Beiträge von Solya

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    Schulsozialarbeit wäre eher was für nach dem Abschluss, dass das jetzt nix ist, ist mir klar :).

    Ich wäre mir gar nicht so sicher, ob das nicht genau der Bereich wäre, wo dein Statsexamen anerkannt werden könnte? Da würde ich mich auf jeden Fall schlau machen .... Ich sehe immer wieder Stellenanzeigen in der Schulsozialarbeit, ich habe den Eindruck, dass es da recht viel Wechsel gibt. Wenn Du da motiviert bist, länger zu bleiben und ja dann auch bald den "richtigen" Abschluss hast und noch das Staatsexamen ... ich finde das klingt super.

    Juana ja, das ist auch einer meiner Kritikpunkte an Waldorf, ich verstehe Dich da gut :)


    Dennoch finde ich die Beispiele in den Artikeln genauso haarsträubend wie die, die sie zitieren, und es ist mir wichtig zu sagen, dass es nicht überall so ist (vielleicht hätte ich nicht von Einzelfällen schreiben sollen, das weiß ich ja tatsächlich nicht. Nur davon, dass es bei uns (und davon kann ich schreiben) nicht so ist)

    Ich habe bisher nicht geschrieben, fühle mich aber sehr unwohl mit dem Verlauf hier ...

    Bitte formuliert vorsichtig, Schulwahl ist ein echt sensibles Thema, und wir Eltern wollen alle das beste für unsere Kinder, darin unterscheiden wir uns nicht. Ich habe die Waldorfschule nach bestem Wissen und Gewissen für meine Kinder ausgewählt, und ich kann dennoch heute Kritikpunkte haben. An alle, die hier im Austauschthread (also eigentlich für Waldorfeltern) schreiben, ohne ihre Kinder in Waldorfeinrichtungen zu haben: Bitte erkennt an, dass die Lektüre einiger Artikel Euch kein umfassendes Bild gibt. Fragt gerne nach, wie das an unseren individuellen Schulen geregelt ist, seid gerne auch kritisch, aber hier einen großen Eimer Unverständnis auszukippen hilft niemandem...


    Auch ich erkenne Strukturen, die mir Unbehagen bereiten an meiner Schule, auch ich hinterfrage kritisch die Bedürfnisorientierung, aber die Beispiele, die hier (oder in dem Artikel) beschrieben sind, sind für mich (haarsträubende) Einzelfälle und nicht (!) verallgemeinerbar.


    Meine Kinder wurden nie gezwungen, aufzuessen oder irgendwo zu übernachten. Mein Zweitklässler (der mit knapp 6 und sämtlichen Milchzähnen eingeschult wurde, das war aber nicht erwähnenswert) wird sicher auch weniger gefördert, als es Möglichkeiten gäbe (er rechnet bereits im Raum bis 1 Million) aber er leidet nicht darunter - ist das jetzt schlimm? Er sucht sich halt Aufgaben hier zuhause (stellt an den bösen Medien lange Legolisten zusammen und berechnet die Preise oder macht mal Aufgaben mit dem Fünftklässler). Und tatsächlich tut ihm die künstlerische und musische Förderung sehr gut, die würde nämlich bei mir (mangels Selbstvertrauen in diesem Bereich) total hintenüberfallen. Für meinen großen Sohn habe ich große Kritikpunkte in der Wissensvermittlung (ironischerweise ist seine Lehrerin eine der staatlich anerkannten #pfeif ), und nein, für ihn würde ich die Entscheidung nicht mehr so treffen. Aber das hat sich so im Laufe der Zeit herausgestellt, deshalb war ich nicht grundnaiv bei Einschulung und hätte das vorher wissen können.


    Auf dem Schulhof wurde mir in den ersten zwei Jahren zu wenig durchgegriffen (mit für mich völlig abstrusen Begründungen zu den Temperamenten), da hätte ich mir mehr Schutz durch die Erwachsenen gewünscht... und dennoch, heute sind sie zu einem wohlgeratenenen Haufen geworden mit einem Zusammenhalt in der Klassen- und Schulgemeinschaft, der sondersgleichen sucht. Mobbing? Scheint es bei uns nicht zu geben...(??)


    Sicher ist nicht alles Gold, was glänzt, aber bitte traut uns zu, dass wir das Wohl unserer Kinder im Blick haben. Neben Dingen, die auch ich kritisiere gibt es auch ganz Wertvolles, was meine Kinder mitnehmen, den Zusammenhalt, die Feste, die Einbeziehung von Kunst/Handwerk/Natur... und ob meine Schulwahl richtig war, werde ich vermutlich erst viel später, wenn überhaupt, erfahren...


    Tikaani wir haben uns teilweise überschnitten, und huch, nochmal edit, da kamen noch ganz viele Beiträge dazu...

    Schilf

    Abends treten Elche

    Ja #love


    Außerdem in Dauerschleife:

    Der Sperber

    Birkenring (warum zögerst Du noch)

    Donna, donna

    Die alte Moorhexe

    Star of the county down


    Und ganz viele Lieder, die eigentlich ein Kanon sind, entweder in einschläfernder Dauerschleife oder mit dem Papa zusammen


    Hine ma tov

    Hevenu shalom aleichem

    Die Sonne tönt auf alte Weise

    Alles ist eitel

    Evening Rise

    Terre rouge, terre de feu

    ...


    Und Maria durch ein Dornwald ging, ganzjährig natürlich :D


    Oh, ich werde gerade voll nostalgisch...

    Genau wie bei der von dir Miss Ellie verlinkten Dorothee Kreusch-Jacob... Ich kannte ihren Namen nicht,bin mir aber sicher, ihre Lieder aus meiner Kindheit zu kennen


    Und da das Kind bretonische Wurzeln hat: toutouig ... #herz Hab ich schon oft verlinkt,aber mein Sohn hat es geliebt (und sie haben es jetzt, elf Jahre später gerade im Schulorchester erarbeitet)


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    lara ganz lieben Dank für deine Antwort! Ich wäre fast ein bisschen neugierig, was das bei Euch war (gern auch per PN) oder steht das hier irgendwo im Forum?

    Das Herzklopfen ist übrigens besser, aber noch nicht komplett weg. Ich nehme ein pflanzliches Mittel,das scheint auf jeden Fall zu helfen.

    Danke doanka für Deinen Beitrag und Dein empathisches Zwischen-den-Zeilen-lesen :rose: Du hast natürlich völlig recht... die Diagnose beschäftigt mich sehr. Vielleicht mache ich deshalb auch mal ein Thema im geschützten Bereich auf ... tatsächlich beschäftigt mich aber auch, dass alle (inklusive mir) die letzten Jahre vermuteten, dass viel meiner Schmerzproblematik auch psychisch/durch Stress ausgelöst wäre. Dabei gab es einen handfesten körperlichen Ursprung #hmpf Irgendwie möchte ich nicht mehr den gleichen Fehler machen, und körperliches gleich ausschließen. Ist das verständlich? Dennoch beruhigt es mich auch irgendwie, was Du geschrieben hast ...


    A propos seltene Nebenwirkungen, ich hatte das gleiche Unruhegefühl auch schonmal von bestimmten Eisentabletten. Abgesetzt. und weg war es. Wieder angefangen, kam es wieder. Das hat damals auch alle schon verwirrt...

    Hier gibt es doch sicher medizinisch bewanderte Rabinnen oder welche, die regelmäßig/hochdosiert NSAR nehmen...


    Ich habe jetzt einige Wochen die Maximaldosis Naproxen genommen. Seit einer Woche habe ich dieses abgesetzt, da ich wirklich seltsame Nebenwirkungen habe. Ich bin unruhig, wirklich extrem unruhig. Ich wache nachts auf, kann nicht mehr einschlafen. Mein Herz klopft, nicht schneller, aber stärker.


    Wenn ich rumfrage (befreundete Ärztinnen oder Krankenpflegerinnen) sagen manche, das könne vom Naproxen kommen, andere sagen nein. Die häufigste Nebenwirkung sind ja Magenprobleme, das hatte ich nicht (Magenschoner sei Dank vermute ich)


    Gestern war ich bei der Ärztin, sie hört das mit dem Herzen, findet es aber nicht bedenklich. Also das Herz klopft wohl tatsächlich lauter. Sie sagt, mein System sei mit dieser langen und hochdosierten Gabe vermutlich einfach total überlastet worden (ich nehme sonst extrem selten mal ne Paracetamol) und hat mir ein pflanzliches Mitel zur Beruhigung gegeben. Sie sagte, Spezialistinnen gingen oft von Menschen aus, die regelmäßig Schmerzmittel nähmen, wenn das nicht der Fall sei, würde man oft überdosiert.


    Ich bin trotzdem noch beunruhigt, ich habe seit einer Woche aufgehört, das Medikament sollte doch langsam mal raus sein... Kennt jemand das? Macht die Erklärung der Ärztin für Euch Sinn?


    Und dann noch die Frage, ob das bei anderen NSAR vermutlich das selbe sein wird? Da bräuchte ich mal ne Glaskugel. Werde vermutlich mein Leben auf diese Medikamente angewiesen sein...


    Danke Euch schonmal.

    ob wir eine Creme mit Wirkstoff hatten oder es einfach so Placebo-mäßig mit irgendwas geschmiert haben).

    Ein bisschen dazwischen wäre Kokosöl (wirkt wohl antibakteriell und antiviral). Das hat man oft im Haus und kann einfach mal probieren (aber ich liebe auch Hausmittel :) )

    Ich glaube, bei uns verschwanden sie auch von alleine, aber ich weiß es ehrlich gesagt gar nicht mehr ...


    Was aber vielleicht einen Versuch wert ist, ist eine Behandlung mit Hausmitteln. Ich behandle Warzen mit Essig, Apfelessig geht wohl gut bei Dellwarzen. Und ich glaube grundsätzlich auch, dass es so ist, wie Talpa beschrieben hat: wenn der Prozess mal in Gang gesetzt ist macht der Körper den Rest. Von daher würde ich einfach mal Hausmittel bei einigen Warzen probieren und gleichzeitig versuchen, das Immunsystem gut zu pushen. Und dann abwarten, was sich tut

    Ich esse gerne Momos, das ist ein winziger Laden ganz zu Beginn der Grand'rue. Direkt nebenan gab es früher auch vegetarische Burger, weiß nicht ob das noch so ist. Oder Bo Bun bei poids plume, eine wilde kitschige ( :D ) Mischung aus vietnamesisch und elsässisch place des meuniers. Da sitzt man auch schön draußen und es gibt vegane Desserts. Ansonsten gibt es einige Crêperien, da gibt es immer vegetarische Angebote und ich finde das nett (halt nicht sehr elsässisch #cool ).


    Und am Bahnhof gibt es ein super leckeres äthiopisches Restaurant, dessen Name mir gerade nicht einfällt.... (Achtung, man muss es gut gewürzt mögen). Und ansonsten gibt es halt überall Flammkuchen...


    Viel Spaß und gib gern bescheid, was ihr gefunden habt!

    Genau so habe ich das in meiner binationalen Ehe damals auch gemacht. Problem: meine Schwägerin auch und bei gemeinsamen Treffen waren wir dann mal zwei Stunden zu früh da (sie nannte uns die Zeit mit einer Stunde Puffer, ich hab es an meinen damaligen Mann mit noch einer Stunde Puffer drauf weitergegeben ?)

    #lol


    mausehaken82 für so was wie Gartenarbeit, wäre es nicht möglich einfach zu sagen du kommst am Nachmittag und klingelst dann (dann kannst du auch die Zeit wählen, die für dich und das Baby passt)

    Gerade im Status einer Kollegin gelesen...


    "Wie sie alle herum jammern, dass es heute 35 Grad im Schatten gibt... Ja Herrgott, dann geht halt nicht in den Schatten!"


    Sorry, der musste sein (als Mitleidende darf ich das, oder? Ich musste jedenfalls lachen. Äh, hysterisch. ) #angst

    Das war wohl der Durchbruch in der Resilienzforschung..

    Ich meine sogar, mich zu erinnern, dass das Konzept mit dieser Studie erst entdeckt wurde. Die Kinder dort wuchsen unter sehr schwierigen sozialen Bedingungen auf. Ursprünglich wollte man untersuchen, wie sich diese schwierigen Bedingungen auf das spätere Leben auswirkten (ich glaube es ging viel um Deliquenz). Nicht überraschend zeigte sich, dass sich schlechte Startbedingungen negativ für das weitere Leben auswirkten. Überraschend war jedoch, dass sich ein Drittel der Kinder, die man als absolute Risikogruppe identifiziert hatte zu völlig "normalen" Erwachsenen entwickelte, die stabile Lebens- und Beziehungsmuster entwickelt hatten.


    Resilienz ist echt ein spannendes Thema...


    Ich habe jetzt gerade mal in meinen Weiterbildungsunterlagen geschaut, und die sieben Säulen der Resilienz rausgesucht (von wem das Konzept ist, weiß ich leider gerade nicht mehr)


    - Akzeptanz - ich nehme an, was mir geschehen ist, auch wenn ich es mir anders gewünscht hätte

    - Optimismus - der Glaube, dass die Situation wieder besser wird

    - aktive Lösungsorientierung

    - Überzeugung der Selbstwirksamkeit - ich kann in meinem Sinne Einfluss nehmen

    - Günstiger Attributionsstil - Schuldgefühl oder Verantwortung

    - Netzwerkorientierung - Hilfe und Unterstützung aus dem sozialen Umfeld oder von Profis

    - Zukunftsorientierung


    Ich finde das eigentlich recht interessant, weil man sieht, dass es zwar vieles gibt, was man positiv von außen beeinflussen kann. Einiges ist aber vielleicht auch einfach eine Sache des Charakters, der Persönlichkeit, des Glückes, einmal auf die richtige Person getroffen zu sein, die diese Dinge in uns angeregt hat...

    Und natürlich kann es auch umgekehrt sein, das alle Signale auf grün stehen, und man dennoch körperliche oder psychische Leiden entwickelt (ich teile da Ohnezahn s Beobachtung). Und dann ist dennoch niemand "schuld" oder hat etwas "falsch gemacht"...

    Nur dürfte doch klar sein, dass man als Betroffener gar nicht anders kann als laut aufzuschreien bei (übrigens ja altbekannten und weitverbreiteten) Fehlannahmen, die schlichtweg nicht dem Stand der Forschung entsprechen und dem Alltag der Betroffenen sowieso nicht - das wäre umgekehrt ja genauso, würde ich jetzt allen die sich mit Trauma beschäftigen sagen: nee, nee, die Ursache ist bei denen allen ADHS, kann gar nicht anders sein, das ist total unterdiagnostiziert und keiner guckt wirklich drauf...

    Natürlich schreit man dann auf, besonders wenn der Diagnose und richtigen Behandlung ein langer Spießrutenlauf voranging. Und wenn Medikamente dann wirken, dann ist es ja auch erwiesen, dass es Adhs ist. Da wäre ich dann auch angepiekst, wenn mir das jemand absprechen wollte.

    Deinen letzten Satz kann ich auch gut verstehen, aber ich finde gerade das Forum ist ein Ort, wo mir die von mir angesprochenen Brillen total oft auffallen. Ich habe definitiv die Traumabrille auf, weil ich mich damit in den letzten Jahren viel beschäftigt habe, beruflich und privat. Und dann lese ich manche Beiträge und denke sofort "oh, da würde ich mal in Richtung Trauma forschen". Und dann kommt aber ganz oft die Nachfrage "könnte es undiagnostiziertes Adhs sein?" Und dann denke ich ja, das macht auch Sinn. Weil man von Symptomen eben nicht sofort auf die Ursache schließen kann. Deshalb können für mich auch beide Überlegungen wunderbar nebeneinander stehen. Eigentlich profitieren wir ja von diesen verschiedenen Brillen, wichtig ist nur, dass wir uns der unserigen bewusst sind.

    Das liegt aber nicht daran, daß es in Frankreich andere Erkenntnisse gibt, sondern, dass man hier in diesem Bezug der Wissenschaft hinterher hinkt. Das weiß ich vor allem in Zusammenhang mit Autismus, und da verursacht das nach wie vor großes Leid. (Ich kenne aber auch einige Kinder mit der ADHS Diagnose) Und das ist nicht nur meine persönliche Meinung, sondern alle mir bekannten Betroffenenorganisationen kämpfen dafür, dass die wissenschaftlichen Standards auch endlich überall in Frankreich ankommen, eben weil es Betroffenen schadet, wenn ein Trauma behandelt wird, das nicht existiert, anstatt der tatsächlichen Störung.

    Ja, da gebe ich Dir recht. Wobei meines Erachtens nicht auf Traumafolgestörung behandelt wird sondern einfach psychoanalytisch (oder auch gar nicht) (das auch zu Deiner Frage Lina2 )


    Auch das "nur Medikamente ist falsch" - wer schon Mal erlebt hat, wie die Reizfilterschwäche eines Betroffenen mit Einnahme von MPH augenblicklich (!) verschwunden ist und das Kind damit plötzlich nicht mehr therapiebedürftig ist (und nicht mehr suizidgefährdet. Und plötzlich beschulbar und Teilhabe an Freizeitaktivitäten möglich wird) weil alles, was Therapie nötig gemacht hätte, nicht mehr vorhanden ist, der wird das anders sehen. Manchmal reicht "einfach nur Medikamente", so wie dem Sehbehinderten auch "einfach nur Brille" reichen kann.

    Therapie ist dann eher notwendig geworden aufgrund der langen Zeit gescheiterter Versuche dem Kind ohne Medikamente zu helfen - DAS kam massiv traumatisierend sein.

    Ganz genau das. Mein Mann und mein Kind bekamen Diagnose und Medikamente in etwas gleichzeitig. Und es war für beide (und im zuge damit für die ganze Familie) eine soooo große Erleichterung. Und das erste was wir uns anhören durften von Sozialarbeiter Seite, die wegen den vielen Problemen durch das unerkannte ADHS mit uns arbeiteten war "Ihr müsst schauen, so schnell wie möglich die Medikamente wieder los zu werden. Das ist ja total schädlich und überhaupt und sowieso." Und nein, es waren nicht die Medis schädlich, es war die Reaktion von professioneller Seite dazu schädlich.


    Es tut mir leid, wenn manche sich da in ihrern Vorstellungen angegriffen fühlen, aber wenn man sowas mal erlebt hat, dann ist das schon ein ziemlich rotes Tuch und da wird man uU heftiger als man sollte. Da steckt eine Leidesngeschichte dahinter.

    Ich picke Euch mal stellvertretend raus, es gibt ja sicher noch mehr, aber ich finde das tatsächlich faszinierend zu lesen, wie gut diese Medikamente wirken können. Da habe ich meinen Horizont durch das Lesen im Adhs-Strang echt erweitern können.


    Dennoch kann ich mir genauso gut vorstellen, dass das nur bei einem Teil der Betroffenen so ist. Die Jugendlichen, die ich begleitet habe hatten alle eine medikamentöse Einstellung, sagten aber alle, dass das nichts bringe (tatsächlich merkte man eigentlich keinen Unterschied, auch wenn in allen Fällen mit Dosierung und Präparaten experimentiert wurde.)


    Tatsächlich denke ich, dass es in diesem Fall daran liegt, dass die Ursache eigentlich Trauma war... und da erkenne ich den totalen Wert von dem, was Maté schreibt, denn das, was wir von ärztlicher Seite aus hätten machen sollen (Grenzen setzen, gutes Verhalten verstärken, Alltag strukturieren...) war genau das, was die Kinder/Jugendlichen nicht brauchten. Was sie eigentlich eher in Opposition vesetzte. Sie brauchten nämlich erstmal nur eines: Bindung Bindung Bindung.


    Das ist natürlich bei den Rabenfamilien hier anders, deshalb will ich auch niemandem seine Erfahrungen absprechen. Aber es gibt eben auch Betroffene, bei denen es so zu sein scheint, wie von ihm beschrieben. Das steht für mich nicht in Konkurrenz. Wir haben alle unsere Brille auf, durch die wir Dinge betrachten. Ganz sicher hat Gabor Maté die Traumabrille auf, welche auch sonst? Das ist DAS Steckenpferd seiner Arbeit. Aber vielleicht ist sein Ansatz eben nur für einige Beroffene richtig (was ihn aber nicht weniger wertvoll macht finde ich).


    Ganz allgemein frage ich mich gerade, ob man vielleicht den Adhs-Teil der Diskussion nicht verschieben könnte? Ich finde, da kommt ein völlig falsches Bild rüber von den Leistungen dieses Mannes, bis hin zu dass er jetzt aufgrund seiner Aussage zu Adhs nicht mehr als lesenwert empfunden wird. Das ist schade, denn es gäbe da so viele andere Aspekte (als ein einzelnes Buch zu Adhs, das vor zwanzig Jahren geschrieben wurde...)

    Was meint ihr?


    Das macht ihn für mich authentisch und glaubwürdig im Sinne nicht der allwissende unantastbare Wissenschaftler und Arzt zu sein, der die Hoheit hat alles zu wissen und nichts in Frage zu stellen.

    Ich habe Deinen Beitrag gerade erst gesehen, hab zu lange geschrieben, aber da möchte ich auch noch unterschreiben, Ich fände es total schade jetzt nur die Adhs-Thematik zu zerpflücken, weil es nur ein winziger Seitenstrang seiner Arbeit ist, und ich genau dieses Menschliche und Globale so beeindruckend finde.

    Ich habe nun einige Stunden nicht hier reingeschaut und bin gerade ehrlich gesagt sehr traurig, was aus dem Thread geworden ist... #crying Und fühle mich auf eine seltsame Art verantwortlich für den Verlauf, weil ich konkret wegen des Buches nachgefragt habe (völlig unwissend, dass es da anscheinend eine Vorgeschichte zwischen verschiedenen Ansichten oder Userinnen gibt).


    Aber erstmal möchte ich Kalliope danken für den link, Du hast das ja auch als Antwort auf einen Post von mir geschickt, Das sieht sehr komplett aus, ich muss mir das mal in Ruhe anschauen.


    Was mich nicht loslässt ist allerdings das hier:

    Statt des allgemeinen Rumgezeter kann man auch mal eine andere Position einnehmen, bevor man draufschlägt. Das geht ganz einfach, indem man sich vorher kurz mal fragt: was ist, wenn ich falsch liege und der andere richtig?

    Ja, das verstehe ich auch nicht... es gibt doch in jeder Wissenschaft verschiedene Schulen, Ansichten, Vertreter? Warum muss es denn ein entweder/oder sein, warum geht (in unserer nicht-wissenschaftlichen(!) Meinung nicht ein sowohl-als-auch? Zumal sich die beiden Aspekte ja nicht ausschließen, das zeigt ja auch der Link von Kalliope.


    Ich kann Euch hierzu keine Literatur zitieren, aber ich habe Erfahrungswissen aus 15 Jahren Arbeit im sozialen Bereich. Ich (persönlich) würde vermuten, dass Trauma im Vergleich zu Adhs extrem unterschätzt wird. (Bindungs-)trauma ist kein Thema in der Ausbildung von Erzieher:innen, Lehrer:innen, ich meine, es wird noch nicht mal im Psychologiestudium angesprochen. Wie sollen diese Personen etwas sehen, das sie nicht kennen? Ich habe einen Haufen Jugendliche mit Diagnosen kennengelernt (Adhs, Lernbehinderung, ...) wo ich mir heute sicher bin, dass der Ursprung Trauma war.


    Und genau deshalb finde ich diese Stimmen so wertvoll. Weil sich nämlich die Wahrnehmung der Person ändert. Ich durfte einige Jugendliche bei der Traumatherapie begleiten, und ich habe mir danach an den Kopf gefasst, was wir in der (vermutlich leitlinientreuen) Jugendhilfe alles gemacht hatten um dem vermeintlichen "Problem" (alle unsere Jugendlichen hatten die Diagnose hyperkinetische Störung des Sozialverhaltens) zu begegnen. Diese Jugendlichen waren in den angesprochenen Momenten oft gar nicht "anwesend", sie waren komplett dissoziiert, hatten meist gar keine Erinnerung. Wenn ich aber nur das in Betracht ziehe, was ich von außen sehe, zeigten sie einfach nur einmal das komplette "Störungsbild". Es hat mich nachhaltig erschüttert, in der Therapie die Innensicht zu sehen (und sie gleichzeitig, und das fehlt ja dem/der Therapeutin mit der Außensicht vergleichen zu können).


    Gabor Maté ist ein Vorreiter einer traumainformierten Gesellschaft. Wir brauchen diese Menschen so dringend. Ich hoffe wirklich, es lässt sich keine von dieser Diskussion hier abbringen, seine Werke zu lesen.


    Und was ich auch wichtig finde: wissenschaftlicher Konsens ist kulturabhängig. Ich wohne in Frankreich. Ich kenne ganz genau 0,0 Kinder mit der Diagnose Adhs (wissenschaftlicher Konsens ist hier die Psychoanalyse). Gleichzeitig fallen mir spontan 20 Kinder ein, die in Deutschland ziemlich sicher die Diagnose Adhs hätten. Wo ist nun die Wahrheit? #weissnicht Ich weiß es wirklich nicht, ganz ehrlich... Daher mag ich mich wirklich der Sicht anschließen, immer wieder zu hinterfragen, was, wenn der andere recht hat? Wenn auch nur in Teilen?


    Ich laufe weiter geradeaus und suche nicht nach irgendwelchen kruden „Experten“ damit ich mir die Welt so mache wie sie mir gefällt.

    Entschuldige, dass ich das nochmal rauspicke, Du hattest Dich im Verlauf schon entschuldigt, und gesagt, es sei ein emotional besetztes Thema. Aber das klingt so, als würde man es sich einfach machen, wenn man GMs Argumentation folgt. Für mich ist das Gegenteil der Fall. Welcher Elternteil würde sich denn gerne hinstellen und sagen, mein Kind hat Adhs, das hat sicher etwas mit Trauma zu tun? Ich habe immer eher das Gegenteil erlebt, und jeder Elternteil, der das auch nur in Betracht zieht hat meine absolute Hochachtung.

    Pinguini ganz lieben Dank für deine Beschreibung! Ich werde da mal reinlesen. Das mit der Bindung deckt sich sehr mit meiner beruflichen Erfahrung.


    Misstress ich wollte gar nicht die adhs-diskussion aufmachen. Mich hatte das Buch interessiert, weil ich das Gefühl habe, dass es das am wenigsten bekannte von ihm ist. Schau Dir gern seine anderen Arbeiten an, vielleicht ist dennoch etwas für Dich dabei.

    Zum Ursprung von ADHS gibt es sicher viele Theorien, die sich meiner Meinung nach auch gar nicht unbedingt gegenseitig ausschließen müssen. Nicht umsonst ist eines der ersten Modelle, die man im Psychologiestudium lernt das Vulnerabilitäts-Stress-Modell, also das Wechselspiel zwischen Prädispositionen und äußeren Stressfaktoren (bzw Schutzfaktoren , wo sicher Bindung mit reinspielt).


    Gleichzeitig hast du total recht, dass Menschen mit ADHS eher Traumata erleiden. Aber auch da ist ja der Trauma-Blickwinkel interessant, denn diese Traumata kommen ja noch oben drauf.