben sie noch nicht gelesen Dann ab ungefähr der Mitte des Buches fängt es an mit irgendwelchen Sagen und Göttergeschichten aus dem Alten Rom.
Nach 6 Lektionen haben sie ungefähr 150 Wörter gelernt, dazu natürlich die Konjugation der Verben, 4 Fälle und KNG-Kongruenz der Adjektive. "Wortspiele" gibt es da durchaus im Sinne von "Ordne zu: canem- canes - canibus - canis - cani - canum - canis - canes ("der Hund" in den 4 Fällen Nominativ, Genetiv, Dativ und Akkusativ im Singular und Plural) magno - magni - magnos - magnis - magnus - magnorum - magni - magnum ("groß" in den 4 Fällen sowie Singular und Plural). Man kann das natürlich als Spiel auffassen, es ist aber nicht wirklich spielerisch sondern wird ernsthaft unterrichtet, weit ernsthafter als die gesprochenen Sprachen.
Mit einem guten Gedächtnis sind diese ganzen Konjugations- und Deklinationstabellen offensichtlich aber kein Problem. In der Klasse meines Sohnes ist Latein das Lieblingsfach der meisten Kinder. Das Buch ist gut aufgebaut, der Lehrer unterrichtet ernsthaft aber mit viel Freude an der Sache, die er den Kindern auch vermitteln kann, und sehr strukturiert. Mein Sohn liebt auch die ganzen Sagen und Göttergeschichten, die auch vorher immer mal wieder in den Unterricht mit einfließen. Letztens haben er und sein Freund freiwillig ein Referat über Schifffahrt im alten Rom gehalten. So etwas, was klassisch unter "Bildung" verstanden wird, wird wohl tatsächlich am ehesten im Lateinunterricht vermittelt.
Im Französischunterricht geht es mit den Vokabeln - wie auch in Englisch - wesentlich schneller voran, dafür mit der Grammatik nicht ganz so schnell. Die Bücher sind - finde ich - so chaotisch aufgebaut wie im Englischunterricht, mit mehr Bildern als Text. Die Themen sind aus dem aktuellen Leben gegriffen, zunächst aus der Schulwelt der Kinder in Frankreich, dann auch allgemeines über Frankreich, zum Beispiel ein Besuch in den Katakomben von Paris. Die Sprache soll wohl etwas lebensnaher und spielerischer vermittelt werden, wobei ich feststelle, dass zumindest für meine Tochter der spielerische Ansatz nicht gut ist. Dafür kann man mit der Sprache theoretisch zumindest praktisch was anfangen: Schüleraustausch mit Frankreich, Urlaub in Frankreich, Brieffreunde in Frankreich, Flüchtlinge aus Kamerun... wogegen man Latein im echten Leben wirklich nicht braucht, auch wenn man, wie ich, Biologie studiert hat
Bei meiner Tochter an der Schule haben sich die Kinder aber eigentlich nicht für eine Sprache sondern für einen Zug entscheiden. Die, die in der 6. Klasse mit Latein angefangen haben, sind im "sprachlichen Zug", d.h. sie werden ab Klasse 8 dann mit Französisch weiter machen - die Frage ist hier also nicht Französisch ODER Latein, sondern Latein oder nicht, denn die Kinder, die in der 6. Klasse mit Französisch angefangen haben, sind im naturwissenschaftlichen Zweig und werden in der 8. Klasse verstärkt mit NwT weitermachen. Ich weiß, es gibt auch Schulen, bei denen das anders ist, aber falls es bei euch auch so wäre, wäre es ja vielleicht auch eine Überlegung wert, daran zu denken, welches Profil deine Tochter später mal machen will. Wenn sie NwT wollte, wäre zumindest in unserem Fall Latein kontraproduktiv. (Auf der Schule meines Sohnes ist es z.B. anders. Er hat mit Englisch und Latein gleichzeitig angefangen und muss nun erst wieder zur 8. Klasse sein Profil wählen, wobei er sowohl NwT als auch diverse Sprachen oder sogar Kunst nehmen kann.)
Danke das hat mir sehr viel geholfen. Genauso meinte ich das mit den Wortspielen, eben es ist nicht mal spielerisch sondern Lehrplan. so hat es unser Lehrer auch gesagt. Bei uns ist es so, dass man in der 8. noch mal wählen kann zwischen NuT und Spanisch. Französisch steht zwar auch aber das kam die letzten Jahre nie zustande weil es zu wenig Kinder gab die das wollten. Meine Tochter tendiert da auch eher zu Spanisch dann.
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Hab meiner Tochter (jetzt 5. Jahr Latein) gerade deinen Text zu lesen gegeben. Sie kann sich an keine Wortspiele und viel Spass erinnern. Aber Zitat meiner Tochter: "Das Wortfeld "Tod und töten" ist schon sehr umfangreich in Latein. Vielleicht hat da ja jemand Spass daran." Es geht halt auch viel um Kriegsführung usw.
Aber erst im 5. Jahr oder?
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Hab gesagt, es ist keine Lebensentscheidung, sie kann sowohl Latein als auch Französisch nebenbei immer noch lernen oder später. Ja aber dann würde sie die schönen Lerntechniken verpassen, die HerrXXX doch gesagt hat und die ihr auch in anderen Fächern helfen würden und die Grammatik würde sie schon gerne noch besser verstehen und dann könnte sie auch noch schönere Aufsätze schreiben.
Hervorhebung von mir.
In Deiner Erzählung fehlt der entscheidende Satz, nämlich: "Ich würde ja Französisch wählen, aber dann ..."
Ohne den ergibt ihre Antwort nämlich keinen Sinn.
Und noch einmal: Vieles, was Du für Latein annimmst, gilt für Französisch, eben WEIL es eine romanische Sprache ist.
Das mit den Aufsätzen ist totaler Unsinn - die ersten Jahre übersetzt man im Lateinunterricht Sätze wie "Markus rennt, Cornelia rennt auch, Markus gewinnt, Cornelia ist traurig." Es dauert Jahre (!), bis die Schönheit von Latein sich erschließt und damit auch theoretisch Einfluss nehmen könnte auf irgendein anderes Fach.
Bitte verabschiedet Euch beide von dieser Idee!
Latein hat schöne Seiten, Französisch hat schöne Seiten, aber die angeblichen Vorteile haben mehr mit dem Kind und der Lehrkraft zu tun als mit irgendeiner Sprache (siehe Niederländisch). Jede Beschäftigung mit Fremdsprachen kann schönere Aufsätze im Deutschen hervorbringen - und tut es auch.
Gruß,
F
Wie meinst du da genau? Das kam von ihr. Habe heute noch mal gefragt, wenn wir nur die Sachen nehmen, die Spaß machen, was die Wortfindung und Wortspiele wären und die Herkunft der Wörter auf der einen Seite und die schöne Sprache auf der anderen, was ihr dann besser gefallen würde. Alles andere lassen wir außen vor. Hat sie 50:50 gesagt. Es ist echt schlimm. Und am Do müssen wir abgeben weil die Lehrerin Freitag nicht da ist. Achso der Latein-Lehrer meinte, dass sie schon solche Sachen machen wie aus dem Link, das wäre so in der 6. Jahrgangsstufe. Und sie verwenden das Buch Campus C. Er kann sich meine Tochter schon gut in Latein vorstellen. Aber die Englisch/Französisch Lehrerin kann sie sich auch da gut vorstellen
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Dabei geht es dann eher um die Entscheidung selbst, weniger um den Inhalt. Aber ist das nicht auch nervig für das Kind, wenn man das dann soooo lange thematisiert wie du oben geschrieben hast?
Es geht dabei nicht um die Entscheidung, sondern darum, wie es dem Kind geht. Was es fühlt. Wie es mit einem inneren Konflikt umgeht. Usw.
Und ja, natürlich ist es nervig für das Kind, wenn man das soooo lang thematisiert, wie ich oben geschrieben habe. Es war auch nicht so gemeint, dass man das jetzt 1:1 so runterbeten soll. Sondern es sind Beispiele, wie man BEI seinem Kind sein kann.
Z.B. kann man das Kind ansprechen, indem man sagt: Das ist echt ne schwierige Entscheidung für dich, was? Wie geht es Dir damit?
Und dann kann man sehen, was das Kind sagt und überlegen, was es braucht,. Trost? Anleitung? Dass man ihm die Entscheidung abnimmt? Dass man alle möglichen Szenarien mit ihm durchspricht? Oder was ganz anderes. Vielleicht sagt das Kind auch, dass es das nicht thematisieren will, oder aber, wass es das allein entscheiden will.
Das geht ja nicht nach einem festen Schema.
Was ich geschrieben habe, und auch, was ich jetzt wieder schreibe, sind verschiedene Beispiele, wie man BEIM Kind sein kann. Das ist dann situationsabhängig.
Bei uns sind solche Situationen meistens relativ kurz. Aber meine Tochter weiß, dass ich bei ihr bin. Und wenn sie mag, spricht sie es von sich aus an, und wenn ich das Gefühl habe, dass das Thema noch nicht durch ist, dann spreche ich sie irgendwann noch mal drauf an. Oder das Gespräch ergibt sich einfach.
Ja wir haben heute noch mal schön geredet, auch nicht lange. Meistens fällt ihr das im Bett ein. "Mama du hast heute noch gar nichts wegen Französisch und Latein mehr gesagt, hast du den Zettel etwa doch abgegeben?" Sie hat aber dabei gelacht. Gestern im Übrigen auch.
Ich hatte es allerdings mal im Auto probiert, aber da kam auf die Frage was ihr alles so durch den Kopf geht wenn sie jetzt Französisch nehmen würde nur: Dass ich dann alle Vorteile von Latein verpasse. Hab dann gefragt, was ihr noch so durch den Kopf geht. "Nichts". Da hatte sie keine Lust auf Diskussion. Heute abend hat sie mich dann gefragt, ob ich noch mal alles aufzählen könne. Hab dann gesagt sie soll mal aufzählen. Und dann hab ich gesagt, sie soll mal das für sie wichtige nur aufzählen Naja ist weiterhin unschlüssig und wir haben dann abgebrochen. Hab gesagt, es ist keine Lebensentscheidung, sie kann sowohl Latein als auch Französisch nebenbei immer noch lernen oder später. Ja aber dann würde sie die schönen Lerntechniken verpassen, die HerrXXX doch gesagt hat und die ihr auch in anderen Fächern helfen würden und die Grammatik würde sie schon gerne noch besser verstehen und dann könnte sie auch noch schönere Aufsätze schreiben. Hab gesagt, dass sie so ja auch sehr schöne Aufsätze schreibt und es nicht zwingend braucht.
Hab gesagt es geht im Endeffekt jetzt erstmal um die nächsten 5 Jahre, in denen sie sich mit der Sprache rumschlagen muss.
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Was hast du eigentlich als Zweitsprache gehabt, Aury ?
Russisch. Aber da gab es bei uns keine Wahlmöglichkeit. Später hab ich dann noch mal etwas Italienisch gelernt auf der VHS.
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Meine Tochter hat gesagt, warum muss man das entscheiden warum wird das nicht einfach ausgelost in der Schule. Und dass ich für sie entscheiden soll. Will ich aber nicht.
Bei uns an den weiterführenden Schulen ist es so, man kann einen Wunsch angeben, welche Sprache man möchte.
Man kann aber auch sagen, dass es "egal" ist. = keine bevorzugte Sprache.Die Schule muss doch eh gucken, wie sie die Klassen so aufteilen, dass möglichst viele ihre Wunschsprache lernen können. Insofern wäre es doch gut einfach zu sagen, dass ihr keinen speziellen Sprachwunsch habt.
Dann entscheidest nicht du, sondern die Schule. Fertig.
Das geht bei uns leider nicht
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ch hab halt eine Schockterapie angewandt, ähnlich wie Konfronationstherapie bei anderen Dingen. Natürlich ist mir klar, dass das kein angenehmes Gefühl war, aber manchmal hilft sowas vielleicht.
Ich verstehe Deinen Ansatz. Ich denke aber, dass Kinder in für sie schwierigen Entscheidungssituationen Eltern brauchen, die emotional bei ihnen sind, die mit ihnen darüber reden, wie es sich anfühlt, sich nicht entscheiden zu können, die mit ihnen mögliche Strategien überlegen, wie man das zum einen Aushalten kann, zum anderen aber auch zu einem Entschluss kommt, um die Situation aufzulösen. Und zwar auf transparente Weise, also als Vorschläge, bei denen das Kind weiß, es sind Vorschläge. Sowas wie: Wie wäre es, wenn ich es für dich entscheide? Wie wäre es, wenn man den Zufall entscheiden lässt durch Hölzchenziehen? Und wie wäre es, wann du danach merkst, dass du doch lieber das andere magst, wenn du dann noch einmal umentscheiden kannst? Oder lieber ohne umentscheiden? Stell dir vor, wie es wäre, du hättest dich gegen die eine Sprache entschieden, wie fühlt sich das an?
Und Eltern, die trösten, die sagen, dass es echt Mist ist, wenn man sich nicht entscheiden kann, wenn man vielleicht beides will oder nichts davon. Die anbieten, dass man vielleicht das eine in der Schule macht und das andere außerhalb der Schule. UNd das vielleicht zeitgleich oder aber auch zeitversetzt.
Und Eltern, die dann aushalten, dass es immer noch keine Entscheidung gibt. Und BEI dem Kind sind, nicht bei der Frage.
Ich glaube, Kinder brauchen uns vor allem als Stütze für ihre inneren emotionalen und evtl. auch intellektuellen Konflikte. Die Möglichkeit, das Kind aus diesem Konflikt zu nehmen, indem man dann irgendwann sagt: Ich nehme dir das jetzt ab und entscheide! Diese Möglichkeit hat man ja bis zum Ende. Das bringt dann aber auch mit sich, dass man die Verantwortung für die Entscheidung (nicht dafür, was das Kind dann auf Dauer damit oder daraus macht, das muss dann noch weiter begleitet werden) übernimmt und evtl. den Unmut des Kindes aushält. Oder auch sagt: Gut, ich habe mich geirrt, jetzt wissen wir, dass du das andere willst (im Idealfall solange noch eine Änderung möglich ist).
Es ist unser Teil als Eltern unseren Kindern Schatten, Wasser, Sonne und Schutz zu geben, sie stark zu machen, indem wir sie wissen lassen: Hey, ich bin für dich da, EGAL was ist.
Es ist nicht unsere Aufgabe, unsere Kinder zu therapieren (ich weiß, dass es eher ein Wortspiel von Deiner Seite war), sie methodenhaft allen möglichen Schocksituationen auszusetzen, damit sie hinterher Klarheit für sich gewinnen.
Nimm sie doch mal in den Arm (tatsächlich oder verbal), nimm Tempo und Gewicht aus der Sache. Sie ist doch Deine Tochter, die Du liebhast, Du bist ihre Mama, und die hat sie nur einmal, und die soll ein Ort der Sicherheit sein. Vielleicht ist das auch für Dich in dieser Frage entspannender. Denn dass Du ihr nicht schaden willst, dass Du Gutes für sie willst, das ist ja klar.
Danke dir, das klingt gut. Dabei geht es dann eher um die Entscheidung selbst, weniger um den Inhalt. Aber ist das nicht auch nervig für das Kind, wenn man das dann soooo lange thematisiert wie du oben geschrieben hast?
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Aury Merkst Du nicht, dass Du Deine Tochter in kurzer Abfolge wiederholt in starke emotionale Bedrängnis gebracht hast mit Deinem Verhalten?
Darum geht es, nicht um die Sprache, die ist schietigol.
Ja sicher war es etwas drastisch, aber es hätte auch Erleichterung geben können, wenn Französisch ihr großer Herzenswunsch gewesen wäre. Das Ergebnis zeigt deutlich, dass sie eben nicht im Gewissenskonflikt war, sondern sich wirklich nicht entscheiden kann.
Ich hab halt eine Schockterapie angewandt, ähnlich wie Konfronationstherapie bei anderen Dingen. Natürlich ist mir klar, dass das kein angenehmes Gefühl war, aber manchmal hilft sowas vielleicht.
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Oha, ich möchte gerne klarstellen, dass mein Vorschlag SO nicht gedacht war. Ich fühle mich jetzt ziemlich mies.
Ich hatte es mir sehr achtsam und gemeinsam vorgestellt, ein Erforschen der Gefühle. Hier hilft es manchmal zu sagen: Dann entscheide ich eben, wenn es so schwer ist, und dann findet man dadurch eine neue Gesprächsebene.
Ich habe nach wie vor Verständnis für Deinen inneren Konflikt, Aury. Aber für Deine Tochter war das alles viel, viel schwerer, fürchte ich. Gut, dass Ihr nun zu einer Entscheidung gekommen seid. Mehr möchte ich nicht sagen.
Gruß,
F
Nun ja es wurde doch hier auch geraten (nicht von dir) den Zettel einfach abzugeben und für sie zu entscheiden. Das hätte ich schlimmer gefunden. Und nein wir sind noch nicht zu einer Entscheidung gekommen. Es wurde ja direkt aufgeklärt. Ich wollte damit sehen, wie sie damit umgeht. Es war ein Test und keine Manipulation. Danach haben wir auch offen miteinander geredet. Sie meinte dann ja sag mir noch mal die Vorteile von Latein. Dann hat sie abgewogen was sie ihr nützen. Also wir werden auf jeden Fall noch mal in Ruhe darüber reden.
Du musst dich deswegen nicht mies fühlen.
Meine Tochter hat gesagt, warum muss man das entscheiden warum wird das nicht einfach ausgelost in der Schule. Und dass ich für sie entscheiden soll. Will ich aber nicht.
Wie gesagt ich unterhalte mich gerade mit dem Mathe/Latein-Lehrer ob er sie sich in Latein vorstellen kann überhaupt. Mit der Englisch/Französisch Lehrerin muss ich nicht reden, weil es klar ist, dass sie in Französisch zurecht kommt. Es geht ja nur noch darum, was ihr nun besser gefällt.
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Was spricht denn dagegen, dass Deine Tochter nochmal ausführlich (!) mit Deutsch- und Englischlehrer redet zwecks Einschätzung?
Ja sowas hab ich mir auch gedacht. Ihr Mathelehrer ist gleichzeitig Lateinlehrer. Der hatte letztens auch etwas dazu gesagt. Ich hab den angeschrieben, ob er meine Tochter in Latein sehen würde. Er kennt sie ja von Mathe her. Und ob es sein könnte, dass er der neue Latein Lehrer wird, weil er hat nämlich gesagt, er kann sich vorstellen eine 6. zu übernehmen. Deutschlehrerin bringt nichts, weil wir da erst eine neue bekommen haben, die alte ist wegen Krankheit ausgefallen. Englischlehrerin ist gleichzeitig Französisch-Lehrerin Sprachlich gesehen und von der Aussprache sind da keine Probleme in Französisch zu erwarten.
Mal sehen, vielleicht machen wir gemeinsam noch mal mit dem Mathe-Lehrer ein Gespräch.
Und zu den anderen:
wenn ich den Zettel einfach wirklich abgegeben hätte, wie hier geraten wurde, dann wäre es noch viel schlimmer gewesen!
Und im Übrigen: Mir ist es jetzt tatsächlich egal, was sie nimmt. Es hat beides seine Vorteile. Ich finde schon, dass Französisch eine schöne elegante Sprache ist. Nur schwer, aber ich traue ihr zu, dass sie das meistert.
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So ich hab gestern Abend einen Trick angewandt.
Erst hab ich es probiert wie Frisch gesagt hat. Bei Französisch hat sie dann rumgemacht mit aber aber wo ich sagte dann nimmst jetzt das. Und die Augen etwas groß gemacht. Dann wo ich das mit Latein gesagt hab hat sie die Augen noch größer aufgerissen.
Dann hab ich gesagt, dass ich den Zettel schon auf Französisch angekreuzt habe und abgegeben. Erst hat sie es nicht geglaubt aber hat dann im Ranzen nachgeguckt und der Zettel war weg. Hab gesagt, ich denke dein Herz will Französisch und ich finde Französisch auch schön, es ist eine elegante Sprache und ich hoffe, dass sie sich jetzt freut.
Sie war total geschockt und hat sich nicht gefreut und rumgeheult sie wollte aber Latein. Sie hätte sich auf Latein eingestellt.
Hab ihr so 30 min gegeben das alles zu verdauen. Sie hat gefragt, ob man das noch ändern kann. Und das wäre jetzt so ein großer Schock. Hab ich gesagt, und wenn ich Latein angekreuzt hätte, wär es auch ein großer Schock. Nein das wäre dann normal gewesen weil sie hatte jetzt im Kopf dass sie eh Latein nimmt.
Hab ich gesagt nur wegen mir weil du denkst, dass ich das gerne will und du musst dich aber 5 Jahre damit rumschlagen etc etc.
Nein nicht nur deswegen und stell dir vor das Auto rollt auf einen Baum zu meinte sie und du kannst es noch retten, würdest du dann nicht schnell hinrennen.
Naja dann hab ich es gesagt, dass es noch nicht entschieden ist und ich erstmal testen wollte.
Sie meinte dann sie hätte fast einen Herzinfarkt bekommen und bitte nicht ohne sie entscheiden, sagte ich nee mach ich nicht.
So tolles Ergebnis!
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Aury Verabschiede Dich bitte von dem Thema Knobeleien. Wenn überhaupt wird das ca 1-2 % der Aufgaben sein in der 5. Klasse, später dann gar nicht mehr. bei G. kam es ab zu mal vor, dass Fremdwörter auf das lateinische Wort zurückgeführt werden musste. Mit Knobelei an sich hat das nichts zu tun.
Viel mehr "knobeln" muss man, um die richtige grammatikalische Form zuzuordnen. Das passiert aber dadurch, dass man die unzähligen Endungen und Regeln, die man mühsam auswendig gelernt hat, anwendet.
Ok danke!
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Es wird noch etwas dauern, dass wir darüber in Ruhe sprechen können. Heute wars zuviel und zu spät und morgen muss sie an die Schulaufgabe in Deutsch am Freitag denken. Am WE fahren wir nach Hamburg und haben auf dem Weg ganz viel Zeit. Mal sehen ob sich dann was ergibt.
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Mein HB Sohn ist auch wegen Latein mit Note 6 in der 9. Klasse sitzen geblieben, Mathe, Chemie, Physik und Informatik hatte er eine 1, tja, hat ihm alles nicht genutzt. Knobelspiele gab es bei uns auch nicht, nie.
Oha. Hattest du die Links angeschaut? Es waren eher Wortknobeleien vlt ist es das gleiche und kam nur anders rüber? Woran lag es denn? Hatte er keine Lust auf das Fach, konnte er sich das nicht merken alles, fehlte die Konzentration dafür? Geschichte mag er aber?