Ich hab auch total ungern Arbeitsblätter gemacht. Die meisten fand ich doof. Wie doof die sind, haben wir damals aber nur ganz leise gesagt oder nur mit den Augen gerollt.
Mit 6 habe ich angefangen Gitarre zu spielen, und hab mit 7 frustriert aufgehört, aus den gleichen Gründen, wie dein Klavierkind. Mit 12 fing ich mit Klavier an, und da war ich deutlich motivierter, zu üben - aber oh Wunder, Fingerübungen fand ich auch furchtbar. Und die habe ich deshalb auch gerne erst geübt einen Tag vorher
Also es scheint kein Problem allein der aktuellen Generation zu sein.
Meine Kinder erlebe ich als sehr motiviert, aber aus ganz unterschiedlichen Gründen und es äußert sich auch völlig anders. Mein Großer ist eine Leseratte gewesen ab Mitte der ersten Klasse, und einfach so wahnsinnig fleißig und organisiert und konzentriert, dass er jetzt in der 7. notenverwöhnt ist, und seine jetzige Motivation ist ein 1,xer Schnitt im nächsten Zeugnis. Und das kommt NICHT von uns!
Der Kleine ist das Gegenteil, der ist auf der Beziehungsebene motiviert. Er mag es, gemocht zu werden, und das bekommt er bei Lehrern durch angepasstes Verhalten, Bemühung um gute Heftführung (auch wenn es nicht immer klappt) und generell halbwegs mitzumachen. So der Typus "freundliches, nettes und auch ganz schlaues Kind". Dass er eigentlich ein laut singender Quatschkopf ist, kommt in der Schule gar nicht an
Also zwei Kinder der aktuellen Generation, die beide "motiviert" sind, und bei beiden sehe ich die Motivation skeptisch und fände es manchmal ganz schön, wenn sie andere Gründe hätten