Kennt Ihr das Lied „Pack die Badehose ein“? 1951
Da ist ein Junge mit seinem Freund unterwegs und nimmt die kleine Schwester, die sich noch nicht ins Wasser traut, mit ins Freibad am Wannsee.
Einzige Regel: Um acht zu Hause zu sein.
Will sagen: Wie stark Kinder beaufsichtigt werden, ist auch so ein bisschen zeitabhängig.
Wenn man die ganz alte Generation befragt, war das damals genau so, wie im Lied beschrieben. Die Kinder spielten alleine ohne Aufsicht und lernten im fußläufig erreichbaren Fluss von anderen Kindern das Schwimmen. Das ging nicht immer gut. Und in dieser Generation erinnert sich auch jeder an Kinder, die beim Schwimmen / auf Eisflächen ertrunken sind.
Ja. Meine Mutter und ihre Geschwister sind hier immer im Rhein geschwommen, Erzählunge nach manche sogar auf die andere Seite, und im Winter waren sie drauf auf dem Eis. Ich war 35 als ich erfuhr, dass der erste Freund meiner Tante mit 17 im Rhein ertrunken ist, weil er es auch mal auf die andere Seite schaffen wollte, aber es dann wohl doch zu weit war (oder die Strömung zu stark, keine Ahnung).
Mein "kleines" Kind kann auch nicht schwimmen er wird bald sieben. Er hat Angst vor Wasser, langsam gehts besser, aber Kopf auf keinen Fall, der darf nicht nass werden, auch Spritzer findet er ganz schlimm. Wir sind oft am Wasser, haben ne Parzelle an nem See, deswegen würde ich mir wünschen, er könnte schwimmen. Aber er will nicht. Partout nicht. (Genauso wie Fahrrad fahren übrigens, er WILL einfach nicht Rad fahren lernen und weigert sich aufs Rad zu steigen, ich fühl mich schon wie voll die Loosermutter).
Naja, auf jeden Fall dachte ich, gut, ich komme nicht weiter, Schwimmkurs. Also habe ich einen gebucht und sogar einen Platz bekommen, war sau teuer. Das erste Mal war ich mit drin, weil ich währenddessen halt auch schwimmen wollte, und nach zehn Minuten sammle ich mein hysterisch schreiendes Kind auf. Die Kinder, die vor ihm dran waren, und nicht reinspirngen wollten, weil nicht getraut, wurden einfach reingeschubst. Ja, im Wasser war eine Schwimmlehrerin und hat sie eingesammelt- nachdem sie mit dem gesamten Kopf im Wasser waren. Mein Kind war so hysterisch und hat so gebrüllt, ich frage ich bis heute (es ist ein halbes Jahr her) was passiert wäre, wenn ich nicht dagewesen wäre - hätten die den einfach reingeworfen? (Die anderen haben auch geweint übrigens, die Reingeschubsten).
Naja, langer Rede kurzer Sinn, Schwimkurs hat sich erledigt für uns, da kriege ich ihn nie wieder hin. Ich hab jetzt zwei Jahre, das so zu managen, weil in der dritten ist in der Schule schwimmen - aber da lernt mans nicht, sondern muss es schon können.
Jedenfalls lasse ich ihn nie aus den Augen, aber die 12 jährige Schwester im großen vollen Schwimmbad übrigens auch nicht. Einmal ein Lachanfall und weg ist man.