Beiträge von Evelyn Podubrin

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    Was ich mich ja auch immer frage: Wie rette ich denn eine*n Ertrinkende*n, wenn ich selbst nicht mehr stehen kann? Realistischerweise wäre ich bei einem nicht mehr ganz kleinen Kind dazu gar nicht in der Lage.

    Bleiben wir bei Kindern: Laut meiner Forschung und den Berichter von Eltern aus meiner Schwimmschule bleiben Kinder stets im stehtiefen Wasser, wenn sie in ihrer Entwicklung nicht gestört werden. Dies bestätigte auch vor vielen Jahren ein Psychologe, der sich mit dem Schwimmen lernen bei Erwachsenen auseinandergesetzt hat: Schwimmen lernen findet im stehtiefen Wasser statt.

    Zurück zu meinen Beobachtungen: Selbst die besten Schwimmer sind stets in Ufernähe im stehtiefen Wasser geblieben und haben dort gespielt. Irgndwann sind diese Kinder so weit, dass ihre Eltern sie zum Fischen mitnehmen. Zu diesem Zeitpunkt haben sie alle Basiskompetenzen bereits entwickelt.


    In unserer Kultur werden Kinder so schnell wie möglich ins für sie nicht mehr stehtiefe Wasser gezogen, geschoben, getragen oder motiviert reinzuspringen. Sie haben keinen Halt und sind auf Schwimmhilfen oder Erwachsene angewiesen. Sie sind also abhängig - das ist das Gegenteil von selbstbestimmter freier Entwicklung.


    Damit stellt sich die Frage nach dem Retten eines Kindes im tiefen Wasser etwas anders: Das sind Situationen am Boot oder Steg o. ä., wo Kinder unbeabsichtigt ins Wasser fallen. Auf allen Wasserfahrzeugen sind Rettungswesten erforderlich oder dringend empfohlen. Damit ist diese Situation aus dieser Frage raus.

    Nun bleibt vor allem die Situation am Hafen oder Steg. An solchen Orten erfordert es von uns eine enorme Aufmerksamkeit.

    Wenn sich jemand als schlechter Schwimmer betrachtet, empfehle ich Orte, wo das Kind ins tiefe Wasser fallen kann zu meiden oder die Kinder an die Hand zu nehmen. Ältere Kinder sollte sich in Gesprächen dieser Gefahr bewusst werden.

    So generell, habe ich letzten Sommer festgestellt, dass Grundschüler oft recht gut bei uns in der Stadt schwimmen zu koennen. Ab dem Teenie-Alter schwimmt man aber nicht mehr, da hängt man im Wasser ab, und sitzt am Rand. Wenn dann doch mal geschwommen wird, dann oft sehr schlecht. Ich erinnere mich, dass wir damals eben auch einfach Bahnenzogen oder um die Wette schwammen.

    Meine Jungs ziehen auch selten Bahnen.

    Die üben tauchen oder springen, stundenlang.

    Streckenschwimmen ist ein Konzept von Erwachsenen. Kinder, die sich frei entwickeln dürfen, schwimmen dann eine Strecke, wenn es für ihr Spiel erforderlich ist - so wie sie an Land im freien Spiel dann rennen oder laufen, wenn sie ein Ziel schnell erreichen wollen. Greifen Erwachsene nicht in ihr Spiel, kommt das Bedürfnis die eigene Grenze im Streckenschwimmen zu spüren, von ganz alleine im späten Grundschulalter.


    Zu Entwicklung von Konkurrenz empfehle ich diesen Artikel:
    https://www.ineos.com/de/inch-…articles/issue-5/debatte/

    um mit einem ungeübten Schwimmer zu üben

    Ok. Ich kenne es so, dass es entweder immer tiefer werdende Becken gibt, oder Gestelle, die man ins Wasser stellt.


    Mein Hauptargument dagegen ist wirklich, dass im Nichtschwimmerbecken, die Eltern die Kinder nicht beaufsichtigen muessen.

    Liebe Ayala,

    in welchem Schwimmbad/Freibad dürfen Kinder unbeaufsichtigt in ein Nichtschwimmerbecken?

    ja, hatten wir erst gestern davon, dass wenn die Schwimmbäder zu bleiben die Leute an unbeaufsichtigten Stellen baden werden. Der Rhein ist hier immer wieder so ne Gefahrenstelle, Menschen die das nicht einschätzen können und dort baden verunglücken immer wieder. Wir werden an ein kleines Flüsschen ausweichen, wenn das Schwimmbad zu bleibt. Allerdings wird das wenn der Sommer heiß und trocken ist eh nicht so viel Wasser führen, die Gefahr zu ertrinken eher gering.

    Liebe Juana,

    warum ist die Wahrscheinlichkeit für einen Badeunfall von der Füllmenge abhängig?

    Junge Kinder können bereits in einer Pfütze ertrinken. Bereits ein kleines aufblasbares Plantschbecken stellt für Kinder eine Gefahr dar, wenn sie unbeaufsichtigt sind (denn beaufsichtigt untergehen dürfen und sollen sie).


    Ich sehe, dass uns das Ertrinken vor allem als ein Vorgang im tiefen Wasser eingeprägt wird. Laut einer Studie war ein großer Teil der Verunglückten in der Nähe einer Stelle zum Festhalten und/oder im stehtiefen Wasser (Boot, Steg o. ä.).

    Ich denke, dass die Darstellung von Badeunfällen in Filmen die Komplexität der Ertrinkens verschleiert und dazu führt, dass die Gefahreneinschätzung aus wissenschaftlicher Sicht unzureichend ist.


    "Schwimmen lernen findet im Pool statt, Ertrinken in natürlichen Gewässern" (ich denke, dass dieses Zitat von Robert Stallman ist.)

    Und alleinlebende Menschen dürfen nie schwimmen gehen?

    Jeder ist frei zu entscheiden, ob er alleine oder in Begleitung schwimmen oder tauchen geht. Jeder ist für seine eigene Sicherheit verantwortlich. Meistens kommt es nicht zu einem Badeunfall.
    Ich empfehle jedoch stets in Begleitung ins Wasser zu gehen und sich der lokalen Gefahren bewusst zu werden.

    Die Fähigkeit Kenntnisse von lokalen Gefahren mit den eigenen Wasserkompetenzen in einen Zusammenhang zu bringen (Stichwort Selbsteinschätzung) wird in unserer Kultur unzureichend ausgebildet.


    Wie bereits oben angemerkt: Solange der Zugang zu Schwimmbädern und Freibädern eingeschränkt bleibt, werden mehr Menschen in natürlichen Gewässern schwimmen. Ich rechne damit mit mehr Badeunfällen - besonders an unbeaufsichtigten Stellen.

    Das bedeutet, dass eine Kampagne für ausreichende Sicherheit längst fällig ist - nicht nur bei Kindern.

    Hallo Silbermöve,
    die Freibäder, Strandbäder und Schwimmbäder haben noch geschlossen. Daher ist zu erwarten, dass sich in der kommenden Saison mehr Badeunfälle in Gartenpools abspielen werden.


    Anfang April ist bereits ein Kind im Gartenteich ertrunken. Mangelnde Aufsicht und ein defekter Zaun waren laut einem Medienbericht Gründe für den Badeunfall.


    Vor diesem Hintergrund bleibt die Frage nach einem geeigneten Alter für unbeaufsichtigte Aufenthalte in Schwimmbädern oder Freibädern aktuell.


    Es wäre nett, wenn ich erfahren könnte, wo das Foyer ist :) Dort kann ich gerne über meine Forschung über das Schwimmen lernen kurz berichten.


    Viele Grüße

    Evelyn

    Vorausgesetzt sie können sicher schwimmen und es sind andere Kinder im gleichen Alter da, die sie kennen. Sie sind mit den Örtlichkeiten vertraut und nicht völlige Quatschköpfe, die auf sonstwas für kreative Ideen kommen. Solche Spezialisten sind ausgenommen ;)Welches Alter haltet ihr prinzipiell für angemessen?

    Kinder müssen grundsätzlich von einem Erwachsenen beaufsichtigt werden sobald sie Zugang zum Wasser haben (Gartenteiche, Gartenpools, natürliche Gewässer, Hotelpools, Schwimmbäder). Ab dem Jugendalter sollten jeder, der tauchen, schwimmen o. ä. geht stets einen Begleiter haben.

    Die mangelnde Aufsicht ist nach der internationalen Forschung über das Ertrinken einer der wichtigsten Gründe für Badeunfälle bei Kindern. Ein klarer Zusammenhang zwischen der Fähigkeit eine gewisse Strecke zu schwimmen und der Selbstrettungsfähigkeit wurde bislang nicht gefunden. Die Ursachenforschung für tödliche und nicht tödliche Badeunfälle liefert zwar zahlreiche Studien, jedoch kein eindeutiges Ergebnis.


    Da besonders in Deutschland Schwimmprogramme auf Meinungen und nicht auf der Grundlage von Forschung entwickelt werden, werden weiterhin Meinungen auch über die Frage nach dem Alter und der Selbstrettungsfähigkeit verbreitet.