Beiträge von Spinosa

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    Beim Rabenwandern in der Eifel sind wir ja dieses Jahr die "teuflische Acht" gewandert, 6 km rund um die Teufelsschlucht bei Irrel. Da haben wir immer wieder über diesen Thread gesprochen und an dich gedacht, denn der Wald dort entspricht wirklich genau deinen Wünschen. Wunderschön! #ja

    Guten Morgen Maja. Den Kur-Thread findest du da: Mutter-Kind-Kur, wer noch?


    Was ich dir schon sagen kann, ist: Die meisten Kurhäuser nehmen nur Kinder unter 12. Es gibt aber ein paar Häuser, die Kinder bis 14 oder sogar bis 16 aufnehmen. Eine Liste von solchen Häusern habe ich mal im Kur-Thread erstellt. Du wirst aber aller Wahrscheinlichkeit nach NICHT in den Osterferien an die Ostsee fahren. Der Zug ist längst abgefahren. Die meisten Kurhäuser sind mindestens 6 Monate im Voraus ausgebucht und die am Meer sogar noch länger. Die Osterferien und die Ostsee sind besonders beliebt, ich glaube nicht, dass da jetzt noch was geht. Aber vielleicht über die Warteliste. Ansonsten vielleicht in den Sommerferien. Oder komplett außerhalb der Ferien.


    Auf jeden Fall solltest du dich mit dem Antrag beeilen. Mach am besten heute noch einen Termin bei deinem Hausarzt (oder einem sonstigen Arzt dem du vertraust, kann auch z B. deine Gynäkologin oder Orthopädin sein). Die Ärztin muss dir die Kurbedürftigkeit attestieren. Außerdem musst du eine Selbstauskunft schreiben. Ruf am besten bei deiner Krankenkasse an und frag, ob sie eigene Formulare dafür haben, dann sollen sie die das zuschicken. Ansonsten schreibst du einfach frei auf ca. 1 A4 Seite, warum du die Kur brauchst. Wenn dein Kind auch Patient sein soll, brauchst du auch noch ein Attest vom Kinderarzt. Du schickst dann deine Selbstauskunft und dein Attest und evtl. das Attest vom Kind an deine Krankenkasse, und dann dauert es mit der Genehmigung noch ca 1 bis 3 Wochen, evtl auch 5. Parallel dazu kannst du schon Kurhäuser anfragen. Wenn die Kur genehmigt ist, kannst du ein Kurhaus zu einem bestimmten Termin fest buchen.

    An dieser Stelle möchte ich mich selbst zitieren, vor einiger Zeit habe ich nämlich im Klimarettenthread schon mal einen langen Beitrag über die angebliche Klimaneutralität von Kernenergie geschrieben. Kurzfassung: Nein, Kernenergie ist nicht klimaneutral. Und sie ist auch überhaupt nicht zum Abpuffern bei fehlender Sonne und fehlendem Wind geeignet und schlimmer noch, ist sogar komplett kontraproduktiv auf dem Weg zur Klimaneutralität.


    Langfassung:

    "Dazu möchte ich anmerken, dass Kernenergie NICHT klimaneutral ist. Das Umweltbundesamt schreibt:


    "Atomstrom ist keineswegs CO2-neutral. Atomkraftwerke verursachen im Betrieb zwar keine CO2-Emissionen. Aber: Die Treibhausgasemissionen sind größtenteils der Stromproduktion vor- und nachgelagert. Betrachtet man den gesamten Lebensweg – von Uranabbau, Brennelementherstellung, Kraftwerksbau und -rückbau bis zur Endlagerung – so ist in den einzelnen Stufen des Zyklus zum Teil ein hoher Energieaufwand nötig, wobei Treibhausgase emittiert werden.

    Atomkraft verursacht deutlich weniger CO2-Emissionen als Kohlekraftwerke, aber mehr als die erneuerbaren Energien."

    Quelle: https://www.umweltbundesamt.de…omstrom-wirklich-co2-frei


    Und nochmal ausführlicher:

    "Der niederländische Nuklearexperte Jan Willem Storm van Leeuwen gehört zu den wenigen Wissenschaftlern, die den gesamten Lebenszyklus einbeziehen. In einer Studie von 2017 errechnete er, dass mit der Erzeugung von Atomstrom zwischen 88 und 146 Gramm CO₂ pro Kilowattstunde emittiert werden. Das entspricht dem Durchschnittswert der derzeit existierenden gasbetriebenen Heizkraftwerke. Sie liefern über 75 Prozent des Gasstroms im deutschen Netz.

    In Zukunft wird sich die CO₂-Bilanz von Atomstrom noch mal verschlechtern, da der Uranabbau wegen immer niedrigerer Uranerzgehalte mit einem immer höheren Energieaufwand verbunden ist. Nicht nur die Emissionen von CO₂, auch die anderer Treibhausgase müssten einberechnet werden. Dazu ist die Datenlage lückenhaft, bekannt ist nur, dass vor allem bei der Verarbeitung von Natururan erhebliche Mengen hochpotenter Gase freigesetzt werden. […]

    Wie sehr Atomkraft dem Klimaschutz im Wege steht, wird deutlich, wenn man sich die Treibhausgasvermeidungskosten anschaut. Investitionen in Atomkaft tragen generell nur in geringem Maße dazu bei, Emissionen zu senken. Im überfüllten deutschen Strommarkt kommt es sogar vor, dass Atomenerige die Erzeugung von grünem Strom verhindert. Besonders in Norddeutschland treten Windkraftanlagen in direkte Konkurrenz zu Atommeilern. An stürmischen Tagen wird deshalb Windstrom entweder nicht erzeugt oder durch die sogenannte Regelleistung absorbiert.

    Der Bau neuer Reaktoren ist besonders kontraproduktiv. Der Effekt, pro Kilowattstunde weniger CO₂ auszustoßen als ein Kohlekraftwerk, lässt sich mit anderen Optionen deutlich schneller und preisgünstiger erreichen. Auch für alte Atommeiler gilt: Je länger sie am Netz bleiben, desto mehr verhindern sie notwendige Maßnahmen in den Klimaschutz.

    Der Energieexperte Mycle Schneider kritisiert etwa, dass der französische Staat Milliarden in den angeschlagenen Atomkonzern EDF steckt, wovon ein Teil in die Modernisierung störanfälliger Reaktoren fließen soll. Hätte man die unwirtschaftlichsten Meiler stattdessen kurzfristig stillgelegt und das Geld in Effizienzprogramme investiert, so Schneider, würden schon nach kurzer Zeit Treibhausgasemissionen vermieden werden. Den Effekt hätte man um das Mehrfache gesteigert.

    Weltweit ist der Betrieb vieler Reaktoren so unrentabel geworden, dass sie vorzeitig vom Netz gehen oder nur aufgrund öffentlicher Subventionen weiterlaufen. Laut Schneiders World Nuclear Industry Status Report 2018 zahlten vier US-Bundesstaaten jeweils eine neunstellige Summe, um die Schließung von Atommeilern aufzuschieben. „Das sind keine versteckten oder indirekten Subventionen“, sagt Schneider, „das ist wirklich cash.“ Davon abgesehen ist eine größere Anzahl kleiner Anlagen erneuerbarer Energien, die sich gegenseitig ergänzen, wesentlich zuverlässiger als ein System aus vorwiegend großen, womöglich störanfälligen Kraftwerken. Das bestätigt die Entwicklung des SAID-Wertes, eines Indexes für die durchschnittliche Versorgungsunterbrechung: 2016 mussten deutsche Verbraucher im Schnitt Stromausfälle von nur 12,8 Minuten erdulden, 2006 waren es noch knapp 22 Minuten. Im selben Zeitraum erhöhte sich der Anteil Erneuerbarer am Strommix von 11,3 auf 29,2 Prozent. In Frankreich liegt der SAID-Index bei circa 50 Minuten, in Polen mit seinem hohen Braunkohleanteil Ausfälle bei fast 3,5 Stunden pro Jahr und Verbraucher."

    Hm, du hast Recht. Die Jugendherberge scheint nicht auf Familien eingestellt zu sein. Wie blöd. Vielleicht wäre dann diese Unterkunft was: https://www.naturzentrum-eifel.de/unterkuenfte/taverne.html

    Ich empfehle euch Xanten. Dort gibt es einen großen archäologischen Park, wo ihr euch auf die Spuren der Römer begeben könnt (Tempel, Amphitheater mit Ausstellung über die Gladiatoren, usw). Auf dem Gelände gibt es auch einen schönen Spielplatz und ein Gebäude, wo man alte römische Brettspiele ausprobieren kann. Das hat meine Kinder besonders begeistert. Das Städtchen Xanten selbst ist auch hübsch. Es gibt auch einen Bahnhof und eine Jugendherberge. https://apx.lvr.de/de/willkommen/willkommen_1.html


    Andere Idee: Ihr schnuppert in Nettersheim Eifelluft, dort gibt es ebenfalls einen Bahnhof und eine Jugendherberge. Man kann im Naturzentrum kindgerechte Führungen über die Geologie der Eifel machen incl. Fossiliensuche auf dem Fossilienacker und anschließend unter Anleitung die Funde präparieren. Ihr könnt aber auch einfach auf eigene Faust auf den Fossilienacker, dafür gibt es gedruckte Anleitungen. Oder ihr wandert auf dem Löwenzahnpfad oder auf dem Schmetterlingspfad und könnt dabei ein römisches Heiligtum und ein römisches Aquädukt entdecken. http://www.naturzentrum-eifel.de/home.html

    Das Argument mit den Arbeitsplätzen und der sozialen Gerechtigkeit kommt ja sehr sehr sehr oft, vor allem auch hier im Forum. Ich kann es nicht nachvollziehen.


    Ein ungebremster Klimawandel ist eine viel größere Bedrohung für die soziale Gerechtigkeit als ein paar wegfallende Arbeitsplätze in der Braunkohle oder die Verteuerung von Flugreisen. Die Niederlande haben das Geld, um höhere Deiche zu bauen, wenn der Meeresspiegel steigt. Bangladesch nicht. Reiche Menschen können sich Klimaanlagen leisten, um Sommer mit Temperaturen von 45° zu überstehen. Arme Menschen nicht. Reiche Menschen können sich Wasser und Nahrung leisten, auch wenn beides aufgrund von Dürrekatastrophen knapp wird. Arme Menschen nicht. Gegen SOLCHE Ungerechtigkeiten ist die Ungerechtigkeit, dass nur Reiche sich Flugreisen leisten können, wirklich nur Peanuts.


    Ja, eine Braunkohleregion oder eine Stadt mit vielen Arbeitsplätzen in der Automobilindustrie könnten möglicherweise durch konsequenten Klimaschutz verarmen, und wären dann ein gefundenes Fressen für Bildzeitung und AfD. Aber das sind Peanuts im Vergleich zu dem, was passiert wenn die Bevölkerung von Bangladesch sich auf den Weg nach Europa macht, weil ihr Land nicht mehr existiert.


    Die sozialen Folgen des Klimawandels machen mir weitaus größere Sorgen, als die sozialen Folgen des Klimaschutzes.


    Abgesehen davon mache ich mir überhaupt keine Sorgen, dass uns die Arbeit ausgehen könnte, nur weil wir weniger Autos bauen und keine Braunkohle mehr abbauen. In den letzten Jahren sind in Deutschland 80 000 Arbeitsplätze in der Wind- und Solarbranche zerstört worden. In der Braunkohle arbeiten viel weniger Leute. Weniger PKW bedeuten automatisch, dass mehr Menschen den ÖPNV benutzen, und somit mehr Arbeitsplätze im ÖPNV. Weniger Wegwerfmentalität bedeutet einerseits, dass weniger Dinge neu gekauft werden (das gefährdet Arbeitsplätze, aber eigentlich vor allem im Billiglohnsektor), und andererseits, dass mehr Dinge repariert werden (das schafft Arbeitsplätze, und zwar beim lokalen Handwerk).


    Also, ich habe keine Zweifel, dass es möglich ist, sowohl klimagerecht als auch "gut" zu leben. Dass Klimagerechtigkeit über kurz oder lang sogar die Voraussetzung für gutes Leben ist.


    Nur: Der Weg zur Klimagerechtigkeit bedeutet halt viele Veränderungen, und Veränderungen tun halt im ersten Moment fast immer weh und fühlen sich erstmal wie Verzicht an. Und ich finde, das darf man nicht verschweigen. Ein Raucher kann zwar wissen, dass es ihm gesundheitlich viel besser gehen wird wenn er sich das Rauchen abgewöhnt, dass er auch viel Geld spart, das er dann für andere schöne Aktivitäten ausgeben kann, dass er freier sein wird und so weiter. Und es ist wichtig, dass er diese positive Vision seines rauchfreien Lebens hat, um Motivation zu schöpfen. ABER trotzdem wird der Weg zum Nichtraucher zunächst unangenehm sein und sich ganz stark wie Verzicht anfühlen. Und das muss er vorher sich klar machen, sonst wird er nicht durchhalten. Und die Angst (meinetwegen auch Panik) vor den Folgen des "Weiterso" - seien es Krebs in Bezug auf das Rauchen oder Dürrekatastrophen in Bezug auf den Klimawandel - diese Angst/Panik ist meiner Meinung nach, neben der Vision vom guten Leben, eine ganz wichtige und notwendige Motivation, um den Phantomschmerz durch den Verzicht zu überstehen.

    Panik würde meiner Meinung nach helfen, Maßnahmen zu ergreifen, die zwar nötig, aber erstmal unbequem und unangenehm sind. Also z.B. der Automobilindustrie weh tun und Arbeitsplätze in der Braunkohle und anderen Wirtschaftszweigen kosten. (Dass auch Arbeitsplätze im ÖPNV und der Solarbranche geschaffen werden steht auf einem anderen Blatt, wird aber in der Bildzeitung nicht so große Schlagzeilen bringen wie die Negativfolgen.) Maßnahmen, die für jede Bürgerin spürbare Veränderungen mit sich bringen, wie z.B. dass Flugreisen oder PKWs zu besitzen und zu fahren für viele Menschen unerschwinglich teuer wird, dass man auf der Autobahn nur noch Tempo 100 fahren darf, dass Fleisch, Klamotten und Plastikspielzeug teurer werden. Das wird alles von Populisten gnadenlos ausgeschlachtet werden und somit die Wiederwahl der amtierenden Politiker gefährden. Deshalb wird keine Mehrheit der Bürger solche Maßnahmen fordern oder begrüßen, und keine Politikerin solche Maßnahmen ergreifen, es sei denn sie erkennen den Ernst der Lage und l geraten darüber in Panik.

    Ich klinke mich mal hier ein mit einer Frage: Wie würde denn Dein persönliches "in Panik geraten" aussehen, das zu konstruktiver Problemlösung beiträgt? Ich selbst gehöre nämlich auch zur Fraktion " Panik hilft mir nicht bei Lösungssuche, sondern lähmt mich". Im Klartext: Je mehr ich mich in "Untergangsszenarien" einlese. Dieses müsste ich jedoch tun, wenn ich einen aktiven Part über nehmen möchte der über ressourcenschonenden Umgang und Demos hinausgeht, etwa Podiumsdiskussionen ins Leben rufen. Was tun?

    Tja. Das sind Verhältnisse, zu denen ich nicht zurückwill und ich denke viele andere Menschen auch nicht.


    Ich halte es für eine große Errungenschaft unserer Zeit das sowas eben nicht mehr nur den oberen 10 000 möglich ist. Setzt das durch, und ich bin 100 %ig der Auffassung das wir eine Regierung bekommen, die definitiv keiner wollen kann.

    Was ist ein gutes Leben?

    Das ist eine Frage, über die wir reden sollten. Darauf habe ich keine allgemeingültige Antwort - aber das muss eine gesamtgesellschaftliche Frage sein.

    Im Moment tun wir alle möglichen Dinge, weil sie wirtschaftlich notwendig sind, die Aktionäre das so wollen, der Markt so funktioniert (nein, der Markt funktioniert nicht einfach so) und dagegen stehen jetzt einige auf und verlangen vor allem Verzicht.

    Dabei wäre die Grundfrage doch erstmal: was wollen wir überhaupt im Positiven und wie können wir dafür sorgen, dass möglichst viele Menschen gut leben können. Wir brauchen gute Visionen für die Zukunft, für die sich ggf. auch der individuelle Verzicht lohnt.

    Panik würde meiner Meinung nach helfen, Maßnahmen zu ergreifen, die zwar nötig, aber erstmal unbequem und unangenehm sind. Also z.B. der Automobilindustrie weh tun und Arbeitsplätze in der Braunkohle und anderen Wirtschaftszweigen kosten. (Dass auch Arbeitsplätze im ÖPNV und der Solarbranche geschaffen werden steht auf einem anderen Blatt, wird aber in der Bildzeitung nicht so große Schlagzeilen bringen wie die Negativfolgen.) Maßnahmen, die für jede Bürgerin spürbare Veränderungen mit sich bringen, wie z.B. dass Flugreisen oder PKWs zu besitzen und zu fahren für viele Menschen unerschwinglich teuer wird, dass man auf der Autobahn nur noch Tempo 100 fahren darf, dass Fleisch, Klamotten und Plastikspielzeug teurer werden. Das wird alles von Populisten gnadenlos ausgeschlachtet werden und somit die Wiederwahl der amtierenden Politiker gefährden. Deshalb wird keine Mehrheit der Bürger solche Maßnahmen fordern oder begrüßen, und keine Politikerin solche Maßnahmen ergreifen, es sei denn sie erkennen den Ernst der Lage und l geraten darüber in Panik.

    Ich klinke mich mal hier ein mit einer Frage: Wie würde denn Dein persönliches "in Panik geraten" aussehen, das zu konstruktiver Problemlösung beiträgt? Ich selbst gehöre nämlich auch zur Fraktion " Panik hilft mir nicht bei Lösungssuche, sondern lähmt mich". Im Klartext: Je mehr ich mich in "Untergangsszenarien" einlese. Dieses müsste ich jedoch tun, wenn ich einen aktiven Part über nehmen möchte der über ressourcenschonenden Umgang und Demos hinausgeht, etwa Podiumsdiskussionen ins Leben rufen. Was tun?

    Das sind jetzt politische Maßnahmen. Die o.g. Einschränkungen in persönlicher Lebensführung setze ich eh schon so gut es geht um und wähle seit Jahren grün. Inwieweit hilft ein panicking meinerseits, dass es besser wird?

    Ein panicking deinerseits bringt leider nicht so viel, oder heißt du AKK oder Trump? Deine Panik kann aber vielleicht wenigstens ein bisschen helfen, wenn sie dich dazu treibt, auf die Straße zu gehen, zu streiken, und somit die Politik zum Handeln zu bringen. Vielleicht nicht, weil die Politik Panik vor dem Klimawandel hat, aber weil sie Panik haben, nicht wiedergewählt zu werden.

    Panik würde meiner Meinung nach helfen, Maßnahmen zu ergreifen, die zwar nötig, aber erstmal unbequem und unangenehm sind. Also z.B. der Automobilindustrie weh tun und Arbeitsplätze in der Braunkohle und anderen Wirtschaftszweigen kosten. (Dass auch Arbeitsplätze im ÖPNV und der Solarbranche geschaffen werden steht auf einem anderen Blatt, wird aber in der Bildzeitung nicht so große Schlagzeilen bringen wie die Negativfolgen.) Maßnahmen, die für jede Bürgerin spürbare Veränderungen mit sich bringen, wie z.B. dass Flugreisen oder PKWs zu besitzen und zu fahren für viele Menschen unerschwinglich teuer wird, dass man auf der Autobahn nur noch Tempo 100 fahren darf, dass Fleisch, Klamotten und Plastikspielzeug teurer werden. Das wird alles von Populisten gnadenlos ausgeschlachtet werden und somit die Wiederwahl der amtierenden Politiker gefährden. Deshalb wird keine Mehrheit der Bürger solche Maßnahmen fordern oder begrüßen, und keine Politikerin solche Maßnahmen ergreifen, es sei denn sie erkennen den Ernst der Lage und l geraten darüber in Panik.

    Zitat

    Da bleibt bei mir die Frage, ob es dann besser ist, wenn unsere Urururenkel betroffen sind oder wenn unserere Urururururenkel betroffen sind.

    Es sind doch nicht erst unsere Urururenkel. Es geht doch jetzt schon los. Es sind doch keine Berechnungen mehr über eine ferne Zukunft, es sind doch bereits messbare Fakten. Spätestens unsere Enkel werden schon sehr leiden. Das Jahr 2100, auf das sich die meisten Zukunftsszenarien beziehen, ist nicht mehr soooo weit weg. Und selbst die optimistischsten Szenarien für das Jahr 2100 halte ich noch für schlimm genug.

    Zitat

    Panik hilft nicht, Lösungen zu finden und ist dafür eher kontraproduktiv.

    Astarte das sehe ich etwas anders. Über den Klimawandel wissen wir seit den 70er Jahren Bescheid und die große Mehrheit der Menschen und vor allem der Entscheidungsträger ist bis vor kurzem total gechillt geblieben. Und geändert hat sich im Großen und Ganzen - nichts. Vielleicht wäre es jetzt an der Zeit, es zur Abwechslung mal mit Panik zu versuchen?


    Wir Menschen sind leider schlecht darin, Gefahren abzuwehren, die zu weit entfernt sind. Wenn ich Jugendliche davon abbringen will, mit dem Rauchen anzufangen, dann hilft es nur wenig zu warnen: "Mit 50 Jahren könntest du an Krebs sterben." Das ist aus der Sicht einer 14-jährigen zu weit weg. Da helfen dann eher so Argumente wie, "vom Rauchen kriegst du gelbe Zähne und außerdem ist es total uncool". Aus diesem Grund hat es in den 70ern und 80ern auch noch nichts gebracht, vor steigendem Meeresspiegel, dem Aussterben der Eisbären, Bürgerkriegen um Süßwasser, und Hungersnöten in Mitteleuropa zu warnen. War alles noch zu weit weg. Aber jetzt sind wir in einer Situation, wo die ersten zwei bis drei der genannten Szenarien schon wahr zu werden beginnen.


    Die Weltbevölkerung ist im Jahr 2019 nicht mehr in der Situation einer 14jährigen Rauchanfängerin, sondern in der Situation eines 45jährigen Kettenrauchers, der wegen seinem starken Raucherhusten schon lange nicht mehr richtig schlafen kann, und der gerade seinen ersten, noch relativ kleinen, Herzinfarkt überlebt hat. In dieser Situation reicht es nicht mehr, sanft mit autogenem Training ein bisschen das Rauchen zu reduzieren. In dieser Situation ist eine Rehaklinik und schnell und radikal das Rauchen aufzugeben angezeigt. Damit der Patient aber die richtigen Konsequenzen zieht, ist es wichtig, dass seine Ärztin Klartext redet. Da reicht nicht mehr der Hinweis auf gelbe Zähne und dass Nichtrauchen viel cooler ist. Der Patient MUSS wissen, wie schlimm seine Krankheit noch werden kann. Und da wünsche ich mir dann eine Ärztin, die sagt: Wenn Sie so weitermachen wie bisher, hängen Sie in 1 Jahr am Sauerstoffgerät und in 3 Jahren sind Sie tot. Das ist nicht Panikmache, das ist Aufklärung.


    Ob der Patient dann wirklich die richtigen Schlüsse zieht, oder aber jedesmal wenn er sich eine neue Fluppe anzündet, auf seine Ärztin die blöde Gesundheitsapostelin schimpft - das liegt nicht in der Macht der Ärztin. Aber sie hat ihre Pflicht getan.


    Ich bin Greta dankbar, dass sie die Aufgabe der aufrüttelnden Ärztin übernommen hat und gehört wird, nachdem auf die Wissenschaft niemand hören wollte. Obwohl nein, eigentlich ist Greta nicht die Ärztin. Die Arztrolle hat die Wissenschaft. Greta ist eher wie die Tochter, die ihrem Vater sagt, dass er auf den Rat der Ärzte hören soll. Und die dabei emotional wird, weil die Krankheit ihre Familie nunmal persönlich betrifft. Und die dann zu hören bekommt, sie dürfe sich nicht zur Gesundheitsapostelin aufspielen, schließlich isst sie selbst ja auch zu viele Süßigkeiten. Oder so.

    Ich möchte mich entschuldigen, dieses Posting hatte ich noch nicht gelesen, als ich vorhin fragte welche Konsequenzen du ziehst.


    Also gut, du findest also schon, dass sich etwas ändern sollte. Dann finde ich es aber widersprüchlich, dass du andererseits a) von Panikmache schreibst, und b) davon dass deiner Meinung nach der Klimawandel nicht menschengemacht ist, und auch widersprüchlich dass du c) immer wieder schreibst es ist eh nicht schlimm wenn die Menschheit ausstirbt. Ich finde, a) und b) und c) widerspricht deiner Aussage, dass sich sehr wohl was ändern soll.

    Mondschein ich halte dich nicht für blöd. Wenn du einfach nur blöd wärst, würde ich mir die Mühe sparen, auf dich zu antworten.


    Deinen Punkt, dass die Menschheit eh ausstirbt und das gar nicht schlimm ist, habe ich schon verstanden, ist ja auch keine sehr außergewöhnliche Meinung. Darüber zu diskutieren halte ich für sinnlos. Ob bzw. inwiefern es schlimm ist, wenn die Menschheit ausstirbt, das ist eine philosophische Frage, darüber kannst du denken was du willst, ich lass dir deine Meinung.


    Was mich interessiert, sind aber die Konsequenzen, die du ziehst. Du bezichtigst Greta bzw ihre Unterstützerinnen der Panikmache. Was willst du damit sagen? Dass wir gechillt so weitermachen sollen wie bisher? Dass die Politik nicht schnell und spürbar handeln sollte?


    Wir sterben eh aus und es ist egal und deshalb ist es egal was wir jetzt gegen den Klimawandel machen? Dein Argument kommt bei mir so an, jetzt mal übertragen auf den Einzelnen und sein Sterben: Ich werde eh irgendwann sterben, also ist es egal wie ich jetzt lebe. Und wenn ich krank werde, gehe ich nicht zum Arzt. Denn entweder ist die Krankheit nicht schlimm, dann brauche ich keinen Arzt. Oder die Krankheit ist schlimm und ich könnte sterben, dann brauche ich ebenfalls keinen Arzt, denn ich sterbe ja sowieso irgendwann. #hmpf

    Ich weiß nicht, auf welchem Planeten du lebst. Der Planet, auf dem ich lebe, leidet bereits jetzt unter Dürren, die mit dem Klimawandel zusammenhängen. Auf meinem Planeten schmilzt bereits jetzt das Grönlandeis in einem beängstigenden Tempo. Auf meinem Planeten taut bereits jetzt der Permafrostboden in Sibirien. Schön für dich, dass du auf einem Planeten lebst, wo man noch gar nicht wissen kann, was passieren wird und wo selbst deine Kinder und Enkel das nicht mehr mitbekommen werden. Ich lebe auf einem Planeten, wo es bereits jetzt passiert. Aber deiner Meinung nach bin ich dann wahrscheinlich auch manipuliert.

    Die Berechnungen zum Klimawandel und den Auswirkungen sind ja sehr unterschiedlich.

    Nein, die Berechnungen sind sehr eindeutig. Und sie werden regelmäßig von der Realität überholt. In der Realität schreitet der Klimawandel sogar noch schneller voran als vorausberechnet. Die Vorhersagen sind wenn, dann immer zu optimistisch gewesen.


    Wir sind überhaupt noch nicht genug in Panik, bzw. die Politiker sind noch nicht genug in Panik. Ich stimme Greta zu, dass noch viel mehr Menschen und vor allem die richtigen Menschen in Panik geraten müssen.

    Also ich habe hier wo ich wohne Zaunrübe im Garten und werde die nicht los, leider verträgt sie auch Trockenheit, Hitze und Schatten problemlos.

    Schierling habe ich schon in freier Wildbahn gesehen und gerochen (der stinkt ekelhaft nach Pisse - zum Glück, weil das vermutlich schon viele Leute davor bewahrt hat ihn zu essen)

    Aronstab und Fingerhut wächst hier auch viel in Wäldern.

    Du scheinst in einer kalkhaltigen Gegend zu wohnen. Ich glaube, ich muss mal bei dir zum Pilzesuchen kommen :)

    Kalkhaltig könnte hinkommen. Kannst mich gerne mal hier in der Nordeifel besuchen, und ilsebilse auch! #ja

    Also ich habe hier wo ich wohne Zaunrübe im Garten und werde die nicht los, leider verträgt sie auch Trockenheit, Hitze und Schatten problemlos. #augen

    Schierling habe ich schon in freier Wildbahn gesehen und gerochen (der stinkt ekelhaft nach Pisse - zum Glück, weil das vermutlich schon viele Leute davor bewahrt hat ihn zu essen)

    Aronstab und Fingerhut wächst hier auch viel in Wäldern.