Ich mache gerade eine überraschende Erfahrung, und zwar seit Beginn der Fastenzeit und heute kommt noch eine obendrauf.
Seit 2014 nutze ich die Fastenzeit, um Süßigkeiten/Chips u.ä./Alkohol wegzulassen und Kalorien zu reduzieren.
Ich mache das einerseits, weil es gesund ist, und andererseits, um ein paar Kilo zu verlieren.
Ich wog mal 93 Kilo, bin dann auf 68 Kilo, habe das 5 Jahre gehalten und dann kam 2020....
Seitdem wiege ich um die 73 Kilo und mir ist klar, dass diese Fastenzeit nicht ausreichen wird, die 5 Kilo wieder zu verlieren.
Mich hat das Thema jetzt über 1,5 Jahre gestresst inklusive Selbstabwertung, wie schwach ich bin, weil ich wieder "so dick" geworden bin.
Seit über 3 Wochen schreibe ich auf, was ich esse.
Seit einer Woche mache ich ganz konsequent Yoga täglich, aber nicht, weil ich muss, sondern, weil ich das Bedürfnis danach habe.
Ich habe mich nicht gewogen seit Aschermittwoch.
In den Jahren zuvor stand ich täglich auf der Waage um zu sehen, was sich tut.
Überraschung: Ich fühle mich aktuell total wohl mit meiner Lebensweise und finde sogar mein Aussehen okay. Ich habe kein Interesse daran, was ich wiege.
Und jetzt kommt mein Aber bzw. meine Überraschung:
Heute Abend gehen wir essen.
Die Fastenzeit ignoriere ich, denn wir hatten gestern Hochzeitstag und mein Mann möchte mich gerne ausführen.
Problem dabei: Ich fühle mich mit dem Gedanken unwohl, mein derzeit so geregeltes, überschaubares Leben, das mir körperlich ein sehr angenehmes, beschwingtes Gefühl gibt, heute für einige Stunden abzugeben.
Ich fühle mich sogar gestresst.
Aber so engstirnig und zwanghaft will ich nicht sein!
Wie kriege ich das heute Abend mit Spaß hin?
Es ist doch nicht schlimm, dass ich mehr Kalorien oder Alkohol zu mir nehme. Das ist kein Drama, ich sollte mich freuen.