Beiträge von Gundula

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    Meine erwachsene Tochter setzt ihren volljährigen Bruder immer vor der Umkleidekabine ab, schließlich muss das Kleidungsstück ausgiebig diskutiert werden und die beiden haben in langer, bitterer Einkaufszeit die Erfahrung machen müssen, dass ich denkbar ungeeignet dazu bin. Wenn ich - zähneknirschend - Klamotten kaufen gehe, muss ich meine Tochter oder meine Mutter immer irgendwo im Geschäft suchen, weil die unbedingt noch gucken und anschleppen müssen, was ich noch unbedingt alles anziehen sollte. Fürchterlich.

    Ich erinnere mich aber noch an eine süße Geschichte, die nur bedingt mit Genderkacke zu tun hat (oder doch?), als ich - siehe oben - echt dringend was Neues zum Anziehen brauchte und meine Mutter mit meiner kreischenden, heulenden, tobenden Tochter vor der Umkleidekabine aushielt. Tochter mit fast keinen Haaren - sie mag so 2 gewesen sein - und im Kleidchen. Und die nette (das war sie wirklich), ältere Verkäuferin brachte mir irgendwas in einer anderen Größe und sagte seufzend mit ganz viel Mitleid und Empathie und vermutlich der Erfahrung eines langen Mutter- und Verkäuferinnenseins in der Stimme zu meiner Tochter: "Ach Männlein..." (es war im Rheinland, daher das "lein")

    Normalerweise wäre ich an die Decke gegangen - klar, wenig Haare, muss ja ein Junge sein, börgs, aber das kam so aus tiefstem mittrauernden Herzen, dass ich nur ganz schnell beschlossen hab, dass ich doch keine Klamotten brauche.

    Es hat bei guten Bekannten immer ziemlich an meinen Nerven gezerrt, wenn die ständig "die Mama / der Papa und die xy machen jetzt mal dies oder das" gesagt haben. Vor allem, wenn wir länger zusammen waren und insbesondere, weil sie echt jeden Handgriff und Pups kommentiert haben. Stundenlang. Insgeheim dachte ich, das Kind muss doch wahnsinnig werden dabei. Aber - das Kind ist jetzt 14, alle reden wieder ganz normal und wirken glücklich. Die einzige, die noch auffällt bin ich, weil ich mir immer noch nicht abgewöhnt hab, mit mir selber zu reden... :D Das ist zugegebenermaßen ein anderes Thema...

    Meine Schwiegereltern waren immer Oma und Opa mit Vornamen als Anhängsel wenn wir geredet haben (oder sie von sich selbst - die hatten auch diesen "die Oma macht jetzt mal" dies und das Sprech, fällt mir gerade auf), bei meinen Eltern geht es bunt durcheinander seit die Kinder größer sind, Mama/Papa, Oma/Opa (ohne Vornamenanhängsel), Vorname... Sorgt auch manchmal für Verwirrung, weil es gar nicht konsistent ist, zumindest bei uns Eltern. ich: "Also Papa hat erzählt" Kind: "Meinst du Opa?" Nee, deinen Vater." Oder Opa, je nachdem, ich welcher Gedankenwelt ich gerade unterwegs bin - also ob es eher um meinen Papa oder den Opa meiner Kinder geht. Wenn ich mit Bekannten von meinen Eltern spreche, sage ich oft auch den Vornamen." Kompliziert. Kein Wunder, dass Kinder da erst durchblicken müssen.

    'Ne Schaufel hat mir ein fremder Mann auch mal aus der Hand genommen um mir die Technik "richtig" zu zeigen (als wir im Kiga ungefähr 20.000 t Sand schüppen mussten), allerdings muss ich zugeben, dass es auf seine Art tatsächlich besser ging (und alle anderen mitschüppenden Männer es so machten wie ich zuvor).

    Lustig war aber, dass ich ihn ungefähr 20 Jahre später bei einer anderen Schaufelaktion wiedergetroffen hab und ihn daran erkannt habe, dass er völlig begeistert von meiner (von ihm adaptierten) Schüpptechnik war. Unsere jeweiligen Kollegen waren etwas irritiert, weil sie unserem Gesprächsverlauf nicht wirklich folgen konnten.

    Ich hatte es auch mit Anfang 20, ich kam ein halbes Jahr lang keine Treppe mehr rauf, ich weiß noch, dass die Ärztin echt sauer war, dass ich nicht ins KH wollte, aber ich musste doch studieren. Letztes Jahr hab ich - aus Gründen - noch mal testen lassen, ob da Langfolgen geblieben sind. (Die behandelnde Ärztin ist inzwischen verstorben und ich wohne ganz woanders.) Nee, nicht. Meine Leber hat es trotzdem vielleicht zerschrottet. Wie bei Gartenprinzessin - unklar, aber möglich. Vorher war ich nie krank, danach dauernd.

    Nachdem eine Verkäuferin des örtlichen Einzelhandels mir riet, den BH doch bei Amazon zu bestellen, sei günstiger und dann erstaunt guckte als ich erwiderte, klar, kann ich machen, Ihnen ist aber doch schon klar, dass Sie gerade Ihren Arbeitsplatz wegrationalisieren, hab ich keine Hemmungen mehr. Ja, irgendwie schon, aber die andere Seite ist:Ich find es auch blöd, in die Stadt zu fahren, Parkgebühren zu zahlen (nein, ÖPNV ist quasi nicht existent und sauteuer) und dann am Ende doch das Gewünschte nicht gefunden zu haben. Und SO kompliziert bin ich nicht und brauche auch nicht viel, ich hatte neulich eine Diskussion mit jemandem, der meinte, meine Hose sei ja nun auch schon 15 Jahre alt. Und? Wir mögen uns halt. Also meine Hose und ich. Und gefunden habe ich Ersatz nach längerer Suche im Internet.

    Soziale Medien ist was anderes. Da nervt es mich echt, an WA kommt man nicht vorbei, darf mein Mann (Diensthandy) aber nicht, Kind 2 verweigert es konsequent, irgendwie bin ich auf 4 verschiedenen Plattformen unterwegs und schubse ständig Nachrichten in der Familiengruppe hin und her. Facebook und Insta aus beruflichen Gründen, aber da schreib ich nix.

    Da sind die Menschen vermutlich echt unterschiedlich drauf. Ich hab schon zu Studizeiten gerne auf dem Friedhof neben meiner Studibude Karteikarten für Prüfungen auswendig gelernt. Und hab mir an Grabsteinen vorgestellt, wer das gewesen sein könnte. Ich kenne auch die Geschichte des ersten katholischen Kindes, das nach der Reformation hier auf dem evangelischen Friedhof (unter dem ein Bunker ist) beerdigt werden durfte. Der Friedhof hier ist aber auch wirklich schön, mit Insektenhotels, Bänken usw. Hochwürden (der Presbyter) sorgt da echt für eine schöne Stimmung. Der nächste Friedwald wäre ungefähr eine Stunde weit weg. Also ich würde lieber auf dem Friedhof liegen, aber letztlich müssen es meine Kinder entscheiden. Hoffentlich. Umgekehrt wäre doof.

    Eine gute Bekannte ist auf eigenem Wunsch in einem Friedwald bestattet worden. Jetzt ist ihr Mann inzwischen selber lädiert und gehbehindert und kommt nicht mehr zu ihrem Baum, der auch einfach irrsinnig weit weg im Wald ist - und findet das natürlich schrecklich. Sowas sollte man vielleicht auch bedenken, da ist ein Friedhof einfacher zu erreichen (und es gibt ja solche und solche). Wir machen uns - aus Gründen - gerade ziemlich viele Gedanken über das Thema. Aber ich bin voreingenommen, ich mag Friedhöfe und laufe da gerne rum.

    Zitat

    Trauer und Abschied ist sehr individuell und hängt oft vpm Erfahrungswissen bzw "was ist gesellschsftlich anerkannt"/ Umfeld ab

    Absolut. Meine Schwiegermutter hat knallhart ihr Trauerjahr durchgezogen als mein Schwiegervater starb. Also echt nur schwarz getragen, nirgendwo hingegangen, niemanden besucht, nix. Wir Kinder und Schwiegerkinder dachten, sie geht uns kaputt und haben uns fürchterliche Sorgen gemacht, aber nach dem Trauerjahr hat sie wieder aufgedreht und noch 15 glückliche Jahre geschafft. Und hatte danach vermutlich mehr soziale Kontakte als ich. War ihre Art des Trauerns, eigentlich finde ich es bewundernswert, wenn man sich nicht in den Verdrängungsmodus stürzt. Aber dafür braucht man schon auch Mut.

    Ich wollte nicht. Also meine Oma hätte ich gerne noch mal gesehen, ging aus beruflichen Gründen nicht, aber meinen Schwiegervater nicht. Da gab es ziemlichen Druck, weil man das doch so macht. Aber "Nein" ist ein ganzer Satz, ich wollte nicht.

    Eigentlich würde ich meine Oma immer noch mal gerne wiedersehen. Selbst nach 30 Jahren denke ich manchmal, "muss Oma anrufen und ihr das erzählen..." Bekloppt.

    Das ist logisch. Donnerstags geht das nicht. Das weiß doch jede. (Wobei ich persönlich heute echt überlegen musste, welcher Tag denn so ist und das Kind dafür feiere, dass es das auf dem Schirm hat!)

    Also ich hab Stifte und ein Buch bekommen und eine Weihnachts-Einhornkarte. Und mein Mann hat mich wochenlang verarscht, ich dachte, er hätte mich gewichtelt und ich hab ihm stundenlang erzählt, was ich mir sonst noch so wünsche... Nee. Hat er nicht. Ätschibätschi. Nächstes Jahr muss ich cooler rangehen.

    Nein. Meine Tochter hat mich in dem Alter irre gemacht. Sie hat stundenlang gebraucht, um ein Geschenk auszupacken, musste sich dann erst mal damit beschäftigen usw. Wir wurden irgendwie nie fertig. Ich war auch gefühlt die einzige Mutter, die nie gefragt hat, wann dürfen die Kinder aufstehen (beim Essen) sondern, "wann darf ICH endlich aufstehen!" Wir haben die Geschenke irgendwann über alle Feiertage verteilt (und vorsortiert), das lief dann besser. Wie gesagt, für 6 Mal wichteln und 2 Mal Christkind haben wir gestern 3 Stunden gebraucht.

    Jepp. Haben wir gestern auch wieder gesagt. Also die Kinder sind genügsam und zufrieden, aber wenn man doch sagt "wichteln, jede:r nur EIN Geschenk", warum bekomme ich dann noch drei paar (ziemlich coole) Socken und Kind 2 ein gerahmtes Foto und beide teuren Kaffee und weiß nicht was. Vermutlich, weil geben seliger denn nehmen ist.

    Ich habe das unglaubliche Glück, sehr genügsame Kinder zu haben - und ich habe keine Ahnung, woher das kommt. So oft, dass sie sagen, sie gehen jetzt da oder da hin und ich antworte, brauchst du noch Geld und es kommt immer "nee, lass mal!" (Mir ist ja lieber, sie gehen mit 3 Euro mehr los, um sich zur Not ein Taxi nach Hause leisten zu können als irgendwo im Graben zu schlafen).

    Eine Sache, bei der zumindest Kind 2 sehr strikt unterwegs ist, Klamotten müssen nachhaltig, bio und sonstwas sein. Möglichst nicht von chinesischen Kindern genäht. Das haut schon ins Geld. Dafür hat er aber auch nur 2 Hosen. Und die neue Winterjacke hat es auch nur angenommen, weil seine Freunde echt massiv gelästert haben, hatte ich schon 100 Mal gesagt, war zu kurz, an den Ärmeln total abgenutzt, dritte Generation vererbt usw. Aber wer hört schon auf Mutti. Andererseits mag ich meine Lieblingsklamotten ja auch.

    Mein Mann und ich haben keine großen Hobbys - ok, ich schon, schwimmen und Steine anmalen, aber wir sind definitiv eher die "Ok. Einmal im Jahr MUSS man wohl neue Sachen zum Anziehen kaufen"- Menschen.

    Ich glaub, ist Glückssache.

    Nee. Eigentlich sag ich - gerade meinen Schwimmkurskindern - immer, ihr seid Mädchen, ihr könnt alles, was ihr wollt, was denn auch sonst. Ist auch Genderkacke, klar, die Jungs sind ja nicht unfähiger - und ich hab einen wundervollen Sohn abgekriegt. Aber die Sozialisation greift da ganz schön. Klar trauen sich die meisten Jungs sofort ins Wasser zu springen, nach der Armbanduhr zu tauchen, die ins Wasser gefallen ist oder mit ins "Tiefe" zu schwimmen. Die Mädchen sind da viel vorsichtiger. Und unser Konzept hat da eben auch viel mit "nicht lange nachdenken, du kannst das und wenn nicht, wir sind doch da" zu tun. Am Thema vorbei, ok.

    An der Schule meiner Tochter gab es einen Amoklaufalarm als sie in der 5. Klasse war. Die Klasse war aufgeteilt (Hälfte "Technik", Hälfte "Hauswirtschaft"). Die Lehrerinnen waren komplett überfordert, verständlich. Die Kinder haben sich irgendwie unter den Tischen versteckt. Ich war damals Mitglied der Schulkonferenz und Oberstufenschüler:innen berichteten danach unter Tränen, dass sie, die Oberstufe, ja gar keine Klassenräume gehabt hätten, in denen sie sich hätten verkriechen können, die waren halt in der Pausenhalle. Das ist Jahre her, aber der Schreck sitzt immer noch ganz schön tief bei mir. Dieses - ja, auf die Kleinen passen wir auf, aber ab einem gewissen Alter sind sie groß, sollen zusehen, wie sie klarkommen. Sind sie aber nicht. Also schon, aber nicht wirklich. Bin ja selbst noch nicht groß.

    Auf jeden Fall hab ich danach angefangen, wirklich morgens das Kind, so unwillig und unmöglich es (oder ich) machmal war, nie im Streit aus dem Haus zu lassen. Und den heimlichen Anruf "Mama, ich darf nicht telefonieren, aber..." den werde ich auch nie wieder aus meinem Kopf kriegen.

    Das ist Mist. Ich bin bei dem Thema auch echt empfindlich, Augenkrankheiten und Blindheit liegen mütterlicherseits bei uns in der Familienhistorie. Klar, waren andere Zeiten, heute hat man andere Möglichkeiten. Und ich feiere immer noch meine damals schon uralte Oma, die - fast blind - zu meinem neuen Freund (inzwischen seit fast 25 Jahren mein Mann) sagte: "Junger Mann, ich kann Sie nicht sehen, darf ich Sie mal anfassen?" - um dann fassungslos zu konstatieren: "Sie haben ja einen Bart!" Ok. Total OT. Aber dass ist eine meiner Kernkompetenzen. Dennoch lachen wir immer noch drüber, immer, wenn er sich sehr lange nicht einen 3-Tage-Bart rasiert hat.

    Hier ist es genau umgekehrt. Mein alter Optiker hat wesentlich besser ausgemessen als der Augenarzt und hatte auch die besseren Geräte. Leider hat er seinen Laden an eine Kette verkauft und ist in Rente gegangen. Wohlverdient, klar, aber der war klasse (beide Kinder haben übrigens ein Praktikum bei ihm gemacht und viel gelernt). Was der Augenarzt ausgemessen hat, war teilweise einfach gruselig und passte gar nicht. Ich geh alle paar Jahre mal hin, aber ich glaub ihm nicht wirklich. Was schon doof ist für das Arzt-Patientin-Verhältnis.