Ich möchte euch einmal diesen tollen Artikel über den Rassismus in der covid Berichterstattung da lassen. Sprachlich ist er manchen vielleicht etwas zu sehr auf die Fresse, aber inhaltlich sehr lesenswert.
Sorry, doppelt da Problem mit dem Editor.
Grundsätzlich stimme ich der Aussage zu. Dass Entwicklungsländern oft seitens der Medien jegliche epidemiologische Kompetenz abgesprochen wird, und niedrige Covid Zahlen als Glück gehabt abgetan werden, ist mir auch schon negativ aufgefallen.
Allerdings habe ich Einblick in die Situation der "Mekong-Länder", und ich kann definitiv sagen dass zumindest Lao und Kambodscha die Maßnahmen im Vergleich zu anderen Ländern nicht so toll sind, als dass sie die sehr niedrigen Zahlen alleine erklären würden. Vietnam, und mit Einschränkungen Thailand, sind da bestimmt organisierter unterwegs. Aber was für die zwei genannten zutrifft ist:
- es wird extrem wenig getestet.
- es wird selektiv getestet, dH vor allem Ausländer während der ersten Welle. Das könnte man auch als rassistische Kacke verbuchen - die offizielle Seite versucht (e) teilweise den Ausbruch den Ausländern in die Schuhe zu schieben. Trotzdem: während des ursprünglichen Ausbruchs in Wuhan gab es noch mehrmals täglich Direktflüge.
- Leute mit Symptomen werden größtenteils nicht getestet, sondern haben halt ungetestet Influenza.
- Das Gesundheitssystem in Lao und Kambodscha ist schlecht und das Meldewesen schlecht bis inexistent. Verstorbene werden selten obduziert und wenn dann mit begrenzter Diagnostik.
- Es gibt Maßnahmen, aber verhältnismäßig wenige, teilweise chaotische und epidemiologisch fragwürdige. Ja, es gibt sehr rigide Einreiseregeln. Schulen, Fitnessstudios, etc waren lange zu oder sind es noch/wieder. Viele Leute tragen Maske, aber lange nicht alle. Aber insgesamt ist alles recht locker.
Es gibt mit Sicherheit eine erhebliche Dunkelziffer! Komischerweise werden regelmäßig ausreisende Leute in den Ankunftsländern positiv getestet.
Und trotzdem ist es nicht so, dass die Krankenhäuser überquellen würden. Es gibt keine belastbaren Statistiken zur Übersterblichkeit, aber es sieht aktuell zumindest nicht nach einer größeren Gesundheitskrise aus.
Ich finde es nun wirklich nicht rassistisch, sich zu fragen warum das so ist. Neben bekannten Faktoren wie eine junge Bevölkerung, warme Temperaturen, viel soziales Leben im Freien.
Es wird doch immer mal diskutiert, ob andere Coronaviren eine teilweise Kreuzimmunität gegen SARS Cov 2 verleihen könnten. Nun, Südostasien ist eine der Regionen mit den meisten Fledermausarten und auch sonst ein Biodiversitätshotspot. Die ländliche Bevölkerung kommt in Kontakt mit Wildtieren, die laufen über die Felder, und werden teilweise auch gefangen und gegessen oder gehalten. Fledermäuse bestäuben teilweise Nutzpflanzen wie etwa Papaya. Es gibt tausende unbeschriebene Coronaviren in Fledermäusen und anderen Wildtieren. Ich finde die Hypothese, dass eventuell in der Mekong-Region schon mal ein anderes, harmloseres Coronavirus durchgeseucht ist, nicht so abwegig und vor allem nicht rassistisch. Natürlich ist es nur eine Hypothese so lange das niemand untersucht.