Zunächst mal danke an ALLE für den Input und das Aufnehmen des Themas.
sind die Bücher von Mo Willams (z.B. https://www.amazon.de/Das-Buch…uns-Willems/dp/395470126X) vielleicht schon etwas? Die haben nur ganz wenige Wörter auf einer Seite und sind super witzig.
Diesen Beitrag von dir Jette hatte ich glatt überlesen und eben mal geschaut: Die sind wirklich SEHR lustig, ich glaube die werde ich so oder so mal besorgen
Danke für den Link, da scheint einiges spannendes dabei zu sein!
Als unser Kind in dem Alter viel Interesse am Lesen und Schreiben hatte, haben wir ihn in einem Word Dokument in großer Schriftgröße schreiben lassen. Manchmal habe ich ein Wort geschrieben, das er dann nachgetippt hat, manchmal hat er "Wörter" getippt, die ich dann vorgelesen habe. Dann durfte er die Wörter bunt machen und so weiter.
und
Alles anzeigenHier hatte die beiden kleinen Kinder beide ab ca 2 Jahren großes Interesse an Buchstaben.
Also ist es mMn tatsächlich ein Lernfenster in dem Alter, so wie Farben mit 1,5 sicher beherrscht werden, dann ab 2 das bessere Formenerkennen. Eben über die Grundformen hinaus.
Besonders gern mochten beide auf der Tastatur tippen. Textdokument, Schrift auf extrem groß. Erstmal wild tippen und dann: "Mama/Papa, was steht da"
"(Wilder Zungenbrecher)" vorlesen.
Kringlig Lachen.
Dann " ich möchte xy schreiben"
Erst gezielt Wunschbuchstaben, dann Wunschworte. Teils einfach in großen Druckbuchstaben auf Blatt vorschreiben und Kind tippt diese ab.
Einzelne lieblings-Worte gingen dann auswendig (Ankylosaurus stand hoch im Kurs).
Das ist bei uns schon passiert, ziemlich genau so. Auch andere Beispiele, die hier so kamen, wie Produktverpackungen oder Aufschriften draußen, das begleitet uns schon eine Weile und wir beantworten das auch immer.
Ihr Kinderzimmer ist mit diesen Puzzlematten ausgelegt, die Zahlen und Buchstaben darstellen, und es wird immer wieder thematisiert ("Mama, welche Zahl ist das?" - "Das ist ein Buchstabe, damit macht man Wörter. Das ist MMMM, der "MMMAma"-Buchstabe" - so ungefähr läuft das dann). Wir haben schon die Zahlen von 1 bis 9 legen müssen, sie hat die selbstständig dann durch andersfarbige Zahlen gleichen Werts ausgetauscht, wir haben die Anfangsbuchstaben zu den Zahlwörtern drunter gelegt...
Ich versuche mal zusammenzufassen: Hier passiert einfach für mein Gefühl "viel" zu diesem Thema, ich bin aber jetzt froh zu lesen, dass das garnicht ungewöhnlich ist, und ich hatte einfach das Gefühl, dass wir da nur ganz dilettantisch mitmachen als Eltern und da irgendwie nicht so richtig wissen, was wir da tun/wollen/sollen.
Dank weiteren Nachdenkens, auch wegen dieses Threads, sind wir zu folgender Überlegung gekommen: Die Idee, dass wir nicht irgendwie "künstlich", im Sinne von "lehren/unterrichten" bzw. mit Leistungsdruck oder so drangehen wollen, ist schon richtig. Uns kam es so vor, als wäre jeder Ansatz, der über die Ebene der Buchstaben geht, ein solch künstlicher Weg. Dass es mehr darum ginge, dem Kind einfach nur das "Produkt Wort" zu zeigen und es ihm selbst zu überlassen, das wahrzunehmen, auseinanderzubasteln, oder eben nicht.
Zum Beispiel kann sie mittlerweile unglaublich viel Zeug auswendig. Lieder, Reime, aber auch ein Petersson und Findus Buch kann sie fast Wort für Wort mitsprechen. Und dann nimmt sie sich all diese Elemente, Reime, teilweise ja unbekannten Wörter,und bastelt sie neu zusammen, reimt, singt vor sich hin, ersetzt (teilweise absichtlich falsch) die Wörter, lacht sich kaputt... Wir dachten: Ihr jetzt noch die "abstrakte Ebene Schrift", also das fertige Wort, dazuzugeben, ist eigentlich gar nicht mehr so ein großer Schritt und dann soll sie damit ebenso verfahren... wie sie eben will.
PaulaGreen Ich glaube du warst es, die es "verkopft" genannt hat. Es klingt vielleicht alles etwas kompliziert, weil ich versuche hier in Worte zu fassen, was sich in unseren Köpfen abspielt und das wir nicht richtig benennen können, weil wir eben nicht auf diesem Feld ausgebildet sind, und ich dachte eben: Bestimmt gibt es für diese "Methode" oder die Ideen, die wir da haben, längst Fachbegriffe und Methoden, ich kenne die nur noch nicht - also frage ich mal die Raben. Mir scheint aber, dass das gar nicht der Fall ist, tatsächlich kommt bei allem hier genannten die "Doman-Methode" dem noch am ehesten nahe, aber das ist ja 60 Jahre altes Zeug - ich ging davon aus, das hat längst einer besser beschrieben (und in diesem Doman-Buch sind auch echt ein paar gruselige Stellen Ist halt schon alt).
Kurzum: Glaube, es gibt nicht DIE Methode oder Lösung und es gibt - das war der nächste Gedanke, auf den wir jetzt kamen - auch überhaupt kein "richtig oder falsch". Wir machen NICHTS kaputt, wenn wir auf ihre Fragen antworten und wenn wir ihr IRGENDWAS in die Hand geben - wir werden an ihrem Eifer sehen, ob es für sie spannend ist oder nicht, und wir werden immer wieder etwas anbieten, und es wird auf jeden Fall etwas positives sein. Denn es bedient ihre Neugier und sie wird in ihrem interesse gesehen. Und mehr müssen wir gar nicht machen. Denn es ist uns ja explizit NICHT wichtig, dass sie jetzt früh lesen lernt oder so. Wir wollen ihr zum SPIEL Dinge anbieten, die ihr interesse geweckt haben - und das kann in einem halben Jahr ja auch wieder was anderes sein.
Wir sind für uns überein gekommen, dass die pure Präsenz dieser "der Schule vorbehaltenen Inhalte" (was total dämlich ist, als müsste man Kleinkinder davon fern halten weil sie sonst Schaden nehmen könnten) kein Problem darstellt und vollkommen okay ist, solange das Kind dadurch nicht das Gefühl bekommt, es gäbe dazu eine Erwartungshaltung o. ä.
Unsere Bauchschmerzen rührten womöglich einfach daher, dass wir beide die Erfahrung gemacht haben als Kinder, in unserem jeweiligen Umfeld aufzufallen, weil wir eben auch an "nicht altersgerechten" Dingen interessiert waren und unsere Eltern das jeweils womöglich nicht gut begleitet haben. Die Verunsicherung, die wir empfunden haben, kam aber ja nicht durch das frühe Verständnis (bei mir war es ebenfalls das Lesen, bei meinem Mann vor allem mathematische Dinge), sondern durch die UMWELT. Und genau hier ist ja der Unterschied: Unser Kind hat da eben jetzt ein anderes Umfeld. Und so wie wir jweils auch recht alleine uns einige Dinge erschlossen haben, könnte unser Kind das im Zweifel auch, aber es ist toll für sie, dass sie Eltern hat, die sie dabei begleiten und dabei aber nicht eingreifen, etwas vorgeben, einen Plan verfolgen oder oder...
Wir "dilettieren" also mal fröhlich weiter Streng genommen macht man ja als Eltern eh nix anderes, die ganze Zeit. Weil die kleinen Menschen ja ohne Bedienungsanleitung geliefert werden - irgendwie krieg ich diesen Gedanken nur echt schwer aus dem Kopf, glaube ich. Aber der Hund liegt wohl an anderer Stelle begraben...
Wenn jemand zum Thema noch was spannendes findet oder sich hier eine weitergehende Diskussion dazu ergibt, gerne. Aber meine ursprüngliche Anfrage ist jetzt erstmal "befriedigt". Danke an die, die beigetragen haben