Frisch genau an der Frage hänge ich auch. Was würde das überhaupt konkret bedeuten? Könnte ich das geistig überhaupt fassen? Oder ist das nicht eh alles nur konstrukt. Man weiß ja zB dass in anderen, nicht westlich geprägten Kulturen, die Menschen eh schwächer ausgeprägte Bilder zu "Ich" haben, sondern vielmehr sich selbst als Teil der Gemeinschaft denken, in den Beziehungen in denen sie stehen etc.
Was also, wenn man das nur noch ein paar Schritte weiter treiben würde? Ich glaube, menschen brauchen irgendwelche Hypothesen als Konstruktionsmittel für ein stabiles selbstbild. Aber wie man an verschiedenen Beispielen sehen könnte, ist "selbstbestimmt sein/Herr über sich selbst sein" garnicht so zwingend von Nöten.. Menschen glauben ja auch an einen Gott und zwar manchmal so weit gehend, dass sie sich selbst nur als Werkzeug begreifen. Was also, wenn man Gott durch Darmbakterien ersetzt? Eigentlich keine große Sache, oder?!
Tatsächlich sind die Dinge, an denen uch da Knabbere, eher die persönlichen Fragen... wie lange hätte ich wg Depressionen in Therapie verbracht, wenn mir ganz zu Beginn einfach jemand ne darmsanierung verordnet hätte?
Und, weiter gesponnen: wie viel von dem, was uns als Gesellschaft (und als einzelne) belastet, könnte mit solche körperlichen Mittel schon zu großen Teilen behandelt werden?
Und dann: würden wie gefahr laufen, eines Tages die psychische Komponente davon nicht mehr ernst genug zu nehmen? Denn dass die komplett ignoriert werden könnte, glaube ich auch nicht.