Beiträge von LGVUSD

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    Oder man hat jemanden, der einen von den meisten häuslichen Verpflichtungen freistellt, wie Abendessen kochen, Ranzen packen, Schulmaterial besorgen, Wäsche waschen

    Da ist die Frage, wie gerecht bei Euch diese Aufgaben verteilt sind etc. Macht dein Mann seinen gerechten Anteil am Haushalt und deine Kinder haben ihre altersentsprechenden Aufgaben, dann geht es klar gerade nicht. Das ist ja bei jeder Familie individuell. Aber generell kann man dann schon doch auch fragen, ab wann die Kinder ihre Ranzen selber packen sollten und Besorgungen selber machen könnten, ob es nicht auch ok ist, mal kalt zu essen etc. Odrr nan muss eben da ansetzen wo die schule dauernd mit überraschenden Besorgungen ums Eck kommt die eine Belastung für berufstätige Eltern sind und erst mal im oder über den Elternbeirat schauen, dass man da was geändert bekommt. Denn dann hemmt das ja nicht nur dich sondern viele und das ist dann auch gemeinnützig wenn du da Voraussetzungen für alle verbessert hast.

    Ich hab lange Zeit Fussball gespielt, da gabs auch an meinen Trainingstagen nur ne gesunde Brotzeit.

    Da ist halt auch die Frage welche Wertigkeit für die Familienmitglieder ehrenamtliche Arbeit hat. Sehen die das als genauso wertig und wichtig an wie Erwerbstätigkeit? Oder eher als Selbstverwirklichung und Hobby und 'selber schuld wenn man sowas macht'.

     

    Also habe ich das alles nicht mehr gemacht als ich mehr arbeiten gegangen bin und es hat mich vorher wirklich sehr geärgert was da alles erwartet wurde.


    Einmal im Monat kann ich gerne einen Abend machen, ich wüsste nur nicht was.

    Das tut mir leid, dass du so schlechte Erfahrungen gemacht hast. In der Tat sind viele "Vereinsmeier" sehr fordernd, da muss man manchmal auch sehr bestimmt sein oder es geht vielleicht auch nicht. Das ist dann sehr schade, wenn Leute so vergrellt werden und sicherlich mit ein Problem, warum manche keinen Bock mehr haben! Guter Punkt!


    Das kommt ja darauf an, wo Deine Neigungen sind, aber mit dem Aufwand könnte man schon was erreichen. Das ist ja gerade das Problem, dass immer viel zu viel auf viel zu wenig Schultern verteilt ist.

    zb Protokollführerin bei irgendeinem Verein, um den dortigen Schriftführer zu entlasten.

    In der Öffentlichkeitsarbeit für einen Verein oder eine Partei arbeiten, Veranstaltungen ankündigen, über sie berichten, einen Flyer zu einem Thema erstellen.

    Bei uns gibt es überparteiliche AKs, die sich einmal oder alle 2 Monate treffen, zu den Themen Zero Waste City, Smart City, Wasser- und Gewässerschutz. Da sind viele, die sich nur um ein Projekt da kümmern, die nur zu den Sitzungen kommen, wenn es bei ihrem Thema was zu berichten gibt, ansonsten daheim ab und an abends dran arbeiten.

    Einmal im Jahr eine Veranstaltung machen, sei es eine Vorleseveranstaltung zu einem bestimmten Themenbereich im Gemeindesaal, da kannst Du viel Vorbereitung übers Jahr verteilen. Oder eine Führung mit einem Naturkundler, über Eulen bei Euch, Fledermäuse, Biber, Insekten ...Eine Baumpflanzaktion initiieren,.

    Wir haben zb in unserer Partei einen, der jedes Jahr eine Müllsammelaktion organisiert. An einem Abend macht er die Einladungen, dann macht er zb ein Müllbingo für die Kinder, oder ein Rätsel, da gehen 2, 3 Abende schon drauf fürs Recherchieren, einen Abend verbrät er fürs Schreiben der Vorankündigung im Gemeindeblatt, ein Tag ist die Aktion, ein Tag geht für den Nachbericht schreiben drauf. Dieses Jahr hatte er einen Puppenspieler mit einem unterhaltsamen Stück über Recycling für die Familien zur Pause organisert. Das klingt jetzt wenig, aber wenn zb in unserern 8000 Seelen Gemeinde sich 50 Menschen finden würden, die so eine Sache organisieren, hätten wir jedes Wochenende irgendeine interessante Aktion und ein Gemeindeleben um den Faktor x bereichert.

    Dann haben wir einen, der in unserem Landkreis jeden Monat an EINER unserer Veranstaltung von uns teilnimmt und einen Bericht drüber schreibt. Gut, sind dann 2 Abende im Monat, könnte man aber auch entzerren, könntest alle 2 Monate eine Veranstaltung besuchen...

    Und damit hilft man der Demokratie, denn was den Leuten in meinen Augen fehlt, ist die Erfahrung des Zusammenhaltes, der Selbstwirksamkeit. Es gibt Studien, dass in Gemeinden mit einem monatlich erscheinenden Gemeindeblatt weniger rechts gewählt wird. Weil die Leute eben involiverter, informierter sind, weil mehr Zusammenhalt- und Zusammengehörigkeitsgefühl herrscht, weil sie aufgeklärter sind über Hintergründe.

    Du könntest wenn Du gerne mit Kindern was machst für das Kinderfest, das Strassenfest, das Hüttendorf irgendwas in der Art in Deiner Gemeinde irgendeine Upcycling Idee suchen und die mit den Kindern machen, vielleicht mit ein, zwei Freundinnen. Wir haben zb Am Weihnachtsmarkt immer einen Stand "Abfallfrei Verpacken" wo wir zeigen, wie man aus Tüchern schöne Verpackungen faltet und mit Kindern leere Einmachgläser verzieren, die auch als Geschenkverpackung herhalten kann. Auch sowas könnte man ein Jahr vorbereiten, jeden Monat einen Abend, und dann ...

    Natürlich wollen Vereine und Organisationen und AKs immer, dass man am besten mehr tut, aber da muss man eben den finden, der da nicht so fordernd ist, und halt auch klipp und klar sagen "Hier bin ich, soviel mach ich, seid zufrieden oder lasst es."

    Denn wenn viele ein bisschen was machen wirds auf einmal eine ganze Menge :)

    Ich denke, das ist vielleicht auch regional sehr verschieden, aber vieles fiele hier auch unter den Thread "Genderkacke im Alltag".

    Ich betone jetzt, dass ich für meine Blase rede, in der ich hier lebe, Speckgürtel, hoher EFH Anteil, im Kindergarten gab es EIN! Kind das die volle Betreuungszeit gebucht hatte weil die Mutter ganztags im Familienbetrieb mitgearbeitet hat.

    Zum ersten sind ausser bei den Grünen, die durch ihr Paritätsprinzip händeringend akrive Frauen suchen, doch Frauen einfach nicht akzeptiert. Als ich Parteien und Umweltverbände ( Ortsgruppen) angeschrieben habe und geschrieben hatte, dass ich mich POLITISCH ENGAGIEREN wollte, kamen fast nur Anworten ala "Toll, da und da haben wir Strassenfest, da brauchen wir Kuchenspenden, und beim Vereinsfest brauchen wir Bedienungen". Jupp genau das also was man sich so unter politischen Engagement vorstellt.

    Was unsere Frauen, die Ämter begleiten vom Ton bei Gemeinderats- und Stadtratssitzungen berichten, ist unterirdisch. Aus den Gemeinde- und Kreisräten hört man oft, dass Frauen für Fragen niedergemacht werden. "War ja wieder klar, dass FRAU x wieder mal nicht weiß, was dazu im Baurecht steht"... Dass 50% der männlichen Gemeinderäte genauso planlos schauen aber lieber nix fragen um nicht aufzufallen sieht keiner. Auch an Wahlkampfständen wird man als Frau oft angepöbelt. Dass man als politisch aktive Frau vermutlich weder nen Job, noch Familie hat, ist für viele hier "arschklar". "Du vertritts hier Luftschlösser und hast keine Ahnung, was es heißt, zu arbeiten und eine Familie zu versorgen".

    Ehrenamt muss man hier getrennt betrachten. Die Frauen im klassischen Rollenbild, also den "eher entspannten Frauen" die wenig arbeiten etc, die strahlen über alle hinweg was Kuchen backen für die Tombola, Standdienst auf dem Vereinsfest, Bastelabende im Kindergarten etc angeht. Aber in diesem klassischen Rollenbild ist aber auch oft versteckt, dass Frau sich bitte um das Wohl der Familie zu kümmern hat und ein Ehrenamt mit Verwantwortung wie Vorstand Kindergartenverein, politisches Engagement etc daher für sie wegfällt. Ich höre hier im Vertrauten-Umfeld schon oft Sprüche ala "Du schaffst es nicht mal regelmässig die Fenster zu putzen, was willst du jetzt noch ein Ehrenamt bekleiden??"

    Was mir hier aber auch auffällt ist, dass immer nur besprochen wird, welches Energielevel die Mutter hat.

    Da fängt für mich ehrlich das erste Problem schon an. Mein Mann und ich sehen uns als Team und mein Engagement als etwas, was auf das "Familienarbeitskonto" läuft. Also Ja, ich arbeite nicht VZ, aber ich finde viel entscheidender ist für mich, dass mein Mann voll hinter dem Ehremamt steht und mir "den Rücken freihält". Sprich das Ehrenamt ist kein Hobby, kein Zeitvertreib der Frau, sondern wird von meinem Mann als genauso wertig angesehen wie wenn ich eine Abendveranstaltung auf der Arbeit hätte. Und hier in meinem wie gesagt eher vom alten Rollenbild geprägten Umfeld ist es eher so, dass die Frauen dazu erzogen werden, den Männern den Rücken freitzuhalten, die volle mental Load zu tragen etc. Ich glaube viele Frauen schaffen es nicht, mal umzudenken, dass der Mann auch mal ihnen den Rücken freihalten könnte, wenn sie zb ein Ehrenamt mit Verantwortung anstreben. Und da sehe ich bei vielen Frauen in meinem Umfeld, dass sie auch einfach von ihrer Erziehung her einfach überhaupt nicht loslassen können. Die machen grosse Augen, wenn ich sage, das meine Männer zu Hause heute den Samstagseinkauf erledigen und schon mal mit dem Putzen anfangen, wenn ich den Samstag vormittag irgendwie Standdienst mache oder so. Und auch ich musste erst lernen und lerne es immer noch, dass ich einfach mal meinen Mann fragen sollte ober einer "meiner" Aufgaben übernehmen könnte.

    Auch hier - das soll kein Generalrundumschlag sein, klar gibt es auch Männer die beruflich und privat keine Energiereserven haben, generell ist es ja so, dass jeder auch ein eigenes Energielevel hat, dass von vielerlei Faktoren beeinflusst wird. Und wie immer haben genau die das Gefühl, sich verteidigen zu müssen, die sich eigentlich nicht angesprochen fühlen müssten. Also wer sich hier angegriffen fühlt und zur Verteidigung ansetzen will, ist vermutlich nicht wirklich gemeint ;)

    Geht Demokratie nur so behäbig und schafft sich damit langfristig ab?


    Nein, aber Demokratie ist ja ein komplexes Konstrukt, und man kann halt leider nicht sagen "ok, wir haben dies beschlossen, also machen wir das so, ab morgen - ok, übermorgen". Und sie ist an vielen Stellen so gewollt, das heißt sicherlich wenn wir die Demokratie stärken wollen, dass wir auch diese Hemmschuhe beseitigen müssen.

    Es tut sich ja was, wenn man dranbleibt.

    Ich musste mich auch daran gewöhnen, dass ich nicht mit wehenden Fahnen Dinge zum guten wende. Es sind kleine Schritte, aber Schritt für Schritt kommt man weiter. Mein Vater und mein Kollege, beides "Ökos der ersten Stunde", schelten mich immer für die Ungeduld die ich habe. Und Geduld ist halt eine Tugend, die man trainieren sollte.

    Das Problem ist nur, dass unsere Demokratie nur so funktionieren kann. Und ja, jetzt bist du so eingespannt, klar hast du gerade keinen Kopf. Aber was ist zb in 10 Jahren? Dann hättest du weniger privates um die Ohren und genau die Lebenserfahrung einer berufstätigen Mutter, die in der politischen Welt so sehr fehlt.

    Unsere Gemeinde und auch meine kollegen bestehen ja auch nicht aus lauter Familien mit Kindern im Kindergarten und Schulkindalter, im Gegenteil.

    ... und in diesen Gremien und AKs sitzen dann auch durchaus bei uns zumindest Landespolitiker, die die aufgegriffenen Themen und ausgearbeiteten Verbesserungsvorschläge in den LT bringen bzw die Kontakte dann in die Bundesfraktion nutzen. ich habe zb ca alle zwei Monate die Möglichkeit, mit einer unserer beiden BT Abgeordneten aus unserem Wahlkreis zu sprechen und kann da auch ausgearbeitete Vorschläge anbringen.

    Sorry, das ist ein Missverständnis bzw von mir einseitig geschrieben.

    Mit Ehrenamt meine ich durchaus auch Politik!

    Denn mit Ausnahme der Landes- und Bundesebene ist alles Ehrenamt! Ich bin nicht bei Tafel etc aktiv, sondern in politischen Gremien, in denen Entscheidungen getroffen werden, welche dann da zum Tragen kommen. Da wäre Bezirk, Kreis und Kommunale Ebene mit den entsprechenden AKs, die sich mit Themen auseinandersetzen. Gelebte Demokratie!

    Wenn es darum geht, ob es bei Euch genug Horte, Nachmittagsbetreuung etc geben sollte und wie die ausgestattet sein sollten, dann fehlt es gerade bei den Themen an Frauen, die in der Politik aktiv sind! Und das sind sehr zähe Themen in denen viel Arbeit steckt, um das vernünftig in die Wege zu leiten.

    Bei uns in der Gemeinde gibt es gerade AKs zu den Themen Büchereigründung, Alternativen zur Umgehungsstrasse, Kulturelles Leben und Gründung einer Bürgerenergie. Aber in unserer 8000 Mann Gemeinde sind es immer das selbe dreckige Dutzend, das da drin sitzt und versucht, was zu bewegen. Und die Zahl ist einfach arm.

    Spinosa Danke! Es läuft hier so einiges schief. Das hat auch damit zu tun, daß der öffentlichen Hand und damit uns allen viel, viel, sehr viel Geld fehlt, das a) fleißig von unten nach oben verteilt wird und b) nicht durch Steuern (Erbschaftsteuer, Vermögenssteuer, Übergewinnsteuer etc) abgeschöpft wird.

    Es wird aber auch immer mehr Sache der "öffentlichen Hand" was eigentlich im Ehrenamt erledigt werden könnte. Und es gibt einen breiten Mittelstand hier, der Zeit und Geld hätte, sich mal einen Abend die Woche "irgendwas mit Ehrenamt" aufzubürden. Feuerwehren schließen, Kindergartenvereine werden in öffentliche Hand übergeben etc etc weil überall Freiwillige fehlen. In Regionen mit einer gelebten Ehrenamtskultur laufen auch viele Dinge besser, haben die Gemeinden nicht so Geldsorgen, weil Bürger eben auch wieder Eigenverantwortung übernehmen und was tun.


    Ich komm gerade von nem AK "Soziales" und die Hälfte unserer Punkte und Ideen die wir in dem Zusammenhang hatten mussten wir zusammenstreichen, einfach weil wir nicht genug Ehrenämtler haben, die bereit wären, sich alle paar Wochen mal zu nem Treffen zu kommen und mal irgendwelche Aufgaben zu übernehmen, zu recherchieren, welche Fördergelder vielleicht genutzt werden könnten für soziale Projekte, damit eben nicht alles aus der öffentlichen Hand kommen muss sondern auch EU-Töpfe genutzt werden können... Ideen haben wir viele, aber keine Leute und am Ende eben auch zu wenig Kraft.

    Hier immer nur zu schreiben es müsste mal dies und es müsste das ist schick, was in unserem Land fehlt sind klare Ich-Botschaften ala "ich schau jetzt mal, ob ich da was bewegen kann". Ich meine jetzt ausdrücklich nicht Dich, Spinosa, ich weiß, dass viele hier auch ihre Päckchen zu tragen haben und vielleicht nicht den Kopf frei haben. Alles Gut, ging mir ja viele Jahre meines Lebens auch so.

    Ich meine damit die allgemeine Stimmung hier im Land, und ich kenne genug Menschen, die mehr als genug Zeit übrig haben und nichts ehrenamtlich machen.

    Es ist halt einfach auch Frust, wenn ich - eigentlich Vorsatz einen Ehrenamtsabend die Woche - wieder Wochen mit 2, 3 Terminen runterreisse, weil dauernd kein anderer kann, während "die anderen" jeden Abend wenn ich heimkomme im Pool plantschen, zum 3. mal die Woche mit Freunden nen Grillabend machen und lauthals diskutieren, was in unserem Land alles gemacht werden müsste. Das macht mich einfach auch müde, Sorry, ist gerade heute so passiert, aber muss auch mal raus hier bei Euch kann ich das vielleicht ab und an mal ablassen.

    Also, nein es wird definitiv nicht schlechter

    Es gibt sogar Studien darüber, dass es nicht schlechter wird. Dass aber durch unsere moderne Medienstruktur mit Likes und Werbung für Klicks etc negative Meldungen bevorzugt geteilt wird, Hass und Hetze verfängt besser als Liebe und Toleranz, eine negative Schlagzeile wird öfter aufgerufen als eine positiv formulierte....

    Was wir in den letzten konservativ geprägten Legislaturperioden verloren haben ist unsere Erfahrung von Selbstwirksamkeit!

    zb: Dass die AKW abgeschaltet werden ist seit langem beschlossen. Aber anstatt die Bürger zu ermutigen, selber Teil der Lösung zu werden, zb wie jetzt passiert mit den Balkonsolaranlagen, die ja genau die Grundlast zu decken helfen, für die die AKW da waren, wird gezetert und gejammert, es werden noch mehr ausländische Energieträger angezapft ...

    Dazu kommt, dass wir in der konservativen und rechten Politik immer dazu streben, uns von billigen Möglichkeiten aus dem Ausland zu bedienen. Das ist im ersten Moment förderlich, schürt aber immer mehr die Angst auch, abhängig zu sein. Wäre die Energiewende weiter vorangetrieben gewesen, hätten wir über Putins Gasabschaltungsdrohungen lachen können. So manövrieren wir uns immer mehr in Abhängigkeiten, anstatt als Land zu schauen, dass wir uns selber versorgen und sichern können.

    Und ich verstehe das Grünenbashing in der Beziehung erst recht nicht, da die Grünen ja für Regionalität etc stehen, weg von den langen Transportwegen, weg von den Abhängigkeiten, nachhaltigeres wirtschaften. Am Ende ja echt mehr "made in Germany!" Alles eigentlich Stabilitätsgaranten für unsere Wirtschaft und Gesellschaft! Aber man sieht nur wieder das negative, dass die europäische Tomatensosse ein paar Cent teurer ist als die Chinesische, dass die Windräder doof ausschauen ... dass die aber keine Arbeitsplätze hier sichert und uns unabhängiger und unerpressbarer macht ist dabei egal.

    Die C Parteien sind schon immer so.

    Gerade im ländlichen schwarz regierten Dorf ist es echt schwer, Frauen dazu zu bekommen, sich als Gemeinderätin aufzustellen. Die meisten machen es eine Amtszeit mit und verabschieden sich wieder, weil sie von den Männern von C(D/S)U teils wirklich rüde frauenfeindlich angeranzt werden und keiner sich traut, wirklich was dagegen zu sagen. Sobald sie nochmal ne Frage zu etwas stellen kommt sowas wie "war ja klar dass FRAU x oder "die FRAUEN der Partei X" nichts von Baurecht versteht, jetzt hocken wir wieder ewig weil wir es den Damen erstmal erklären müssen". etc.

    Das Problem ist aber nicht, dass nur die Frauen nix verstehen, sondern dass die Männer, die es auch nicht verstanden haben, das nur nicht zugeben und dann lieber abstimmen ohne nen Plan zu haben, nur damit keiner über sie lachen kann ...

    Made my day, aber genauso ist es, habe mich heute erst mit einem Psychiater unterhalten, den ich privat kenne, der genau das auch sagte. Männer bewerben sich, Fauen überlegen erst mal, ob sie sich das zutrauen, haben Selbstzweifel, und müssen oft erst überzeugt werden.

    Ich würde gerne ankreuzen:

    Ja, ich bin für ein Verbrenneraus, weil das Verbrennerauto weltweit perspektivisch nur einen sehr kleinen Markt hat und wir mit dem Festhalten am Verbrenner Forschungs-, Entwicklungs- und Produktionskapazitäten binden, die wir dringend für die Umstellung aufs E-Auto benötigen um dort konkurrenzfähig zu werden. Ein Festhalten am Verbrenner gefährdet die deutsche Autoindustrie.


    Immer dieser Unfug, dass es Wirtschaft ODER Klima

    Sehe ich genauso, vor 15 Jahren wurden auch Abwrackprämien etc bezahlt, um die Automobilindustrie zu stützen, jetzt auf einmal sind neue Autos ihr Tod? Werden die E-Autos nicht gebaut? Wir sind eh hinter dem Markt gerade, aber deswegen jetzt rückwärts?

    Also, in D gab es Stand 1.1.24 über 900.000 zugelassene E bzw Hybridfahrzeuge. Warum sollen da 100.000 Stimmen unrealistisch sein? Und Leute wie wir und meine Eltern wollen nur grade kein gut funktionierendes KFZ abstoßen.


    Man kann übrigens erneut abstimmen, auch t-online hat eine Umfrage geschalten:

    Befragung ab Freitag online – Union will Mitglieder über Vebrenner-Aus abstimmen lassen
    Nach den Politikern der Union ist jetzt die Basis dran. Ab Freitag kann sie online zum Thema Verbrenner-Aus abstimmen.
    www.t-online.de


    Aber auch da sind 75 % gegen eine Aufweichung.

    folge es schon seit Wochen (Monaten?) über WhatsApp. Es ist so frustrierend, diese Machtlosigkeit. Ich behaupte, die breite Mehrheit der Menschen interessiert der Klimawandel. Ja, er ist da, er schrecklich, aber eigenes Verhalten ändern, nein.

    Ich mag da die Schriften / Podcasts von Gabriel Baunach und seinen Kollegen sehr.

    Hier die Podcasts, prima beim Wäscheaufhängen oder so zu hören :) Mal schauen, ob ich mal eine Rezession zu dem Buch hinbekomme. Steht ziemlich weit oben auf meiner Todo Liste:-)

    Inhaltsverzeichnis - Klimafakten Handbuch
    Wir haben genug Klimafakten, um endlich zu handeln. Offenbar aber brauchen Politik und Gesellschaft etwas anderes. Woran also fehlt es in der Debatte um…
    klimakommunikation.klimafakten.de

    Ein Problem ist wohl wirklich falsche Kommunikation. Erhobener Zeigefinger und schlechtes Gewissen machen ruft bei vielen halt eine Abwehrhaltung hervor.

    Ein weiteres Problem ist, dass wir Deutschen in Sachen "der Wissenschaft "misstrauen"" weltweit ziemlich weit vorne sind. In Europa schlägt uns da glaube ich nur noch Österreich. Also irgendwo läuft es in unserem Bildungssystem komplett schief.

    Helfen würde unter anderem, wenn wir diesen vermaledeiten Fussabdruck-Begriff beerdigen könnten. Der Handabruck ist viel positiver, viel motivierender.

    Oh dann ist es also nicht zu spät, sich jetzt die App noch herunterzuladen und sich mit den Fotoapp Einstellungen zu beschäftigen, sehr gut #applaus


    Wir hatten einen grünlichen Horizont und nach Mitternacht etwas rotrosa Schimmern, aber das so in dem Bereich ist es jetzt wirklich oder bilde ich es mir nur ein. Und heute haben wir ein übermüdetes Kind #rolleyes

    Er wird sehr oft für ein Mädchen gehalten, vorallem neulich beim Schuhe kaufen,

    Die Verkäuferin hielt ihn für ein Mädchen....
    Dieser Schulladen wir seitdem vermieden......

    mir ging es als Jugendliche umgekehrt, ich wurde ständig für nen Jungen gehalten. Erst wegen meiner Kurzhaarfrisur, ich hatte nen ROSA Anorak an und wollte Ohrringe kaufen "Oh, kaufst du Ohrringe für Diene Schwester!" ... Als ich dann die Haare lang hatte und Fussball spielte ... selbes Problem. Ich glaube manchmal, es gibt so "Trigger".

    Das ist echt eine Frage der Blase :)

    Die ersten 20 Jahre Berufstätigkeit habe ich mich immer gefragt, ob manche Frauen nicht einfach "mimimi" empfindlich sind und wunderte mich, wo denn das Problem sei. Klar, die Gender Pay Gap spürte ich auch, und ja, im Bewerbungsgespräch nach Kinderwunsch gefragt werden fand ich blöd, aber im grossen und Ganzen... Ich war Abteilungsleiterin in einer Spedition, und auch wenns nach Männerwelt klingt, ist es nicht. Da zählt nur Leistung, biste gut, biste wer, biste schlecht, biste nix. Mag jetzt blöd klingen, aber ich hatte nie das Gefühl, dass das Geschlecht da ne Rolle spielte. Wir hatten mehrere weibliche Führungskräfte, und es zählte unsere fachliche Kompetenz.

    Nach der Elternzeit wechselte ich in den eigentümergeführten Mittelstand und auf einmal wusste ich, was andere Frauen meinten. Meine Ausbildung, vorherige Stellung, Zusatzqualifikationen wurden allesamt nicht anerkannt. Meine Zunge ist jetzt auch nen Zentimeter kürzer, weil ich mir dauernd von Kollegen anhören musste (meist Singels / Geschiedene) was "Frauen" brauchen und wollen. Und ich verhalte mich ja auch nicht wie ne gute Ehefrau, was mein Mann an mir fände ... Am Ende wurde ich auch noch niedergemacht, weil ich mein Kind in einer Situation empathisch begleitet habe. Warum ich ihm keine Backpfeiffe gegeben habe, das ginge ja gar nicht. Und ich stand da relativ alleine da mit meiner rabigen Einstellung dass man Kinder auch dann nicht schlägt, wenn sie im Frust nach einem getreten haben. Sie konnten nicht verstehen, dass ich nicht mal im Ansatz daran gedacht habe, dass das ne Option gewesen wäre. Ich war da echt auch geschockt, wie wenig gefestigt es in gewissen Kreisen zu sein scheint, dass man Kinder nicht mehr misshandelt. Und die frauenfeindlichen Sprüche dauernd waren nicht zu ertragen.

    Echter Kulturschock! für mich war klar, ich muss wieder zurück in den Einflussbereich einer starken Gewerkschaft.

    Und da lebe ich nun glückseelig in meiner roten Gewerkschaftswelt und nutze meine Erfahrung und Sorglosigkeit dazu, mich politisch zu engagieren und mich unter anderem mehr für die Rechte der Frauen einzusetzen :)