Ich führ das jetzt mal als Quasi-Tagebuch weiter, falls es Euch recht ist. (Falls nicht: wegklicken)
Gestern war ein wundervoller Tag. Ich miste ganz viel aus. Es ist so erleichternd in jeglichem Sinne, endlich all das Zeugs loszuwerden, das andere mir mit den besten Wünschen aufgehalst haben. Kennt Ihr das Gefühl, verantwortlich gemacht zu werden, wenn Euch jemand was mit den Worten überlässt: "Ich schmeiß es sonst weg. Ist aber noch vollkommen in Ordnung, du brauchst das doch." Nein, die abgelegten Wintermäntel und Handschuhe meiner SchwieMu brauch ich nicht! Nicht nur, weil sie mir nicht passen, sondern weil ich sie nicht schön finde und weil sie gefühlsmäßig "untragbar" sind. Und dann der ewige Schnickschnack, die Deko: lieb gemeint, aber mir gefällt von 10 Dingen grad mal eins. Aber es sind oftmals wertvolle Dinge: Vasen, Gläser, Teetassen...
Ich hab alles genommen, mich höflich bedankt und mich belastet gefühlt. Mehrere Kartons im Keller voll standen schon in der alten Wohnung rum, haben den Umzug zur Geburt des Mittleren mitgemacht und wollten nun wieder bekümmert werden. Aber diesmal war ich im Schwabenalter, deshalb läuft es anders. So. Ich habe ganz stark den Eindruck, jetzt wieder einen wichtigen Lebensabschnitt beendet zu haben und will den nun kommenden nicht mit Erinnerungen und "Ballast" der vorherigen verunreinigen.
Deshalb kam/kommt alles im Keller und auf dem Dachboden auf den Prüfstand (dadurch wissen wir nun auch, dass mein Mann Blutgruppe B+ hat: sein Blutspendeausweis von annodunnemals tauchte wieder auf). Nur Dinge, die wir tatsächlich brauchen dürfen sich ein Plätzchen im kuschligen Umzugskarton suchen. Alles andere hatte ich vorerst in den Garten gestellt, unter den Sonnenschirm.
Und gestern kam dann der wundervolle Tag, an dem ich das Ganze loswurde. Mein Mann hatte mir eine Feuerschale bestellt, in der wir zur Freude der beiden Großen schon die Hälfte der vergammelten Kartons, Bedienungsanleitungen von Geräten, die ich schon vor Jahren rausgeschmissen hatte, alten Briefen usw. abgefackelt. Das war der Teil "brennbar". Der Teil "brauchbar" wanderte zur Diakonie, die alles annahmen, während bei der Caritas nur frisch gebügelte und saisonale Kleidung abgegeben werden dürfen. Sorry, aber ich habe weder die Zeit, noch die Nerven alles zu sortieren, nur ein Drittel loszuwerden und dies dann auch noch zu BÜGELN! Ich bügle nie. Auch nicht für eine Spende. Die Diakonie hat nur immer gesagt: "zur Kreuzigung? links bitte!" Äh, nein, das war das Leben des Brian. Also, sie haben nur für Kleidung (4 Waschkörbe mit Babysachen!) und Haushaltsgeräte/-gegenstände die Richtung gezeigt und gut war's.
Und das war so erleichternd. Endlich sind all die dinge da, wo ich sie in guten Händen weiß. Ich bin die Verantwortung, die ich nie wollte, GUT losgeworden. Es werden noch einige Freudenfeuer und Fahrten zur Diakonie folgen, und mein Herz hüpft vor Freude. Alles hat seinen Platz gefunden. Ich hätte mich "geschämt"?, hätte ich Vollfunktionsfähiges aber eben nicht Benötigtes wegschmeißen müssen. Das hätte mir die Last nicht genommen, sondern sie noch erhöht. Aber nun ist alles gut und Deutschland hat dann auch noch gewonnen. Mein Mann und ich hatten uns gaaaanz arg lieb danach. Genau so, wie vor gut 2 Jahren, als EM war und Heli ist jetzt schon 16 Monate alt, seufz...
Grüßle, verzeiht die Fehler und unklare Schreibe, mir war es ein Anliegen, Euch an meiner Erleichterung teilhaben zu lassen. Ach so: Umzugsdatum ist der 4.8. für alle, die das wissen wollten. Davor kommen 2 Tage Einpacken und danach kommen 2 Tage Auspacken...