Mir geht es gar nicht darum ob meine Kinder irgendwo gute oder schlechte Noten bekommen, solange sie nicht darunter leiden, sind mir ihre Noten eher egal. Und ich schrieb ja, gerade in Notenlehre und Rhythmus-Diktaten sind sie, für mich unerklärlicherweise, sehr gut (ohne außerschulische Vorkenntnisse). Trotzdem finden sie Musik so doof, dass sie froh sind, wenn sie es nicht mehr haben. Und DAS finde ich schade, so sollte es doch nicht sein.
Kunst würden sie auch gleich mit abwählen, wenn es ginge. Und das, obwohl sie als Kind sehr gerne und kreativ gemalt, gezeichnet und gebastelt haben. Der Große hasst es etwas nach Vorgaben abliefern zu müssen, was dann benotet wird (weshalb seine Beschäftigung in der Freizeit damit dann auch mit Schuleintritt schlagartig nachließ). Und da ist meiner Meinung nach auch der Unterschied zu Mathe: 2 x 3 ist nunmal 6. Wenn da jetzt jemand ein anderes Ergebnis hat, ist die Aufgabe halt falsch. Aber wie will man bitte ein Bild fair benoten? Bei mir hätte Picasso eine schlechte Note bekommen (ich mag seinen Stil halt einfach nicht) und Klimt oder Gauguin eine bessere Note. Das fand ich schon als Schülerin unlogisch, weshalb ich auch fleißig mit meiner Umgebung Bildertausch betrieben habe, wenn die Lehrerin nicht hingeschaut hat.
Sport fand ich damals genauso unfair, für meine Eltern war das nämlich Zeitverschwendung und ich durfte außerhalb der Schule gar nichts machen. Jetzt hätte ja der Sportunterricht meine Begeisterung dafür wecken können, aber er hat nur geschafft, dass ich mich bis ins Erwachsenenalter unsportlich gefühlt habe.
Meinen Kindern habe ich deshalb auch von Anfang an gesagt, dass die Note nichts über ihre Sportlichkeit aussagt (das war mir vor allem beim Großen wichtig, der in dem Alter, in dem alle Kinder fast nur in Bewegung sind und sich viel ausprobieren, mit Asthma zu kämpfen hatte und nicht so konnte, wie er wollte. Inzwischen ist das kaum mehr Thema, aber dieses Bewegungsdefizit merkt man ihm heute noch an.) Aber Sport machen sie meistens gerne, vor allem weil hier inzwischen die meisten Lehrer vorrangig die Mitarbeit und den Willen benoten und nicht die Vereinszugehörigkeit (so war es noch bei mir).
Ich fände es halt einfach schön, wenn der Unterrich in diesen Fächern allen (auch jenen, die vom Elternhaus das halt nicht so vorgelebt bekommen, sei es wegen fehlendem Interesse oder mangelnden finanziellen Möglichkeiten oder beidem) Kindern diese Welten eröffnen würde im Sinne von es macht Spaß / entspannt mich, wenn ich mich Bewege / meiner Kreativität freien Lauf lasse / allein oder mit anderen musiziere und zwar unabhängig davon, was dabei raus kommt.