Beiträge von Spinosa

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    Aber das sterben der kleinen Läden und der Landarztpraxen ist doch noch in vollem Gange. Die Menschen wollen im Massenmarkt auf der grünen Wiese einkaufen oder am Amazonas weil es dort mehr Auswahl gibt. Auch wenn sie den gleichen Erdbeerjoghurt kaufen den der dorfedeka auch hat.

    Ich weiß ehrlich nicht wie man das steuern kann

    Man könnte Dorfläden und Landarztpraxen aus Steuermitteln subventionieren, ebenso wie das 9 € Ticket aus Steuermitteln subventioniert war. DAS wäre eine sehr sinnvolle Subvention. Alternativ gibt es auch das Konzept, Dorfläden genossenschaftlich zu betreiben: Die Dorfbewohner bezahlen einen monatlichen Mitgliedsbeitrag für den Laden - und sind dadurch auch motiviert, ihn zu nutzen.


    Mehr Dorfläden, Dorfschulen, Dorfapotheken etc. hätten auch den Nebeneffekt, dass Arbeitsplätze im Dorf entstehen. Dann müssen auch nicht mehr so viele Menschen zur Arbeit pendeln.

    Ich verstehe nicht, warum immer wieder ÖPNV-Ausbau und kostengünstiger ÖPNV gegeneinander ausgespielt werden. Es gibt ganz andere Möglichkeiten, wo angesetzt werden kann, um das 9-Euro-Ticket zu finanzieren. Und natürlich ist ein gut ausgebauter, bezahlbarer ÖPNV auch eine Investition in den Klimaschutz. Was hat man von einem gut ausgebauten ÖPNV, der nicht erschwinglich ist?

    Jedes Auto, jeder Dienstwagen sind durch den Steuerzahler massiv mitfinanziert, nur als ein Beispiel. Es gäbe so viele andere Möglichkeiten, wo das Geld eingespart werden könnte. Andere Länder finanzieren kostenlosen ÖPNV durch Übergewinnsteuern.

    Doch, ich spiele das gegeneinander aus. Denn der ökologische Umbau der Gesellschaft ist eine Mammutaufgabe für die jeder Euro aus jeder Quelle gebraucht wird. Für ineffektive Maßnahmen Geld auszugeben, können wir uns nicht leisten. Zumal wenn sie so teuer sind wie die Finanzierung des 9 € Tickets für alle (also eben nicht bloß für die einkommensmäßig unteren 20 % der Bevölkerung). Selbstverständlich müssen wir auch an die Dinge ran, die du genannt hast: Weg mit dem Dienstwagenprivileg, ran an die Übergewinnsteuer. Und mir fällt noch mehr ein: Kerosin muss endlich besteuert werden. Die Pendlerpauschale muss weg. Wir brauchen die Vermögenssteuer, die Erbschaftssteuer muss reformiert werden. Und noch einiges was ich jetzt nicht spontan auf dem Schirm habe. Aber gerade an diesen genannten Dingen sieht man, wie ultra schwer es ist, Privilegien und Steuervorteile einzukassieren, an die sich bereits viele Menschen gewöhnt haben und die sie als ihr gutes Recht ansehen. Ich habe Sorge, dass mit dem 9 € Ticket auf Dauer ein neues unnötiges Privileg eingeführt wird (und für Menschen mit mittlerem oder hohem Einkommen ist es nunmal ein unnötiges Privileg), das wir dann genauso schwer wieder loswerden wie die Pendlerpauschale.


    Und es ist eben klimatechnisch kein wünschenswertes Ziel, dass so viel Bahn wie möglich gefahren wird. Sondern dass generell so wenig Verkehr wie möglich stattfindet. Ich zitiere nochmal die Homepage des AIT, die ich hier auf Seite 10 schon einmal verlinkt hatte:

    "Im Jahr 2050 dürften pro Kopf und Tag schließlich durchschnittlich nur noch etwa 160 g Treibhausgas-Emissionen anfallen, um das Temperaturziel nicht zu gefährden. Für die Emissionsgrenzen müssen dabei sowohl direkte als auch indirekte Emissionen berücksichtigt werden. Das bedeutet, dass man auch zum Beispiel mit einem mit Ökostrom betriebenen Elektroauto im Jahr 2050 nur noch 3 km zurücklegen kann, bis die Grenze erreicht wird. Selbst mit dem (abgesehen von Fußwegen und dem Fahrrad) klimafreundlichsten Verkehrsmittel – der Bahn – hat man nach etwa 11 km die Grenze von 160 g CO2-Ausstoß erreicht."

    Ich fände es unter dem Teilhabeaspekt gerecht, wenn Menschen im H4 oder Wohngeldbezug ein kostenloses ÖPNV Ticket bekommen könnten. Nicht 9 €. Sondern einfach komplett kostenlos.


    Aber das 9 € Ticket das nach dem Gießkannenprinzip alle Menschen, auch wohlhabende, kaufen konnten, das fand und finde ich nicht sozial gerecht. Denn das Geld das das kostet, fehlt ja an anderer Stelle. Zum Beispiel beim ÖPNV Ausbau. Denn der Ausbau des ÖPNV in strukturschwachen Regionen ist eben auch eine Frage der Teilhabe und der sozialen Gerechtigkeit. Sogar ganz massiv. Denn ärmere Menschen leben ja meistens gerade nicht in den teuren Innenstädten, wo die öffentliche Verkehrsanbindung super ist. Sondern die sind ja oft gerade gezwungen, in die schlecht angebundenen Randgebiete auszuweichen. Gute Verkehrsanbindung bedeutet immer auch: teure Wohngegend. Und da findet bei der Wohnungssuche ein ganz massiver Verdrängungswettbewerb statt. Ganz egal, ob ein Wohnviertel nominell zu einer Stadt gehört oder nicht.


    Und was den Klimaschutz angeht, ist das 9 € Ticket sogar eher schädlich. Ja, sogar obwohl manche Autofahrten durch ÖPNV Fahrten ersetzt wurden. In der aktuellen Ausgabe der Mitgliederzeitung vom NABU wird Dr. Alexandra Millonig zitiert, die zum Thema Verkehrswende forscht. Sie sagt: "Das Ziel muss sein: so viel Mobilität wie nötig, so wenig wie möglich. Kernproblem ist nicht der Autoverkehr, sondern zu viel Verkehr. Mit Konzepten der Verkehrsverlagerung weg vom Auto oder der Effizienzsteigerung kommen wir nicht weiter. (...) Wir [müssen] Mobilität neu denken und auch eine gesamtheitliche, integrative Betrachtung von Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen mit anderen Sektoren einbeziehen." Gesamtheitlich bedeutet, dass die Infrastruktur auch auf dem Land so sein muss, dass die Wege einfach kurz sind. Ganz wichtig wären z.B. Dorfläden (und Landärzt:innen, Apotheken, Dorfschulen, Bolzplätze etc.). Außerdem fordert Millonig ein Mobilitätsbudget, das besonders diejenigen belohnt, die möglichst kurze/ wenige Wege zurück legen. Mit dem Mobilitätsbudget sollen Benzin und Strom für Autos, aber auch ÖPNV Tickets gekauft werden müssen. Je umweltschädlicher das Verkehrsmittel, desto teurer. ÖPNV wird nach diesem Konzept also durchaus bevorzugt. Aber auch je weiter die Strecke, desto teurer. Denn einmal 9 € zahlen und dann unbegrenzt durchs ganze Land fahren, ist eben gar nicht umweltfreundlich. Hier kann man sich bei Interesse tiefer in das Konzept einlesen: https://www.ait.ac.at/themen/i…ystems/projects/mobalance

    Wenn Zelten, dann empfehle ich Bauernhofcamping. Die an Bauernhöfe angegliederten Campingplätze sind in der Regel sehr viel kleiner und familiärer als klassische Campingplätze, und haben ein viel ruhigeres Publikum - eher kein Partyvolk/ Sauftouristen. Dadurch kann man nachts viel besser schlafen. Außerdem sind die Sanitäranlagen meistens sauberer (werden ja auch nicht von so vielen Menschen genutzt wie auf einem großen Platz) und der Weg zum Klo ist auf einem kleinen Platz natürlich auch automatisch kürzer. Außerdem kann man sich oft auch gleich im Hofladen versorgen. Allerdings gibt es Bauernhöfe halt eher nicht direkt am Meer. (Das ist für mich aber kein Nachteil, denn ich kann das Meer eh nicht leiden. #angst )


    Gegen die Helligkeit kann ich Dunkelzelte wirklich sehr empfehlen, die müssen auch nicht teuer sein (unseres ist von LIDL).

    Manche Tierparks sind so konzipiert, dass man mit dem eigenen Auto über das Gelände fährt und die Tiere am Straßenrand oder teils auch direkt auf der Straße vom Auto aus beobachtet. Häufig (aber nicht immer) nennt sich das dann "Safaripark". Vielleicht gibt es sowas auch in eurer Region.


    Oder ihr geht in ein Aquarium, Sealife oder so, oder in ein Schmetterlingshaus, da sind die zu laufenden Strecken nicht so weit wie in einem klassischen Zoo.


    Ich wünsche dir gute Besserung!

    Ich bin keine Atheistin und kein Fan von Salman Rushdie und kann mir trotzdem nicht vorstellen, was im Kopf eines Attentäters vor sich geht. Ich wünsche Rushdie, dass er wieder ganz gesund wird.

    Für den Klimaschutz hat das 9 € Ticket wohl eher nichts gebracht, möglicherweise war es sogar kontraproduktiv. Denn die weitaus meisten Nutzer_innen haben für den ÖPNV nicht ihren PKW stehen lassen, sondern das Ticket zusätzlich genutzt. Es gab durch das Ticket also nicht deutlich weniger Autoverkehr, sondern insgesamt deutlich mehr Verkehr: https://www.tagesschau.de/wirt…au-verkehrswende-101.html


    Das Dienstwagenprivileg abzuschaffen finde ich eine gute Idee, aber vor allem aus sozialer Sicht, weil es ein Geschenk ist an Leute, die eigentlich keine Geschenke vom Staat brauchen. Das gleiche gilt für Subventionen für Kerosin und manche andere Subventionen.


    Wenn es um Klimaschutz gehen soll, dann führt kein Weg an einem besseren (nicht unbedingt auch billigeren) ÖPNV vorbei.

    Dass ich das mal in einem Forum das sich der Bedürfnisorientierung verschrieben hat, mal so schreiben würde, hätte ich vor 10 Jahren auch nicht gedacht.

    Bindung braucht Zeit - gemeinsame Zeit. Und ich möchte, dass sich Väter diese Zeit auch nehmen und nicht nur wieder das Betreuungsproblem lösen. Ich finde das unglaublich traurig.

    Danke, danke, danke. #flehan


    Ich sitze hier echt kopfschüttelnd. Als ich mich 2006 bei den Rabeneltern angemeldet habe, ging es hier um bedürfnisorientierte Kindererziehung. Wenn ich aber im Jahr 2022 in diesem Thread lese, dann meint "Bedürfnisorientierung" inzwischen wohl vor allem die Bedürfnisse der Eltern. Im hier als vorbildlich ("geht doch") gelobten Osten ist der Betreuungsschlüssel in den Kitas 1:5,5. Im Westen mit den bösen Schließzeiten liegt er bei 1:3,5. Und die Schließzeiten werden hier von vielen als das weit größere Problem angesehen, als ein schlechter Betreuungsschlüssel. Ich wundere mich wirklich sehr.


    Meine wichtigste Forderung wären nicht flexiblere Kita - Öffnungszeiten, sondern flexiblere Arbeitszeiten der Eltern und mehr flexible Lösungen wie Home-Office auf Wunsch, Job-Sharing, auch Führungsjobs in Teilzeit möglich etc.

    Wenn ich höre, was mein Mann (Jahrgang 1968) über seine Kindheit in der DDR berichtet, dann waren 1. Gehorsam und 2. KEINE Individualität die beiden Grundpfeiler der Erziehung in Kindergarten und Schule. Auf diese Weise ist es natürlich möglich, im Kindergarten mit relativ wenigen Erzieherinnen auszukommen. Ich weiß nicht wie das heute in ostdeutschen Kitas ist. Aber der Betreuungsschlüssel ist ja nach wie vor in westdeutschen Kitas besser (Quelle: https://www.berliner-zeitung.d…westdeutschland-li.178757 ) Der bessere Betreuungsschlüssel wird eben unter anderem auch durch die Schließzeiten und somit feste Urlaubszeiten der Erzieherinnen erreicht. Es hat alles seine Vor- und Nachteile.

    Meine Schwester, die Gruppenleitung in einem Kindergarten ist, sagt dass es ganz einfach die Urlaubsplanung der Erzieherinnen erheblich vereinfacht. Das ist mit weitem Abstand der wichtigste Grund. Außerdem gibt es ja auch Schulferien (sogar noch viel längere) und viele Kindergartenkinder haben ältere Geschwister, die schon in die Schule gehen, da müssen die Eltern ja sowieso schon einen Plan für die Ferienzeit haben. Und falls das Kindergartenkind das Älteste ist oder Einzelkind, dann können die Eltern anhand der Kindergartenferien schon einmal für die Schulferien üben.

    * Wir haben letztes Jahr unseren Familienurlaub in Kiel verbracht und das kann ich echt empfehlen. Die Jugendherberge ist unspektakulär, aber zentral gelegen. Die Stadt ist direkt am Meer, das Wasser ist nie weit. Man kann den großen Schiffen nachgucken, die von dort nach Schweden, Norwegen, oder ins Baltikum fahren. An einigen Stellen kann man sogar direkt im Stadtgebiet im Meer baden. Ansonsten fährt man mit der Fähre raus zu den vielen schönen Stränden in der Umgebung, einer davon sogar mit unmittelbar angrenzendem Kletterwald. Oder man besichtigt einen Leuchtturm oder eins der Freilichtmuseen, z.B. das Wikingermuseum Haithabu. Bei Regenwetter bietet sich ein Ausflug ins Planetarium an.


    * Vor einigen Jahren während meiner Mutter-Kind-Kur habe ich Goslar kennengelernt und das ist auch eine echt schöne Stadt. Viele sehr schöne historische Fachwerkhäuser, Kopfsteinpflaster, man kann eine Stadtrundfahrt mit der Pferdekutsche machen und die Kaiserpfalz besichtigen. Ausflüge bieten sich an in den Harz, z.B. auf den Brocken oder in die Tropfsteinhöhle.


    * Aachen finde ich auch nach wie vor toll und entdecke immer wieder Neues, obwohl ich schon oft dort war. Im Zentrum ist das Stadtbild von Kopfsteinpflaster und historischen Gebäuden geprägt. Es gibt viele nette kleine Läden und Cafés. Der Dom aus der Karolingerzeit gehört zum UNESCO Weltkulturerbe. Man kann hier den Schrein Karls des Großen besichtigen. Außerdem gibt es wertvolle Reliquien. Nächstes Jahr ist übrigens wieder Wallfahrt, dann wird u.a. die Windel Jesu gezeigt. #freu

    Und dann gibt es auch noch schwefelhaltige heiße Thermalquellen (aufgrund der Nähe zur Vulkanregion Eifel). Ausflüge bieten sich an nach Holland und Belgien, denn Aachen liegt direkt am Dreiländereck.

    Eine Krankenschwester ist zumindest schon in der Ausbildung nützlich.

    Eben. Die Azubis in den Pflegeberufen müssen vom ersten Tag an richtig mit anpacken und arbeiten. Die sitzen nicht bloß in der Pflegeschule rum, die entlasten wirklich die Stationen, auf denen sie eingesetzt sind.


    Auch in anderen Studiengängen ist es nicht unüblich und durchaus gerne gesehen, dass die Studierenden zuvor einen entsprechenden Ausbildungsberuf erlernen. Mein Schwager z.B. hat zuerst Zimmermann gelernt und ist jetzt Bauingenieur. Das finde ich auch durchaus sinnvoll.


    Und es besteht ja auch die gar nicht mal so unwahrscheinliche Möglichkeit, dass Leute eine Ausbildung beginnen mit dem festen Vorsatz, direkt im Anschluss zu studieren - und dann aber aus verschiedenen Gründen doch im Ausbildungsberuf verbleiben. Sogar hier im Thread kamen ja schon einige solche Beispiele.

    Das fände ich auch empfehlenswert, die Krankenpflegeausbildung als Wartezeitüberbrückung. Ich glaube, das ist sehr hilfreich, sowohl für das Studium, als auch für die Arbeit als Ärztin.

    Einerseits ja, hilft definitiv. Andererseits nimmt ein guter Abiturient jemand anderen einen Ausbildungsplatz weg, der möglicherweise ein paar Jahre länger in der Pflege arbeitet. Bei derzeitigem Personalmangel tut man dem System nichts gutes, wenn man Menschen ausbildet, die definitiv nicht in der Pflege arbeiten wollen. Muss man mit seinem Gewissen ausmachen. Deshalb schlug ich eher die Rett.-San Ausbildung vor, die nicht so lang ist und bei der man auch viel Erfahrung sammelt oder Pflegepraktika, die auch für das Studium angerechnet werden können.

    Das kommt darauf an, ob die infrage kommende Krankenpflegeschule überhaupt alle ihre Ausbildungsplätze besetzt bekommt. Nach meinem Kenntnisstand ist es derzeit eher kein Problem, an einen Ausbildungsplatz in der Pflege zu kommen. Jeder und jede, die das machen möchte, bekommt einen Platz. Ich hätte da eher keine Sorge, jemandem den Platz wegzunehmen. Aber das mag regional unterschiedlich sein.