Du hast ja schon einige tolle Anregungen und Hinweise bekommen.
Mir sind noch ein paar Sachen dazu eingefallen.
1. Euer Einschlafritual klingt überaus strukturiert und durchdacht. Das ist an sich toll und richtig, wir hatten sowas auch. Gerade weil lange Einschlafdauer und schlechtes Schlafen einen so hilflos machen, dass man nach Wegen sucht, Einfluss zu nehmen.
Meine Kinder sind inzwischen, das auch als Trost, sehr gute Einschläfer. Die Kleine braucht 10-20 Minuten während ich nebem ihrem Bett sitze und ihre Hand halte. Manchmal dauerts auch nur 2 .
Der Große braucht ca. 20 Minuten, schläft aber alleine ein.
Das war mal ganz anders und beim Großen waren wir irgendwann sehr gestresst. Bis zu 2 Stunden hat das Einschlafen gedauert und die Rituale wurden immer ausgefeilter und langwieriger. Und selbst mit 5 hat er noch bis zu 1 Stunde gebraucht, mit engem Körperkontakt, um einzuschlafen. Geändert hat sich das mit unserer Babysitterin. Die Kinder lieben sie abgöttisch und sie geht unheimlich zugewandt und liebevoll mit ihnen um. Die ersten Male wo sie die Kinder ins Bett gebracht hat, war sie gaanz geduldig, hat sie rödeln lassen, ewig vorgelesen, sogar noch toben lassen. Ich hatte ihr gesagt, wie wir es ungefähr machen, ihr aber freie Hand gelassen.
Und irgendwann hatte sie genug und berichtete mir hinterher, dass sie den Kindern gesagt hat, sie würde genau ein Buch lesen, beide Kinder zudecken und 2 Minuten streicheln und dann raus gehen. Sie wäre sich sicher, die Kinder könnten alleine einschlafen.
Beim ersten Mal gabs Tränen bei beiden und sie hat sich dann auf die Bettkante gesetzt bis sie eingeschlafen waren. Ab dem zweiten Mal, lief es so! Ich war so erstaunt. Niemals hätte ich das so gemacht, aber es hat funktioniert. Und wir Eltern haben uns dann ganz allmählich dem angenähert.
Was ich damit sagen will: Die Angst, dass es schlimmer wird, wenn man etwas ändert kann auch dazu führen, dass man den Kindern keine Gelegenheit bietet, an neuen Gegebenheiten zu wachsen. Daher könnte ein eigenes Ritual oder Vorgehen deines Mannes auch durchaus eine gute Gelegenheit für euern Sohn sein, etwas Neues zu erleben.
2. Meine Tochter schläft quasi nie durch, wenn ich da bin! Bzw. wenn ich sie ins Bett bringe. Früher wurde sie alle 45 Minuten wach, dann alle 1,5 Stunden, inzwischen meist gegen 22 Uhr und dann nochmal gegen 1 und gegen 4.
Hat sie jemand anderes ins Bett gebracht, schläft sie durch!
Das fasziniert mich immer wieder!
3. Aus dem Abend ein Event zu machen ist sicher hübsch, andererseits auch ein ziemlicher Bohei um eine eigentlich alltägliche Situation, nämlich dass ein Elternteil Arbeiten geht.
Bei meinen Kindern hätte man mit zuviel Ankündigung auch die Angst vor dieser Ausnahmesituation erst wecken können. Daher versuchen wir inzwischen eher so damit umzugehen, als wäre es das normalste der Welt, wenn etwas anders ist als normal. Und wir kündigen es auch nicht lange vorher an. Unser Sohn malt sich sonst wilde Dinge aus.
Ich wünsche euch jedenfalls viel Erfolg bei dieser Harausforderung und dir viel Spaß bei der Fortbildung.
LG, Katinki