Da schließe ich mich an. Mit 2 Jahren war Mittagsschlaf bei uns vorbei, wenn die Nacht nicht auch hell sein sollte. Bei uns hat die Kita da leider auch gar nicht mitgespielt. Die wussten das einfach besser ?
Wir haben das dann aber am Wochenende so gehandhabt, wie wir es für richtig hielten. Montags hat die Kita dann richtig davon profitiert, denn dann hat das Kind sich erstmal so richtig ausgeschlafen... Mittags. Natürlich wurde nicht geweckt und unser Kind war Abends bis 23 Uhr wach.
Das ging hier sehr lange so und hat das Verhältnis zu der damaligen Kita stark belastet. Irgendwann steht man als Eltern nachts auch einfach da und verflucht den ganzen Mist. Irgendwann kann aber auch die überzeugteste Erzieherin die Entwicklung beim Kind nicht aufhalten. Mit drei Jahren hat die große Tochter dann auch mittags einfach nicht mehr geschlafen.
Rückblickend hat sich in dieser Zeit auch ihr tatsächlicher Bio Rhythmus angekündigt. Sie ist auch einfach seither eine Nachteule geblieben. Das hat sich ab dem Moment den du bei euch gerade beschreibst so weiter entwickelt. Ich sehe uns in deinen Beschreibungen sehr wieder und finde super, dass ihr mit Blick aufs Kind ausprobiert, was passen könnte.
Ist einer von euch Eltern so nachtaktiv? Arbeitet gern ab 21 Uhr und legt dann noch mal so richtig los?
Ich habe ab diesem Zeitpunkt Stück für Stück akzeptiert, dass so ein paar Freiräume wegfallen. Das Kind ist seither eben auch Mittags und abends um mich herum. Erwachsenenzeit, wie es viele für sich z.b. abends beanspruchen, gibt es in der Form nicht. Da muss man schauen, wie man sich anders Ausgleich verschafft. (Das passt so bei mir, aber für viele gar nicht)
Leider ist unsere Welt nicht so richtig für spät arbeitende strukturiert und gerade Kinder müssen sich da stark fügen. Denn in der Schule geht es damit ja weiter und mit sehr viel weniger Verständnis. Nur ändern kann man an dem Bio Rhythmus kaum etwas. Ändern kann man nur die Einstellung und den Umgang damit.
Interessant fand ich aus dieser Zeit auch, dass es in meinem Umfeld tatsächlich sehr vielen so ging. Oftmals trauen sich Eltern nicht, offen zu sagen, wenn das Kita Kind nachts bis sonstwann herum turnt. Das gibt jedem irgendwie so das Gefühl, etwas läuft komplett komisch bei einem selbst. Da habe ich mir auch so verbündete unter den Eltern gesucht, denen das ähnlich geht. So, zum Austausch.
Was die Umstellung beim Schlaf betrifft, habe ich auch immer das Gefühl gehabt, dass es in den Umbruchzeiten eher einen 48 Stunden Rhythmus gibt beim Kind, bis sich was neues etabliert hat. Also, grob vereinfacht gesagt, gab es an A-Tagen z.b. keinen Mittagsschlaf, dafür ein frühes zu Bett gehen, an B-Tagen dann deshalb ein zeitiges Aufstehen und dafür mittags wieder Müdigkeit und Schlaf und abends ein spätes zu Bett gehen. Es folgte ein A-Tag mit langem ausschlafen und dafür kein Mittagsschlaf...
Das ist mit dem üblichen Arbeitstag und sturen Kitas zwar schlecht abzubilden, aber vielleicht hilft es bei der Selbstbeobachtung ein bisschen, sich vom 24 Stunden Tag zu lösen.
Vielleicht passt etwas davon bei euch, auch wenn ich leider nur sagen kann, dass wir da Stück für Stück durchnavigiert haben und es nie so ganz optimal war. Damit wärst du dann nicht allein. Das ist ja auch manchmal ganz nett zu wissen.
Meine 7 Jährige tröste ich jetzt einfach oft, wenn sie müde zur Schule muss. Denn viel mehr kann ich für sie da nicht tun.