Beiträge von Azzura

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    Und deine letzten 2 Zeilen sind echt nett… gelingender Versuch jemanden zu diskreditieren oder aus der Diskussion zu schmeißen. Auch das sind die Waldorfvertreter wirklich geübt darin… gerade diejenigen, die die externe Kommunikation betreiben.

    Das passiert doch gerade genau umgekehrt: Die wenigen Waldörflerinnen hier im Thread, die freundlich und reflektiert ihre Sichtweise darlegen werden von der deutlichen Mehrheit der Kritikerinnen z.T. übel angegangen, sollen sich rechtfertigen, ihre Aussagen werden zerpflückt, persönliche Erfahrungen (!) schlechtgemacht z.B. von Silbermöwe , und z.T. anscheinend absichtlich missverstanden, sie werden mit irgendwelchen anderen Leuten in einen Topf geworfen, die Krebsmedikamente ablehnen...für mich sieht das aus wie gemeinsames Fertigmachen von andersdenkenden Minderheiten. Ohne inhaltlichen Sinn. Das entwickelt sich hier richtig unangenehm, finde ich und hat m.E. schon Mobbingqualitäten. Wozu ist das denn gut? Die o.g. Fragen von @Happy dazu habe ich mir auch gestellt.

    Ebenso ist es ein strukturelles Problem bei Waldorf, dass dort lange Märchen und Sagen (Stichwort atlantis, Feen) gleichwertig zu realer Geschichte erzählt werden. Da kommen dann Menschen aus der Schule die sich mit dem Konzept Fakten schwer tun, weil könnte ja alles sein. Das empfinde ich als ein Problem in einer Welt wo Fake News als waffe genutzt werden.

    Das wäre für mich eben die Frage: Ist das so wie Du es beschreibst? Grundsätzlich, strukturell bei "Waldorfs" in allen Schulen, systemimmanent? Werden wirklich, z.B. in der siebten oder achten Klasse Atlantis- und Feengeschichten auf gleicher Ebene wie z.B. Napoleon oder die Industrialisierung behandelt? Weißt Du das genau? Ich weiß es jedenfalls nicht, ich schrieb ja, ich habe mich damit nicht in der Tiefe auseinandergesetzt - zugleich bin ich aber auch nicht sicher, ob die hier Kritisierenden das gemacht haben, über diesen Waldorfsalat-Podcast hinaus.

    Ist es wirklich so, dass sich Ex-WaldorfschülerInnen mit Fakten schwertun, mehr als andere Menschen? Welcher Art Fakten? Und falls das gelegentlich zutrifft: Richten sie damit Schaden an? Wenn jemand zum Beispiel davon überzeugt ist, die Erde sei eine Scheibe, wäre es zwar eine falsche Annahme, ich könnte es diskutieren, wenn ich Lust dazu hätte, aber gleichzeitig schadet diese Person damit niemandem. Wenn jemand denkt, es gibt keinen Klimawandel, ist das bedauerlich, und diese Person wird in ihrem Alltag vermutlich danach handeln, aber auch hier: Wie groß kann der Schaden sein, den sie damit anrichtet?

    Und zur Einstellung "Leben und leben lassen", wie Du es nennst: Was nützt es, anderen deutlich machen zu wollen, dass sie falsch liegen, während ich selber auf der vermeintlich richtigen Seite stehe, z.B. eben beim Klimawandel? Wenn ich anscheinend faktenfreie oder sogar rassistische o.ä. Meinungen anderer mit meinen korrekten Argumenten kontere, in der Absicht, sie auf den "richtigen Weg" zu bringen oder wenigstens "dagegengehalten zu haben"? Was wird dadurch besser? Verändern kann ich nur mich selbst, auf andere habe ich ggf. durch mein eigenes Leben, Freundlichkeit, Mitgefühl, Zuneigung und Toleranz im Kontakt mit ihnen Einfluss, und auch das kann ich nicht erzwingen. Mit dieser Haltung, im guten Kontakt miteinander, kann eine Diskussion sinnvoll sein, sonst eher nicht, denke ich.

    Wo ich Dir zustimme, ist die Notwendigkeit der Aufarbeitung und Veränderung von Grundlagen menschenfeindlicher Pädagogik - über deren Existenz kann ich aber bezüglich der Waldorfschulen nichts sagen, außer, dass ich diese im eigenen o.g. Umfeld bisher nicht bemerkt habe, aber dazu weiß ich übers System einfach zu wenig.

    Und ich stimme Dir auch zu (wenn ich Dich richtig verstehe), dass es wichtig ist, sich für strukturelle / politische / soziale Gerechtigkeit, Frieden u.a. zu engagieren und nicht alles egal sein zu lassen, so ist es von mir keinesfalls gemeint.

    Ich finde diese Kritik als Rundumschlag zu pauschal und weiß auch gar nicht, was sie eigentlich bezwecken soll, außer darzustellen, dass "die Anderen" auf einem Holzweg sind, im Gegensatz zu einem selbst.

    Mit dem Waldorfsystem habe ich mich nie richtig auseinandergesetzt, es gibt sicher zu kritisierende Punkte (so wie am Regelschulsystem auch), aber diese Schwerpunkte auf handwerkliche und auch künstlerische / musikalische Fähigkeiten vermisse ich auf den Regelschulen schon, zumindest auf denen, die ich so kenne (ich habe beruflich mit einigen Schulen zu tun und war jahrelang Schulsozialarbeiterin).

    Zum Beispiel hat der Sohn einer Bekannten, ein Ex-Waldorfschüler und mittlerweile Arzt, ihr eine wunderschöne Küchenarbeitsplatte gezimmert, mit abgerundeten Ecken usw. - was für ein Reichtum, so etwas zu können! Und gleichzeitig war ihm trotz angeblich unwissenschaftlicher Waldorf-Beschulung ein erfolgreiches Medizinstudium möglich.

    Auch andere Ex-WaldorfschülerInnen, die ich so kenne, scheinen im Leben gut klarzukommen, oft ebenfalls mit praktischen oder kreativen Fähigkeiten.

    Zu den angeblichen "großen Wissenslücken" am Ende der Schulzeit fällt mir direkt die Iglu-Studie aus diesem Jahr ein mit dem Ergebnis, dass immer weniger ViertklässlerInnen vernünftig lesen und schreiben können: https://www.swr.de/wissen/kommentar-iglu-studie-100.html

    Und das liegt vermutlich nicht daran, dass sie stattdessen gärtnern, ein Instrument spielen oder handwerken können...

    Außerdem hörte ich vor kurzem im Radio ähnliches über 9.KlässlerInnen auf Realschul-Niveau, die ebenfalls große Lücken im Lesen und Schreiben aufweisen...zudem verlassen jährlich viele SuS die Schule ohne irgendeinen Abschluss...das alles steht wohl den angeblich zu geringen intellektuellen Fähigkeiten der Waldorf-SchülerInnen kaum nach.

    Zum weltanschaulichen Hintergrund kann ich nichts sagen und weiß auch nicht, inwieweit sich die Waldorfschulen von unzeitgemäßen und rassistischen Ursprüngen Steiners abgrenzen und sich weiterentwickelt haben. Die "Anthros" die ich jedenfalls kenne, sind mir bisher nicht wegen versponnener Esoterik oder gar rassistischen Haltungen aufgefallen. Und unsere anthroposophische Haus- und Kinderärztin ist seit zehn Jahren ein einziger Glücksgriff für uns.