Beiträge von Joole

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    Ich hab auch total ungern Arbeitsblätter gemacht. Die meisten fand ich doof. Wie doof die sind, haben wir damals aber nur ganz leise gesagt oder nur mit den Augen gerollt.


    Mit 6 habe ich angefangen Gitarre zu spielen, und hab mit 7 frustriert aufgehört, aus den gleichen Gründen, wie dein Klavierkind. Mit 12 fing ich mit Klavier an, und da war ich deutlich motivierter, zu üben - aber oh Wunder, Fingerübungen fand ich auch furchtbar. Und die habe ich deshalb auch gerne erst geübt einen Tag vorher ;)


    Also es scheint kein Problem allein der aktuellen Generation zu sein.


    Meine Kinder erlebe ich als sehr motiviert, aber aus ganz unterschiedlichen Gründen und es äußert sich auch völlig anders. Mein Großer ist eine Leseratte gewesen ab Mitte der ersten Klasse, und einfach so wahnsinnig fleißig und organisiert und konzentriert, dass er jetzt in der 7. notenverwöhnt ist, und seine jetzige Motivation ist ein 1,xer Schnitt im nächsten Zeugnis. Und das kommt NICHT von uns!


    Der Kleine ist das Gegenteil, der ist auf der Beziehungsebene motiviert. Er mag es, gemocht zu werden, und das bekommt er bei Lehrern durch angepasstes Verhalten, Bemühung um gute Heftführung (auch wenn es nicht immer klappt) und generell halbwegs mitzumachen. So der Typus "freundliches, nettes und auch ganz schlaues Kind". Dass er eigentlich ein laut singender Quatschkopf ist, kommt in der Schule gar nicht an ;)


    Also zwei Kinder der aktuellen Generation, die beide "motiviert" sind, und bei beiden sehe ich die Motivation skeptisch und fände es manchmal ganz schön, wenn sie andere Gründe hätten ;)

    BASA-online geht nur mit Job, der bereits sozialpädagogisch ist. Das kam in meinem Fall nicht in Frage, deshalb ging das nicht, weil ich in einem Beruf arbeite, der offiziell nicht mal verwandt ist (und inoffiziell kriege ich ständig gesagt, dass mein Job ganz schön viele sozialarbeiterische Anteile hat...nun ja).


    Ich bin in eine der der günstigsten Fernhochschulen untergekommen. Meine Praxisstellen, da werde ich schauen, ob ich das entweder tageweise mache, dann halt lange, oder ich finde noch was als Quereinsteigerin. Vielleicht. Ganz fremd bin ich ja nicht in dem Bereich.


    Ausgelegt ist mein Studium auf 8 Semester, durch Anerkennungen meiner Vorleistungen hoffe ich es in 7 oder, wenn ich mich anstrenge, vielleicht auch in 6 zu schaffen, mal sehen.

    Ich mache das aktuell. Bin auch in der entsprechenden Gruppe.


    Ich studiere Soziale Arbeit in Teilzeit und ausschließlich online, schreibe die Klausuren in der nächstgelegenen Stadt.


    Ich finde es gut machbar parallel und bisher vom Anspruch auch im Rahmen.


    Falls du weitere Fragen hast, würde ich die gerne eher per PN beantworten.


    LG!

    Ich finde 20 kg in 7 Wochen sehr normal, luzy. Ich weiß, dass man gerne mal den Vergleich aus dden fb Gruppen hat, aber ich sehe ja alle und nicht nur diejenigen, die sich vernetzen, und da bist du echt gut dabei.


    Es freut mich sehr, dass es dir so gut geht <3

    Habe nicht alles gelesen, nur den Anfang.


    Mein Sohn sollte mal in eine Kita wechseln, die hatte keine festen Schließzeiten, aber einen Vertrag, in dem stand, dass das Kind für mindestens 25 "Urlaubstage" nicht zur Kita geht, übers Jahr verteilt, davon mindestens einmal zwei Wochen (bzw zehn Werktage) am Stück. Warum? Damit die Kinder sich von dem häufig doch auch stressigen Kitaalltag erholen können. So weit so gut. Das fand ich eine gute Lösung.


    Nur, dass die Eltern sich partout nicht daran gehalten haben, und es immer wieder Kinder gab, die hatten am Ende des Jahres 5 angekündigte "Urlaubstage" und einige wenige Krankheitstage.


    Und weil es so unglaublich schwierig war, bei diesen Eltern durchzusetzen, dass ihre Kinder auch mal Pause brauchen, führte ebendiese Kita 2 Jahre später 4 Wochen Schließzeit ein. 2 Wochen an Weihnachten und 2 Wochen im Sommer. Das waren dann 20 feste Tage (und immer noch weniger feste Schließzeit als andere Kindergärten), aber das konnte ich nachvollziehen, diesen Schritt.

    Hier in der Gegend machen das nur Gastroenterologen, keine Internisten, aber ich halte das trotzdem für eine gute Idee.


    Was hilft, ist ziemlich individuell. Mir persönlich hilft der Verzicht auf Gerbsäuren, Alkohol und weißen Zucker. Haferflocken tun mir gut. Anderen wiederum gar nicht, und wieder andere haben auf einmal keinen Reflux mehr, wenn sie sich ketogen ernähren (wobei das dann ziemlich clean keto ist, also viel grünes Gemüse, viele Nüsse, Normalprotein, das widerspricht sich also nicht).

    Als der oberschleimige Makler im Zuge des Verkaufs unseres angemieteten Hauses das Haus begehen musste, schickte er sich an, seine Schuhe auszuziehen. Ich hab ihm das verboten, weil die Vorstellung, dass dieser Widerling mit seinen fußschweißigen Socken in MEINEM Haus rumläuft, fand ich sehr schlimm. Sehr, sehr eklig. Dann lieber den Straßendreck von seinen Ledersohlen.


    Fällt mir dazu nur ein.

    oh falsch. nein. Nicht Amoxi. Sorry, das war grad im Hirn. Ähm. Warte....


    Ambroxol!


    Sorry! Hatte grade eine Fortbildung und hatte das Wort noch im Hirn.

    Wenn es Schleimlösend sein soll, dann 3%ige Kochsalzlösung (Mucoclear), wenn einfach nur befeuchtend, die normale isotonische (gab es auch mal bei DM, und meines Wissens sollte man, wenn man vernebelt, tatsächlich auf die sterile Lösung gehen).


    Mein Mann hat noch eine Zeitlang mit Amoxicillin Ambroxol inhaliert und fand das hilfreich.

    Okay, ich hatte echt nur den Eindruck, dass ich als "Fachperson" da störend bin. Dass ich von dieser OP nicht überzeugt werden muss, liegt ja irgendwie in der Natur der Sache, und ich will da aber auch nicht die ganze Zeit reingrätschen und "aber" schreien... aber dann les in Ruhe mit, und falls Fragen sind, kann man ja verlinken :)


    Bidi, deinen Verlauf finde ich wirklich krass, und ich habe glaube ich keine einzige Person, bei der es so schief lief. Ich les das grade mit sehr viel morbid-beruflichem Interesse (sorry :( das liest sich grade wie eine böse Fallbeschreibung auf ner Fortbildung) und bin aber grade mega froh, dass die GLP-1 dir da so gut helfen!

    Ich verstehe nicht ganz, was ihr mit einer "so-tun-als-ob-OP" meint.


    Einfach nur minimalinvasive Löcher in den Bauch schneiden? Und nix tun?


    Also da die Patienten in den Tagen nach der OP massive Magenschmerzen haben, und das Völlegefühl bei erfolgreicher OP nicht mit der Sättigung vergleichbar ist,die bei nicht operierten eintritt, kann ich mir NICHT vorstellen, dass einem daas nicht innerhalb weniger Tage klar ist, dass da was nicht stimmt. Bei nicht erfolgreichen OPs (Anastomose zu weit, kein Sättigungsgefühl) ist den Patienten ja auch sehr schnell klar, dass das grade nicht so läuft wie vorher. Wenn man vorher ein Fassungsvermögen hat von 1,5 l, und danach von 150 ml, dann gibt es wohl kein "so tun als ob".


    Ansonsten habe ich grade eher den Eindruck, dass ich hier ein wenig störe. Da ich mich nicht aufdrängen will und dies hier ja auch eher ein Austausch sein soll für diejenigen, die das planen oder darüber nachdenken. Vielleicht, wenn es wirklich eine konkrete Frage gibt, kann man mir die ja stellen, und nach den Links gucke ich noch, aber ansonsten fühl ich mich da eher fehl am Platz :)

    Also, ich berichte jetzt mal:

    Ich habe eine Patientin, die hat getrackt, hat nachweislich "wenig genug" gegessen und sehr viel Sport gemacht. Wir haben im Vorfeld Eiweiß optimiert, wir haben noch weiter reduziert, wir haben auch die Esszeitpunkte optimiert, wir haben eigentlich monatelang alles optimiert und in 6 Monaten passierte auf der Waage genau nichts.


    Nach OP nahm sie in 8 Monaten 43 kg ab. Sie hat tatsächlich noch eine Spur weniger gegessenals vorher, das ja. Hatte aber im Gegensatz zu vorher Sättigungsgefühl und viel weniger Hunger (und Lust). Aber es ist nicht allein über die noch niedrigere Kalorienbilanz erklärbar. Und sie hätte ohne die OP mit derselben Ernährungmit großer Sicherheit nicht im gleichen Maß abgenommen. Heißt, die metabolischen Veränderungen (die epigenetischen, die ich vorher schon ansprach) haben einen gravierenden Anteil daran, dass sich überhaupt etwas bewegt. Es ist nicht nur das Ghrelin, es sind auch andere Faktoren (dass GLP-1, das als Agonist verschrieben wird, ändert sich durch die OP auch gewaltig).


    Und tatsächlich sind Gelüste auch nach der OP noch da. Und nein, sie ernähren sich nicht alle perfekt. Ich muss auch immer wieder sagen, dass der Kopf halt nicht mitoperiert wird. Deshalb ist mir ehrlich gesagt auch eine adäquate Vorbereitung so wichtig, und deshalb werden Menschen mit Essstörung erst mit/nach begleitender Psychotherapie operiert, denn ein ... z.B. Binge eater, der nicht mehr binge eaten kann, der kompensiert dann anders. Im blödsten Fall wäre das ein anderes selbstverletzendes Verhalten. Deshalb gibt es die Adipositaszentren... und die Adipositasboards.



    Myrte

    Das ist wohl so individuell wie die Menschen. Das Ziel ist das schon, doch, dass das so in Fleisch und Blut übergeht, dass man nicht mehr lange drüber nachdenkt. Das übt man ja. Und bei manchen, vielen, klappt das auch wunderbar. Kein Essen ohne Eiweiß. Vor OP immer die Hälfte des Tellers mit Gemüse, dann Eiweiß, dann Kohlenhydrate, in dieser Reihenfolge. Nach der OP erst Eiweiß, dann Gemüse, dann Kohlenhydrate. Eiweißquellen kombinieren usw usf.


    Das klappt allermeistens sehr gut. Manchmal klappt es nicht, dann sehe ich Leute, die wieder zunehmen, und die dann, wenn sie schon wieder 20 kg zugenommen haben, wieder bei mir sitzen und mir Ernährungsprotokolle vorlegen, die einfach nur Kohlenhydrate sind. Brezel mit Butter, mittags ein Brot, abends Nudeln... oder eine, die aß zwar weiter immer wenig, das aber 8 mal am Tag.


    Es gibt eine jährliche größere Blutuntersuchung (die die meisten irgendwann nicht mehr machen, aber in den ersten Jahren schon), und da sieht man Eiweißmängel oder generell Nährstoffmängel doch recht gut. Dann kann man wieder etwas korrigieren und irgendwann läuft es dann einfach.

    Ein Dumping ist eine Sturzentleerung des Mageninhalts in den Darm, weil der Pförtner fehlt. V.a. bei stark kohlenhydratreichen Mahlzeiten, aber auch bei anderen. Die Folge ist dann eine extreme Insulinausschüttung (weil der Darm die vielen Nährstoffe auf einmal ja möglichst schnell wegschaffen will), weshalb man in einen Unterzucker fällt.


    Symptome sind typische Unterzuckerungssymptome (also Kaltschweißigkeit, Schwindel, Übelkeit), Magenschmerzen.


    Man sollte sich in einem solchen Fall hinlegen, schluckweise Wasser trinkenn und abwarten. Nach ca 20-30 min ist es meistens rum.

    Das ist vermutlich in der KH-Küche nicht leistbar. Außer du hast Epilepsie, dann müssten sie es leistbar machen.


    Kannst du dir Lebensmittel mitnehmen, und sie so kombinieren, dass du unter der KH-Grenze bleibst? Also Nüsse, Käse, Avocados und ähnliches, und das dann kombinieren mit.... z.b. einem Gulasch oder so, was auch immer es da gibt?

    Da man nicht ein Jahr lang eine Nulldiät machen kann, ist das trotz allem ein extremer Berg.


    Irgendjemand schrieb zum Thema rückoperieren:

    Da bei einem Schlauchmagen der größte Teil des Magens entfernt wird, lässt sich dieser NICHT rückoperieren.Was weg ist, ist weg.


    Beim Roux-Y-Bypass bleiben alle Organe erhalten, nur eben verändert. Der Magenbeutel, der mit dem Darm verbunden wird, ist halt klein, aber der Restmagen bleibt als Blindmagen erhalten. Nachteil, man kann nicht mehr reingucken, also blöd, wenn man zu Geschwüren neigt. Vorteil, es lässt sich rückoperieren. Weil allles noch da ist.


    Ich finde, die hier geäußerten Bedenken sehr spannend, ehrlich, denn zu mir kommen die Leute, wenn der Entschluss zur OP entweder schon gefallen ist, oder aber zumindest nicht mehr völlig abwegig ist. Die allermeisten Patienten haben einen unkomplizierten Verlauf, die morbid adipösen nehmen mehr ab als die leicht adipösen, die Männer etwas mehr als die Frauen, die Jungen leichter als die in den Wechseljahren, und die mit Stoffwechselerkrankungen und Ödemen schwerer als die ohne. Aber komplizierte Verläufe im Sinne von Anastomosen, die zu eng sind, sehe ich quasi gar nie. Auch Dumpings...letzten Sommer gabs das ein oder andere Dumping in Eisdielen, das hat man einmal und dann nie wieder.


    Ich frage alle, immer, einige Monate nach OP, ob sie es wieder tun würden, ob sie es bereuen. Ja, es gibt welche, die es bereuen (die mit den komplizierten Verläufen, die ich soo gut wie nie habe). Aber fast immer, ach.... ich kann das gar nicht beschreiben. Ich lerne sie kennen mit Höchstgewicht, oft verzweifelt, oft mit Neudiagnosen, die einfach nicht mehr tragbar sind, kaputten Gelenken, Probleme im Job, Depressionen. Und ich betreue sie 1-2 Jahre, und manchmal, wenn ich jemanden 6 Monate nicht sehe, dann rufe ich im Wartezimmer auf und hab so die Erwartungshaltung von dem adipösen Menschen, den ich kenne, und dann steht da jemand vor mir, der mich anstrahlt. Echt anstrahlt, und zufrieden mit sich ist, und im Reinen mit der Entscheidung. Ich finde, das lässt sich in Zahlen nur sehr schwer ausdrücken.


    Essenstechnisch schließt sich an 2-3 Wochen Flüssigphase ein Kostaufbau an, und dann isst man eiweißbetont eben kleine Mahlzeiten. 150-200 g pro Portion. Und ich lese täglich so viele Ernährungsprotokolle und habe nicht den Eindruck, dass die Leute darben. Sie nehmen ihre MV-Tabletten und ihr Vitamin D, aber oft sind auch Shakes und Pulver gar nicht mehr nötig. Wenn sie wissen, was ihnen gut tut, und wie sie ihr Essen auswählen sollen, kriegen die allermeisten das hervorragend hin.


    (Aber ich will keine Werbung machen, auch wenn sich das vielleicht so anhört. Ich war früher auch viel skeptischer bzgl der OP. Aber nun ja, ich habe meine Ansichten darüber tatsächlich geändert und bin inzwischen der Meinung, dass es für viele Menschen eben ihre letzte oder einzige Chance ist. )


    (Achja, Forschung: ich gucke nochmal in meine Taagungsunterlagen und würde dann ggf. entsprechende Links zu Forschungen reinstellen, die sich mit dem Thema beschäftigen, für diejenigen, die es interessiert.)

    Ja, wir hatten bei uns im Adipositasboard einen Fall von einem (sehr guten) Koch. Der hat deshalb keinen Bypass, sondern einen Schlauchmagen bekommen, weil die konkrete Gefahr bestand, dass sich sein Geschmacksempfinden so sehr ändert, dass er arbeitsunfähig würde. Das wäre ja nicht gegangen.

    Finde ich super, Luzy, dass du das machst. Ich bin nicht betroffen, mach das aber beruflich (also die ernährungstherapeutische Vorbereitung, inkl. Adipositasboard hier im Adip-Zentrum), und möchte anbieten, Fragen dazu zu klären, wenn es welche gibt. Ich wünsche dir viel Erfolg!

    Die Reaktionen in meinem Umkreis sind tatsächlich gespalten, viele unterstützen das aber ich hab auch einige die finden es ist so eine Art "cheaten" und wirklich Leistung bringen nur die Leute die es alleine schaffen. Fasziniert mich immer weil niemand würde einem Alkoholiker sagen also wenn du den Entzug nicht alleine sondern nur mit ärztlicher Hilfe schaffst, ist das ja nichts wert. Aber bei Adipositas finden viele man muss ja nur den Hintern hoch kriegen und das dürfte ja nicht so schwer sein. Ist es halt aber.

    Ich weiß :(

    Ich arbeite in einer ernährungsmedizinischen Praxis, also meine Chefin ist Ernährungsmedizinerin, ich mach die Ernährungstherapie (und Diabetes....). Aber selbst unsere eigenen MFAs sagen leise, und wenn sie denken, es kriegt niemand mit, dass unsere Patienten ja nur den Hintern nicht hoch bekommen haben.


    Ich finde das furchtbar. Wenn ich in meinen Gesprächen sitze und dann das ganze Paket der letzten Jahre ausgepackt wird, was alles versucht wurde, was es teils gravierende Schwierigkeiten gibt, und manchmal gab es einfach auch nur eine völlig falsche Kindheitsprägung... wie soll man denn dagegen ankämpfen, so ganz allein? Selbst wenn es "nur" mangelnde Disziplin ist, frag ich mich immer, was die Leute erwarten? Wenn jemandmit 220 kg abnehmen muss und 120 kg verlieren soll, dann sind das 840 000 einzusparende Kalorien. Das kann sich niemand vorstelllen, was das für ein Berg ist. Und tatsächlich werde ich übrigens angefeindet, weil ich den Leuten Mut mache, diesen Weg zu gehen (wobei wir auch betonen: Umentscheiden kann man sich bis zu dem Moment, wo die Narkose gesetzt wird.). Es gibt durchaus auch Kolleginnen, die versuchen im Rahmen der Ernährungsberatung die Leute davon abzubringen.


    Bzgl. der Wirkweise einer Bypass-OP: Man nennt diese Art OP ja tatsächlich metabolische OP, wobei wir die Wirkweise noch nicht 100%ig verstehen. Aus dem DDG-Kongress dieses Jahr war das ein Riesenthema, welche epigenetischen Veränderungen messbar und abbildbar sind nach OP, undmir war ehrlicherweise der Umfang der Forschungsbemühungen in dem Bereich nicht bewusst. Wir haben da in vielerlei Hinsicht Änderungen im Hormonniveau, und ich muss zugeben, dass mich die wissenschaftlichen Vorträge teils überfordert haben, weil das massiv in die Details ging (welches Hormon und welches Enzymn jetzt wo steigt und sinkt aauf Grundlage welcher Methylierung welchen Genabschnitts..... puh.).


    Spannend finde ich aber manche Verläufe, ich hatte z.B. eine insulinpflichtige Diabetikerin mit medikamentöser 2fach-Therapie parallel (also Metformin, GLP1) und 3fach-Therapie wegen des Bluthochdrucks. Die konnte 4 Wochen nach OP sämtliche (!!!) Medikamente absetzen. Alle. Ramipril ist zwar wieder drin, aber das ist ja noch nicht mit der Gewichtabnahme erklärbar, nach 4 Wochen.

    Finde ich super, Luzy, dass du das machst. Ich bin nicht betroffen, mach das aber beruflich (also die ernährungstherapeutische Vorbereitung, inkl. Adipositasboard hier im Adip-Zentrum), und möchte anbieten, Fragen dazu zu klären, wenn es welche gibt. Ich wünsche dir viel Erfolg!