Hallo,
dann plaudere ich auch mal aus unserem Nähkästchen.
Meine Zwillinge sind mittlerweile 11 Jahre alt. Im Kindergarten hatten wir sie zusammen in einer Gruppe, was aber vorallem auch den Grund hatte, dass ich sie besonders gerne wieder bei DIESER Erzieherin haben wollte. Das war auch prima. Sie haben sich den Anfang erleichtert. Bald hat sie mit Mädchen gespielt und er mit Jungs. Aber wenn dann ein Kind niemanden mehr zum spielen hatte, konnte es ganz selbstverständlich bei dem anderen mitspielen. Da waren sie immer füreinander da.
Die Entscheidung bezüglich der Schule haben wir uns nicht leicht gemacht. Zumal ich schon kommen sah, dass sie sich da leichter tun würde. Mein kleiner Mann ist ziemlich schusslig und verträumt. Die Erzieherin war ganz besonders fürs Zusammenlassen, weil sie sich gegenseitig stärken.
Die Kooperationslehrerin war mal kurzfristig fürs Trennen, weil sie der Meinung war, beobachtet zu haben, dass sich meine Tochter von ihm abzugrenzen versuche. Aber das lag an ihrer Kindergartenfreundin, die immer sehr am "spalten" war und meine Tochter war damals noch nicht so weit, sich abzugrenzen.
Wir haben sie zusammen eingeschult und ich glaube, das war gut so. Zumal wir eine Grundschullehrerin hatten, bei der nicht nur die Zensuren zählten, sondern die ein ganz besonderes Gespür dafür hatte, bei jedem Kind seine Stärken herauszuheben...
Für die weiterführende Schule kam dann immer mal wieder der Wunsch nach getrennten Klassen, dann wieder zusammen... letztendlich war die Wahl der zweiten Fremdsprache ausschlaggebend und damit sowieso klar, dass sie in verschiedene Klassen kommen.
Obwohl sie sich natürlich immer noch gut vergleichen können, ist es etwas besser geworden. Und man kann auch mal bei Frust darauf hinweisen, dass ein Fach auf einem anderen Niveau vermittelt oder abgeprüft wird.
Den zusätzlichen Aufwand sollte man als Eltern aber nicht unterschätzen. Der zusätzliche Elternabend ist aus meiner Sicht da das wenigste. Aber schon alleine zu organisieren, wer braucht wann was, wer schreibt wann welche Arbeit... beim Vorbereiten helfen... das ist schon heftig. Und gefühlt mache ich außer Arbeiten, Hausaufgabenbetreuung, Mamataxi-Diensten und Haushalt gerade wenig.
Aber ich denke, das wird wieder besser, wenn sie etwas selbständiger im Lernen geworden sind.
Was ich aber sehr süß finde: nach dem Unterricht warten sie vorm Schulgebäude aufeinander und laufen zusammen zur Bushaltestelle. Und meine Tochter ist etwas beleidigt, wenn zwei Mädchen aus der Klasse meines Sohnes auf sie mit warten. Weil sie will doch auf dem Weg IHREM Bruder erzählen, wie ihr Schultag war. Da wird mir immer ganz warm ums Herz, wenn ich so etwas höre.